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Diplomarbeit über Innovationsgrad bei automobiler Oberklasse

Themenstarteram 26. April 2006 um 9:34

Hallo

ich schreibe im Rahmen meines BWL-Studiums eine Diplomarbeit mit dem Thema:

„Auswirkungen von Innovationssprüngen auf den Markterfolg von Wettbewerbsfahrzeugen automobile Oberklasse“.

Nun habe ich folgende Problem: Ich möchte den technologischen Innovationsgrad aufgrund der 4 verschiedenen Ebenen:

- Karosserie und Innenraum

- Fahrwerk/Fahrkomfort

- Motor/Antrieb und

- Sicherheit

untersuchen. Jetzt weiß ich aber nicht, wie ich die einzelnen Bereiche untergliedern kann. (z.b. von 0 bis 5 -> 0 - keine Veränderung, 5 - neuer Motor). Zur besseren Veranschaulichung habe ich eine solche Unterteilung in

einer Studie gefunden.

Diese Studie unterteilt Karosserie und Innenraum folgendermaßen:

0 Keine sichtbare Veränderung

1 Nur Formänderungen, die den Grill, Scheinwerfer oder Rückleuchten betreffen

2 Kleinere Änderungen, welche die Blechverkleidung in Front- und Heckteilen beinhalten und kleine Änderungen im Interieur, jedoch keine Veränderungen am Armaturenbrett

3 Größere Änderungen, welche die Außenverkleidung betreffen und erhebliche Veränderungen im Interieur, einschließlich Veränderungen am Armaturenbrett

4 Völlig neue Blechverkleidung einschließlich des Autodachs

5 Komplett neues Fahrzeug

 

Ich habe jedoch keine Ahnung wie eine solche Unterteilung bei den restlichen drei Ebenen aussehen kann.

Am Ende soll es dann so aussehen, das ich für jeden Modellwechsel u. für jede Modellpflege einen Innovationsgrad errechnen kann:

z.B. Modellwechsel Mercedes S-Klasse 09/98

Karosserie und Innenraum (20%): Innovationsgrad von 4 -> 0,8

Fahrwerk und Fahrkomfort (25%): innovationsgrad von 3 -> 0,75

Motor und Antrieb: (30%): innovationsgrad von 4 -> 1,2

Sicherheit: (25%): Innovationsgrad von 5 -> 1,25

gesamter innovationsgrad des modellwechsels: 4

Vielleicht habt ihr eine Idee, wie eine solche Untergliederung bei Fahrwerk/Fahrkomfort, Motor/Antrieb und Sicherheit aussehen könnte.

(Vielleicht kennt ihr auch Studien oder Artikel zu diesem Thema

Vielen Dank für eure Bemühungen

LG

tilly07

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6 Antworten

Ich glaube, schon deine Beispielbewertung ist recht oberflächlich.

"Neuer Motor" heißt da nicht viel. Die Wechseln in relativ festen Zyklen. Daher wäre die Frage, wie weit diese sich verbessert haben. Der Schritt vom W140 250TD zum S320CDI wäre wirklich eine 4, da der Motor tatsächlcih ein komplett anderes Gefühl beim Fahren vermittelt und eine technische Generation hinzugewonnen hat.

Der Sprung vom W220 S500 auf den W221 S500 ist dagegen nicht so groß, da er in der Hauptsache ein zweites Einlassventil bekommen hat und ansonsten keine großen Innovationen zu verzeichnen sind. Meines Wissens ist es nicht ein mal ein Direkteinspritzer. Wäre für mich in der Innovation eine 2, da keine tiefgehenden technischen Veränderungen vorgenommen wurde, sondern eher die Charakteristik angepasst wurde.

BMW würde ich vom Sprung des 750 V12 auf den 760V12 eine 3-4 geben, da nicht nur von der Zweiventiltechnik auf moderne Vierventiltechnik umgestellt wurde, sondern wirklich ein nahezu von Grund auf neuer Motor konzipiert wurde, mit modernen MAterialien zur Gewichtsersparnis, Direkteinspritzung und diversem anderen Kram.

Wenn man nur sieht "Ah, neuer Motor" hilft das nicht viel.

Tilly, ich hoffe, Dir ist auch der Unterschied zwischen "Änderung" und "Innovation" bewußt? :)

Daran hängt sich Deine ganze Arbeit auf:

Geht es nur darum, wieviel geändert wird oder geht es auch um die dadurch bewirkte Verbesserung in bestimmten Aspekten? Und welchen?

Nehmen wir mal die Änderung eines Kühlergrills wie z.B. beim aktuellen Facelift der E-Klasse. Welche Aspekte könnte das berühren?

- Preiswertere Produktion (wirtschaftlich-Hersteller)

- Verringerung des Luftwiderstandes (Technik, Wirtschaftlichkeit-Kunde)

- Erweckung eines moderneren Eindrucks (wirtschaftlich-Marketiung)

- Verbesserter Unfallschutz (sozioökonomisch)

- ...

- ...

- ...

Dann wären Kategorien zu definieren, nach denen eine einheitliche Struktur der Bewertung getroffen werden kann und dann schließlich kannst Du anfangen, die Fakten zusammenzutragen - wenn Du nämlich in der Lage bist, intelligente, d.h. zielgerichtete Fragen zu stellen.

Ich denke, die Aufgabe Deiner Diplomarbeit besteht vor allem in einer solchen Strukturierung der Ausgangssituation. Die darauf folgende Recherche und schließlich Auswertung sind triviale Fleißarbeiten.

Ohne die strukturelle Grundlage allerdings wird die Bewertung haltlos und gerät zur Farce.

Auf Basis einer differenzierten Strukturierung aber kannst Du abschließend bloße Änderungen sauber von erzielten Verbesserungen trennen und tatsächlich einen Innovationsgrad angeben, der sich nach relevanten Aspekten (wirtschaftlich/technisch/sozial/...) und deren Nutznießer(Kunde/Hersteller/Allgemeinheit/...) aufschlüsseln läßt.

 

MfG ZBb5e8

ich wollte eigentlich auch etwas dazu schreiben aber besser als ZBb5e8 dies formoliert hat kann ich es auch nicht. Ich denke da ist fast alles gesagt.

am 26. April 2006 um 21:16

Letztlich ist es so, dass der Hersteller versucht, das zu erstellen, wonach der Kunde fragt. Und der Fragt nach Tradition, Design, Funktion und Wirtschaftlichkeit (, etc). Im Grunde haben sich die Autos objektiv gesehen in den Jahren verbessert, was die Technik betrifft. Ob sie wirtschaftlicher sind, kann glaub ich keiner sagen, da das nur die Marke selber ausrechnen könnte.

Was du im Grunde machen könntest um eine gute Arbeit zu schreiben wäre, MB S-Klasse, BMW 7er, Audi A8 (und ggf. V8), VW Phaeton, Lexus LS, Jaguar XJ und Cadillac Seville (ich weiß nicht, wie der jetzt heißt) nehmen, da das die angebotenen Oberklsase-Produkte in Deutschland sind, die seit Jahren auf dem Markt sind.

Dann kannst du dort Innovationen und Veränderungen vergleichen, von MMI/iDrive über Direkteinspritzung bis Design-Spielereien à la 7er. Dann kannst du noch letztlich vergleichen, wie erfolgreich die Hersteller sind, indem du die Zulassungszahlen vergleichst. Zum Beispiel hat Audi sich mit einem neuen Produkt etabliert in dieser Klasse. Beim V8 gab es Probleme, beim 4D am Anfang auch, doch inzwischen ist der A8 eine Klasse mit der Konkurrenz. Phaeton hat ähnliche Probleme, etc.

Stimme zu … und das Kernproblem ist, dass du zuerst einmal überhaupt den Begriff "Innovation" definieren musst.

Denn darunter versteht jeder was anderes.

Meine Marketing-Freunde etwa würden letztlich wohl zu dem Schluss kommen, dass für sie Innovation das ist, was vom potenziellen Kunden als Innovation empfunden wird … also "perceived innovation", genau so wie sie von "perceived value" etc. sprechen.

Ein Entwicklungsingenieur sieht das aber ganz anders.

Vereinfacht gesagt: Eine geänderte Heckleuchte nach einem Facelift (oder auch ein neues Armaturenbrettdesign) ohne technische oder funktionale Veränderung ist für den Entwickler sicher keine Innovation. Der Marketer hingegen sieht es als Innovation, wenn die Leute das dadurch als "neu" empfundene Modell verstärkt kaufen.

Öko-Menschen wiederum sehen alles, was nicht die Umweltverträglichkeit verbessert, nicht als Innovation an (evtl. sogar als Rückschritt, wenn z.B. ein stärkerer Motor mehr verbraucht).

Das sind alles nur ad-hoc-Überlegungen - es gibt sicher noch andere.

Andererseits ist mir klar, dass du - allen Widersprüchen zum Trotz - eine schlüssige Struktur finden musst, um deine Arbeit überhaupt schreiben zu können - was wiederum Abstriche an der Komplexität erfordern wird. Aber zuerst musst du mal alle möglichen Aspekte erfassen, um dann zu entscheiden, was du aus Gründen der Übersichtlichkeit und der Auswertbarkeit weglässt.

Wenn ich mich recht entsinne, geht man heutzutage in der BWL immer noch von Schumpeters Definition einer Innovation aus. Das würde dann bedeuten, dass jede noch so kleine technische Neuerung eine Innovation ist. Wie eine sinnvolle und vor allem systematische Quantifizierung des Innovationsgrades aussehen kann, vermag ich mir allerdings nicht vorzustellen.

Sollte deine Arbeit irgendwann einmal fertig werden, wäre es schön wenn vielleicht mal ein Link dazu gepostet würde. Es würde durchaus mich interessieren, wie das Problem dort gelöst wird.

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