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Der "Reichweitenangst"-Simulator

Themenstarteram 26. Juni 2015 um 15:24

Angst mit einem Elektroauto mit leerer Batterie liegen zu bleiben? Wer dagegen eine Therapie machen will, dem empfehle ich meinen Citroen C3, bevor er sich ein EV kauft.

Der C3 hat einen Bordcomputer mit einer Restreichweitenanzeige, diese Anzeige berechnet die Restreichweite auf Basis des verbrauchten Sprits, und zwar nicht momentan, sondern über einen gewissen Zeitraum, meines Wissens über die letzten 30 km. Der Bordcomputer sagt also im Grunde: "Wenn du so weiterfährst, wie du die letzten 30 km gefahren bist, dann reicht der Sprit noch so und so weit."

Neulich sind wir mit dem Auto von München nach Italien gefahren. Als wir los fuhren, war noch ordentlich Sprit drin, Reichweite irgendwas über 300 km. Der Plan war, über den Achensee und den Gerlos zu fahren, dann durch den Felbertauerntunnel, das Drautal und über den Plöckenpass nach Italien. Angesichts der angegebenen Reichweite erschien es sinnvoll, erst kurz vorm Plöckenpass zu tanken, weil der Sprit in Österreich billiger und in Italien viel teurer ist. Also los.

Als wir durch Mittersill fuhren, das ist nördlich vom Naturpark Hohe Tauern, da standen noch 200 Kilometer auf der Anzeige, no Problem. Doch dann ging es in einer Tour bergan. Ich merkte es daran, dass sich das Auto mächtig treten musste, damit es noch seine Geschwindigkeit hielt, oft war selbst der große Gang nicht mehr drin. Der Verbrauch war zweistellig - und die Restreichweite schmolz wie Butter in der Sonne. Bald warnte das Auto, die Reichweite sei jetzt unter 100 km und ich solle tanken - aber in dem ganzen Naturpark gibt es keine Tankstelle. Schon Kilometer bevor wir den Felbertauerntunnel erreichten, zeigte der Rechner null km Reichweite an: -0 Durch den Tunnel fuhr ich das Auto mit leichtem Gasfuß, bloß nicht stehen bleiben. Dann war irgendwann einmal der Höhepunkt erreicht, von da an ging's bergab - und das Auto brauchte die nächsten 30 km überhaupt keinen Sprit mehr. Irgendwann meldete sich der Bordrechner sogar mit einer Restreichweite zurück. Und als dann endlich, endlich eine Tankstelle kam, hatte ich wieder 120 km im Display. Getankt habe ich dann 38 Liter - der Tank war also noch nicht einmal besonders leer;-)

Wie geht denn Tesla damit um? Kann man sich auf die Reichweitenanzeige dort besser verlassen?

Beste Antwort im Thema

Wie wäre es mit GMV?

"Gesunder Menschen Verstand".

Wenn man Strecke X fahren will, darf man nur die Menge Y "Strom" geben. Ganz einfach. Oder stoppen zum laden.

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Kann ja nicht. Bergfahrten machen jede vorausschauende Schätzung zu nichte.

Mein Ampera arbeitet so wie Deiner, nimmt eine längere Strecke für die Vorhersage. Stimmt in der Ebene mit */_ 2 Km.

Er dürfte schon aus dem einen Grund verlässlicher sein, weil die Lage (Neigung) der Batterie im Gegenssatz zu einem Benzintank keine Rolle spielt.

am 26. Juni 2015 um 15:53

Wie wäre es mit einem 'REX' bzw. 'RAV' (Reichweitenangstvernichter) in Form eines Reservekanisters?:)

Wie wäre es mit GMV?

"Gesunder Menschen Verstand".

Wenn man Strecke X fahren will, darf man nur die Menge Y "Strom" geben. Ganz einfach. Oder stoppen zum laden.

am 26. Juni 2015 um 18:19

Zu deiner Frage: Der Tesla geht damit gleich um wie dein C3. Nur der Fahrer dürfte etwas mehr Verantwortung zeigen!

Mit Null Tankanzeige und Null Restweganzeige in einTunnel fahren ist gelinde gesagt " Verantwortungslos"??

am 26. Juni 2015 um 18:32

Interessantes Experiment, das sieht ja noch nach Herausforderung aus, vielleicht sollte ich das auch mal probieren ?

:)

Weil bei Tesla wird es zunehmend langweiliger.

Wenn Du ein Ziel eingibst, berechnet das Navi V6.2 mittlerweile eine optimierte Route unter Einbeziehung der Supercharger, gibt Dir an an welchem SuC Du mit wie viel Restreichweite ankommst und zeigt Dir an wie lange Du dort laden solltest. Die ETA wird unter Einbeziehung aller Ladezeiten berechnet.

Da steckt genug Sicherheit drin, so dass ich nicht wirklich erkennen kann ob das Navi die Höhenunterschiede mit einbezieht. Ich müsste vielleicht mal ein Ziel auf dem Großglockner eingeben und schauen ob die prognostizierte Ladung am Gipfel mit der tatsächlichen übereinstimmt. Geht aber nicht vor September.

Generell ist es aber in der Reichweitenanzeige gefühlt mindestens 10 x genauer, hängt ihmo damit zusammen, dass der Verbrauch wesentlich genauer erfasst werden kann. Berg runter wird nur rekuperiert, dann bekommst Du Reichweite in 5 km Schritten wieder zurück.

Wenn Du kein Ziel angibst kann die Reichweitenanzeige in 2 verschiedene Modi geschaltet werden.

a) Rated Range : Dann wird die aktuelle Restladung der Batterie als km bezogen auf einen konstanten Verbrauch von 20kWh/100 km angezeigt, also bei 40 kWh Restladung bekommst Du eine Reichweite von 200 km angezeigt.

b) typical wird Dir die Restreichweite auf Grund Deines Verbrauches in der Vergangenheit angezeigt.

Da kann natürlich ein vor Dir liegender Pass nicht berücksichtigt werden.

Gleichzeitig kannst Du Dir noch den Durchschnittsverbrauch aus den letzten 10, 20 oder 50 km anzeigen lassen.

am 26. Juni 2015 um 18:40

Zitat:

@Finngulf33 schrieb am 26. Juni 2015 um 20:19:21 Uhr:

Zu deiner Frage: Der Tesla geht damit gleich um wie dein C3. Nur der Fahrer dürfte etwas mehr Verantwortung zeigen!

Mit Null Tankanzeige und Null Restweganzeige in einTunnel fahren ist gelinde gesagt " Verantwortungslos"??

Nö, einfach nur Nervenkitzel. Ich kenne mindestens einen Tesla Fahrer, der den ADAC als Range Extender benutzt hat, 2 km vorm Supercharger stehen geblieben, hat alle Warnungen (und davon kommen jede Menge) ignoriert, schon allein das zeigt eine gewisse Sturheit, der die gerechte Strafe gefolgt ist.

Beim Tesla wäre das nicht so schlimm, wenn da die Anzeige Null anzeigt, sind noch geschätzt 20 km drin. Beim Felberntauerntunnel also ein nicht zu großes Risiko, da es ja schon im Tunnel runter geht.

Themenstarteram 26. Juni 2015 um 20:07

Was mir Hoffnung gab, dass es schon nicht so schlimm werden würde: Der Wagen hat neben dem Bordcomputer auch noch eine Tankuhr mit Balkenanzeige, und da war noch ein Balken an. Außerdem hat der C3 einen 45-Liter-Tank, in den ich aber noch nie mehr als 40 Liter reingebracht habe.

Interessant wäre, die Topografie (die ja übers Navi eigtl. bekannt ist) auf einer Route zu berücksichtigen. Wäre sicher machbar (falls nicht sowieso schon umgesetzt).

Die Frage ist, wieviel Genauigkeit bzgl Reichweite man damit ggF. wirklich noch dazu gewinnt. Einen Teil der Energie für den Anstieg bekommt man ja im Tesla bergab wieder zurück.

am 29. Juni 2015 um 6:36

Zitat:

@Brunolp12 schrieb am 26. Juni 2015 um 22:17:46 Uhr:

Interessant wäre, die Topografie (die ja übers Navi eigtl. bekannt ist) auf einer Route zu berücksichtigen. Wäre sicher machbar (falls nicht sowieso schon umgesetzt).

Genau so wird es im Model S seit der Version 6.1 gemacht und das ist auch die Antwort auf die Frage des Threadersteller: Ja die Reichweitenanzeige im Model S ist besser ;)

am 29. Juni 2015 um 7:29

Zitat:

@Talkredius schrieb am 26. Juni 2015 um 20:40:25 Uhr:

Zitat:

@Finngulf33 schrieb am 26. Juni 2015 um 20:19:21 Uhr:

Zu deiner Frage: Der Tesla geht damit gleich um wie dein C3. Nur der Fahrer dürfte etwas mehr Verantwortung zeigen!

Mit Null Tankanzeige und Null Restweganzeige in einTunnel fahren ist gelinde gesagt " Verantwortungslos"??

Nö, einfach nur Nervenkitzel. Ich kenne mindestens einen Tesla Fahrer, der den ADAC als Range Extender benutzt hat, 2 km vorm Supercharger stehen geblieben, hat alle Warnungen (und davon kommen jede Menge) ignoriert, schon allein das zeigt eine gewisse Sturheit, der die gerechte Strafe gefolgt ist.

Beim Tesla wäre das nicht so schlimm, wenn da die Anzeige Null anzeigt, sind noch geschätzt 20 km drin. Beim Felberntauerntunnel also ein nicht zu großes Risiko, da es ja schon im Tunnel runter geht.

Nervenkitzel? ja aber wohl für die nächsten x100 Verkehrsteilnehmer welche im Stau stehen wegen einem Idioten der den Weg blockiert.

Ich bleibe beim Ausdruck: Verantwortungslos!

Zitat:

@sampleman schrieb am 26. Juni 2015 um 17:24:18 Uhr:

Angst mit einem Elektroauto mit leerer Batterie Der C3 hat einen Bordcomputer mit einer Restreichweitenanzeige, diese Anzeige berechnet die Restreichweite auf Basis des verbrauchten Sprits, und zwar nicht momentan, sondern über einen gewissen Zeitraum, meines Wissens über die letzten 30 km. Der Bordcomputer sagt also im Grunde: "Wenn du so weiterfährst, wie du die letzten 30 km gefahren bist, dann reicht der Sprit noch so und so weit."

So dürfte das weltweit jeder Bordcomputer machen?

Wie sollte es auch anders/besser gehen (außer das Navi weiß die Höhenmeter der eingegebenen Strecke und berücksichtig das)?

Wenn du tanks, dann 30km auf der Landstraße einem LKW mit 80 im Windschatten hinterher fährst, die Reichweitenanzeige 1000km anzeigt und du damit rechnest, daß die auf der Autobahn bei 180km/h 1000km kommst bist du halt falsch gewickelt.

Zitat:

Wie geht denn Tesla damit um? Kann man sich auf die Reichweitenanzeige dort besser verlassen?

Wenn's lange genug bergab gegangen wäre, hättest du anschließend nicht mal Tanken müssen. :D:D

Ansonsten wird da IMHO nix nennenswert anderes dabei raus kommen (wie auch?).

Gruß Metalhead

am 29. Juni 2015 um 8:23

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 29. Juni 2015 um 10:10:30 Uhr:

Ansonsten wird da IMHO nix nennenswert anderes dabei raus kommen (wie auch?).

Doch ;)

Siehe mein Beitrag von heute, 08:36 Uhr.

am 29. Juni 2015 um 10:12

Der Eine redet von einer Berechnung anhand der letzten gefahrenen 100 km; der Andere von einer vorab in den Bordcomputer eingegebenen Strecke von A nach B mit den dazwischenliegenden Höhenkilometern.

Warum sollte ein "Rechner" nicht berücksichtigen können, ob der Höhenpass und der Tunnel zu bewältigen sind??

Ferner kann der Wetterbericht auch noch eingerechnet werden. (Minusgrade außen; innen 20 ° C)

Außerdem der 1,0 to. schwere Anhänger und die Schwiegermutter.

MfG RKM

Übrigens:

Auch mit einen Verbrenner kann man sich spritmäßig auf so manchen Pass vertun.

Im Pass-Stau selbst (beim Stop&Go) ist der Stromer bergauf und bergrunter klar im Vorteil (Leerlauf, anfahren mit schleifender Kupplung, bremsen, Lüfter wegen Überhitzung geht an ... u.s.w.)

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