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Demontage eines Motors

Themenstarteram 12. Februar 2013 um 10:48

Hallo Community,

ich bin ein Student des Maschinenbaus und soll eine Montageanleitung für einen alten Ottomotor erstellen. Es handelt sich dabei um einen 1,3l 4-Zylinder Ottomotor mit dem Kennbuchstaben NZ von VW (glaube der ist aus einem alten Polo). Nun ist es leider so, dass ich zwar Ahnung von der Theorie eines Verbrennungsmotors habe, aber leider keine Ahnung vom Schrauben habe. Meine Frage ist nun ob ich etwas bei der Demontage des Motors beachten muss (Kurbelstellung, Zylinderstellung, etc.). Der Motor soll allerdings nie wieder betrieben werden, aber die Montage und Demontage soll möglich so laufen wie es auch in einer Werkstatt passieren würde.

Eine weitere Frage bezieht sich dabei auf das beiliegende Getriebe von VW/Audi (Kennnummer 085 301 107 A). Hierbei gibt es auch ein Problem bei der Demontage des Gehäuses. Dabei lässt sich der Antriebswellenflansch des Getriebes nicht lösen. Weiß evtl. jemand ob hier ein spezielles Werkzeug notwendig ist oder wie genau man vorgehen muss? Habe auch etwas Angst, dass mir beim öffnen des Gehäuses Teile entgegenspringen. Ich habe schon viele „normale“ Getriebe demontiert, aber noch nie ein Autogetriebe, von daher ist das Neuland für mich.

Ich hoffe mir kann jemand von euch helfen und bedanke mich bereits im voraus für eure Antworten.

Gruß

Ing013

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13 Antworten

Also: Markieren sollte man sich tunlichst (wenn der Motor wieder laufen soll):

 

Position der Lagerdeckel und Lagerschalen. (Pleuellager, Kurbelwellenlager, Nockenwellenlager)

Ausserdem Position der Kolben (welcher Kolben in welchem Zylinder) und Ausrichtung der Kolbenringe.

 

Alles andere (Steuerzeiten) kann man Markieren, wenn man sich nicht sicher ist, MUSS man aber nicht. Steht zudem alles im Werkstatthandbuch, oder ist einfach nur logisch zwingend.

Vor dem Zerlegen auf OT drehen, kann zwar nicht schaden, ist aber sinnfrei, falls du Nockenwelle und Kurbelwelle auch ausbauen willst.

 

Beim Auseinanderbauen aufpaßen, dass keine Stehbolzen (besonders Krümmer<--->Kopf) abreißen. Lieber mehr Zeit und Kriechöl investieren, als hinterher den Mist ausbohren müssen.

 

Getriebe: WIESO bekommst du den AW-Flansch nicht ab? Ist dir bekannt, dass da unter dem ganzen Fettgeschmiere ein Gummideckel ist, und dahinter ein Sprengring?

 

DoMi

hey,

ich bin auch mb student,

wo kommt du denn her, vllt kann man dir ja dabei helfen ?

viele grüße

Hall IngO

Ein ausgebauter Motor wird am besten am Montagebock zerlegt. Dann kann man ihn drehen, geht aber auch auf der Werkbank. Paar saubere Lappen oder Papier zur Ablage der Innereien.

1. Motor reinigen, Öl ablassen

2. Riemen und Schwungsscheibe demontieren

3. Kurbelwelle auf Zünd OT 1 Zylinder stellen (Ventile im Zylinderkopf geschlossen) wenn Kopf nicht

zerlegt wird

4. Zahnriemen abnehmen

5. Ventildeckel und Zylinderkopfschrauben abschrauben (über kreuz von außen nach innen)

6. Motorblock drehen, dann die Ölwanne abbauen

7. Ansaugschnorchel der Ölpumpe abschrauben

8. Kolben, Pleuel und Kurbelwellenlagerdeckel mit 1,2,3 & 4 zeichnen (mit Körner oder Schlagzahlen)

9. Pleuellagerdeckel abschrauben und mit Gleitlagerhalbschalen der Reihe nach ablegen

10. Pleuelstangen / Kolben mit Hammerstiel vorsichtig herausklopfen (vorher Ölkohle oben entfernen)

11. Ölpumpe und sonstige Anbauteile entfernen

12. Kurbelwellenlagerdeckel von außen nach innen lösen und Deckel mit Lagerschalen abnehmen

13. Kurbelwelle entnehmen, das war`s

Den Zylinderkopf kann man auch noch zerlegen. (Nockenwelle, Hydrostößel und Ventile)

Alles der Reihe nach, sauber ablegen (wie bei der Autobild nach 100.000 Km Test :D)

Die Lagerdeckel, Lagerschalen und Kolben nicht vertauschen. (alte Einbaulage)

Die Getriebeantriebsflansche sind hinter dem vom @ DoMi erwähnten Deckel geschraubt oder mit Ring gesichert. Sitzen manchmal sehr fest (mit Gummihammer oder Abzieher lösen)

Je nach Getriebetyp kann einem schon die eine oder andere Feder um die Ohren fliegen, und landet meistens im Gulli :mad: also vorsichtig öffnen.

Thomas

am 14. Februar 2013 um 21:10

Tommel 1960 du hast schon recht mit deinen Ausführungen.

Mich verwundert aber wie ein angehender Ing solche Fragen stellen kann.

In den Unis hat man umfangreiche Büchereien die mann nutzen kann.

Ist das heute anders?

Als 14 Järiger habe ich meine Kreidler im Schlaf auseinandergenommen,ohne Studium aber mit Begeisterung an öligen Fingern.

Ich glaube ich werde alt .

Und mal ne Ansage die ernsthaft gemeint ist,in Jugendbüchereien gibst da tolle Bücher,angefangen mit der Maus über Willi wills wissen

Bopp19

@ Bopp 19. Was nützen die besten Fachbücher, wenn man nicht so einen Motor aus Fleisch und Blut, äh Metall und Öl vor sich liegen hat.

Fachbücher, Sendung mit der Maus, Löwenzahn und Kpt Blaubär erklären das ja auch gut, aber Spaß beiseite. Am besten man zerlegt so einen Motor mit einem Bekannten der so was schon mal gemacht hat, oder nach meiner Anleitung. Danach hat der TE ja gefragt.

 

Themenstarteram 15. Februar 2013 um 6:55

Zunächst möchte ich mich DoMi und tommel1960 für die Hilfe bedanken! Werde die von euch genannten Punkte nachher berücksichtigen. Da der Motor nur zu Übungszwecken von anderen Studenten vor dem Studium Demontiert werden soll, sind diese Maßnahmen eigentlich überflüssig, aber meiner Meinung nach sollten sie trotzdem beachtet werden. Ich bin da eher ein sehr genauer Mensch und möchte, dass alles seine Richtigkeit hat.

Zu Bopp19: Wieso sollte ein angehender Ingenieur nicht solche Fragen stellen? Ingenieure sind nicht allwissend und haben leider während und nach dem Studium kaum praktische Erfahrung. Ich habe zuvor eine technische Ausbildung abgeschlossen und weiß daher zum Glück, dass man sorgfältig arbeiten muss. Jedoch bedeutet dies nicht, dass ich jedes Bauteil kenne und jede Baugruppe ohne Probleme zerlegen kann. Natürlich lernt man im Studium alle Bauteile eines Verbrennungsmotors kennen, die Tricks beim montieren jedoch sagt einem niemand. Bücher helfen da wohl auch kaum, oder glaubst du in den Unibibliotheken stehen Montageanleitungen für VW-Motoren? Da stehen hunderte Theoriebücher, aber das war es dann auch. Und wieso sollte ich dann nicht andere Quellen wie dieses Forum hier verwenden? Für solche Dinge gibt es Foren. Im Ingenieurstudium lernt man sehr vieles, aber das leider auch in kurzer Zeit und oft nur oberflächlich.

Hallo Themenstarter,

dein letzter Beitrag trifft zu hundert Prozent zu.

Es gibt auch keine sogenannte Fachleute die "allwissend" sind.

In den Vertragswerkstätten ist es ganz normal,wenn ein Fremdfabrikat reinkommt,(Gebr.wagen) mit einem Motor-oder Getriebeschaden,

dass dieser Fall abgegeben wird an die zuständige Vertragswerkstatt,weil sie das spezielle Wissen einfach nicht haben.

Ausserdem wird heute kaum noch ein Motor von der Werkstatt überholt,da kommt einfach ein Tauschaggregat rein.

Ich selbst war in einer Kfz.Werkstatt tätig,damals wurde bei uns noch alles repariert,angefangen beim Motor,Getriebe,Differenzial,Elektrik.

Das gibts heutzutage nicht mehr.

Du glaubst nicht,was in den Werkstätten heutzutage ge-und vermurkst wird.

Der Kunde zahlt alles,weil er nicht weiss,was stimmt und was nicht.

Ein Bekannter, der bei Mercedes arbeitet,(Kft.Mechatroniker) wurde neulich gefragt,ob er mal einen Blick in ein Opel Kadett Getriebe

werfen könne,da dies Probleme macht.( Kadett B,das ja wirklich recht einfach aufgebaut ist).

Die Antwort:keine Ahnung von Getrieben,wie sowas zerlegt wird.

Sowas wird bei uns nicht geöffnet.

Wenn hier ein paar Allwissende dir raten,in einer Bibliothek nachzusehen,wie ein Motor in der Praxis vorschriftsmäßig überholt wird,dann sagt das alles über seine Fähigkeiten aus.

Dann gibt es noch die sogenannten "Fachidioten",die können zwar ihren Motor,den sie in und auswendig kennen, reparieren,aber wenn es an ein Fremdfabrikat geht,stehen sie voll auf dem Schlauch.

Die meinen zwar,es ist jeder Motor gleich,ist aber nicht so.

Ich kann dich gut verstehen,wenn du nach hilfreichen Tips suchst,aber eine allgemein gültige Beratung gibt es nicht.

So ihr Spezialberater,steinigt mich nun.

Jan.

am 15. Februar 2013 um 8:57

Ingo ich wollte dir da nicht zu nahe treten oder was unterstellen.

Eventuell war es früher anders.

Wir haben begleitend zur Theorie sehr ausführliche Praktika in verschiedenen Betrieben gehabt.

Z.B bei Osram 6 Monate.

Viel Glück bei deinen ersten öligen Fingern und Erfolg beim Studium wünsch ich Dir von ganzem Herzen.

Bin ebend ein alternder Meckekopf min Berliner Schnauze

Bopp19

@ IngO

Der 1,3 er Motor aus dem Golf ist genau der richtige für die Zelegeaktion. Da gibt es kompliziertere, die haben zwei Nockenwellen, Zwischenwellen oder eine Steuerkette. Von den Arbeitsgängen ist es aber fast das gleiche. Sollte er wieder laufen, muß ein Reparaturhandbuch für den betreffenden Motortyp vorhanden sein. Man kann die Drehmomente und Einstellwerte nicht im Kopf haben. Wenn noch Fragen sind, immer her damit. Mach mal paar Fotos von der Zerlegeaktion.

Hab da auch noch was gefunden ;). War ein 71 er 608 D "Wohnmobil". 3. Zylinder keine Kompression, Kolbenring gebrochen. Neu gemacht, und er lief wieder. Der sollte eigentlich das Mittelmeer umrunden. Für Kumpels kann man so was machen, entweder es funktioniert oder nicht.

@ Jan H

Mit Deinen Aussagen hast Du recht, "gesteinigt" wird hier auch keiner.

Vertragswerkstätten geben sich mit Motor oder Getriebereparaturen nicht mehr ab. Gibt aber Motorinstandsetzungsbetriebe, die erneuern verschlissende Teile, und geben Garantie auf ihre Arbeit.

1-kolbenring-erneuert
2-kolbenring
3-mb-608-in-oesterreich

Ja, stimmt,es gibt Motoreninstandsetzungsbetriebe die verschiedene Motoren wieder herrichten.

Aber auch da gibt es solche und solche.

Ein Beispiel:

Ich beschäftige mich hobbymäßig mit Motorrad Oldtimer.

Habe einen Zylinderkopf (Guss) in Auftrag gegeben für Ventilführungen erneuern.

Das fertiggestellte Laufspiel habe ich vorgegeben.

Damit die Ventilschäfte nicht festgehen (zu kleines Laufspiel) aber auch damit der Motor nicht zuviel Öl braucht,soll bei obenliegender Nockenwelle dieses Laufspiel auch nicht zu gross sein,(hat keine Schaftdichtungen).

Beim Nachmessen,oh Gott,was soll das denn, 3-4/100tel mm mehr als angegeben.

2.Beispiel:

Kurbelwelle einer NSU Fox zur Pleuelreparatur verschickt.

Diese hat eine einseitige,fliegende Lagerung. Eine Deckscheibe auf die Lagerrollen soll die Begrenzung nach der anderen Seite bewerkstelligen.

Diese Deckscheibe wird mit einer zentralen Senkschraube M 10x1 fixiert.

Beim Einbau der Kurbelwelle und anschließender Montage der Deckscheibe,nanu,das Pleuel ist fest.

Es wurden neue Lagerrollen verbaut,die aber zu lang waren,sodass beim Anziehen der Senkschraube die Deckscheibe auf die Lagerrollen drückten.

Von einer Reklamation wollte diese Fa. nichts mehr wissen,in unserer Firma habe ich die Rollen dann um 4/100 mm kürzer schleifen lassen.

Soviel zur Qualität der Instandsetzungsfirmen,aber es sind nicht alle so,aber häufig kann man das erleben.

Gruß Jan.

am 21. Februar 2013 um 18:00

Hallo,

ich möchte jetzt nicht alle Studenten über einen Kamm ziehen, aber ich hatte mal einen Fall, da wollten zwei, sehr arrogant auftretende Studenten, Typ verwöhnte Mamasöhnchen, einen Unterbau selber zusammenbauen (KW, Kolben/Pleuel). Wir hatten die Zylinder gebohrt, gehont,Pleuel auf Winkeligkeit geprüft und gerichtet, sowie die KW gerichtet und poliert.Den ganzen Kram haben die beiden Experten mitgenommen.

Einen Tag später schlugen sie bei uns wieder auf und haben erst mal große Fresse gehabt; wir hätten nicht vernünftig gearbeitet, weil sich alles sehr schwer drehen ließe.Wir durften uns echt was anhören.

Jo, als ich dann den Unterbau wieder zerlegen wollte, stellte ich fest, dass nicht ein einziger Tropfen Öl für die Montage benutzt wurde :eek:.

Dass die zwei Experten in den Erdboden hätten versinken können, sei auch mal erwähnt.

Haupt-und Pleuellager wurden erneuert, Kolben,Zylinder waren noch ok.

Tja, wir haben die nie wieder gesehen :D

Mir ging es runter wie Öl, diese Genugtuung :cool:.

Na ja, so ein Polo Motor hatte ich in meinem Schulpraktikum auch zerlegt.Anfangs geht man da eben ganz vorsichtig mit um. Später jedoch machten die Motoren z.B S 600 MB oder Ähnliche jedoch mehr Spass. Je komplizierter die Technik und der Aufbau, umso mehr Spass hat das gemacht.

Aber ich hab halt auch bei 0 angefangen, mit einem Polo Motor eben ;)

Gruß

Gruß

ein klassiker bei demontage der zylinderköpfe ( bei reno zumindest ) .....nockenwelle einseitig anheben beim ausbau ....axiallager abgebrochen .....= mülleimer für die nockenwelle und hoffen das der lagersitz nicht vermackt ist .

innereien wie hydros etc. sauber wegpacken und getrennt voneinander lagern ! wenn die aneinanderreiben in nem kasten , können die schon mal schrott sein.

am 27. Februar 2013 um 13:58

Tja, von solchen "Experten" leben die Werkstätten.Es müsste noch mehr von der Sorte geben.:D

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