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Bleibatterie Regenerieren, Warten, Wiederbeleben

Themenstarteram 31. Oktober 2014 um 23:00

Hallo Zusammen,

ich weiß dazu gibt es diverse Themen. Vielleicht hat ja trotzdem jemand Lust mal wieder oder noch einmal darüber zu diskutieren oder Hilfestellung zu geben.

Wollte meine Motorradbatterie, nachdem sie mich gestern morgen bei 1°C im Stich gelassen hat, etwas auf Vordermann bringen. Habe mich dazu heute den ganzen Tag in die Materie eingelesen.

In meinem Fall handelt es sich hierbei um eine 12V/12Ah Motorrad-Bleibatterie ca 2-3 Jahre alt und wird 3/4 des Jahres 2x täglich für 10km gefahren. Solle aber allgemein gehallten werden.

Gut, wie geht man das am besten an? Zunächst habe ich mir einen Säureheber und vorsichtshalber mal Batteriesäue geholt, dest. Wasser habe ich noch da. Die Batterie hängt jetzt mit 300mA am Billigladegerät.

Vor dem laden direkt nach dem fahren habe ich die Spannung gemessen, diese lag bei 13,8V was mich doch zielich überrascht hat. Füllstand korrigiert und ab ans Ladegerät. Mal schauen was ich messe wenn sie "voll" geladen ist.

Meine Fragen oder Diskusionsgrundlage beruht auf folgender Aussage aus Wikipedia:

"Die Säuredichte stellt gleichzeitig ein Maß für den Ladezustand dar. Sie beträgt bei vollem Akkumulator ca. 1,28 g/cm³ (100 % Ladung) und bei entladenem Akkumulator 1,10 g/cm³ (Entladung > 100 %, Tiefentladung!) "

Mit zugehöriger Grafik:

Ladezustand einer Batterie über Leerlaufspannung

1. Wenn nach Grafik 100% Ladezustand bei 12,7V erreicht sind wie kann ich an meiner Batterie 13,6V Spannung messen? Hätte meine Batterie demnach über 100% ladezustand?

2. Wenn Batteriesäure max 1,28g/cm³ beträgt wie kann sie dann über 100% erreichen? Müsste da nicht theoretisch die Säurekonzentration auf über 1,28 steigen?

3. Kann ich bei der Spannungsmessung davon ausgehen das kein interner Kuzschluss einer Zelle eingetreten ist (ca.2V pro Zelle)?

Da ja die Spannung alleine keine Aussage für eine intakte Batterie ist, sondern vielmehr die Kapazität eine ausdauernde Starterbatterie kennzeichnet muss ich wohl im "voll"geladenem Zustand schauen ob und wie schnell die Spannung unter einer definierten Last abnimmt bzw. zusammen bricht. Dazu würde ich eine oder zwei H4 Glühbirnen nehmen und messen wie lange es dauert bis die Spannung auf 10,5V abgesunken ist.

Weitere Überlegungen nachdem ich das durchgeführt habe und um den Beitrag erstmal nicht noch länger zu gestalten.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Gut, wie geht man das am besten an?

Batterie über Nacht laden und wenn sie die Spannung nicht hält, schmeisst sie weg und kaufst dir für 34,66 Euro ne neue Batterie inclu. 2 Jahre Garantie.

http://www.autoteilemann.de/...motorradbatterie-512011012a514.html?...

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1. Wenn nach Grafik 100% Ladezustand bei 12,7V erreicht sind wie kann ich an meiner Batterie 13,6V Spannung messen? Hätte meine Batterie demnach über 100% ladezustand?

13,6V sind wärend des Motorlaufes möglich, im Ruhezustand sind 12,6V normal.

2. Wenn Batteriesäure max 1,28g/cm³ beträgt wie kann sie dann über 100% erreichen? Müsste da nicht theoretisch die Säurekonzentration auf über 1,28 steigen?

1,28 ist der optimale Meßwert, der erreicht werden kann, auch 1,24 ist noch gut.

3. Kann ich bei der Spannungsmessung davon ausgehen das kein interner Kuzschluss einer Zelle eingetreten ist (ca.2V pro Zelle)?

Wenn ein Plattenschluß einer Zelle durch abgelagerten Bleischlamm vorliegt, kannst Du das mit dem Säureheber messen, wenn der Wert einer Zelle von dem Werten der anderen Zellen abweicht (so wie bei mir vor einiger Zeit, die Batterie war 9 Jahre jung).

Zur Wartung, immer kontrollieren, ob der Säurestand weit oben ist und ggf mit destillierten Wasser ergänzen. Ist der Säurestand zu niedrig, kann die Batterie nicht entsprechent ihrer Kapazität geladen werden.

Säure wird nur in einer Batterie verwendet, wenn diese neu und vorgeladen ist, dann wird die Säure als Aktivator in den Zellen gegeben, nach etwa 1 Std Wartezeit, kann diese dann genutzt werden.

Themenstarteram 1. November 2014 um 0:14

Du hast Bestätigt was auch meiner Meinung entspricht und bist auch auf die Fragen eingegangen aber hast sie jedoch nicht wirklich beantwortet, denn:

1. Es sind/waren definitiv 13,8V Leerlaufspannung/Ruhezustand bei ausgebauter Batterie ohne Ladegerät natürlich, daher meine Frage wie das sein kann? Grade eben waren es übrigens knapp 13,3V siehe hier.

2. Den Säuregehalt habe ich zwar noch nicht gemessen aber rein theoretisch müsste man bei 13,8V / 13,3V über 1,28 liegen was faktisch jedoch nicht möglich ist da nur 1,28 eingefüllt wurden?

3. Bei Bleischlammablagerungen kann man nur bedingt, wenn die Batterie nie übergekocht ist und man sicher sein kann das keine Säure entwichen ist, mit Hilfe des Säurehebers den Ladungszustand ermitteln. Mir ging es mehr um einen Kurzschluss der Platten an sich sprich des Bleisufats. Wäre das der Fall gäbe die Zelle keine Spannung mehr ab?

Zitat:

Gut, wie geht man das am besten an?

Batterie über Nacht laden und wenn sie die Spannung nicht hält, schmeisst sie weg und kaufst dir für 34,66 Euro ne neue Batterie inclu. 2 Jahre Garantie.

http://www.autoteilemann.de/...motorradbatterie-512011012a514.html?...

am 1. November 2014 um 6:19

TE@: Dein Problem ist, du hast direkt nach der Fahrt bzw. nach dem Laden gemessen. Eine

solche Spannungsmessung macht man frühestens 2h nach dem Laden. Also mach heute

früh mal diese Messung und du wirst erstaunt feststellen, das deine Batterie (Akku) eine

max. Spannung von 12,72V hat.

Sollte die Spannung widererwartend darüber liegen, ist definitiv dein Messgerät defekt.

Und entsorge die Batteriesäure, die wirst du nicht brauchen.

Zitat:

@Mr.Magou schrieb am 1. November 2014 um 01:14:19 Uhr:

....

1. Es sind/waren definitiv 13,8V Leerlaufspannung/Ruhezustand bei ausgebauter Batterie ohne Ladegerät....

Multimeter zeigen zu hohe Werte an, wenn deren Batterie schlapp macht!

DoMi

Themenstarteram 1. November 2014 um 10:03

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 1. November 2014 um 01:24:38 Uhr:

Zitat:

Gut, wie geht man das am besten an?

Batterie über Nacht laden und wenn sie die Spannung nicht hält, schmeisst sie weg und kaufst dir für 34,66 Euro ne neue Batterie inclu. 2 Jahre Garantie.

Ganz getreu dem Motto, warum schwer machen wenns auch einfach geht. Die Antwort hatte ich erwartet, darum geht es aber hier nicht.

Das man 2 std warten muss bevor man die Spannung misst wusste ich z.B. nicht. Sie ist jetzt voll und die Spannung liegt bei 13,2V, messe dann in regelmäßigen Abständen.

Naja neu gekaufte Batteriesäue entsorgen scheint mit etwas zu übertrieben. Der Gedanke dahinter war das wenn die Batterie mal übergekocht ist der Säuregehalt wieder eingestellt werden muss.

 

Zitat:

@DomiAleman schrieb am 1. November 2014 um 08:04:14 Uhr:

 

Multimeter zeigen zu hohe Werte an, wenn deren Batterie schlapp macht!

DoMi

Kannst du mir erklären wie das zustande kommt? Es werden sich sicher einige Fragen warum man sich dann ein Multimeter anschafft wenn es doch nicht funktioniert?

 

Mir geht es mehr darum das Thema und die Problematik zu beleuchten und zu diskutieren, auch für Leute die das in Zukunft lesen. Was für uns selbverständlich ist kann bei dem einen oder anderm sicherlich zu großen verwirrungen führen, daher auch mein vieles Nachhaken.

Die erstmalige Befüllung wird mit Säure gemacht, da sie mit ihrer agressiven Funktion die Bleiplattenoberfälche angreift und so der eletrochemische Vorgang beschleunigt wird.

Zum Nachfüllen immer nur chemisch reines (destilliertes) Wasser nutzen.

Leider ist die Batterieindustrie heute so eingestellt, dass meist nur noch (gibt noch Ausnahmen) geschlossene Systeme verkauft werden, so das man nicht mehr säuremäßig die Ladedichte prüfen kann (soll). Auch das nachfüllen von Wasser (Lebensverlängerung) ist nicht mehr möglich.

Die Tester in den Werkstätten sind meist nur noch bessere Schätzeisen und sollen gar nicht die noch ggf vorhandenen guten Werte anzeigen, verdient wird nur an den Verkauf neuer Batterien.

Batteriewartung ist nicht im Sinne der Industrie.

Zitat:

@Mr.Magou schrieb am 1. November 2014 um 11:03:24 Uhr:

Zitat:

Multimeter zeigen zu hohe Werte an, wenn deren Batterie schlapp macht!

DoMi

Kannst du mir erklären wie das zustande kommt?

Ja..

Im Meßgerät wird aus der variablen Batteriespannung (i.d.R. 9V Block) eine hochgenaue Referenzspannung erzeugt, z.B. exakt 7,5V

Das Meßergebnis beruht auf einem Vergleich der zu messenden Spannung mit der Referenzspannung.

Sinkt die Spannung des 9V Blockes auf einen Wert, der zu klein ist, um die Referenzspannung aufrecht zu erhalten, dann bricht diese auf einen zu kleinen Wert zusammen. (z.B. 6 V statt 7,5V)

Wenn du beispielsweise mit einem solchen Gerät eine tatsächliche Spannung von 12V mißt, dann ist die gemessene Spannung doppelt so hoch wie die tatsächliche Referenzspannung.

Der Rechner im Meßgerät weiß jedoch nichts von der falschen Referenz, nimmt die Referenz mit 7,5V an, und zeigt dir den doppelten Wert der korrekten Referenz an, also in diesem Fall 15,0 Volt (statt 12,0V)

Teure Meßgeräte erlauben in so einem Fall keine Messung mehr, die meisten zeigen jedoch nur das "Batterie leer" Symbol und messen trotzdem falsch weiter. Bei ganz billigen Geräten gibt es noch nicht einmal das "Batterie leer" Symbol.

DoMi

am 1. November 2014 um 12:29

Um auf deine Frage mit der höheren Anfangsspannung einzugehen: Neben den gewünschten Ladereaktionen (nämlich das Bleisulfat unter Freisetzung von Schwefelsäure, was letztendlich auch dafür sorgt dass beim Laden die Säuredichte steigt, in Blei und Bleidioxyd umzuwandeln) läuft auch die Knallgaselektrolyse ab, dh das Wasser wird in Saoerstoff und Wasserstoff gespalten. Ein Teil dieser Gase wird an den Platten gebunden. Die Reaktion ist umkehrbar, der Akku wirkt dann wie eine Art Brennstoffzelle und zwar so lange bis die geringen Gasmengen verbraucht sind oder sich verflüchtigt haben. Das ist die Ursache für die anfänglich höhere Klemmenspannung und bedeutet nicht, dass der Akku über 100% geladen wäre. Dies ist dann der Fall, wenn alles Bleisulfat an den Platten umgesetzt wurde. Wegen diesem Effekt muss man mit dem Messen der Spannung nach dem Laden auch ein paar Stunden warten.

Die Säuredichte von 1,28 ist nur ein Richtwert, der kann auch etwas abweichen und ändert sich ja zwangsweise auch, wenn destilliertes Wasser aufgegossen wird, dann wird die Säure ja verdünnt. Das macht aber gar nichts, wichtig ist nur dass alle Zellen nährungsweise die gleiche Dichte aufweisen und sich die Dichte auch beim Laden signifikant erhöht.

Gruß Tobias

Themenstarteram 1. November 2014 um 15:19

Zitat:

@DomiAleman schrieb am 1. November 2014 um 12:02:57 Uhr:

Zitat:

@Mr.Magou schrieb am 1. November 2014 um 11:03:24 Uhr:

 

Kannst du mir erklären wie das zustande kommt?

Ja..

Im Meßgerät wird aus der variablen Batteriespannung (i.d.R. 9V Block) eine hochgenaue Referenzspannung erzeugt, z.B. exakt 7,5V

...

Da hatte ich dich wohl gründlich missverstanden bzw. nich genau genug gelesen. Ich hatte angenommen das du dich auf einen Defekt der Bleibatterie beziehst. Wenn die Batterie des Messgerätes durch ist kann ich das natürlich voll und ganz nachvollziehen. Trotzdem schönen Dank für die ausführliche Erklärung.

Zitat:

@Spezialwidde schrieb am 1. November 2014 um 13:29:40 Uhr:

...

Die Säuredichte von 1,28 ist nur ein Richtwert, der kann auch etwas abweichen und ändert sich ja zwangsweise auch, wenn destilliertes Wasser aufgegossen wird, dann wird die Säure ja verdünnt. Das macht aber gar nichts, wichtig ist nur dass alle Zellen nährungsweise die gleiche Dichte aufweisen und sich die Dichte auch beim Laden signifikant erhöht.

Gruß Tobias

Das entspricht dem was ich mir vorgestellt habe und zwar genau dann wenn die Batterie mal übergekocht ist und damit die Säuredichte nicht mehr auf 1,28 kommen kann. Wäre es in diesem Fall nicht sinnvoll diesen wieder auszugleichen / anzuheben?

am 1. November 2014 um 15:26

Zitat:

Wäre es in diesem Fall nicht sinnvoll diesen wieder auszugleichen / anzuheben?

Das ist nicht notwendig, die Verluste beim Überkochen sind eher gering. Die Batterie funktioniert auch bei etwas reduzierter Säuredichte völlig zufriedenstellend. Umgekehrt wenn man Säure nachkippt besteht eher die Gefahr, die Säuredichte zu stark anzuheben. Das schadet der Batterie weitaus mehr, da dann das Plattenfüllmaterial und die Seperatoren beschädigt werden.

Gruß Tobias

Themenstarteram 2. November 2014 um 15:43

Also ich habe nun drei Motorradbatterien 12V 12Ah mit denen ich experimentieren werde.

Die 1. welche bei 1°C zusammengebrochen ist

Die 2. welche eine Leerlaufspannung von nur 2,6V aufweist

Die 3. welche eine Leerlaufspannung von nur noch 0,9V aufweist

2. und 3. lassen wir zunächst aussen vor und kommen in ein paar Tagen drauf zurück.

Zu Nr.1

Leider kann ich nur am Wochenende die Batterie angehen da ich sie von Mo-Fr fahre.

Folgende Säurekonzentration habe ich von - nach + voll geladen bei 12,5V messen können:

1,18 - 1,18 - 1,14 - 1,22 - 1,14 - 1,06

Zum entladen wurden zwei H7 Lampen mit insgesamt 110W heran gezogen.

Spannungsabfall 12,5V auf 11,5V: 9min 40sec

Spannungsabfall 11,5V auf 10,5V: 25min 15sec

Spannungsabfall 12,5V auf 10,5V: 34min 55sec

Nach beenden der Entladung stieg die Spannung innerhalb weniger Sekunden auf 11,5V

Was sagt uns das?

am 2. November 2014 um 15:54

Das deutet darauf hin dass eine Zelle kaputt ist. Erstens deutet die stark verringerte Säuredichte in einer einzigen Zelle klar darauf hin. Eine defekte Zelle bindet die komplette Säure in den Platten und setzt sie beim Laden nicht wieder frei. Alle anderen Zellen sollten im Toleranzbereich liegen. jetzt mal grob überschlagen hast du etwa 6-7 Amperestunden gezogen bis die Batterie bei 10,5 Volt war, und das ist schon nahe an der tiefentladung. Aufgrund der defekten Zelle fällt bei Stromfluss mehr Spannung am inneren Widerstand der Batterie ab, der durch die kaputte Zelle erhöht ist (die Zelle hat vermutlich keinen Zellenschluss, das würde sich anders äußern, sie ist vermutlich sulfatiert, es kann versucht werden die Batterie noch mit einem Regenerator zu retten, aber ob sich das noch lohnt ist fraglich). Sotppt man den Stromfluss erhöht sich die Klemmenspannung natürlich wieder, weil der Spannungsabfall am Innenwiderstand wegfällt.

Gruß Tobias

wenn man zufällig einen pulser bei der hand hat, dann kann man das versuchen.

pulser dran geklemmt und dann ein paar tage gepulst laden.

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