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Batterie explodiert, wie das???

Themenstarteram 2. Oktober 2009 um 12:38

Hallo,

ich war eben mit dem C200CDI von 2000 unterwegs zur Dekra.

Ich stand dort in der Schlange und wollte vorfahren. Habe die Zündung angemacht und in dem Moment gab es einen lauten Knall und es stieg bläulicher Rauch unter der Haube empor.

Ich habe sofort nachgesehen, die Batterie war explodiert. Das komplette obere Teil kann man abnehmen und die Säure war schön im Motorraum verspritzt. Der ganze Nebel ist natürlich auch in den Innenraumfilter und Innenraum gezogen.

Kann mir jemand sagen, wie so eine Batterie so einfach explodieren kann?

Habe vorher 2 mal gestartet um vorzusetzen. Beim dritten mal der große Knall.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von hollowman01

....Kann mir jemand sagen, wie so eine Batterie so einfach explodieren kann?....

Explosion von Bleiakkus ist ein wohlbekanntes Phänomen.

Wenn ein Bleiakku überladen wird, dann wird das Wasser der wässrigen Schwefelsäure in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt: es entsteht Knallgas. Wenn der Säurestand nicht hoch genug ist, um die Bleiplatten vollständig zu bedecken, dann können Funken zwischen den Platten entstehen, die das Knallgas zur Explosion bringen.

Die genaue Darstellung der chemischen Vorgänge erspare ich uns hier einmal. Die kann der geneigte Leser sicherlich auch bei Wikipedia unter "Bleiakku", "Starterbatterie" (oder so ähnlich) nachlesen.

Wegen des Gasens wird auf den Ladegeräten für Autobatterien darauf hingewiesen, den Ladevorgang nur in gut belüfteten Räumen vorzunehmen. Bei industriellem Einsatz von Bleiakkus gibt es deshalb eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen: es wird darauf geachtet, dass die Platten immer gut mit der wässrigen Schwefelsäure bedeckt sind, die BatterieRäume haben peinlich sauber zu sein, die BatterieRäume sind mit außenliegenden Ventilatoren ausgestattet, sie dürfen nicht mit brennender Zigarette betreten werden, Fußboden und Wände sind gefliest, um elektrostatische Aufladung zu vermeiden usw.

Merke: auch bei sogenannten "geschlossenen" Starterbatterien sollte man gelegentlich nachsehen, ob der Flüssigkeitsstand noch genug ist und ggf. destilliertes Wasser nachfüllen.

Gruß nebumosis

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Wie alt war die Batterie?

Welcher Typ?

Was passiert sein kann:

- Zu hohe Belastung oder Zellenschluß

Gruß Dirk

Themenstarteram 2. Oktober 2009 um 13:26

War noch die erste Batterie, also 9 Jahre alr drin.

Zitat:

Original geschrieben von hollowman01

War noch die erste Batterie, also 9 Jahre alr drin.

huiii... respekt an die werksbatterie... unsere hat auch satte 8 jahre gehalten... da gebe ich gerne 150 euro für eine neue aus statt ein noname produkt bei atu zu holen...

gibts dadurch weitere schäden bei dir oder bist du noch mit einem blauen auge davon gekommen?

Themenstarteram 2. Oktober 2009 um 14:08

Innenraumfilter ist hin und es muß eben alles von der Säure gereinigt werden.

Sonst sieht es noch ganz gut aus. Wagen ist in die Werkstatt geschleppt worden.

Würde mich nur interessieren was das ganze ausgelöst hat. Nicht das es mit ner neuen Batterie direkt wieder auftritt, weil irgendwo anders etwas nicht stimmt.

Zitat:

Original geschrieben von hollowman01

....Kann mir jemand sagen, wie so eine Batterie so einfach explodieren kann?....

Explosion von Bleiakkus ist ein wohlbekanntes Phänomen.

Wenn ein Bleiakku überladen wird, dann wird das Wasser der wässrigen Schwefelsäure in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt: es entsteht Knallgas. Wenn der Säurestand nicht hoch genug ist, um die Bleiplatten vollständig zu bedecken, dann können Funken zwischen den Platten entstehen, die das Knallgas zur Explosion bringen.

Die genaue Darstellung der chemischen Vorgänge erspare ich uns hier einmal. Die kann der geneigte Leser sicherlich auch bei Wikipedia unter "Bleiakku", "Starterbatterie" (oder so ähnlich) nachlesen.

Wegen des Gasens wird auf den Ladegeräten für Autobatterien darauf hingewiesen, den Ladevorgang nur in gut belüfteten Räumen vorzunehmen. Bei industriellem Einsatz von Bleiakkus gibt es deshalb eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen: es wird darauf geachtet, dass die Platten immer gut mit der wässrigen Schwefelsäure bedeckt sind, die BatterieRäume haben peinlich sauber zu sein, die BatterieRäume sind mit außenliegenden Ventilatoren ausgestattet, sie dürfen nicht mit brennender Zigarette betreten werden, Fußboden und Wände sind gefliest, um elektrostatische Aufladung zu vermeiden usw.

Merke: auch bei sogenannten "geschlossenen" Starterbatterien sollte man gelegentlich nachsehen, ob der Flüssigkeitsstand noch genug ist und ggf. destilliertes Wasser nachfüllen.

Gruß nebumosis

am 2. Oktober 2009 um 19:07

Hallo !

 

Könnte man nicht besser beschreiben als "nibumosis" :rolleyes: !!

 

Wie`s aussieht Zellenkurzschluß (Altersschwäche ?) - neue Batterie (wie schon oben erwähnt eine gute Markenbatterie oder Original MB) und "good Drive" !

 

lg

pj-fox

p.s. meine original-mb batterie war rund 40 euro billiger als die billigste batterie bei ATU... frag mal nach...

danke für's Lob, pj-fox

Mit allem Respekt möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass Zellenkurzschluss nichts mit dem Gasen zu tun hat, sogar genau das Gegenteil bewirkt. Zellenkurzschluss tritt auf, wenn Bleischlamm eine Brücke zwischen Plus- und MinusPlatten bildet, also einen Kurzschluss verursacht. Dann spaltet der Ladestrom das Wasser jedoch nicht mehr in Knallgas, sondern die Zelle wirkt wie ein Widerstand, der sich bei Stromfluss erwärmt und im schlimmsten Fall zum Kochen / zur Verdunstung der Schwefelsäure führt. Das legt die Platten zwar auch frei, führt aber nicht zur Funkenbildung, weil die Schlammbrücke / der Kurzschluss existiert. Kein Knallgas, kein Funke => keine Explosion.

Es wäre schön, wenn hollowman01 bestätigen würde, dass er sich vermutlich nie um den Flüssigkeitsstand gekümmert hat, weil die Batterie ja als "wartungsfrei" bezeichnet wurde.

<Begin offtopic:>

In meinen Augen ist der von hollowman01 geschilderte Fall ein schönes Beispiel dafür, welche Folgen Marketing-Schönfärberei ("wartungsfrei") beim unbedarften Verbraucher hat. Und wir sind alle auf vielen Gebieten unbedarfte Verbraucher - der eine bei Versicherungsverträgen, der andere beim Lebensmittelkauf, der Dritte bei Pauschalreisen usw. Ich bin kein Freund staatlicher Eingriffe, aber der Verbraucherschutz in DE hat m.E. großes Entwicklungspotential.

<End offtopic>

Ich würde hollowman01 empfehlen, bei Gelegenheit einmal die Ladespannung im Geheimmenü *während der Fahrt* zu beobachten. Wenn der Regler defekt und daher UB > 14,5 V ist, dann kann ihm dasselbe mit der neuen Batterie blühen, nicht sofort, aber in einigen Monaten.

Gruß nebumosis

am 3. Oktober 2009 um 7:20

Hallo nebumosis !

 

Da mußte ich jetzt mal nachschlagen, und siehe da - wie fast zu erwarten - vollkommen korrekte Ausführung ! Danke für solch qualifizierte Beiträge !

 

Hochachtungsvoll

pj-fox

Themenstarteram 3. Oktober 2009 um 7:58

Hallo nebumosis,

du hast recht, ich habe nicht nach der Batterie geschaut. Ok, ist keine Entschuldigung, aber der Wagen war das letzte mal vor 3 Monaten in der Werkstatt bei Mercedes zur Inspektion.

Sag mal, wie finde ich denn dieses Geheimmenu um die Ladespannung zu sehen?

Geheimmenü beim 203:

  1. Zündung ein auf erste Raste
  2. Menü auf Gesamt- und Tageskilometer
  3. bei Bj vor 2003: Reset-Knopf > 20 sec drücken; bei Bj ab 2003: Reset-Knopf dreimal kurz hintereinander drücken
  4. Bordspannung wird angezeigt: UB < 12,5 V weil Motor noch steht
  5. mit Pfeil-auf/ab-Tasten durch's Geheimmenü blättern
  6. Zündung auf zweite Raste weiterdrehen; je nach Motor und Bj wird aktueller Ölstand angezeigt
  7. Motor anlassen
  8. UB ~ 14,3 V weil Lichtmaschine nun Strom erzeugt
  9. aktueller Ölstand sinkt, weil Öl nun im Motorblock befindlich

Nach "Geheimmenü" kannst Du auch in diesem (oder anderen) 203-Forum suchen. Da wirst Du einige Treffer landen.

Während der Fahrt sollte 14,1 < UB < 14,5 bleiben.

Wenn UB dauernd > 14,6 V, dann Ladespannung zu hoch, Regler defekt, Gefahr der Wasserspaltung.

Wenn UB dauernd < 13,6 V, dann Batterie bald total leer

Wenn Du einen dicken Verbraucher einschaltest, kannst Du beobachten,

(i) wie UB ganz kurz einknickt, weil sich der Regler von dem Schock erholen muss, oder

(ii) dass UB länger < 14,1 V bleibt, weil die LiMa Mühe hat, den Strom für alle Verbraucher zu erzeugen. Daran kannst Du z.B. erkennen, ob Zuheizer oder Heckscheiben- oder Sitzheizung nach einer Weile ausgeschaltet werden, was geschehen sollte, um den Stromhaushalt in Balance zu halten.

*** Alle Spannungsangaben oben sind Idealwerte. Wenn sie geringfügig abweichen, ist das noch kein Grund zur Panik, aber Grund zur Aufmerksamkeit / weiteren Beobachtung. ***

Nochmal zurück zu Deiner Explosion:

Normalerweise haben Autobatterien oben ein ganz kleines Loch, durch das Gas entweichen und Luft eintreten kann. Gasen ist normal - Du sitzt also nicht ständig auf einem Pulverfass. Wenn das Loch aber verstopft ist, sammelt sich das Gas allmählich. Auch das ist noch (relativ) harmlos, solange kein Funke in der Batterie gebildet wird, was erst bei niedrigem Flüssigkeitsstand geschehen kann.

Also: "wartungsfreie" oder "geschlossene" Batterien sind weder wartungsfrei noch geschlossen. Wenn Dein Wagen erst vor drei Monaten zur Wartung in einer Werkstatt war, dann hat die zumindest die Batteriepflege nicht besonders ernst genommen.

Ich schrieb es oben schon: falsche Versprechungen allüberall! Damit möchte ich aber nun auf keinen Fall eine Diskussion ums Haftungsrecht lostreten.

Gruß nebumosis

Themenstarteram 3. Oktober 2009 um 17:50

Vielen Dank. Dann werd ich mal schauen, wenn ich den Wagen aus der Werkstatt zurück habe.

Ach ja, was ich vergessen haben zu erwähnen, auch dem Weg zur Dekra habe ich den Wagen mit einer recht hohen Drehzahl gefahren, damit der Ruß aus dem Auspuff geblasen wird. Danach stand der Wagen gut ne halbe Stunde und wurde 2 mal neu angelassen zum Vorfahren.

Beim dritten mal habe ich den Schlüssel nur auf Zündung gedreht, so das der Anlasser noch nicht dreht und es kam zur Explosion.

Alles Spekulationen. Es gibt einen vernüftigen Grund. Als du die Baterie zum Auto getragen hast hast du höchstwahrscheinlich etwas geschwenkt. Das kann sehr gefährlich werden beim Batterieeinbau.

Ich empfehle dir das Auto zu verkaufen. Denn wenn einmal säure im Motorraum ist, dann kannst du das zwar alles sauber Sandstrahlen.. Aber irgendwann geht mal da ein Kabel da ein Kabel und da ein Teil kaputt. Da die Batteriesäure nie wirklich verschwindet..

Wenn du fragen hast ruhig her damit.

mfg Jamilo

Zitat:

Original geschrieben von Jamilo

Alles Spekulationen. Es gibt einen vernüftigen Grund. Als du die Baterie zum Auto getragen hast hast du höchstwahrscheinlich etwas geschwenkt. Das kann sehr gefährlich werden beim Batterieeinbau.

mfg Jamilo

Interessant, wann hatte er den die Batterie ausgebaut?

Er hat geschrieben das die Batterie seit 8 o. 9 Jahren im Auto verbaut ist.

Wieso darf man die Batterie nicht schwenken?

Wie ist das den beim Bergauf und ab fahren oder bei schneller Beschleunigung oder beim Bremsen?

Kann mir gut vorstellen das dann auch die Flüssigkeit hin und her schwappt in der Batterie das wäre ja dann auch gefährlich.

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