AGR-Ventil beim XC70 „putzen“ (viel Text)

Volvo XC70 1 (S/P2)

Hallo,
haben gestern beim XC 70 (Diesel, Mj 2006, 185 Ps, 213 tkm) des Sohnes das AGR und Saugrohrklappe „etwas gereinigt“.
Vorausgegangen war auf BAB-Fahrt MS nach DO letzte Woche Fehlermeldung im BC mit gelben Dreieck: „Motorsystemwartung erforderlich“. Das Auslesen bei Volvo Peters in DO (kostenlos! Danke) ergab Fehlercode-Information ECM 44B0. Auf dem Ausdruck war die Elektronikeinheit abgebildet. Als wahrscheinliche Ursache genannt: Kontaktwiderstand, Oxidation oder unterbrochene Leitung sowie Positionsgeber defekt.

Nach Forumsangaben tauchen EGR Probs (Exhaust Gas Recirculation –EGR- = NOx emissions reduction technique) mit AGR Ventil selten auf. Da bei den heutigen Dieselmotoren LMM, AGR und Turbo oft mit Motordrehzahl regelungstechnisch zusammen gehören, war bei meinen ML Erfahrungen mit dem AGR der Ansatz, angesichts der km-Leistung des XC 70 dort bei diesem zunächst auch erst einmal das AGR-Ventil zu säubern. Zumal die Fehlermeldung bislang nicht erneut aufgetreten war. Geplant war Ausbau und sorgfältige Reinigung des AGR-Ventils.

Das AGR–Ventil sitzt im AGR-Rohr beim XC 70 vor dem Motor auf der Fahrerseite. Demontiert werden sollten Motorabdeckung und die Luftansaugung von oberhalb des Kühlers zum Lufi. Bild 1 zeigt die Lage des AGR unterhalb des Railrohres vor dem Motor und mit nach links schon abgenommenem Luftschlauch. Kabelbaumschellen geöffnet, Stecker Elektronikeinheit abgezogen, Abdeckung Steuergerät über Lufi abgenommen. Bei diesem Arbeitsstand erkannten wir, dass die Abgasrückführung vom Auspuffkrümmer zum AGR-Ventil bei der geplanten Arbeitsweise so überhaupt nicht demontierbar war. Man kommt da so einfach nicht drann. Dazu hätten zunächst u. a. der gesamte Lufi demontiert und Steuergeräte abgeklemmt werden müssen (Batterie war nicht abgeklemmt!) um „seitlich“ an die Schrauben des Flansches der Abgasführung um den Motor zu kommen. Diese Abgasführung liegt unterhalb der in Bild 1 rechts oben noch sichtbaren Hochdruckpumpe. Ob das dann ausgereicht hätte, um das nur mit zwei Schrauben am Motor befestigte AGR-Rohr auszubauen, weiß ich nicht. U. Umständen ist da nämlich auch noch eine Kühlung mit Kühlwasser aus Kühlwasserkreislauf (beim ML übrigens auch) verbaut.
Hinweise auf derartige Dinge gibt der Internetbeitrag: http://www.volvoforums.org.uk/showthread.php?t=170714 mit dem angefügtem Sprengbild.
(Nr. 14 = Winkelschlauch, Nr. 2 = AGR Rohr, Nr. 11 = Elektronikeinheit, Schrauben Nr. 21 hätten gelöst werden müssen, Saugrohrklappe ist nicht mit abgebildet)

Hinweise AGR-Ventil PIERBURG 7.00555.060
Oder ein anderes Bild im Internet: https://media.rexbo.net/5/t/pdf/agr-ventil-pierburg-700555060-3.pdf

Wir haben uns deshalb entschieden, nach Abnahme der Gummischläuche das AGR-Rohr am Motor verbleibend zu reinigen. Dazu den Zuführschlauch am AGR/Saugrohrklappe abgenommen und unter Lufi eingeklemmt. Auf der anderen Seite des AGR den 90° Schlauch zum Ansaugtrakt komplett demontiert (Bild 2 mit AGR Winkelschlauch und innerem Ruß). Anschließend Saugrohrklappe mit den 4 Schrauben demontiert (Bild 3 SaugrKlappe verdreckt). Erst danach lässt sich die Elektronikeinheit (4 Torxschrauben) vom AGR-Rohr demontieren (Bild 4 Elektronikeinheit). Von der Rückseite hat die Elektronikeinheit zwei Elektropole und eine Art Potentiometer? zur Tiefenfeststellung des Abgasventils (Bild 5 Elektroeinheit vhinten). Das Ventil zur Abgasrückführung, die seitl. am Motor vorbei von hinten vom Auspuffkrümmer kommt, wird über eine durch das AGR-Rohr gehende Stange bedient. Die Hubbewegung der Stange erfolgt durch einen vor das AGR Rohr mit im Metallgehäuse sitzenden Elektromotor mit Exenterabtrieb (Bild 6 AGR Steuermotor) der seinen Strom durch die beiden Elektropole erhält. Das Potentiometer? (der im Rundteil herausragende Stift der Elektronikeinheit misst durch Aufliegen auf den Exenter den Hubweg und Position der Ventilöffnung zur Abgasrückführung.

Die Bilder 7 AGR Innenventil und 8 AGR Innenventil2 zeigen die Stange mit Ventilsitz im verdrecktem Rohr. Bild 9 zeigt die Auslassseite (zum Winkelschlauch hin) des AGR Rohres.
Wir haben dann auf beiden Seiten die Öffnungen des AGR Rohrs mit Lappen unterlegt und das Rohr mit Holzspatel und Holzstück ausgekratzt (Bilder 10 Auslassseite und 11 Einlassseite) und gesäubert. Feinarbeit nur im bereich der Stangendurchführung erfolgte mit Zahnwerkzeug. Bild 12 zeigt die Gesamtmenge an Ölkohle mit dem Kratzwerkzeug und Bild 13 den größten Brocken auf dem Holzspatel. Bild 14 dann noch die gereinigte Saugrohrklappe (dazu wurde nach Grobreinigung „KENT ONE SHOT“ verwandt).
Beim Schreiben fällt jetzt leider zu spät auf, dass ein Foto vom gereinigte AGR-Rohr fehlt/nicht gemacht.

Anschließend erfolgte Montage der demontierten Teile in umgekehrter Reihenfolge.

Angesichts der hier vorliegenden Verunreinigung des AGR Rohres mit entsprechender Querschnittverengung kann es durchaus sein, das auch noch die Ventilstange an den Rohrdurchführungen schwergängig war und sich so insgesamt nicht die richtigen regeltechnischen Werte mehr eingestellt haben, was dann zur Fehleranzeige führte. Dafür spricht auch, dass der Fehler während des bisherigen Weiterbetriebes mit verdrecktem AGR-Rohr nicht weiter aufgetreten ist. Defekter Positionsgeber hätte Fehler angezeigt.

Offen geblieben ist bei unserer Reinigungsaktion ob und ggfs. wie das Abgasrückführungsrohr vom Abgaskrümmer zum AGR Rohr verdreckt war. Das haben wir angesichts des doch sehr großen zusätzlichen Demontageaufwandes jetzt in Kauf genommen. Die weitere Fahrzeugnutzung wird zeigen, ob diese (Teil-)Reinigung (deshalb „putzen“ genannt) des AGR-Rohres ausreichend war. So sie es nicht war, kommt Nachmeldung.

Grüße Kallinichda

Agr-lage
Agr-winkelschl
Saugrohrkl-verdreckt
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haben gestern beim XC 70 (Diesel, Mj 2006, 185 Ps, 213 tkm) des Sohnes das AGR und Saugrohrklappe „etwas gereinigt“.
Vorausgegangen war auf BAB-Fahrt MS nach DO letzte Woche Fehlermeldung im BC mit gelben Dreieck: „Motorsystemwartung erforderlich“. Das Auslesen bei Volvo Peters in DO (kostenlos! Danke) ergab Fehlercode-Information ECM 44B0. Auf dem Ausdruck war die Elektronikeinheit abgebildet. Als wahrscheinliche Ursache genannt: Kontaktwiderstand, Oxidation oder unterbrochene Leitung sowie Positionsgeber defekt.

Nach Forumsangaben tauchen EGR Probs (Exhaust Gas Recirculation –EGR- = NOx emissions reduction technique) mit AGR Ventil selten auf. Da bei den heutigen Dieselmotoren LMM, AGR und Turbo oft mit Motordrehzahl regelungstechnisch zusammen gehören, war bei meinen ML Erfahrungen mit dem AGR der Ansatz, angesichts der km-Leistung des XC 70 dort bei diesem zunächst auch erst einmal das AGR-Ventil zu säubern. Zumal die Fehlermeldung bislang nicht erneut aufgetreten war. Geplant war Ausbau und sorgfältige Reinigung des AGR-Ventils.

Das AGR–Ventil sitzt im AGR-Rohr beim XC 70 vor dem Motor auf der Fahrerseite. Demontiert werden sollten Motorabdeckung und die Luftansaugung von oberhalb des Kühlers zum Lufi. Bild 1 zeigt die Lage des AGR unterhalb des Railrohres vor dem Motor und mit nach links schon abgenommenem Luftschlauch. Kabelbaumschellen geöffnet, Stecker Elektronikeinheit abgezogen, Abdeckung Steuergerät über Lufi abgenommen. Bei diesem Arbeitsstand erkannten wir, dass die Abgasrückführung vom Auspuffkrümmer zum AGR-Ventil bei der geplanten Arbeitsweise so überhaupt nicht demontierbar war. Man kommt da so einfach nicht drann. Dazu hätten zunächst u. a. der gesamte Lufi demontiert und Steuergeräte abgeklemmt werden müssen (Batterie war nicht abgeklemmt!) um „seitlich“ an die Schrauben des Flansches der Abgasführung um den Motor zu kommen. Diese Abgasführung liegt unterhalb der in Bild 1 rechts oben noch sichtbaren Hochdruckpumpe. Ob das dann ausgereicht hätte, um das nur mit zwei Schrauben am Motor befestigte AGR-Rohr auszubauen, weiß ich nicht. U. Umständen ist da nämlich auch noch eine Kühlung mit Kühlwasser aus Kühlwasserkreislauf (beim ML übrigens auch) verbaut.
Hinweise auf derartige Dinge gibt der Internetbeitrag: http://www.volvoforums.org.uk/showthread.php?t=170714 mit dem angefügtem Sprengbild.
(Nr. 14 = Winkelschlauch, Nr. 2 = AGR Rohr, Nr. 11 = Elektronikeinheit, Schrauben Nr. 21 hätten gelöst werden müssen, Saugrohrklappe ist nicht mit abgebildet)

Hinweise AGR-Ventil PIERBURG 7.00555.060
Oder ein anderes Bild im Internet: https://media.rexbo.net/5/t/pdf/agr-ventil-pierburg-700555060-3.pdf

Wir haben uns deshalb entschieden, nach Abnahme der Gummischläuche das AGR-Rohr am Motor verbleibend zu reinigen. Dazu den Zuführschlauch am AGR/Saugrohrklappe abgenommen und unter Lufi eingeklemmt. Auf der anderen Seite des AGR den 90° Schlauch zum Ansaugtrakt komplett demontiert (Bild 2 mit AGR Winkelschlauch und innerem Ruß). Anschließend Saugrohrklappe mit den 4 Schrauben demontiert (Bild 3 SaugrKlappe verdreckt). Erst danach lässt sich die Elektronikeinheit (4 Torxschrauben) vom AGR-Rohr demontieren (Bild 4 Elektronikeinheit). Von der Rückseite hat die Elektronikeinheit zwei Elektropole und eine Art Potentiometer? zur Tiefenfeststellung des Abgasventils (Bild 5 Elektroeinheit vhinten). Das Ventil zur Abgasrückführung, die seitl. am Motor vorbei von hinten vom Auspuffkrümmer kommt, wird über eine durch das AGR-Rohr gehende Stange bedient. Die Hubbewegung der Stange erfolgt durch einen vor das AGR Rohr mit im Metallgehäuse sitzenden Elektromotor mit Exenterabtrieb (Bild 6 AGR Steuermotor) der seinen Strom durch die beiden Elektropole erhält. Das Potentiometer? (der im Rundteil herausragende Stift der Elektronikeinheit misst durch Aufliegen auf den Exenter den Hubweg und Position der Ventilöffnung zur Abgasrückführung.

Die Bilder 7 AGR Innenventil und 8 AGR Innenventil2 zeigen die Stange mit Ventilsitz im verdrecktem Rohr. Bild 9 zeigt die Auslassseite (zum Winkelschlauch hin) des AGR Rohres.
Wir haben dann auf beiden Seiten die Öffnungen des AGR Rohrs mit Lappen unterlegt und das Rohr mit Holzspatel und Holzstück ausgekratzt (Bilder 10 Auslassseite und 11 Einlassseite) und gesäubert. Feinarbeit nur im bereich der Stangendurchführung erfolgte mit Zahnwerkzeug. Bild 12 zeigt die Gesamtmenge an Ölkohle mit dem Kratzwerkzeug und Bild 13 den größten Brocken auf dem Holzspatel. Bild 14 dann noch die gereinigte Saugrohrklappe (dazu wurde nach Grobreinigung „KENT ONE SHOT“ verwandt).
Beim Schreiben fällt jetzt leider zu spät auf, dass ein Foto vom gereinigte AGR-Rohr fehlt/nicht gemacht.

Anschließend erfolgte Montage der demontierten Teile in umgekehrter Reihenfolge.

Angesichts der hier vorliegenden Verunreinigung des AGR Rohres mit entsprechender Querschnittverengung kann es durchaus sein, das auch noch die Ventilstange an den Rohrdurchführungen schwergängig war und sich so insgesamt nicht die richtigen regeltechnischen Werte mehr eingestellt haben, was dann zur Fehleranzeige führte. Dafür spricht auch, dass der Fehler während des bisherigen Weiterbetriebes mit verdrecktem AGR-Rohr nicht weiter aufgetreten ist. Defekter Positionsgeber hätte Fehler angezeigt.

Offen geblieben ist bei unserer Reinigungsaktion ob und ggfs. wie das Abgasrückführungsrohr vom Abgaskrümmer zum AGR Rohr verdreckt war. Das haben wir angesichts des doch sehr großen zusätzlichen Demontageaufwandes jetzt in Kauf genommen. Die weitere Fahrzeugnutzung wird zeigen, ob diese (Teil-)Reinigung (deshalb „putzen“ genannt) des AGR-Rohres ausreichend war. So sie es nicht war, kommt Nachmeldung.

Grüße Kallinichda

Agr-lage
Agr-winkelschl
Saugrohrkl-verdreckt
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soviel ich weiß, aber das kann auch ein irrtum sein, legt ein steckendes agr einen fehler ab und das lampal in der armatur leuchtet, aber der motor geht nicht in notlauf
in notlauf geht er, wenn die motorelektronik
vom turbo
vom lmm
vom raildruck
nockenwellenverstellung ....
irre werte bekommt.

deine erscheinung ließe mich auf ein raildruck oder turboproblem schließen.
dieselfilter?
wie kalt war es?
kurz vorher getankt?

beispiel aus der mercedeswelt, was es alles so gibt,
bei einem bekannten ging der mercedes immer dann in den notlauf für einige zeit, wenn er im sommer eine flotte autobahnetappe hatte und er kalten diesel aus dem erdtank in den fast leeren tank füllte. sein raildrucksensor war vermutlich an der grenze zum kippen, der kalte diesel durch die warme pumpe auf den warmen sensor, gab dem immer den rest. dauerte ein halbes jahr, bis die freunde vom andern ufer draufkamen und den sensor tauschten.

Und es war Sommer ... das erste Mal im Volvo ... *süngsel😁

Es war Sommer, nicht nachgetankt, Filter wurde regelmässig, bzw. öfter gewechselt,
keine Heizerei auf der Bahn, das erwähnte ich ja bereits.

Die Variante
"Turbolader im Sack, evtl. die Regelung desselben, oder, oder, oder ..."
hatte der 🙂 nach dem Auslesen auch drauf.
Seltsam, dass der D5 mit diesen Teilen noch immer läuft und nie wieder einen Fehler anzeigte.
Ist aber, wie man meinem Profil entnehmen kann, ein 163PS D5 von 2002, ohne Drallklappe, ohne Partikelfilter oder sonstwas.

Zitat:

@kallinichda schrieb am 30. Juni 2015 um 10:09:49 Uhr:


Hallo el alcado,
ich arbeite neben meinen Autos schraubertechnisch nur an den Autos der Kinder, hier am XC 70 des Sohnes. Da ich aus diesem Forum Infos für sein Auto bekomme, kann ich dazu auch welche zurückgeben.
Der 163 Ps Dieselmotorraum und wo dort das AGR Rohr sitzt, ist mir jetzt nicht präsent. Ich denke, da lässt sich aber mit der Forumssuche oder im Internet einiges finden. Auf die Schnelle z. b. mal hier: http://www.motor-talk.de/.../...t-kein-gas-an-agr-ventil-t4947825.html .
Sofern bei Deinem Auto eine Fehlermeldung vorliegt, würde ich dem Ratschlag von longueval folgen und den Fehler bei einer Volvowerkstatt auslesen lassen. Alles andere ist bei den heutigen Fehlermeldungen unserer Autos mit deren Fehlerüberwachung reine Raterei (es gibt halt spezifische Ausnahmen).
Bei den 350 tkm Deines Autos sollte der Fehlerspeicher auch mal gelöscht worden sein, um aktuelle Fehler zu beurteilen.
Danach kannst Du, genau wie KJ 121, das AGR Rohr und Ventil rein vorsorglich ja mal reinigen. Nach 350 tkm wird das sicher nicht schaden.

Grüße Kallinichda

wie schon mehrfach geschrieben ist kein fehler abgelegt.

mehrfach schon bei volvo ausgelesen und anschließend gelöscht (was vom vorbesitzer noch da war an alten fehlern aber nix was mit dem motor zu tun hatte, nur tür nicht richtig geschlossen und solche scherze)

aber das problem ist immer noch da und geht auch nicht weg.

hier noch einen link auf die "story" des ersten d5 mit 163ps/120kw wo alles etwas anders aussieht.
schön erklärt mit bildern.

danke an alle hier. hat mich auf jedenfall weitergebracht.

schönen sommer wünsche ich, mein elch wird erstmal 14 tage bis ans north-cape ausgeführt.

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Zitat:

@el_alcado schrieb am 7. Juli 2015 um 00:49:22 Uhr:


Hier noch ein Link auf...

Ich sehe keinen Link.

http://www.motor-talk.de/.../...t-kein-gas-an-agr-ventil-t4947825.html

hatt ihrgendwie erst nicht funktioniert^^

Hallo,
wie in einem weiteren Beitrag berichtet ( http://www.motor-talk.de/.../...6662-fehlerprotokoll-t5371035.html?... ) trat der Fehler nach ca. 1000 km mit weiteren Fehlern erneut auf. Daher die Elektronikeinheit des AGR-Ventils erneuert. Da es den eingebauten mit seinen aufgedruckten Daten nur gebraucht gibt, fragte ich beim Boschdienst in MS nach. Danach ist nun der Pierburg 7.00555.07.0 die richtige Elektr.-Einh. AGR-Ventil Volvo (SteckAGRVent).. Kosten ca. 170 €.
Das an der Unterseite sitzende Potentiometer? mit dem im Rundteil herausragende Stift hat die gleiche eingestanzte Nr. wie das Altteil (ElekAGRVentil). Zudem öffnete ich das Altteil an der Oberseite und sah die Elektronikeinheit (PlatineAGRVentil).

Zum Aus/Einbau muss die Saugrohrklappe (nur) gelöst werden, weil sich die AGR-Elektronikeinheit sonst nicht an der Elektronikeinheit der Saugrohrklappe vorbei abziehen lässt. In der Montagebeschreibung folgt nur Hinweis auf Fehler löschen.
Da Auto trotzdem noch nicht gut läuft, ist jetzt Werkstatttermin vereinbart.

Grüße Kallinichda

Steckeragrvent
Elekagrvent
Platineagrvent

Hallo,
will noch einmal Rückmeldung geben und Tipps für Fehlerbeseitigung.
Nach Einbau des neuen Ladeluftkühlers in der Werkstatt läuft Auto wieder wie es soll.

Empfehlungen:
Beim Fehlercode ECM 44B0 empfiehlt es sich neben einfachen Steckerwackeln zunächst auch einen Blick in das AGR-Rohr zu werfen. Der dafür notwendige Aufwand mit Luftführungsteileabbau ist wirklich nicht groß. Sollte das AGR-Rohr zusitzen, wird die Regelung (weil die Stange schwergängig) nicht funktionieren und gibt dann Fehlermeldung. Reinigung ist angesagt und danach Fehler löschen.
Sofern danach ok., war lag der Fehler nur im stark verrußtem AGR-Rohr. Das war dann zunächst wohl beim Sohnemannauto so, denn Auto lief ja mit alter AGR-Elektronik zunächst wieder ordentlich. Insoweit scheint die AGR-Elektronik elektrisch nicht anfällig zu sein.

Danach traten nach ca. weiteren 1000 km ja beim Sohnemannnauto erneut Motorprobleme auf, die dann als Fehler ECM 135 F, ECM 44B0, ECM 6662 gelistet wurden (siehe früherer Beitrag). Wegen der erneuten Fehlermeldung ECM 44B0 haben wir dann neben dem LMM auch die Elektronikeinheit des AGR getauscht, was aber nicht geholfen hat.
Ursächlich war nämlich letztlich ein undichtes Ansaugsystem durch defekten Ladeluftkühler. Dieser war an der Unterseite aufgerissen (Korrosionsproblem) und blies dort den Ladedruck ab. Nach meiner Einschätzung scheint die Angabe des Fehlers ECM 6662 Glührelaissteuerung in Verbindung mit LMM oder AGR oder beiden ein spezieller Hinweis auf ein undichtes Ansaugluftführungssystem vom Lufi bis Motor zu sein.
Daher unser Rat, sofern man das AGR-Rohr reinigt, sollte man überlegen, ob man nicht einen wie auch immer gearteten „Drucktest“ auf Dichtigkeit des Luftansaugsystems macht. Vom Lufi – Turbolader herrscht Unterdruck, vom Turbo – Motor Überdruck.

Zudem hat die Werkstatt meinem Sohn mitgeteilt, die neue Elektronikeinheit beim AGR müsste im System angemeldet werden. Vielleicht kann einer der hier tätigen Volvisti diese weitere Problematik für zukünftige Selberschrauber mit derartigem AGR Problem noch nachtragen.

Grüße Kallinichda

Hallo Zusammen,

ich möchte mich hier einmal bei Kallinichda bedanken. Unabhängig davon ob es am Ende dazu führt daß mein XC90 D5 (185PS) irgendwann wieder richtig läuft oder nicht. Die Aufbereitung des Arbeitsgang und auch der daraus relutierende Fred ist toll.

Meine Geschichte:
Dez. 2014 Volva an Vater (75) übergeben, da ich selbst 50 TKM p.a. Autobahn fahre und da ist mein A6 einfach das bessere Auto.
Folge: Volvo bekommt nur noch extrem kurze Strecken im Teillastbereich.
April 2015 erste Fehlermeldungen vom Motorsteuersystem, verschwinden aber wieder.
Juni 2015 fahre selbst mit Fahrradanhänger 850km Volvo nach Südtirol. Esrte Störmeldung nach 300km in Autobahnbaustelle (Teillast, Schiebebetrieb, hoher Steueraufwand für den Lader)
Kurz: Extreme Leistungsschwankung, gefühlte 50 PS Minimum in Südtirol. Toll bei der Auffahrt zum Stilfser Joch!
Auf der Rückfahrt phasenweise 185 PS, Phasenweise 50 PS.
Juli 2015 nach Spülung des Getriebeöls (finde ich sehr empfehlenswert, kostet aber 500 EUR) nächster Versuch mit dem Motorradanhänger in die Schweiz. Fehler nach 200km. Mit ca. 80-90 PS durch Frankreich. Letzter Tankstopp am Genfer See: Überraschung! Mit 185 PS hinauf nach Champery!
1 Woche Motorrad, dann wieder mit Volvo und Anhänger hinüber nach Tirol.
Mit 80-90 PS durch die Schweiz. Mit 30 km/h über den Arlbergpaß. Sorge, daß ich nicht mehr zurück komme.
Auto zur Volvo-Vertragswerkstatt nach Landeck. 4 Stunden Suche, mit mir als Ratgeber. Ergebnis: Keine Ahnung, vermutlich Turboladerschaden. Lehne Reperatur ab, da 2.000 EUR und nicht in meiner Urlaubswoche möglich. Außerdem glaube ich icht daran. Mit 80-90 PS zurück nach St. Anton. 5 Tage später mit 185 PS über den Arlbergpaß. Kein Problem.
Ab der deutschen Grenze plötzlich weder 80-90 PS. Am Bodensee entlang, Pause auf der Schwäb. Alp. Start nach Pause: 185 PS. Für locker 350km. In der Eifel, höhe Nürburgring: 80-90 PS.
Fazit: Es muß was getan werden!
1. Schritt: Lufmassenmesser wechseln. Versuch bringt nichts. Der war es nicht.
2. Schritt: Anschreiben Kundenservice Volvo. Ein arroganter Rückrufer erklärt mir, ich müsse schon einsehen, daß 4 Stunden Werkstattaufenthalt nicht genug sind, ich solle das Auto zum La Liena in Köln geben (wo er bis 2013 gewartet wurde), die würden den Fehler schon finden.
3. Schritt: Auto zu La Linea. Klarer Auftrag: Fehler Auslesen, Vorschläge machen, ich entscheide. Sehr korrekter Werkstattmeister diagnostiziert: Abgasdrucksensor defekt, 190 EUR. Ich bin einverstanden.
Nach 3 Tagen netter Meister ruft an, hat neuen Sensor ein und wieder aus gebaut. Das war es nicht. EUR 50 für die Diagnose. Er würde jetzt auch den Turbolader tauschen, um zu sehen, ob das der Grund ist. Ich glaube nicht daran.
4. Schritt: Rücksprache mit freier Werkstatt des Vertrauens. Rußpartikelfilter erneuert. Das war es nicht.
5. Schritt: Kostenloses "Beratungsgespräch" bei Motair Köln (64.000 Turbulader p.a.). Fazit: Der Turbolader ist vielleicht schmutzig, aber nicht kaputt. Sehr kompetente Gesprächspartner!
6. Schritt: Turboladerreinigung. Turbolader freilegen. Reinigungsmittel einbringen. 1 Stunde einwirken lassen. Reinigungsmittel ausspülen. Zusätzliches Reinugungsmittel in Dieselfilter (der war zwischendurch auch erneuert worden) einfüllen. Zusammenbau, Start. Turbolader spricht excellent an! Läuft schön! 185 PS, top, bis er warm ist. 50 PS.
Das ist nun Stand der Dinge. Nun werde ich das AGR reinigen und bin mir fast sicher, daß das der Fehler ist. Ich hatte das auch schon einmal bei einem Alfa Sportwagon 2,4l Diesel mit 200 PS. Allerdings wurde dort auch ein entsprechende Fehler angezeigt. Bei dem Volvo nicht.

Ein Hinweis an dieser Stelle: Sowohl der Austausch des Getriebesöls als auch die Turboreinigung haben Sinn gemacht. Das Schaltverhalten und das Ansprechverhalten verbesserten sich erheblich.

Ich werde das hier fortsetzen, wenn das AGR sauber ist und vielleicht ist es ja dann vorbei.

Vielleicht kann jemand von Euch, der sich seiner Sache im Moment auch nicht sicher ist, die richtigen Schlüsse aus der Erzählung ziehen und vermeidet Fehlausgaben.

Jedenfalls ist dieser Fred wertvoller, als die Ratschläge der Volvo-Vertragswerkstätten.

Viele Grüße!

Ich habe bei meinem S80 einen Ladeluftschlauch erneuern müssen Dank Marderfraß, da hab ich gesehen das sich das Innenleben des Schlauchs bereits aufgelöst hast und Brocken gefehlt haben. Bei MB hatten wir es auch öfters das die Ladeluftschläuche sich aufgelöst ham, das innere sich aufgebläht hat und dadurch Ladedruckfehler entstanden sind.

Hallo,
schaue hier ja nicht immer herein. Bei der Problematik Melzheimer würde ich auch mal das AGR mit Leitungsanschlußbereiche säubern (Kosten eigenen Arbeitszeit). Ferner würd ich dann auch noch testen, ob das Abgas- und auch Luftzuführungssystem dicht ist (notfalls tut anstelle Preßluft ein alter Koboltstaubsauger, den man allerdings irgendwie lautstärkemäßig abschotten sollte, mit seiner Abluftseite und verlängerten Schlauch hilfreiche Dienste).
Zudem wäre eine Fehlerauslesung mit Angabe der/des Fehlers auch hilfreich.
Grüße Kallinichda

Hallo Kallinichda,
danke für den Tip. Mittlerweile habe ich einen ordentlichen Betrag für Fehlerauslesen bezahlt inklusive des Versuchs, eine Software für das Laptop zu bekommen. Ein Hinweis auf einen AGR-Fehler habe ich den Fehlerlisten nie entnehmen können. Aber ich werde nicht aufhören, bis das Auto wieder einwandfrei läuft. Ich werde berichten, was es am Ende war.
Viele Grüße
Melzheimer

Hallo Zusammen,

ich habe mein Problem (s.o.) gelöst.

Das Reinigen des AGR war an einem Samstag Vormittag möglich. Auseinandergebaut, soweit möglich, Reinigung mit Petrolium und Bremsenreiniger, Zahnbürste, Lappen und Ringschlüssel für die Schläuche. Das war dann wieder top, wobei es mehr als erstaunlich war, welch ein Dreck sich hier nach 195.000km abgelagert hat. Ich werde das zukünftig häufiger prüfen.

Aber das war nicht der Fehler.

Es war der Ladedrucksteller!

-Ausbau 15 Minuten (ich habe nun etwas Routine)
-Versandt an ladedruckstellercheck24.de (Dienstag)
-Repariert für 130 EUR zurück am Samstag
-Einbau am Samstag
Thema erledigt.

Aber:
-2 Volvo-Werkstätten haben das Wort Ladedrucksteller nicht in den Mund genommen (s.o.)
-Es gibt keine Fehlerablage im Speicher, nur die Folgen werden dokumentiert
-Man kann den LAdedrucksteller nicht bei Hella kaufen, kein Händler kann ihn besorgen.

Aber 130 EUR sind für eine Top-Dienstleistung nicht zuviel.

Hätte ich das gewußt, hätte ich damit angefangen und wäre im März 2015 fertig gewesen.
Aber dann wäre mein Auto jetzt nicht in diesem exzellenten Zustand.
Nun kenne ich meinen Volvo.

Viel Spaß

Melzheimer

Hallo,
Dank an Melzheimer für die Rückmeldung.
In einem Beitrag zu einem MB Modell hat eine „Nina320cdi“ (http://www.motor-talk.de/.../...ller-turbo-3700-hiiiilfe-t3728729.html ) auf Seite 2 über die erfolgreiche Reparatur der Elektronik des Stellers berichtet. Leider sind Nachfragen dazu damals nicht beantwortet worden.
Ein einfaches nachlöten auf einer Platine würde hier ja für viele vielleicht möglich sein. Beim ABS-Modul ging es ja auch. Man müsste nur wissen wo oder was. Dann könnte man das Einschicken sparen. Gilt allerdings wohl dann nicht, wenn z. B. irgendein IC neu eingelötet und auch noch programmiert werden muss.
Grüße Kallinichda

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