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Änderung der Mercedes Kühlmittelvorschriften

Mercedes
Themenstarteram 17. Februar 2015 um 21:33

Mercedes verwendet für alle Pkws und Fahrzeuge mit Pkw-Verbrennungsmotoren seit 1.5.2014 ein neues Kühlmittel vom Typ "Glysantin G40", Farbe violett, Freigabe nach Blatt 325.6.

Dieses wird auch für alle älteren Pkws rückwirkend freigegeben, alternativ zum bisherigen Typ "Glysantin G48", Farbe blaugrün, Freigabe nach Blatt 325.0.

Die beiden dürfen nicht gemischt werden, da eine Mischung einen erheblich verringerter Korrosionsschutz beinhaltet und das Kühlsystem schädigen kann. Nach einer Spülung mit Wasser ist ein Wechsel zwischen beiden Typen aber ohne Probleme möglich.

Beste Antwort im Thema

Hier mal ein paar Infos zu Kühlmitteln:

http://www.mas-ft.de/technik/kuehlmittel.html

Kühlmittel ist nicht gleich Kühlmittel! 

Viele Hersteller haben eigene Anforderungen an ein Kühlmittel formuliert, welche in verschiedenen Standards festgehalten wurden. Ein ganz entscheidender Punkt ist aber, dass diese Mittel nicht alle untereinander mischbar sind! Im schlimmsten Fall können durch das Mischen verschiedener Kühlmittel Motorschäden entstehen. Im Folgenden werden daher die wichtigsten Standards erläutert.

Der Volkswagen-Konzern hat sich bei der Entwicklung von Kühlmitteln und deren Standards besonders engagiert (in Zusammenarbeit mit Haertol Chemie aus Magdeburg), weshalb sie diese auch benannt haben. VW-Standards sind: G11, G12, G12+, G12++ und G13 (Stand: Okt. 2012). Ein weiterer Konzern, der sich mit der Entwicklung beschäftigte, ist BASF (Glysantin), dessen Standards lauten: G30, G40, G48, G05, G33 und G34.

Chronologisch betrachtet verlief die Entwicklung vereinfacht in folgenden Schritten ab:

Früher enthielt das typische Kühlmittel eben diese Silikate (G11 oder G48), fertig! Das Silikat verhindert zwar Alukorrosion (Aufbau einer Al-Silikat-Schutzschicht auf Aluteilen), baut aber schnell ab und muss daher regelmäßig erneuert werden (Wechsel der Kühlflüssigkeit). Irgendwann kamen VW und andere aber auf die Idee, statt des Silikats organische Verbindungen für den Korrosionsschutz einzusetzen, da diese länger vorhalten, somit wurde der Standard G12 geschaffen.

Da diese beiden Standards sich aber nicht vertragen, kam es durch Verwechselungen und Unkenntnis zunehmend zu Problemen. Bei Mischung von G11 und G12 entstehen einerseits aggressive Säuren, andererseits kann das Kühlmittel verklumpen und Kanäle zusetzen. Daher entwickelte man G12+ (entspricht G30), welches silikatfrei, aber mit den anderen mischbar ist.

Danach kam G12++ (entspricht Glysantin G40), welches bei VW/Audi in allen Fahrzeugen verfüllt wurde und gegenüber G12+ folgende Vorteile besitzen soll: besserer Korrosionsschutz, höherer Siedepunkt (135°C), bessere Wärmeableitung, Lebensdauerfüllung für Grauguss- und Alumotoren.

Mittlerweile wurde bei VW G12++ von G13 abgelöst, welches nicht mehr auf Glykol-Basis (aus Erdöl gewonnen) sondern auf Glycerin-Basis (aus biologischen Abfallprodukten) aufbaut, was für VW günstiger (Herstellung) und umweltverträglicher ist, auch da bei der Produktion ca. 11% CO2 eingespart werden.

Gruß

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Kennst Du eine Begründung/Vorteile?

Themenstarteram 17. Februar 2015 um 22:14

Ich kann nur vermuten: Das neue ist frei von Boraten und 2-Ethylhexansäure. Umwelt- und/oder Gesundheitsgründe? Die Wechselintervalle bleiben jedenfalls gleich.

Es geht auch Fuchs Maintain Fricofin DP nach Bl. 325.6.

Zitat:

@sternenhimmel5 schrieb am 18. Februar 2015 um 00:03:04 Uhr:

Es geht auch Fuchs Maintain Fricofin DP nach Bl. 325.6.

Es gehen ALLE nach 325.6. Es sind derzeit 10 Produkte in der Liste. Wüsste aber nicht, warum ich ein Fahrzeug auf das neue Zeug umstellen sollte.

Ich hab das rote und das blaue in zwei verschiedenen Fahrzeugen im Einsatz. Also die technische Seite ist mir eher wurscht, weil sie beide funktionieren und im Normalfall bekommt man das Fluid auch nicht unbedingt zu sehen. Aber ich muss zugeben, das rote ist mir um einiges sympathischer. Es ist irgendwie so wie mit der Unterwäsche.

Ich weiß, total unsachlich, aber das Auge isst mit...

Zitat:

Ich weiß, total unsachlich, aber das Auge isst mit...

Dann auch ganz unsachlich Guten Appetit! :D :D

Hallo,

das neue G40 hat höhere Schmiereigenschaften als das alte G48.

Das G40 wurde 2011 schon beim neuen Actros eingeführt, dort hat man es wegen dem Wasserretarder gebraucht.

Gesundheitstechnisch hat das G40 auch vorteile.

Gruß

Chris

Zitat:

@wg-design schrieb am 18. Februar 2015 um 11:53:19 Uhr:

Ich hab das rote und das blaue in zwei verschiedenen Fahrzeugen im Einsatz. Also die technische Seite ist mir eher wurscht, weil sie beide funktionieren und im Normalfall bekommt man das Fluid auch nicht unbedingt zu sehen. Aber ich muss zugeben, das rote ist mir um einiges sympathischer. Es ist irgendwie so wie mit der Unterwäsche.

Ich weiß, total unsachlich, aber das Auge isst mit...

Und schon kennen alle deine Vorliebe für rote Unterwäsche :D

Dank an den TE für den Hinweis zur Unverträglichkeit!

Hoffentlich sind die Werkstätten auch darüber informiert :rolleyes:

Normalerweise ja.

Denn es ist ein alter Hut das man beide nicht miteinander vermischen darf....

Zitat:

@chrisss240 schrieb am 19. Februar 2015 um 04:57:17 Uhr:

das neue G40 hat höhere Schmiereigenschaften als das alte G48.

Hast Du dafür einen Beleg?

Das wurde uns so gesagt auf den Lehrgängen!

Durch den Einsatz des neuen Wasserretarder hat man das G40 eingeführt

Hier mal ein paar Infos zu Kühlmitteln:

http://www.mas-ft.de/technik/kuehlmittel.html

Kühlmittel ist nicht gleich Kühlmittel! 

Viele Hersteller haben eigene Anforderungen an ein Kühlmittel formuliert, welche in verschiedenen Standards festgehalten wurden. Ein ganz entscheidender Punkt ist aber, dass diese Mittel nicht alle untereinander mischbar sind! Im schlimmsten Fall können durch das Mischen verschiedener Kühlmittel Motorschäden entstehen. Im Folgenden werden daher die wichtigsten Standards erläutert.

Der Volkswagen-Konzern hat sich bei der Entwicklung von Kühlmitteln und deren Standards besonders engagiert (in Zusammenarbeit mit Haertol Chemie aus Magdeburg), weshalb sie diese auch benannt haben. VW-Standards sind: G11, G12, G12+, G12++ und G13 (Stand: Okt. 2012). Ein weiterer Konzern, der sich mit der Entwicklung beschäftigte, ist BASF (Glysantin), dessen Standards lauten: G30, G40, G48, G05, G33 und G34.

Chronologisch betrachtet verlief die Entwicklung vereinfacht in folgenden Schritten ab:

Früher enthielt das typische Kühlmittel eben diese Silikate (G11 oder G48), fertig! Das Silikat verhindert zwar Alukorrosion (Aufbau einer Al-Silikat-Schutzschicht auf Aluteilen), baut aber schnell ab und muss daher regelmäßig erneuert werden (Wechsel der Kühlflüssigkeit). Irgendwann kamen VW und andere aber auf die Idee, statt des Silikats organische Verbindungen für den Korrosionsschutz einzusetzen, da diese länger vorhalten, somit wurde der Standard G12 geschaffen.

Da diese beiden Standards sich aber nicht vertragen, kam es durch Verwechselungen und Unkenntnis zunehmend zu Problemen. Bei Mischung von G11 und G12 entstehen einerseits aggressive Säuren, andererseits kann das Kühlmittel verklumpen und Kanäle zusetzen. Daher entwickelte man G12+ (entspricht G30), welches silikatfrei, aber mit den anderen mischbar ist.

Danach kam G12++ (entspricht Glysantin G40), welches bei VW/Audi in allen Fahrzeugen verfüllt wurde und gegenüber G12+ folgende Vorteile besitzen soll: besserer Korrosionsschutz, höherer Siedepunkt (135°C), bessere Wärmeableitung, Lebensdauerfüllung für Grauguss- und Alumotoren.

Mittlerweile wurde bei VW G12++ von G13 abgelöst, welches nicht mehr auf Glykol-Basis (aus Erdöl gewonnen) sondern auf Glycerin-Basis (aus biologischen Abfallprodukten) aufbaut, was für VW günstiger (Herstellung) und umweltverträglicher ist, auch da bei der Produktion ca. 11% CO2 eingespart werden.

Gruß

Themenstarteram 23. Februar 2015 um 14:02

Das ist so nicht korrekt. Bereits beim G48 nach 325.0 handelt es sich um ein Kühlmittel der sog. "hybrid organic acid technology" (HOAT), also eine Mischung aus Silikaten und organischen Säuren. Deshalb gilt auch hier, bei neueren Motoren (!), ein Wechselintervall von 15 Jahren oder 250.000 km. Das G40 nach 325.6 ist ebenfalls eine Mischung aus Silikaten und organischen Säuren, wird hier aber als sog. Si-OAT ausgelobt.

Zitat:

@Wolv O. schrieb am 23. Februar 2015 um 15:02:08 Uhr:

Das ist so nicht korrekt. Bereits beim G48 nach 325.0 handelt es sich um ein Kühlmittel der sog. "hybrid organic acid technology" (HOAT), also eine Mischung aus Silikaten und organischen Säuren. Deshalb gilt auch hier, bei neueren Motoren (!), ein Wechselintervall von 15 Jahren oder 250.000 km. Das G40 nach 325.6 ist ebenfalls eine Mischung aus Silikaten und organischen Säuren, wird hier aber als sog. Si-OAT ausgelobt.

Hi,

beim G48 gab es aber (zumindest teilweise) eine Silikatpatrone im Ausgleichsbehälter, sonst wären die 15 Jahre nicht möglich gewesen.

Grüße

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