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"Deutschland im Dunkel der Energiesparlampe"

Themenstarteram 12. Oktober 2009 um 12:37

Weils so schön ist:

Zitat:

Publikation:Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 11.10.2009

Das Märchen vom guten Strom

Es war einmal ein Volk, das wollte die Umwelt und das Klima schützen. Voller Eifer machte es sich daran, Solarzellen auf Dächer und Felder zu montieren. Und auf jeden Hügel setzte es ein Windrad. Die Regierung versprach, der so produzierte Strom werde zu einem garantierten hohen Preis abgenommen. Bald gab es eine Million Solaranlagen. Mehr als die Hälfte der Weltkapazität an Solaranlagen stand in dem eher sonnenarmen Land. Zwar kostete die Einspeisevergütung viel Geld, jedes Jahr 1,5 Milliarden Euro für Solar und 3,5 Milliarden für Windkraft. Doch die Deutschen zahlten gerne für den "guten" Strom. Schließlich helfe der, das Klima zu schützen, weil bei der Erzeugung kein Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen werde.

Allerdings gab es in dem fleißigen Volk von Umweltschützern auch einige Nörgler, sogenannte Ökonomen, die ihnen eine unangenehme Wahrheit zu erklären versuchten: Keine einzige Tonne, nicht einmal ein Gramm CO2 wird durch all die Solaranlagen oder Windräder eingespart! Auch das EU-Verbot der Glühbirne entlastet das Klima nicht um ein Gramm Treibhausgas!

Das klingt ungeheuerlich, ist aber einfach zu erklären: Die Gesamtmenge an Emissionszertifikaten, die den CO2-Ausstoß von Stromerzeugern und Industrie in Europa begrenzt, wird politisch festgelegt. Wenn die Stromkonzerne weniger CO2 ausstoßen, weil der Anteil an Solar- und Windstrom steigt, dann sinkt der Preis für die Zertifikate. Die Folge: Andere Nachfrager aus der Industrie greifen zu und leisten sich mehr Emissionen, bis das Kontingent ausgeschöpft ist. Die Milliarden zur Förderung von Solaranlagen oder Windrädern in Deutschland sind somit ein denkbar schlechtes Investment für den Klimaschutz.

Zu den schärfsten Kritikern der deutschen Klimapolitik gehört der renommierte Umweltökonom Joachim Weimann, der an der Universität Magdeburg lehrt. In seiner Streitschrift "Die Klimaschutzpolitik-Katastrophe" erklärt er auch für Laien gut verständlich, warum der eingeschlagene Weg ein unglaublich teurer, ineffizienter und letztlich kontraproduktiver Irrweg ist. Für eine Tonne CO2-Vermeidung durch eine Windkraftanlage zahlen wir etwa das Fünffache, mit Solaranlagen sogar mindestens das Dreißigfache dessen, was die günstigste Vermeidungsform kosten würde - nämlich die Hebung der Effizienzreserven in konventionellen Kraftwerken und Industrieanlagen.

Die Relationen ergeben sich schlicht aus den Grenzvermeidungskosten. Damit bezeichnen Ökonomen jene Kosten, die entstehen, wenn man die Emissionen um eine Einheit senken will. Der Preis für ein Zertifikat für eine Tonne CO2 lag seit Beginn des Handels im Jahr 2005 an der Leipziger Energiebörse durchschnittlich bei 20 Euro. So viel zahlen Stromkonzerne und Industriebetriebe für das Recht, eine Tonne CO2 in die Atmosphäre zu blasen. Ihre Grenzvermeidungskosten liegen also nicht darunter, sonst könnten sie ja Geld sparen, indem sie Anlagen und Kraftwerke modernisieren und dort Emissionen vermeiden.

Für 15 bis 20 Euro kann man an der Energiebörse eine Tonne CO2 aus dem System herauskaufen. Die in Deutschland montierten Windkraftanlagen haben deutlich höhere Grenzvermeidungskosten: in der realistischen Berechnung mehr als 100 Euro je Tonne CO2, also gut das Fünffache des Zertifikatepreises. Und für Solaranlagen ist die Kosten-Nutzen-Bilanz noch viel ungünstiger: Ihr Wirkungsgrad ist ohnehin ziemlich gering, im sonnenarmen Deutschland ist die Energieausbeute besonders schlecht. Die Grenzvermeidungskosten der derzeitigen Solaranlagen betragen zwischen 600 und 1100 Euro je Tonne CO2.

Deutschland leistet sich einen verhängnisvollen Öko-Irrweg, kritisiert Weimann: "Das Problem ist die Verschwendung von Ressourcen, die wir im Kampf um das Klimasystem bitter nötig brauchen. Wir können diesen Kampf nur gewinnen, wenn wir unsere begrenzten Mittel so einsetzen, dass dabei das Maximum an Klimaschutz herauskommt."

Wo aber die günstigsten Einsparpotentiale für Emissionen liegen, kann die Politik nicht wissen. Für einen zentralen Planer ist es eine unlösbare Aufgabe, die nötigen Informationen zu sammeln, welche der möglichen Technologien für welche Produkte genutzt werden sollen. An diesem Informationsproblem sind die Planwirtschaften gescheitert. Und auch die deutsche Politik, die in bester planwirtschaftlicher Manier bestimmte Quoten für bestimmte Technologien festlegt und fördert, weiß nicht, was sie tut.

Um die Subventionierung der erneuerbaren Energien zu verschleiern, werden die Milliarden diskret über die Stromrechnung der Haushalte abgebucht. Allein für die seit 2005 installierten Solaranlagen werden in den kommenden zwanzig Jahren mindestens 27 Milliarden Euro Einspeisevergütung fällig. So verdient sich die Solarbranche eine goldene Nase. Zugleich brüstet sie sich, Arbeitsplätze zu schaffen, doch verschweigt sie, dass jeder einzelne mit gut 150 000 Euro im Jahr subventioniert wird.

Derweil lassen sich die Deutschen einlullen vom "Märchen von dem ,guten' und dem ,schlechten' Strom", schreibt Weimann. Die Deutschen lieben Märchen. Das Öko-Märchen entspricht ihrer romantischen Ader. Demnach sind Ökologen für die grünen Wälder zuständig, Ökonomen sind dagegen für rauchende Schornsteine verantwortlich.

Doch Ökologie und Ökonomie lassen sich sinnvoll vereinbaren. Weimann plädiert dafür, auf alle verzerrenden Subventionen zu verzichten und stattdessen den Zertifikatehandel konsequent und umfassend zu nutzen. Indem jede Tonne CO2 mit einem Preis belegt wird (der steigt, wenn die Menge in jeder Handelsperiode verknappt wird), spüren Unternehmen den Kostendruck und suchen nach Einsparpotentialen. Die mit den niedrigsten Grenzvermeidungskosten werden als Erste aktiv. So erreicht man den maximalen Effekt mit dem geringsten Aufwand.

Allerdings werden alle Mühen vergeblich sein, wenn es nicht gelingt, das globale Problem der Erderwärmung auch mit einem wirklich globalen CO2-Abkommen zu bekämpfen. Wenn sich nur ein Teil der Industrienationen ehrgeizige Minderungsziele setzt, verlagern sich die Emissionen bloß: Wir verfeuern weniger Brennstoffe, deren Preis sinkt, und andere kaufen und verbrennen mehr.

Daher ist ein kollektiver Beschluss notwendig. Damit die Kosten der kollektiven Anstrengung nicht unerträglich werden, muss das CO2-Minderungsziel so effizient wie möglich angestrebt werden. Mit dem planwirtschaftlichen Irrweg wird es nicht klappen. Die Aussichten auf eine wirkungsvolle Klimapolitik seien ohnehin nicht groß, warnt Weimann, und "sie sind nahe null, wenn wir nicht lernen, uns auf die kosteneffizienten Instrumente zu konzentrieren".

Joachim Weimann: Die Klimapolitik-Katastrophe. Deutschland im Dunkel der Energiesparlampe, Marburg 2009

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. Oktober 2009 um 12:37

Weils so schön ist:

Zitat:

Publikation:Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 11.10.2009

Das Märchen vom guten Strom

Es war einmal ein Volk, das wollte die Umwelt und das Klima schützen. Voller Eifer machte es sich daran, Solarzellen auf Dächer und Felder zu montieren. Und auf jeden Hügel setzte es ein Windrad. Die Regierung versprach, der so produzierte Strom werde zu einem garantierten hohen Preis abgenommen. Bald gab es eine Million Solaranlagen. Mehr als die Hälfte der Weltkapazität an Solaranlagen stand in dem eher sonnenarmen Land. Zwar kostete die Einspeisevergütung viel Geld, jedes Jahr 1,5 Milliarden Euro für Solar und 3,5 Milliarden für Windkraft. Doch die Deutschen zahlten gerne für den "guten" Strom. Schließlich helfe der, das Klima zu schützen, weil bei der Erzeugung kein Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen werde.

Allerdings gab es in dem fleißigen Volk von Umweltschützern auch einige Nörgler, sogenannte Ökonomen, die ihnen eine unangenehme Wahrheit zu erklären versuchten: Keine einzige Tonne, nicht einmal ein Gramm CO2 wird durch all die Solaranlagen oder Windräder eingespart! Auch das EU-Verbot der Glühbirne entlastet das Klima nicht um ein Gramm Treibhausgas!

Das klingt ungeheuerlich, ist aber einfach zu erklären: Die Gesamtmenge an Emissionszertifikaten, die den CO2-Ausstoß von Stromerzeugern und Industrie in Europa begrenzt, wird politisch festgelegt. Wenn die Stromkonzerne weniger CO2 ausstoßen, weil der Anteil an Solar- und Windstrom steigt, dann sinkt der Preis für die Zertifikate. Die Folge: Andere Nachfrager aus der Industrie greifen zu und leisten sich mehr Emissionen, bis das Kontingent ausgeschöpft ist. Die Milliarden zur Förderung von Solaranlagen oder Windrädern in Deutschland sind somit ein denkbar schlechtes Investment für den Klimaschutz.

Zu den schärfsten Kritikern der deutschen Klimapolitik gehört der renommierte Umweltökonom Joachim Weimann, der an der Universität Magdeburg lehrt. In seiner Streitschrift "Die Klimaschutzpolitik-Katastrophe" erklärt er auch für Laien gut verständlich, warum der eingeschlagene Weg ein unglaublich teurer, ineffizienter und letztlich kontraproduktiver Irrweg ist. Für eine Tonne CO2-Vermeidung durch eine Windkraftanlage zahlen wir etwa das Fünffache, mit Solaranlagen sogar mindestens das Dreißigfache dessen, was die günstigste Vermeidungsform kosten würde - nämlich die Hebung der Effizienzreserven in konventionellen Kraftwerken und Industrieanlagen.

Die Relationen ergeben sich schlicht aus den Grenzvermeidungskosten. Damit bezeichnen Ökonomen jene Kosten, die entstehen, wenn man die Emissionen um eine Einheit senken will. Der Preis für ein Zertifikat für eine Tonne CO2 lag seit Beginn des Handels im Jahr 2005 an der Leipziger Energiebörse durchschnittlich bei 20 Euro. So viel zahlen Stromkonzerne und Industriebetriebe für das Recht, eine Tonne CO2 in die Atmosphäre zu blasen. Ihre Grenzvermeidungskosten liegen also nicht darunter, sonst könnten sie ja Geld sparen, indem sie Anlagen und Kraftwerke modernisieren und dort Emissionen vermeiden.

Für 15 bis 20 Euro kann man an der Energiebörse eine Tonne CO2 aus dem System herauskaufen. Die in Deutschland montierten Windkraftanlagen haben deutlich höhere Grenzvermeidungskosten: in der realistischen Berechnung mehr als 100 Euro je Tonne CO2, also gut das Fünffache des Zertifikatepreises. Und für Solaranlagen ist die Kosten-Nutzen-Bilanz noch viel ungünstiger: Ihr Wirkungsgrad ist ohnehin ziemlich gering, im sonnenarmen Deutschland ist die Energieausbeute besonders schlecht. Die Grenzvermeidungskosten der derzeitigen Solaranlagen betragen zwischen 600 und 1100 Euro je Tonne CO2.

Deutschland leistet sich einen verhängnisvollen Öko-Irrweg, kritisiert Weimann: "Das Problem ist die Verschwendung von Ressourcen, die wir im Kampf um das Klimasystem bitter nötig brauchen. Wir können diesen Kampf nur gewinnen, wenn wir unsere begrenzten Mittel so einsetzen, dass dabei das Maximum an Klimaschutz herauskommt."

Wo aber die günstigsten Einsparpotentiale für Emissionen liegen, kann die Politik nicht wissen. Für einen zentralen Planer ist es eine unlösbare Aufgabe, die nötigen Informationen zu sammeln, welche der möglichen Technologien für welche Produkte genutzt werden sollen. An diesem Informationsproblem sind die Planwirtschaften gescheitert. Und auch die deutsche Politik, die in bester planwirtschaftlicher Manier bestimmte Quoten für bestimmte Technologien festlegt und fördert, weiß nicht, was sie tut.

Um die Subventionierung der erneuerbaren Energien zu verschleiern, werden die Milliarden diskret über die Stromrechnung der Haushalte abgebucht. Allein für die seit 2005 installierten Solaranlagen werden in den kommenden zwanzig Jahren mindestens 27 Milliarden Euro Einspeisevergütung fällig. So verdient sich die Solarbranche eine goldene Nase. Zugleich brüstet sie sich, Arbeitsplätze zu schaffen, doch verschweigt sie, dass jeder einzelne mit gut 150 000 Euro im Jahr subventioniert wird.

Derweil lassen sich die Deutschen einlullen vom "Märchen von dem ,guten' und dem ,schlechten' Strom", schreibt Weimann. Die Deutschen lieben Märchen. Das Öko-Märchen entspricht ihrer romantischen Ader. Demnach sind Ökologen für die grünen Wälder zuständig, Ökonomen sind dagegen für rauchende Schornsteine verantwortlich.

Doch Ökologie und Ökonomie lassen sich sinnvoll vereinbaren. Weimann plädiert dafür, auf alle verzerrenden Subventionen zu verzichten und stattdessen den Zertifikatehandel konsequent und umfassend zu nutzen. Indem jede Tonne CO2 mit einem Preis belegt wird (der steigt, wenn die Menge in jeder Handelsperiode verknappt wird), spüren Unternehmen den Kostendruck und suchen nach Einsparpotentialen. Die mit den niedrigsten Grenzvermeidungskosten werden als Erste aktiv. So erreicht man den maximalen Effekt mit dem geringsten Aufwand.

Allerdings werden alle Mühen vergeblich sein, wenn es nicht gelingt, das globale Problem der Erderwärmung auch mit einem wirklich globalen CO2-Abkommen zu bekämpfen. Wenn sich nur ein Teil der Industrienationen ehrgeizige Minderungsziele setzt, verlagern sich die Emissionen bloß: Wir verfeuern weniger Brennstoffe, deren Preis sinkt, und andere kaufen und verbrennen mehr.

Daher ist ein kollektiver Beschluss notwendig. Damit die Kosten der kollektiven Anstrengung nicht unerträglich werden, muss das CO2-Minderungsziel so effizient wie möglich angestrebt werden. Mit dem planwirtschaftlichen Irrweg wird es nicht klappen. Die Aussichten auf eine wirkungsvolle Klimapolitik seien ohnehin nicht groß, warnt Weimann, und "sie sind nahe null, wenn wir nicht lernen, uns auf die kosteneffizienten Instrumente zu konzentrieren".

Joachim Weimann: Die Klimapolitik-Katastrophe. Deutschland im Dunkel der Energiesparlampe, Marburg 2009

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Tja, SRAM, was soll man dazu sagen....

Der übliche Systemmedien und Neu-Grünen Schwachsinn in die Zeitung gekackt. !!!!

Was kann die Solaranlage und das Windrad für das korrupte Geldsystem und den Verückten Zertifikatehandel ??

Genau -...... NICHTS !!!!

Zitat:

Original geschrieben von scanners

Was kann die Solaranlage und das Windrad für das korrupte Geldsystem und den Verückten Zertifikatehandel ??

Genau -...... NICHTS !!!!

Stimmt!

Aber ein Aspekt in dem Artikel trifft es gut, den hatte ich hier in diversen Diskussionen auch schon mehrfach angebracht: "Effiziente Investitionen". Sprich einfach mal gucken wo eine Investition das größte Potential hat. 1000€ in ein sparsameres Auto, 1000€ in eine Solaranlage, 1000€ in Energiesparlampen, 1000€ in neue Isolierfenster, ... und da kommt oft raus dass das was heute massiv subventioniert wird nicht unbedingt die Lösung mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ist.

Entsprechendes setze ich z.B. gerade in meiner Wohnung konsequent um. Solaranlage ist teuer und nur dank massiver Subventionen rentabel. Aber die neuen gerade bestellten Wärmeschutzfenster sparen für weniger Geld ohne Subvention effektiv mehr ein als die paar qm Solarzellen die auf meine kleine Dachfläche passen würden. Letztlich habe ich mich daher bewusst gegen die Solaranlage entschieden da ich so nicht langfristig auf Subventionen angewiesen bin. Was ist wenn die angeblich garantierte Einspeisevergütung doch mal kippt? Viele gute Lösungsansätze werden aber blockiert durch die einseitigen Subventionen einzelner Techniken.

Gruß Meik

@ Maik

ich stimme durchaus mit dir überein.

Von Subventionen halte ich mal rein gar nichts.

Der Markt an sich hat einben effiziente Selbstregelung, welche wunderbar funktioniert, wie du selbst beschrieben hast,.. nur...

,.. wie und was regelt sich ?

Es regelt sich kurzfristige Gewinne unter völliger Auserachtlassung der Umwelt und des Menschen.

Gewinnmaximierung.

Diese Tatsache verhindert geradezu , das Technologie weiterentwickelt wird, das die Umwelt geschont wird und das der Mensch sich sozial verhält !!

Ergo.. wie kann die Politik dem entgegenwirken ? Entweder indem Sie destrucktiv Steuern auf Produckte aufschlägt, oder positiv bestimmte Produckte subventioniert.

Eine andere Möglichkeit existiert nicht.

 

Würde dies NICHT geschehen, würden hier immer noch alle mit Autos herum fahren welche 25 Liter verbrauchen, weil die Notwendigkeit des Energiesparens noch gar nicht gegeben währe, weil sich der Preis für einen Liter Sprit immer noch bei 50 cent bewegen würde.

Es ist also durchaus richtig, das vom finanziellen Standpunkt her gesehen, Öl billiger ist als die Erde und ihre Resourcen zu schonen.

Doch ist es deswegen falsch Energie zu sparen und die Erde zu schützen, damit unsere Kinder und Enkel einen sauberen lebenswerten Planeten erben ???

Für mich stellt sich diese Frage nicht, denn ich habe dazu meine Meinung.

Wir müssen geradezu weg vom Öl, weil es viel zu kostbar ist, um es einfach zu verbrennen.

Ich bin also kein Gegner von Öl, im Gegenteil.. ich bin ein Fan !!!

Ich finde Plastik und andere Kunststoffe sind eine geradezu Geniale Erfindung. (90% deiner Kleidung besteht aus Erdölproduckten)

Das Zeug für Mobilität zu verbrennen ist genauso hirnlos wie Getreide in Benzin zu verwandeln !!!

Deswegen ist es mir auch VÖLLIG egal was es "kostet" .

Denn wenn hier von "KOSTEN" geredet wird, redet ihr letztendlich nur von Geld !!

Und wem Geld mehr Wert ist, wie die Zukunft seiner Kinder ... der hat den Knall noch nicht gehört !!

Stimmt, die Gewinnmaximierung ist ein Problem. Aber eins das Subventionen bestimmter Techniken nicht besser machen.

Ich nehme mal ein anderes Beispiel wo der Ansatz sinnvoller gewählt wurde: Die KFZ-Steuer nach Abgaseinstufung. Je schadstoffärmer ein Auto desto weniger Steuern (bzw. auch LKW-Maut) bezahlt man. Es wird jedoch weder ein Kat, Russfilter noch sonstwas vorgeschrieben. Wie der geringe Ausstoß realisiert wird steht den Herstellern frei, hier hat sich der Kat als offenbar bester Kompromiss herausgestellt. Im LKW-Bereich sieht man derzeit gut dass dadurch verschiedene Hersteller auch verschiedene Wege probieren. Der eine mit innermotorischen Maßnahmen, der andere über Ad-Blue, ... letztlich zählt aber nur das Ziel möglichst wenig Verbrauch und Schadstoffausstoß.

Warum wird aber jetzt z.B. nicht eine kWh regenerativ erzeugter Strom gleich gefördert? Der Atmosphäre ist es egal ob CO2 durch Windkraft, Wasser oder Solarzellen eingespart wird. Die effektivste Lösung wird sich damit rein aus Gewinnmaximierung durchsetzen. Und es würde weiter nach günstigere Lösungen gesucht anstatt sich auf die mit maximaler Subventionierung zu stürzen. So müsste man IMHO auch weg von KFZ-Steuer, Mineralölsteuer und Co.. Warum nicht "einfach" eine Art Verschmutzungssteuer. 1kg CO2 xx€, 1kg NOx xxx€, ... - egal ob Flugzeug, Auto, .... Damit stehen auf einmal auch ganz unterschiedliche Lösungen in Konkurrenz wie das sparsamere Auto vs. bessere Isolierung der Wohnung oder der Solaranlage. Und es würden nicht dank hoher Steuern im Verkehrssektor neue Autos gekauft sondern in das größte Sparpotential investiert.

Der Umwelt ist es letztlich auch egal ob das CO2, NOX, ... aus einer Heizung, einem Auto, einer Industrieanlage oder sonstwo herkommt.

Gruß Meik

Ich habe jetzt die erste LED Birne (230V/E27 Sockel) testweise in Betrieb genommen. 4W LED entsprechen etwa 20W Glühlampe. Zwei Stück habe ich davon gekauft. Leider noch etwas teuer der Spaß, aber schon interessant. Sie brummen etwas, wie Leuchtstoffröhren.

Ich habe auch mal getestet, wieviel Strom ich überhaupt brauche. Der größte Schlucker ist ein PC, der grundsätzlich 24/7 eingeschaltet ist und der zieht maximal 130W (inklusive Periferie). Alles Andere ist eher vernachlässigbar. Ein weiteres Notebook braucht etwa 30W in Betrieb. Die Netzteile saugen im Standby etwa 1W. In den kommenden Monaten wird meine Stromversorgung evtl. auch auf "Hybridantrieb" über ein paar Qudratmeter Solarzellen umgestellt.

Zitat:

Original geschrieben von uwedgl

Ich habe auch mal getestet, wieviel Strom ich überhaupt brauche. Der größte Schlucker ist ein PC, der grundsätzlich 24/7 eingeschaltet ist und der zieht maximal 130W (inklusive Periferie).

Macht ca. 250€ pro Jahr bei einem Strompreis von 0,22€ pro kWh. Schon recht heftig. Gibt es eine sachliche Notwendigkeit, dass der PC durchlaufen muss?

Ich habe meinen Desktop-PC seit über einem Jahr durch einen Laptop ersetzt. Das allein viertelt schon mal den Stromverbrauch und die Kosten.

Naja oder man macht es wie Kalifornien, gerade beim Lesen der LA Times gesehen :D

http://www.latimes.com/.../la-fi-bigtvs14-2009oct14,0,4908205.story

 

:D :D hier verbietet man nach und nach traditionelle Glühbirnen dort halt grosse LCDs/Plasmas mit alter Technik..... so regulierungswütig ist die EU nun auch nicht im Vergleich.

 

Na hoffentlich dann mit aktiver PFC im Notebook Netzteil :D :D

Naja maximal 130 Watt ist vielleicht beim Anschalten mit und mit Monitor an etc.... im Normalbetrieb wird das sicher wesentlich weniger sein.

Ich habe bei mir im Büro einen Fileserver laufen, der (relativ) voll ausgebaut beim Einschalten ~ 280 Watt braucht - läuft er allerdings dann sinkt der Durchschnittswert auf ~ 90 Watt auch wenn mein Messgerät sicher nicht so genau ist so ist ein Verhältnis Maximalverbrauch / Dauerverbrauch von 1:3 beim PC wohl nicht so ungewöhnlich.

Der Dauerbetrieb macht mich nicht arm, denn der PC ersetzt so gut wie die gesamte, sonstige Unterhaltungselektronik. Lange ersehnt-endlich möglich. Selbst ein Flatscreen TV ist inzwischen nur ein weiterer Monitor am PC, der bei Bedarf über externe Grafikkarte zugeschaltet wird. Es läuft BOINC (SETI@HOME) und es gibt eine Dateiablage im lokalen Netz (WLAN & Powerline). Zukünfig wird auch sicher noch Telematik im Haus hinzukommen.

Ein Desktop-PC ist außerdem flexibler in der Anpassung der Hardware, während man sich bei Notebooks schon vorab für "high-end" oder "low-level" entscheiden muss.

Ein Notebook als mobiles Endgerät muss auch nicht zwangsläufig über die gleiche Softwareausstattung verfügen, sodass ich Anwendungen des stationären PC über Windows-Terminal (z.B. MS-Office) nutzen kann.

Sicher könnte man Verbrauch und Kosten weiter senken. Bei "Toms Hardware" gibt es Anleitungen, wie man einem PC das Strom fressen abgewöhnt. Dabei wird sparsame Notebook-, mit Desktoptechnik kombiniert. Es gibt aber inzwischen schon professionelle Anbieter, die PCs für Solarbetrieb verkaufen.

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