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Mit 4877 PS durch die Schweizer Bergwelt
moonwalk
Sun Mar 01 20:49:12 CET 2015 um Sun Mar 01 20:49:12 CET 2015 UhrPS, ABT (20 weitere)

Jetzt ist der Traum vorbei, und was bleibt sind die Erinnerungen…

 

Wir haben einen Plan

Die glücklichen Gewinner trafen sich fast alle in bester Laune, mehr oder weniger entspannt, am Abfluggate in Frankfurt, wo Ralle mit den Fotokoffern seine Schäfchen schon erwartete. Nach sehr kurzem Flug trafen wir in Zürich auf den Rest der coolen Gang und wurden auch ganz locker von Sabine Schmitz begrüßt. Damit wir die Schweiz richtig kennenlernen, sind wir mit zwei VW-Bussen einmal quer hindurchgefahren, inkl. Zugverladung durch die Berner Alpen.

Abends hat uns dann der Leiter der Conti-Tuning-Abteilung, Henry Siemons, herzlich empfangen und uns richtig heiß auf den nächsten Tag gemacht. Wir haben etwas über die mehr als 140 Jahre der Continental AG erfahren und die verschiedenen Verbesserungsschritte bei der komplexen Entwicklung der Winterreifen TS 810, 830 und 850. Und dann kam Freude auf - die Vorstellung der Autos:

ABT Audi RS5 Quattro (450 PS) / AC Schnitzer BMW 435d (360 PS) / edo Competition Porsche 911 Turbo S (590 PS) / edo Competition Ferrari 458 Spider (600 PS) / elia Renault Megane RS (307 PS) / Heico Sportiv Volvo V40 Allrad-CC-Umbau (270 PS) / Lorinser Mercedes S500 (600 PS) / MTM Audi A1 Quattro (380 PS) / TechArt Porsche 911 Turbo S (620 PS) / US66-Hennessy Corvette C7 (700 PS)

Bei einem stilvollen „raclette à discrétion“ wurden erste Erfahrungen ausgetauscht und auch Sabine kam mit uns allen völlig unkompliziert ins Gespräch und war ein stetiger Quell guter Laune.

Für den Event-Tag war vorgesehen, dass wir in zwei Gruppen alle Autos in allen Übungen fahren durften. Einmal auf Zeit einen Hütchen-Slalomkurs und auf dem „Rückweg“ wurde die Zeit für Beschleunigung 0-80 km/h und dann Vollbremsung genommen. Auf der anderen Hälfte des Flugplatzes gab es einen Handlingparcours, auf dem man nach Lust und Laune herumheizen durften. Am Nachmittag wurde jeder in einem ausgelosten Auto mit Sabine Schmitz einmal Richtung Nufenen-Pass hoch und wieder runter chauffiert.

Abends sollten dann die Ergebnisse, die aus den gefahrenen Zeiten, den subjektiven Punkten Einlenkverhalten/Fahrstabilität/Traktion und der emotionalen Bewertung Exterieur/Interieur/Sound/Fahrspaß bestanden, für die eine oder andere Überraschung sorgen…

 

Wieviel PS braucht man auf Schnee?

Ich habe mit dem Handlingparcours begonnen und so sortierten wir uns zu den „hinteren“ fünf Fahrzeugen Megane, Audi RS5, Ferrari, Audi A1, Corvette. „Zufällig“ stand ich gerade neben dem Ferrari, so dass ich mich auf der Fahrt zum Flugplatz schon mal an den Wagen gewöhnen und mich am offenen Sound erfreuen konnte (die Heckscheibe ist versenkbar – goil!) Voller Ehrfurcht erwiesen sich die ersten Runden dann als harte Arbeit, denn die Kombination von 600 PS an der Hinterachse und -21°C auf plattem Schnee sind hier nicht die Paradedisziplin. Dann der Wechsel nach vorne auf den nächsten Wagen - RS5. Was für ein Kontrastprogramm: 450 Allrad-PS ließen den Untergrund ganz anders wirken und ich sammelte erste Erfahrung mit einem Beifahrer, der einen ständig anstachelte und noch lobte, egal ob die Hütchen stehen blieben… (Danke an Harry von ABT!). Den Megane wollte ich schon immer mal fahren und in der goldenen Trophy-Lackierung sieht er wirklich Spitze aus. Aber das leichte Heck und nur Traktion an der Vorderachse erforderten eine etwas sanftere Gangart. Danach wieder Allrad im A1 mit 380 PS, auf dem geraden Teilstück bissen sich die Reifen auf einmal in den Schnee und der kleine Floh wurde ab 3.000 U/min wie ein Geschoss nach vorne katapultiert. Die Corvette hatte wieder Heckantrieb und wirkte aus dem Cockpit mit der muskulösen Motorhaube viel länger und breiter als sie war. Hier war ich wohl nicht ganz kompatibel zu der Art der Leistungsentfaltung und den Regelsystemen, denn ich konnte nur schwer den Anschluss halten.

Nun kam die zweite Charge der Autos an die Reihe und der Volvo sorgte für die nächste Überraschung: Mann geht der gut! Hier auf Schnee reichen die 270 Allrad-PS für souveräne Traktion und der Wagen ist irgendwie so gut ausbalanciert, dass er auch kaum ausbricht – Respekt für Heico Sportiv! Und so ging es ständig mit Aha-Effekten weiter. Der TechArt-Porsche Turbo mit Allrad ließ sich (subjektiv) harmonischer fahren als die etwas kopflastigeren Audi – dieses Auto machte mir wirklich einen riesen Spaß und pro Runde wurden die unterschiedlichen Set-Up-Einstellung immer weiter „geschärft“. Direkt danach kam der schwarz-grüne Edo-Porsche, eigentlich gleich, bis auf die Farbe, oder? An den Minder-PS kann es jedenfalls nicht gelegen haben, dass mir der Wagen so leicht wegrutschte, da hat man die Unterschiede im Fahrwerk gemerkt, dieses war wohl eher „spitz“ für die Rennstrecke konzipiert. So, jetzt einmal gemütlich mit der „kleinen“ S-Klasse (L-Version, gute 2,2 t) eine Entschleunigungsrunde fahren…denkste! Was für ein Motor, was für ein Fahrwerk, es bollert, es schiebt und gleichzeitig schwebt man auf Wolke 7 und die Kurven kriegt man auch noch – alles super? Nun ja, die leicht verzögerte Reaktion des Gaspedals „ist eher was für die Mutti beim Brötchenholen“ (meinte auch Sabine). Zum Schluss stapelte Roman Fenners von AC Schnitzer noch einmal tief und verweist Soundtechnisch darauf, dass es hier „nur“ ein Diesel wäre, aber wer braucht noch Sound, wenn ein Auto so perfekt ausbalanciert mit diesem Drehmoment durch den Parcours wedelt – Chapeau!

 

Volle Konzentration gegen die Uhr!

Mit der aktuellen C-Klasse wird die Slalom-Übung hier als Referenzwert gefahren und wir erleben am eigenen Leib, was Conti uns schon seit langem erzählt: Breit ist auf Schnee inzwischen das Maß der Dinge. Denn die breitere Fläche hat mehr Lamellen, und so war ich selbst mit dem Ferrari schneller unterwegs. Besonders eindrucksvoll waren die kurzen Bremswege mit den breiten Reifen.

Launch-Control-Starts sind hier auf dem Schnee aber nicht das richtige Mittel der Wahl, eher sanft anfahren und dann im zweiten Gang bleiben. Harry von ABT gibt mir wieder Tipps für den RS5 und schaltet das Getriebe auf „manuell“ und dann fahre ich sogar die beste Zeit im Slalom und den ABT an die Spitze der Auswertung, damit hätte ich nicht gerechnet. Die zweitbeste Zeit macht der Volvo V40, auch das hätte vorher wohl keiner gedacht (und auch die kommt zu meinem Erstaunen von mir). Im TechArt 911er habe ich wieder viel Spaß (aber keine so gute Zeit), im Edo-Porsche war ich diesmal sogar ein paar Zehntel schneller. Da die Zeiten jedoch alle „von Hand“ vom objektiven Beifahrer (Vertreter der jeweiligen Firma ;)) gestoppt wurden, sorgte auch hier der Blick auf den Zettel für manche Überraschung im Vergleich zur gefühlten Perfomance. Aber wir waren ja alle keine Profis, der Spaß stand schließlich im Vordergrund und am Ende hatten alle glänzende Augen (btw. hat die Sonne am Mittag die Hüllen von Fahrern und Fahrzeugen (teilweise) fallen lassen).

 

Der Berg ruft

Tja und dann die Passfahrt mit Sabine, was habe ich da wieder dazugelernt…. In der Auslosung hatte ich die S-Klasse (mit Allrad) und neben mir schaute der Kollege unglücklich auf sein Corvette-Los. In der Corvette mit Sabine den Berg hochdriften, den Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen und bot ihm „großzügig“ einen Tausch an (ich Depp!). Leider kam ich erst an die Reihe, als die Allradler bereits die Auffahrt umgepflügt hatten und so hatte ich auf jeden Fall das längste Video (jede Fahrt wurde onboard aufgezeichnet). Da bei der Corvette wohl wenig Stahl zu finden ist, wollte der Sensor für das Data-Recording nirgendwo halten, aber ob das der einzige Grund für die fehlende Querbeschleunigung war… Am Ende war auch Sabine begeistert, dass wir mit diesem Geschoss den Pass bis zur Wendestation hochgekommen waren, vor ein paar Jahren wäre das reifentechnisch wohl ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Auch am Pass spielte der Volvo sein Überraschungspotential aus und legte die beste Zeit hin, „meine“ S-Klasse kam auf Platz 2 und den meisten Spaß hatten wohl die BMW-Fahrer auf Platz 3.

 

Mein Fazit

Nach der Ergebnispräsentation am Abend wurde weiter gefachsimpelt und ich erfuhr, dass die Autos nicht alle die gleichen Reifen hatten, sondern 850 und 830 im Spiel waren. Die besten Slalomzeiten hatten RS5 und Volvo mit den neuesten Conti TS 850 – da scheinen also Theorie und Praxis übereinzustimmen.

Es war ein großartiges Erlebnis, wir wurden perfekt umsorgt und es war die weite Reise auf alle Fälle wert. Ich kann viele tolle Eindrücke, erhellende Einsichten und nette Kontakte mit nach Hause nehmen. Die tollen Autos sind leider wieder weg – diese Erinnerungen kann einem aber niemand mehr nehmen.

Daher gebührt allen Beteiligten, die uns dies ermöglichten, ein großer Dank:

Der Firma Continental mit ihrer ambitionierten Tuning-Abteilung und dem perfekten Team drumherum (Technik, Event Management, PR), ihr habt uns wirklich toll umsorgt.

Den Tunern mit ihren tollen Boliden, dem Know-How, was auch wir Laien erfahren haben, dem Vertrauen, uns Ihre Pretiosen anzuvertrauen und der tollen Unterstützung vom Beifahrersitz aus.

Und dem netten Team von Motor-Talk, die uns dieses Event „an Land gezogen haben“ uns beim Fahren nur zuschauen durften und trotzdem stets gut gelaunt waren.

Ihr wart alle Spitze und wenn’s irgendwie geht: „Hasta la vista, baby, I’ll be back…

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3 Kommentare

Hallo Moonwalk,

 

Das wir unterschiedliche Reifen hatten, hab ich vor Ort gar nicht mitbekommen. Erst bei erneuten Lesen der Eventankündigung ist mir das aufgefallen und nochmal hier bei deinem Bericht.

 

Ein kleines Handout mit Details zu den PKW's und Reifen zu Beginn der Veranstaltung wäre vielleicht eine Idee für den nächsten Event. Oder war das extra so, damit wir nicht voreingenommen waren? ;)

 

Beste Grüße,

Zosis

Toller Bericht und schöne Bilder! Wäre ich wirklich gern dabei gewesen.

 

Kannst Du die Videos bei YouTube o.ä. hochladen und hier verlinken? Oder vielleicht kann ja das MT Team dabei helfen die Filme hier direkt einzustellen. Sind bestimmt coole Aufnahmen.

 

Thomas

Avatar von moonwalk
BMW Themenstarter
Wed Mar 04 09:43:43 CET 2015

Zitat:

@Thomas TDI schrieb am 2. März 2015 um 18:19:48 Uhr:

Kannst Du die Videos bei YouTube o.ä. hochladen und hier verlinken?

Danke für das nette Feedback. Ich habe leider keine Actioncams o.ä. im Einsatz gehabt, so dass ich auch auf das Material von den Motor-Talk-Profi-Filmern gespannt bin...

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