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Tue Nov 24 16:21:53 CET 2015    |    techniker0    |    Kommentare (61)    |   Stichworte: 8P, A3, Audi, BMM, BMN, Getriebe, HDV, Kupplung, Reparatur

**Update vom 16.01.2018**

Es gibt inzwischen eine neuere und einfachere Variante, als die wo der Deckel extra angefertigt werden muss. Für die neue Variante werden folgende Teile benötigt:

  • Dichtungen für Getriebeöl Einfüll- und Ablassschraube: 2x N0438092
  • Neue Unterlegscheibe: WHT001976
  • Neuer Plastikdeckel: 02M301211B
  • Getriebeöl: Castrol Syntrans V FE 75W-80 API GL-4+
  • 1,5m langer durchsichter Schlauch (12mm Innendurchmesser)

 

Als erstes muss auch wie bei der vorherigen Variante das Getriebeöl abgelassen werden und dann der schwarze Plastikdeckel seitlich am Getriebe entfernt werden. Dann muss der darunter liegende Sicherungsring mit einer entsprechenden Sicherungsringzange entfernt werden. Nun kann die neue Unterlegscheibe eingelegt werden und der Sicherrungsring danach wieder eingesetzt werden. Die Unterlegscheibe hat die Funktion, dass der Sicherrungsring das Lager wieder fest in einer Position halten kann. Danach wird der neue Plastikdeckel eingesetzt und das wars.

 

Ich habe diese Variante selber bei mir vor drei Monaten eingebaut. Die alte Variante mit dem Alu deckel funktionierte zwar immer noch problemlos, aber ich war neugierig, ob diese neue und viel einfachere Variante genauso gut funktioniert. Und bis jetzt (nach 5000km) kann ich sagen, dass sie genauso gut funktioniert wie die alte Variante.

 

**Update Ende**

 

 

Dies ist mein erster Blog Artikel, den ich dazu nutzen werde euch zu zeigen wie ich mein Getriebe nach der Autodoktoren Methode repariert habe. Bei meinem Fahreug handelt es sich um einen A3 8P 2.0 TDI Baujahr 2006. Motorkennbuchstabe: BMM Getriebekennbuchstabe: HDV

 

Eventuell benötigtes Material

 

  • Dichtungen für Getriebeöl Einfüll- und Ablassschraube: 2x N0438092
  • Ursprünglicher Plastikdeckel: 02M301211B
  • Gewindeschneidset für M5 Gewinde
  • 4,2mm und 5mm Metallbohrer
  • Getriebeöl: Castrol Syntrans V FE 75W-80 API GL-4+
  • 1,5m langer durchsichter Schlauch (12mm Innendurchmesser)
  • CNC gedrehten und gefrästen Deckel
  • Elring Dirko HT rot Dichtmasse
  • vier M5 Schrauben

 

Vorgeschichte

Zunächst einmal zur Vorgeschichte und den Symptomen. Es fing damit an, dass hauptsächlich der Erste Gang und der Rückwärtsgang nicht richtig rein oder rausgingen. Es war also noch Last auf dem Getriebe obwohl die Kupplung voll durchgetreten war. Dann habe ich zunächst den Nehmer- und Geberzylinder tauschen lassen, sowie die Kupplung. Das brachte aber leider nicht den gewünschten Erfolg. Gerade beim Bremsen zum Stillstand an Ampeln kam es dazu, dass das Auto trotz getretener Kupplung weiterrollen wollte wenn man die Bremse los ließ. Zudem gab es eine Art "Schlagen des Kupplungspedals" wenn man darauf leicht Spannung mit dem Fuß und gleichzeitig Gasstöße gab.

Am 18.10.2015 kam dann bei der VOX Sendung auto mobil ein Beitrag der Autodoktoren, welche einen VW Jetta Baujahr 2006 zur Reparatur hatten, der die gleichen Symptome wie mein Fahrzeug aufwies. In der Sendung wurde dann gezeigt, dass ein sich bewegendes Kugellager schuld an den Problemen ist und wie ein selbstgebauter Deckel Abhilfe schaffte. Daraufhin versuchte ich die Autodoktoren mehrmals zu kontaktieren, um so einen Deckel zu bekommen. Leider ohne Erfolg.

 

 

Reparatur

 

Also ging ich los zu einem Metallbaubetrieb und ließ mir dort einen entsprechenden Deckel Drehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das defekte Kugellager ist über eine Dichtung von aussen am Getriebe zugänglich. Hierfür muss zunächst das linke Vorderrad runter und danach die Radkastenverkleidung entfernt werden. Danach ist der Blick auf den schwarzen Deckel am Getriebe frei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bevor der Deckel entfernt werden kann, muss erstmal das Getriebeöl abgelassen werden. Dafür zunächst die Unterbodenverkleidung abbauen und die Ölablassschraube unten am Getriebe entfernen. Hierfür wird der Steckschlüsseleinsatz 3357 oder ein Innensechskant SW 17 benötigt. Bei mir war es der Steckschlüsseleinsatz 3357 und somit ein M16 Vielzahn mit Bohrung. Nach Ablassen des Getriebeöls kann der Deckel entfernt werden. Dafür diesen in der Mitte, welche aus weichem Gummi ist, einstechen und raushebeln. Dabei aufpassen, dass man das dahinterliegende Kugellager nicht beschädigt.

 

 

 

 

Jetzt sieht man auch schon das Kugellager. Defekt hierdran war, dass es sich bewegen ließ. Normalerweise ist dieses Kugellager in einer festen Position, meins ließ sich aber reindrücken und dann auch wieder rausziehen.

Der angefertigte Deckel hat nun die Funktion das Kugellager in der hinteren Position zu fixieren und somit eine Bewegung des Kugellagers und der Getriebewelle zu unterbinden. Hierfür muss der Deckel am Getriebe befestigt werden. Als einzige Möglichkeit kommt das Verschrauben des Deckels mit dem Getriebe in Betracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zunächst werden vier 5mm Löcher in den Deckel gebohrt und diese anschließend auf das Getriebe übertragen. Dann in das Getriebe an den angezeichneten Stellen 4,2mm Löcher rund um das Kugellager bohren und anschließend ein M5 Gewinde in diese vier Löcher schneiden. Hier muss ich dazu sagen, dass ich zuvor noch nie ein Gewinde geschnitten habe, es jedoch relativ einfach ging und das Ergebnis auch gut geworden ist.

 

 

 

 

 

Danach wird der Deckel mit Dichtungsmasse eingestrichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend den Deckel in die Öffnung drücken und verschrauben. 30 Minuten warten bis die Dichtmasse angetrocknet ist und anschließend die Schrauben nochmal nachziehen. Hierbei gilt wie immer nach fest kommt ab. Ein genaues Drehmoment kann ich nicht vorgeben, da ich die Schrauben nach Gefühl angezogen habe.

 

 

 

 

 

Danach Getriebeöl wieder auffüllen, bei mir waren es 2,3l bzw. so viel bis es aus der Einfüllöffnung wieder rausläuft. Dazu habe ich einen etwa 1,5m langen Schlauch in die Öffnung vom Getriebe gesteckt und oben durch den Motorraum rausgeführt. Danach alle Gänge einmal durchschalten ohne den Motor zu starten und gucken ob alles gut läuft. Danach den Rest wieder zusammenbauen und Probefahrt.

Bei mir hat dieser Deckel tatsächlich sämtliche Probleme gelöst. Der Gang geht wieder leicht rein und ein nicht richtiges Trennen der Kupplung kam auch nicht mehr vor. Nach zwei Tagen habe ich nochmal überprüft ob der Deckel auch dicht ist und nirgendwo Getriebeöl rausläuft.

 

Falls jemand Interesse an einem solchen Deckel hat oder weitere Fragen dann gerne eine Nachricht schreiben.

 

 

Da einige Nachfragen nach den Maßen des Deckels kamen hier nun die bei mir passenden Maße. Allerdings gibt es zwei verschiedene Ausführungen des Deckels, je nach Getriebealter. Die Maße passen für den schwarzen Plastikdeckel mit einem Durchmesser von 79,35mm.

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