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Scion's Blog

für Freunde von Stufenhecks, Benzinmotoren und Hinterradantrieb

Thu Jan 23 17:54:30 CET 2014    |    scion    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: Hot Hatch, King of the Hill, kleine Drecksau, Sunbeam

Liebe Leser,

Mitte der 70er Jahre ist so ungefähr die Geburtsstunde, der GTi-Klasse. Kompakte Wagen mit Kotflügelverbreiterungen und Breitreifen(zumindest was man damals dafür hielt), Sportlenkrad und -sitzen und allem sonst möglichen Trimlines und Zubehör, drängen auf den Markt.

1976 kommt der VW Golf GTi mit 110 PS, 1977 der Ford Escort RS2000 mit 110 PS, 1978 der Fiat Ritmo Abarth mit 125 PS, 1981 der Renault 5 Alpine Turbo mit 108 PS oder 1983 der Opel Kadett D GT/E mit 115 PS und es gab noch einige mehr.

Doch das ist alles garnichts gegen meinen heutigen Kandidaten:

 

Den "King of the Hot Hatches" Talbot Sunbeam Lotus

 

 

Der Talbot Sunbeam hatte eine, wie man heute sagt, schwierige Kindheit. Sunbeam gehörte zur britischen Roots-Gruppe, zu der auch Firmen wie Humber, Hillman oder der britische Teil von Talbot gehören. 1967 übernimmt Chrysler das Geschäft und die Markenrechte. 1977 erblickt dann der Chrysler Sunbeam das Licht der Welt, dessen Entwicklung noch auf den Hillman Avenger von 1970 zurückgeht und für dessen Desgin, ex-Roots-Chefzeichner Roy Axe verantwortlich ist.

 

Die Karosserie wurde als zweitürige Schrägheck-Limousine gestaltet. Die Linien waren glatt und zeitgemäß und zeigten bei grober Betrachtung einige Ähnlichkeiten mit dem etwas später präsentierten Talbot Horizon, ohne freilich mit diesem Modell verwandt zu sein. Als Heckklappe diente die - vergleichsweise kleine - Heckscheibe, die nach oben geklappt werden konnte. Die Scheinwerfer stammten (jedenfalls anfänglich) vom Avenger, die Rückleuchten vom Simca 1307.

 

Die Motorisierung ist vernünftig, es gibt vom 0.9l mit 42 PS bis zum 1.6l mit 80 PS für jeden Kunden, das passende und in der britischen Motorpresse kommt der Wagen gut an.

Da Chrysler mit dem Wagen auch an sportlichen Wettbewerben teilnehmen will, wird die Firma Lotus beauftragt, dem Sonnenstrahl "Beine zu machen".

Die Mannen um Colin Chapman zögern nicht lange rum und hängen gleich einen 2.2l-TwinCam zusammen mit einem ZF-Getriebe, aus dem aktuellen Lotus Esprit rein.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: satte 152 PS und 203 Nm bei 4500 U/min(im Rallyeeinsatz sogar 253 PS) und dazu Hinterradantrieb! (In einem Auto von der Größe eines Fiesta oder Polo I)

 

Die Fahrleistungen des Wagens waren beeindruckend. Die Zeitschrift Motor ermittelte eine Beschleunigung von 0 auf 96 km/h in 6,8 Sekunden, und für die Beschleunigung von 0 auf 160 km/h wurde eine Zeit von nur 19,8 Sekunden gemessen. Die Fahrleistungen und das sportliche Fahrverhalten wurden gelobt: „Wenn Sie pure Leistung wollen und bereit sind, auf anderen Gebieten Kompromisse einzugehen, dann gibt es wenig Anderes, was wir Ihnen zum gleichen Preis empfehlen können“

 

2308 Sunbeam Lotus wurden für so den freien Verkauf gefertigt, der Rest ging in den Motorsport.

Just in dieser Zeit, so um 1979/80, geriet nun Autoriese Chrysler in die Krise und ins Wanken und verkaufte die ganze Firma, an den PSA-Konzern. Da die Namensrechte gerade frei waren, hieß der Wagen, von nun an Talbot Sunbeam.

 

Talbot unterhielt 1980 und 1981 ein Rallye-Werksteam, das mehrere Sunbeam-Lotus einsetzte. Henri Toivonen, Guy Fréquelin und Stig Blomqvist gewannen 1981 die Rallye-Weltmeisterschaft für Talbot.

 

 

Da PSA seinen eigenen Kleinwagen Peugeot 104 im Programm hat, kommt der 1981 auch als Talbot Samba und der Sunbeam wird nach ca. 200.000 Fahrzeugen eingestellt.

 

Sunbeam Lotus sind heute schon gesuchte Klassiker.

 

Motor Klassik

TopGear(miese Quali)

 

Danke fürs Interesse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:wikipedia.com, motor-klassik.de, ning.com, simoncars.co.uk, auto-classiche.it, gomotors.net, wikimedia.org, google.com, youtube.com


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