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Scion's Blog

für Freunde von Stufenhecks, Benzinmotoren und Hinterradantrieb

Sat Sep 06 18:49:27 CEST 2014    |    scion    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: BKrFQG

Liebe Leser,

BKrFQG... was? BKrFQG = Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz

Folgendes haben sich die EU-Gestezgeber einfallen lassen:

Fahrerinnen und Fahrer, die gewerblichen Güterkraft- oder Personenverkehr auf öffentlichen Straßen durchführen und die ihre Fahrerlaubnis der Klassen D1, D1E, D, DE, C1, C1E, C o-der CE nach dem 10. September 2008 (Personenverkehr) bzw. 10. September 2009 (Güterkraftverkehr) erworben haben, benötigen eine Grundqualifikation oder beschleunigte Grundqualifikation. Diese wird erworben durch erfolgreiche Ablegung einer Prüfung bei der Industrie- und Handelskammmer.

 


Fahrerinnen und Fahrer, die eine Fahrerlaubnis der Klassen D1, D1E, D, DE, C1, C1E, C, CE oder eine gleichwertige Klasse besitzen, die vor dem 10. September 2008 bzw. 10. September 2009 erteilt worden ist, unterliegen gemäß § 3 BKrFQG keiner Qualifikationspflicht. In diesen Fällen besteht nur eine Pflicht zur Weiterbildung gemäß § 5 BKrFQG im Umfang von insgesamt 35 Stunden.

dieser 2. Abschnitt gilt also für mich


Eine erste Weiterbildung ist in zwischen dem 10. September 2008 und dem 10. September 2013, bzw. zwischen dem 10. September 2009 und dem 10. September 2014 abzuschließen. Die Weiterbildung ist im Abstand von jeweils fünf Jahren zu wiederholen.

 

Das habe ich gemacht und im Führerschein, den man neu erwerben musste, ist nun bei den genannten Klassen, die Schlüsselnummer 95 eingetragen. Sonst dürfte ich ab 10.9.2014 nicht mehr am gewerblichen Güterverkehr teilnehmen.

 

Eine Weiterbildung ist ja ansich nichts schlechtes. Man kann immer was dazulernen bzw. das gelernte wieder auffrischen. Das dazu erheblicher Bedarf besteht, zeigt uns die tägliche Situation auf den Strassen. Unfälle, verlorene Ladung, übermüdete Fahrer usw. gehören leider immer noch zur Tagesordnung.

 

Nur der Weg zur Weiterbildung, die Themen und die Durchführung, ließen uns oftmals nur den Kopf schütteln.

 

Es wurden 5 Themenkomplexe zu jeweils 7 Stunden vorgegeben:

  • Modul 1 Eco - Training -beinhaltet wirtschaftliches Fahren und Einsparung von Kraftstoff, der praktische Teil wird aus Kostengründen aber meisten weggelassen

     

    Modul 2 Sozial-Vorschriften Güterverkehr -beinhaltet hauptsächlich das Thema Lenk-u. Ruhezeiten, was auch mit das wichtigste Thema ist und wo viele Fahrer nicht auf dem Laufenden sind

     

    Modul 3 Sicherheitstechnik und Fahrsicherheit -beinhaltet Risiken des Straßenverkehrs und Arbeitsunfälle, Fähigkeit zu richtiger Einschätzung der Lage bei Notfällen usw.

     

    Modul 4 Schaltstelle Fahrer: Dienstleister, Imageträger, Profi -wozu? Der Kollege aus Rumänien, Bulgarien, Phillipinen usw. fährt für viel weniger und ohne Sprachkenntnisse

     

    Modul 5 Ladungssicherung -wichtigstes Thema überhaupt, gerade für uns in der Baumaschinenlogistik, nur was nützt es da, bunte Bildchen vom Verzurren einer Standardkiste zu zeigen?

 

Durchgeführt wurden diese Schulungen von SVG, DEKRA, Fahrschulen, privaten Bildungseinrichtungen uvm. Hier erkannten auch zahlreiche "Fachleute" ein neues Geschäftsmodell, wie man mit relativ wenig Aufwand, gutes Geld verdienen kann. Da wird sich dann wenig motiviert, vor die Gruppe gestellt, ein vorgegebener Text abgelesen und das ganze mit bunten Präsentationen via Beamer, illustriert.

Fragen zu Themen aus der Praxis, konnten kaum beantwortet werden.

Vielleicht hätte der Gesetzgeber, erstmal die Dozenten, in Bezug auf die Materie, qualifizieren sollen.

Gerade in den Themenbereichen Ladungssicherung und Sozialvorschriften(Lenk-u. Ruhezeiten) gibt es immer genügend Lern-u. Nachholbedarf.

Leider musste ich hinter feststellen, das ich die meiste Zeit nur "abgesessen" habe und anderen Betätigungen, hätte nachgehen können.

Da hätte ich mir echt mehr gewünscht, inklusive einer Überprüfung des Kenntnisstandes durch die IHK oä., um den Beruf und sein Ansehen etwas aufzuwerten.

So wird kein Transportunternehmer, einen weitergebildeten deutschen Fahrer zu einem vernünftigen Gehalt einstellen, wenn es auch weiterhin eine Billigkraft aus Osteuropa machen kann. Laut Gesetz müssen alle LKW-Fahrer in der EU, diese Ausbildung absolvieren und das durch den Eintrag der Schlüsselnummer 95, in den Führerschein nachweisen. Es wird aber gemunkelt, das die Module in einigen Ländern, auch käuflich zu erwerben sind.

Hinterher frage ich mich dann schon, was hat es eigentlich gebracht? In den nächsten 5 Jahren, muß ich wieder 5 Module im Rahmen des BKrFQG absolvieren, wobei heute noch niemand weiß, ob es wieder die gleichen Themen oder 5 neue Komplexe sein werden.

 

Wenn in sagen wir mal 10 Jahren, der letzte deutsche LKW-Fahrer in die Arbeitslosigkeit verabschiedet wird, dann zumindest qualifiziert nach BKrFQG

 

Danke fürs Lesen

 

 

 

Quellen: bag.bund.de, google,

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Wed Sep 10 20:22:36 CEST 2014    |    notting

@Mobi Dick: Wichtig ist, dass die Partner von der Wirtschaftskraft nicht total unterschiedlich sind. Nur ist halt gerade Rumänien das Armenhaus der EU, das kann dann auf Dauer nicht funktionieren, vor allem nicht wenn denen deswegen dann die ganzen Leute abhauen, siehe auch die nicht so tolle Wirtschaftslage in den neuen Bundesländern von den paar Großstädten abgesehen...

 

notting

Wed Sep 10 20:42:16 CEST 2014    |    Mobi Dick

@notting Rumänien hat ca 20 Mio Einwohner. Inzwischen sollen sich mind. 2 Mio rumänische Bürger im westlichen Ausland aufhalten. Von denen schickt, wer es sich leisten kann, Geld in die Heimat. Es würde ohne diese finanzielle Hilfe der im Ausland lebenden, dort noch trauriger aussehen. Und wer ist Schuld daran? Warum werden denn keine Arbeitsplätze in diesen Ländern geschaffen? Weil die Wahre Mensch sowieso da hin geht, wo Arbeit sein könnte. Fern der Heimat haben EU-Bürger andere Probleme, als in ihren Heimatländern für Gerechtigkeit einzusetzen. Der Rumäne soll nach England, Dänemark oder Deutschland gehen. Und der Deutsche nach Kanada, Norwegen, Schweden, Mallorca oder USA. Der Spanier nach Deutschland und der Grieche nach Nordeuropa. Hauptsache diese von Hoffnung getriebenen Menschen arbeiten billiger als die einheimische Bevölkerung. So kann sich jeder in Europa verwirklichen und gleichzeitig das Lohngefüge innerhalb der EU nach unten Drücken. Damit sind unsere Firmen dann international konkurrenzfähig. Und dann noch das einheitliche Geld. Keine Wechselei mehr, nur Schade dass ich soviel in Skandinavien bin, da hilft mir der Euro auch nicht.:(

Thu Sep 11 19:42:47 CEST 2014    |    Duftbaumdeuter48119

es geht ja auch darum wie die so ehrenhaften firmen gelder und steuern sparen können.aber der deutsche arbeiter immer tiefer in die tasche gefaßt wird...

was nützt es wenn der ausländische arbeitnehmer hier in deutschland paar kröten verdient,die hälfte davon nach hause schickt??? richtig,das geld geht ins ausland und senkt die kaufkraft in deutschland.das reguliert aber widerum die preise.also kann man festhalten das billige arbeitskräfte gift für die wirtschaft sind.in allen bereichen,außer für die unternehmer selbst.und solange nichts gegen diese unternehmer unternommen wird,gehts uns auch nicht so gut.

dazu kommt das riesen problem das diese leute in ihren ländern fehlen und das land sich nicht erhohlen kann.man sollte natürlich auch wissen das diese länder wie rumänien und bulgarien,jugoslawien auch zu kommunisten zeiten nicht grade wirtschaftswunder waren,genau wie heute auch.

in meinen viertel leben so viele ehem. ostblocker,keiner geht arbeiten davon. von was leben die wohl-harz 4 und andere soziale leistungen die deutsche arbeiter von ihren steuern zahlen.denn diese haben ja noch nie einen cent da eingezahlt.also ist es eine frage der zeit bis aus den mom. 19% märchensteuer 21% werden.die merkel hat sich gestern nun auch zur pkw-maut bekannt und schäuble kündigt höher steuern an.

je mehr ausländer,egal wo her,zu uns kommen und nicht arbeiten und ihren lohn hier lassen um ordentlich zu leben und sich zu integrieren-je schlechter gehts uns auch.

jeder kennt es doch,kohle ja,integration nein.

ich sage das die schmarotzer hier nichts zu suchen haben und auch bei sich im land nicht gern gesehen sind.

 

leider geht das an dem thema voll vorbei,außer...das ausländische lkw-fahrer aus rumänien,ungarn,jugo und wer weiß noch,kaum deutsch verstehen oder sprechen.die schulung für diese nutzlos ist.also ist diese maßnahme wieder nur für uns,damit man arbeiten darf,wers nicht macht,darf nicht arbeiten.also noch mehr ausländer rein,denn die lkw müssen rollen...

Thu Sep 11 19:49:28 CEST 2014    |    Mobi Dick

@wolfi65, denke bitte nicht so negativ! Informiere dich, es gibt Hoffnung! Seit ich das Internet (Google) endeckt habe, geht es mir richtig geil! Suche dir die Beiträge raus, welche nicht ganz oben stehen unter deinem Suchbegriff, und du wirst staunen!

Thu Sep 11 23:10:52 CEST 2014    |    Duftbaumdeuter48119

danke für dein mitgefühl...

wenn man täglich diesen müll in den medien hört und sieht muß einen ja übel werden.

... ich such mir oben was raus...

 

mfg

Fri Sep 12 01:46:51 CEST 2014    |    Mobi Dick

Wolf, Peace !

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