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Scion's Blog

für Freunde von Stufenhecks, Benzinmotoren und Hinterradantrieb

Sat Sep 06 18:49:27 CEST 2014    |    scion    |    Kommentare (45)    |   Stichworte: BKrFQG

Liebe Leser,

BKrFQG... was? BKrFQG = Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz

Folgendes haben sich die EU-Gestezgeber einfallen lassen:

Fahrerinnen und Fahrer, die gewerblichen Güterkraft- oder Personenverkehr auf öffentlichen Straßen durchführen und die ihre Fahrerlaubnis der Klassen D1, D1E, D, DE, C1, C1E, C o-der CE nach dem 10. September 2008 (Personenverkehr) bzw. 10. September 2009 (Güterkraftverkehr) erworben haben, benötigen eine Grundqualifikation oder beschleunigte Grundqualifikation. Diese wird erworben durch erfolgreiche Ablegung einer Prüfung bei der Industrie- und Handelskammmer.

 


Fahrerinnen und Fahrer, die eine Fahrerlaubnis der Klassen D1, D1E, D, DE, C1, C1E, C, CE oder eine gleichwertige Klasse besitzen, die vor dem 10. September 2008 bzw. 10. September 2009 erteilt worden ist, unterliegen gemäß § 3 BKrFQG keiner Qualifikationspflicht. In diesen Fällen besteht nur eine Pflicht zur Weiterbildung gemäß § 5 BKrFQG im Umfang von insgesamt 35 Stunden.

dieser 2. Abschnitt gilt also für mich


Eine erste Weiterbildung ist in zwischen dem 10. September 2008 und dem 10. September 2013, bzw. zwischen dem 10. September 2009 und dem 10. September 2014 abzuschließen. Die Weiterbildung ist im Abstand von jeweils fünf Jahren zu wiederholen.

 

Das habe ich gemacht und im Führerschein, den man neu erwerben musste, ist nun bei den genannten Klassen, die Schlüsselnummer 95 eingetragen. Sonst dürfte ich ab 10.9.2014 nicht mehr am gewerblichen Güterverkehr teilnehmen.

 

Eine Weiterbildung ist ja ansich nichts schlechtes. Man kann immer was dazulernen bzw. das gelernte wieder auffrischen. Das dazu erheblicher Bedarf besteht, zeigt uns die tägliche Situation auf den Strassen. Unfälle, verlorene Ladung, übermüdete Fahrer usw. gehören leider immer noch zur Tagesordnung.

 

Nur der Weg zur Weiterbildung, die Themen und die Durchführung, ließen uns oftmals nur den Kopf schütteln.

 

Es wurden 5 Themenkomplexe zu jeweils 7 Stunden vorgegeben:

  • Modul 1 Eco - Training -beinhaltet wirtschaftliches Fahren und Einsparung von Kraftstoff, der praktische Teil wird aus Kostengründen aber meisten weggelassen

     

    Modul 2 Sozial-Vorschriften Güterverkehr -beinhaltet hauptsächlich das Thema Lenk-u. Ruhezeiten, was auch mit das wichtigste Thema ist und wo viele Fahrer nicht auf dem Laufenden sind

     

    Modul 3 Sicherheitstechnik und Fahrsicherheit -beinhaltet Risiken des Straßenverkehrs und Arbeitsunfälle, Fähigkeit zu richtiger Einschätzung der Lage bei Notfällen usw.

     

    Modul 4 Schaltstelle Fahrer: Dienstleister, Imageträger, Profi -wozu? Der Kollege aus Rumänien, Bulgarien, Phillipinen usw. fährt für viel weniger und ohne Sprachkenntnisse

     

    Modul 5 Ladungssicherung -wichtigstes Thema überhaupt, gerade für uns in der Baumaschinenlogistik, nur was nützt es da, bunte Bildchen vom Verzurren einer Standardkiste zu zeigen?

 

Durchgeführt wurden diese Schulungen von SVG, DEKRA, Fahrschulen, privaten Bildungseinrichtungen uvm. Hier erkannten auch zahlreiche "Fachleute" ein neues Geschäftsmodell, wie man mit relativ wenig Aufwand, gutes Geld verdienen kann. Da wird sich dann wenig motiviert, vor die Gruppe gestellt, ein vorgegebener Text abgelesen und das ganze mit bunten Präsentationen via Beamer, illustriert.

Fragen zu Themen aus der Praxis, konnten kaum beantwortet werden.

Vielleicht hätte der Gesetzgeber, erstmal die Dozenten, in Bezug auf die Materie, qualifizieren sollen.

Gerade in den Themenbereichen Ladungssicherung und Sozialvorschriften(Lenk-u. Ruhezeiten) gibt es immer genügend Lern-u. Nachholbedarf.

Leider musste ich hinter feststellen, das ich die meiste Zeit nur "abgesessen" habe und anderen Betätigungen, hätte nachgehen können.

Da hätte ich mir echt mehr gewünscht, inklusive einer Überprüfung des Kenntnisstandes durch die IHK oä., um den Beruf und sein Ansehen etwas aufzuwerten.

So wird kein Transportunternehmer, einen weitergebildeten deutschen Fahrer zu einem vernünftigen Gehalt einstellen, wenn es auch weiterhin eine Billigkraft aus Osteuropa machen kann. Laut Gesetz müssen alle LKW-Fahrer in der EU, diese Ausbildung absolvieren und das durch den Eintrag der Schlüsselnummer 95, in den Führerschein nachweisen. Es wird aber gemunkelt, das die Module in einigen Ländern, auch käuflich zu erwerben sind.

Hinterher frage ich mich dann schon, was hat es eigentlich gebracht? In den nächsten 5 Jahren, muß ich wieder 5 Module im Rahmen des BKrFQG absolvieren, wobei heute noch niemand weiß, ob es wieder die gleichen Themen oder 5 neue Komplexe sein werden.

 

Wenn in sagen wir mal 10 Jahren, der letzte deutsche LKW-Fahrer in die Arbeitslosigkeit verabschiedet wird, dann zumindest qualifiziert nach BKrFQG

 

Danke fürs Lesen

 

 

 

Quellen: bag.bund.de, google,

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Sat Sep 06 20:01:39 CEST 2014    |    notting

IMHO nur ein Baustein im kranken System:

http://www.heise.de/tp/artikel/40/40895/1.html

Zitat:

Ich habe unzählige Kurse besucht, die nach meiner Einschätzung vollkommener Unfug waren, in denen etwa Menschen Topflappen häkelten, Puzzles zusammensetzten, Puppen reparierten, in einem Pseudosupermarkt Gummigemüse abstaubten et cetera - also lauter Dinge taten, die eine Art Beschäftigungstherapie waren, aber nicht in den Ersten Arbeitmarkt führten.

 

Dann gibt es Kurse, die vielleicht sinnvoll sind, aber nicht zur jeweiligen Person passen: Zum Beispiel Bürokurse und Telephonierkurse für Bauarbeiter, die gar nicht die Absicht haben, später im Büro oder Call-Center zu arbeiten. Ich verstehe nicht, warum dergleichen nicht vorher vom Job-Center abgeklärt worden ist.

Aber die Veranstalter werden für sowas gut bezahlt und jeder Hartz4-Empfänger, der in einer Maßnahme steckt, fließt nicht in die AL-Statistik ein, ist also per Definition ein Erfolg...

 

notting

Sat Sep 06 21:20:42 CEST 2014    |    Trennschleifer51433

Scion, da hast Du aber noch Glück, daß Du 35 Std zumindest die Möglichkeit hattest, etwas zu lernen. Bei uns hier im Südosten, na ich möchte das mal eingrenzen irgendwo zwischen München und Nürnberg, werden 35 Stunden bescheinigt, tatsächlich ein halber Tag zum Abgleich der Rahmenpunkte verwendet und den Bildungsverpflichteten quasi 4 bezahlte freie Tage zur Verfügung gestellt, die, bedingt durch eine relativ einfach gestrickte Zuhörerschaft, auch gerne angenommen werden.

Der Sachverhalt ist sogar amtsbekannt, war ebenfalls im Radio Teil einer Reportage und es interessiert sich niemand dafür. Weil zum "Entgegentreten" muß man seinen Ar.sch bewegen, ggf. Verantwortung übernehmen für eine Quotenveränderung. Überhaupt etwas in Bewegung zu bringen bedingt schon die Gefahr, durch den Vorgang überrollt zu werden.

Ich habe das ganze schon in anderer Sache hinter mir. Kanaltiefbau: Kinderarbeit, Schwarzarbeit, Arbeitsunfälle ohne Versicherungsschutz. Da stehe ich mir bei Ämtern von Jobcenter bis hin zum Zoll die Beine wund. Die Beamtinnen bewaffnet und sexy wie Lara Croft, kleinste Größe 9mm DD und die Typen eine Quadratur eines glattrasierten Conans und ich denke ich bin im falschen Film. "Ja wissen Sie, wir können da nichts machen, der Unternehmer ist anwaltlich gut aufgestellt, Wir haben ihn erst letztes Jahr überprüft. da kann man nicht schon wieder hin. Sie können aber eine Aussage machen. Dann müssen die Mitarbeiter die Abgaben selbst zahlen oder werden abgeschoben"

Oder Jobcenter:" Uns ist das egal, wir sind in solchen Fällen nicht zuständig. Wir vermitteln nur. Wenden Sie sich an die BG oder an den Zoll". O-Ton Berufsgenossenschaft (die Telefonnummer muß man erst mal finden....): " Wenn wir kommen, sind Sie für den Sachverhalt unser Verantwortlicher.

 

Ganz großes Kino war auch der "Betriebswirt des Handwerks", eine Weiterbildung durch die Handwerkskammer. 8800 D-Mark hat es gekostet und in den Geschäftsbedingungen stand, daß im Fall eines Abbruches eine Rückerstattung in keinem Fall gewährt wird. Etwa ein fünftel der Zeit war mit Comicstrips zur "emotionalen Entspannung" belegt. Der Stoff lag irgendwo zwischen "geprüfter Polier", "Meisterbrief" und "Gesellenprüfung".

 

Der Gesetzgeber hat ja oft ganz tolle Ideen, die auch Sinn machen. Und die Politik vertritt dem Idealfall nach ja auch das Volk und somit sich selbst (Meist nur sich selbst... ich weiß)

Und wenn ich drüber nachdenke, mit welchen Gesamtqualifikationen bis vor zehn oder fünfzehn Jahren Führerscheinneulinge in den Straßenverkehr entlassen wurden und zumindest bis zum 50sten Geburtstag mit insgesamt bis zu 18,5 Tonnen über die Straßen "schiffen" und "schaukeln" dürfen, begrüße ich doch solche Nachbesserungs- oder Aktualisierungsversuche des Gesetzgebers.

Dann muß für den Fall, daß z.B. Lehrstoff nur Leerstoff ist oder eine gemächliche Betrugsmasche läuft, aber auch die Möglichkeit bestehen, daß ggf. anonym, in jedem (berechtigten) Fall aber ohne persönliche Konsequenzen für das Bildungsbetrugsopfer so ein Vorgang innerhalb sehr kurzer Zeit überprüft wird.

 

Ich bin aber immer erstaunt, wie langsam und beschwerlich sich die Bürokratie tut, wenn ich etwas vom Staat oder seinen Apparaten will. Will der Staat aber etwas von mir, weiß das betreffende Amt schon was ich bis abends getan haben werde, bevor ich überhaupt aufgestanden bin. Ja dann haben die Datenpakete im Lichtwellenleiter plötzlich Reibungshitze.

 

Der Fahrer von den Philippinen braucht hier gar keine Module. Er kommt ja aus ein einem Drittstaat.

Sat Sep 06 22:05:16 CEST 2014    |    trik floran

Darum findet sich auf kurz oder lang kein Berufskraftfahrer Nachwuchs aus dem eigenen Land. Ich habe meinen Führerschein 2012 vom meinem ehemaligen Straßenbau Geschäft bezahlt bekommen, allerdings ohne Berufskraftfahrer Qualifikation, weil meine Hauptätigkeit ist ja nicht das fahren.Ich werde diese Quali noch nicht machen , alleine aus dem Grund das ich dafür fast 3000 Euro hinblättern müsste, und Gewerblich fahr ich ja nicht ...Osteuropa :mad: ich sehe soviele Ausländische LWK Fahrer, meist aus Osteuropa viele auch mit Deutschen Sattelzügen + Maschinen. Und so wie die teils umher fahren, sprich Tempo 90 in Ortschaften:rolleyes:, Lenk- Ruhezeiten und Fahrverbot an Sonntagen werden nicht eingehalten, Gehwege werden kaputt gefahren usw.... Die meisten Osteuropäischen LKW Fahrer meistens Polen,Rumänen und Bulgaren (nicht alle) sind zudem auch dafür verantwortlich ,dass die Autobahnparkplätze und die Grünstreifen/Bankette unter aller Sau aussehen. Meist Abfall die die Straßenmeistereien wegräumen dürfen. Da wird sogar auf die Straße geschissen:eek:. Und da glaubt man doch nicht ernsthaft ,das diese Osteuropäischen"Fahrer" ihren Qualifikationen nachkommen ?

Sat Sep 06 22:23:24 CEST 2014    |    Goify

Mein Bruder hat es haarscharf noch geschafft, seinen LKW-Führerschein 2008 zu machen, bevor es richtig teuer wurde, wobei es vorher auch schon äußerst kostspielig war.

Was die Behörden da abziehen, ist völlig unverständlich, nicht nur im Straßenrecht, sondern auch beim Baurecht oder den Unfallverhütungsvorschriften. Wir haben beispielsweise eine Industriehalle mit Geländer auf dem Dach bauen müssen, weil es absolut unmöglich war, mit normalen Sekuranten und Seilsystem das Dach zu sichern. Die beharrten auf ihr Geländer und konnten es mit einschlägigen Normen auch schlüssig untermauern. Heißt im Klartext: im Landkreis Cham wird jedes Gebäude über kurz oder lang ein Geländer auf dem Dach brauchen. Sieht bestimmt ganz toll aus...

Sat Sep 06 22:32:14 CEST 2014    |    notting

@Goify: Hab mal von folgenden Sicherheitsvorschriften gehört:

- Räume, in denen mit Lasern gearbeitet wird, dürfen _keinen_ durchsichtigen Teil in der Tür haben damit bei einem Unfall keine Strahlung auf den Gang gerät -> ok, akzeptiert.

- Räume, in denen mit ungesunden Chemikalien gearbeitet wird, _müssen_ einen durchsichtigen Teil in der Tür haben, damit man von außen sieht, wenn da einer innendrin wg. der Chemikalien umgekippt ist -> ok, akzeptiert.

- Jetzt gibt's aber div. Labors, in denen ungesunde Chemikalien mit zu entwickelnden Laseraufbauten untersucht werden (Spektroskopie), es aber keine Möglichkeit gibt, nicht gegen eine der beiden o.g. Sicherheitsvorschriften zu verstoßen, weil's für diesen Fall keine eigene tatsächlich auch umsetzbare Sicherheitsvorschrift gibt...

 

notting

Sat Sep 06 23:01:20 CEST 2014    |    Bayernlover

Ist das echt mittlerweile so krass auf der Straße? Ich seh das den Leuten ja nicht an, woher sie kommen. Mein Onkel ist allerdings Disponent in einer Spedition in Österreich, die haben ausschließlich slowakische Fahrer auf ihren (in der Slowakei angemeldeten :rolleyes:) Lastern.

 

Bei den Arbeitszeiten und dem Gehalt wundert mich allerdings nicht, dass mittlerweile kaum noch jemand bereit ist, sich diesen Stress anzutun.

Sun Sep 07 07:00:16 CEST 2014    |    Rostlöser51231

Ich habe meinen LKW Fuehrerschein (Klasse 2) damals Anfang der 90er noch bei der Bundeswehr gemacht und bin nach der BW Zeit waehrend den Semesterferien bei einer Spedition gefahren. 40 Tonner Sattel Tiefkuehlzug. Keine Klima, Keine Luftfederung, Tachoscheiben aus Papier die nach bestimmten Regeln eingelegt werden mussten. Keine Ahnung was sich die EU hier mittlerweile alles ausgedacht hat, aber ich bezweifele, dass es heute viel komplizierter ist ein Auto oder LKW durch die Gegend zu fahren.

Sorry wenn ich damit jemandem auf die Fuesse trete. Stessig konnte es sein, aber viel Ausbildung war damals nicht erforderlich.

Sun Sep 07 09:10:33 CEST 2014    |    MrMinuteMan

Das ist doch ein cleveres und wunderbares System, außer für die, die es betrifft. Dem gemeinen Durchschnittsdeutschen der von der Materie wenig bis keine Ahnung hat, wird vorgegaukelt man tue etwas gegen die "Zeitbombe LKW". Weil wie man ja durch unsere Qualitätsmedien weiß, dass jeder LKW sowieso nur dazu da ist die Straße kaputt zu fahren und Dreck zu produzieren.

 

Und die Anbieter solcher Schulungen bekommen auch noch ihren Teil vom Kuchen, da sie für wenig Aufwand viel Geld einstreichen können. Egal was für eine Schulungsqualität sie abliefern. Konnte man hier ja schön nachlesen.

 

Und natürlich, wer sich auch freut sind die Billigspediteure die ihre Kräfte von hinter den 7 Bergen anwerben. Durch den monetären Aufwand wird es immer weniger deutsche Fahrer geben und wenn jemand von der Presse fragt "ist man leider halt gezwungen Ausländer fahren zu lassen, da es keine deutschen Fahrer mehr gibt." Das mit den teuren Schulungen lässt man dann mal galant unter den Teppich fallen.

 

Am Ende wird es dann so sein, dass die Durchschnittsqualität vielleicht sogar noch weiter sinkt, weil jetzt endgültig nur noch die letzten Schleudertruppen angeheuert werden. Aber man hat offiziell was gemacht und wenn was passiert, ist so wieso nur der Typ auf dem LKW schuld. Das ganze komplexe System dahinter interessiert doch eh keinen und erst recht nicht den dauerempörten Durchschnittsbürger.

Sun Sep 07 09:53:59 CEST 2014    |    scion

@Harhir

Zitat:

Ich habe meinen LKW Fuehrerschein (Klasse 2) damals Anfang der 90er noch bei der Bundeswehr gemacht und bin nach der BW Zeit waehrend den Semesterferien bei einer Spedition gefahren. 40 Tonner Sattel Tiefkuehlzug. Keine Klima, Keine Luftfederung, Tachoscheiben aus Papier die nach bestimmten Regeln eingelegt werden mussten. Keine Ahnung was sich die EU hier mittlerweile alles ausgedacht hat, aber ich bezweifele, dass es heute viel komplizierter ist ein Auto oder LKW durch die Gegend zu fahren.

 

Sorry wenn ich damit jemandem auf die Fuesse trete. Stessig konnte es sein, aber viel Ausbildung war damals nicht erforderlich.

...im Prinzip schon und jahrzehntelang waren die LKW-Fahrer auch nur Führerscheininhaber, anders als in NL wo schon seit 1979 eine Berufsausbildung vorgeschrieben ist. Leider schützt das die holländ. Fahrer auch nicht mehr, denn auch dort setzt man vermehrt auf Personal aus Osteuropa.

 

Aber mal abgesehen vom reinen Fahren, ist heute doch vieles anders. Schon die richtige Bedienung des digitalen Tachographen, erfordert einige Fachkenntnis. Früher wurde mal eben eine Tachoscheibe entsorgt, wenn sie nicht den Vorschriften entsprach. Heute liest der Beamte mindesten 28 Tage rückwirkend aus und hat auf einen Schlag, alle Vergehen + das dazugehörige Bussgeld parat.

Komplexe Ladungssicherung erfordert auch einen gewissen Kenntnisstand, nicht jeder schubst nur Paletten rein und raus. Noch in der 90er Jahren, waren Antirutschmatten und viele Zurrmittel nahezu unbekannt. Heute ist der Zustand von Zurrmitteln das allerwichtigste. Wird man kontrolliert und eine Zurrkette hat keine Plakette dran, ist das fast schlimmer, als garkeine Kette.

 

 

Nochmal: Ich bin gerne bereit mich weiterzubilden und schulen zu lassen, auch wenns jedesmal einen Samstag kostet. Nur sollte am Ende auch was dabei herauskommen und der Beruf des LKW-Fahrers ein wenig aufgewertet werden. Schlechte Presse haben wir eh schon genug.

Im bereich Gefahrguttransport, wird das seit Jahren erfolgreich praktiziert.

 

Die Situation mit dem "Zukunftsmodell Billigfahrer" läßt sich wohl nicht mehr ändern. Nur an der Misere im Transportgewerbe sind die Spediteurer zum größten Teil selber schuld.

Sun Sep 07 10:10:53 CEST 2014    |    Turboschlumpf49144

Ja, da werden Leute für die Windkraft ausgebildet, von Leuten, die noch nie auf einer waren... (ein Hauptaugenmerk war dann auch die BWL Prüfung, denn als Techniker musst du die Kosten mehr im Auge behalten als das Büro...)!

 

Die Geister die ich rief.

Sun Sep 07 10:11:17 CEST 2014    |    Trennschleifer51433

Früher war es wirklich einfacher. Da hat jeder Autofahrer einen LKW fahren können. Vllt nicht dürfen aber vom technischen Aufbau "können".

Heute muß man erstmal einen Tag lang eine Schulung beim Hersteller/Vertrieb bekommen. Und zum starten muß man schier gar studiert haben.

Auch die "Tachoscheiben" fand ich besser. Da konnte man, gerade im Baustellenverkehr, beim Schreiben der Berichte noch nachschauen, welche Kostenstelle wie lange und mit wie vielen Kilometern belastet wird.

Und man hat nicht wie heute penibel nach 28Tagen die Fahrerkarte lassen müssen. Man hat die Scheiben geordnet für den Nachweiszeitraum mitgeführt.

 

Zum Modul 4 habe ich noch etwas, das sich in der Realität vom politischen oder aufwertenden Sicherheitsgedanken unterscheidet und kritisch besehen wenn den Unternehmensumsatz schmälert so doch die Arbeitsplätze zu Ungunsten der Fahrer mit deutschem Wohnsitz verlagert.

 

In meiner ehemaligen Heimatstadt Reutlingen gibt es die Speditin Willi Betz GmbH & Co.KG, ein in Stadt, Land und Branche für seine, nun wie soll ich es ausdrücken, daß mir der Bisinger nicht einen Strick draus drehen läßt :D, selbst für schwäbisches Menschenschindertum (leben um zu arbeiten) humankapitale Ausbeutung und Despotik bekanntes Unternehmen.

 

Kurzfassung:

Nach einer Razzia im Jahr 2003 an mehreren Unternehmensstandortes wurde Thomas Betz am 17.3.2008 zu einer längeren Haftstrafe wegen Sozialversicherungsbetrug (Ukrainische und bulgarische Fahrer waren beispw. auf ihre sehr kostengünstigen Herkunftsländerfilialen gemeldet) verurteilt. Diese wurde aufgrund der langen auf die Haftstrafe angerechneten U-Haft restzeitlich zu Bewährung ausgesetzt, welche Ende 2010 endete.

Just dieser Zeit gab Wili Betz GmbH & Co.KG bekannt, sich ab 31.12.2010 vom nationalen Ladungsgeschäft zu trennen.

Somit ist die Gefahr minimiert, daß sich das Unternehmen für seine Geschäftspraktiken die sich faktisch für die ausländischen Mitarbeiter nur gering bis unmerklich geändet haben, in Deutschland medienpräsent und ohne Aussicht, ein Problem mittels reibungsmindernder Geldzahlung zu bereinigen, verantworten muß.

Thomas Betz ist mittlerweile nach der Schweiz exiliert. Von 4000 Beschäftigten bei rund 2000 Zugmaschinen arbeiten 300 MA in D, davon 200 in Reutlingen. Somit ergibt sich eine aufs Ausland gemeldete Mitarbeiterzahl von 3700.

Die ihre Module in ihrer Dritte-Welt-EU absolvieren müssen/dürfen.

Leute die nicht nur für ukrainische oder bulgarische Verhältnisse gut verdienen, sondern auch im Gegensatz zu vielen ihrer Landsleute einen Job haben. Das sind dann übrigens die Fahrer die neben ihrem Fahrzeug grillen oder aus Konserven fressen. Alles andere können sich die Fahrer schlichtweg nicht leisten.

Bei Willi Betz gab es übrigens in den frühen 2000ern zwei Pausenräume: Einen für deutsche Fahrer und einen für Bulgaren/ Ukrainer. Die Deutschen hatten einen Kaffeeautomaten, die Ukrainer keinen. Weil sie sich kein Getränk aus dem Automaten leisten konnten. So wurde Separation vorangetrieben, um Kommunikation zu unterbinden. Ganz geklappt hat es nicht, die Ukrainer und Bulgaren wußten schon Bescheid über ihre aus deutscher Sicht Ar.schlochkarte. Aber immerhin sind die Betzfahrer mit Navis ausgerüstet.

 

Daß es nicht immer hilft oder er keines hatte, zeigt ein Unfall de Spedition Kollmannsberger aus Ingolstadt. Kollmannsberger beschäftigt überwiegend EU -Ausländer (also "gemäßigte", meist aus SK oder CZ, die deutsche Arbeitsmoral gewohnt sind) , allerdings sei erwähnt, daß es in Bayern praktisch keine Arbeitslosigkeit gibt und somit die Unternehmen ihren Mitarbeiterbedarf nur aus den neuen Bundesländern (nahezu kein Bäcker oder Metzger, wo nicht Sächsisch oder Thüringisch als Femdsprache angeboten wird) oder der EU decken können. Auf jeden Fall hatte der

ost-ost-osteuropäische Fahrer sich nicht nur mit dem Auflieger vertan sondern sich auch noch auf der Autobahn verfahren. Zum Schluß hat er den LKW neben der Autobahn im Grün geschrottet, die Ladung von just-in-time-Autokleinblechteilen für die Audi AG über eine größere Fläche verteilt. Audi AG konnte als Folge zwei Schichten lang nicht die weiteren Zwischenprodukte herstellen. In seiner seelischen Not (er wußte wohl, daß er zur Verantwortung gezogen werden würde) ist er abgehauen, konnte aber später ermittelt werden. Es wurde von einem "russischen" (das sind hier aber alle die kein bayrisch sprechen) Aushilfsfahrer gesprochen. Was nutzen da Module und Richtlinien, wenn die Leute mangels Sprachkentnissen und Ortskenntnisses von einer Panikreaktion zur nächsten eilen und in dem wirtschaftlichen Sumpf, dem sie durch eine Auslandarbeit gerne entfliehen wollen, nur noch tiefer einsinken?

Gerade im heutigen dichten Straßenverkehr und den mitunter höheren Verkehrsgeschwindigkeiten muß man nicht nur technisch oder theoretisch gut drauf sein, sondern auch die Grundlagen der Landeskommunikation beherrschen.

Ich selbst habe es ja auch lernen müssen. Habe mal palettierte Betonsteine zum "aufarbeiten" bringen müssen.

Also: Einmal Steine ordentlich stapeln bitte. Und die mit Macken markieren. Kann ja so schwer nicht sein. Rufts an, wanns fertig seit.

Leider heißt "aufarbeiten" in Bayern "kaputtmachen", wohingegen in allen anderen westdeutschen Ländern "putzen und ausbessern" gemeint ist.

 

 

Modul 5:

Solange 10-TonnenBagger mit zwei Gurten festgemacht werden (das türkisch geführte und in D gegründete Unternehmen, das ich im Erstbeitrag beschrieb), und das über Jahre hinweg, sollte man das Thema Ladungssicherung monatlich behandeln. Ganz groß auch bei halb oder dreiviertel gefüllten Flüssigkeitsbehältern in der Fahrzeugklasse "Sprinter". Da hilft im zügig durchfahrenen Kreisverkehr keine Elektronik.

Sun Sep 07 10:21:15 CEST 2014    |    scion

Zitat:

Auch die "Tachoscheiben" fand ich besser. Da konnte man, gerade im Baustellenverkehr, beim Schreiben der Berichte noch nachschauen, welche Kostenstelle wie lange und mit wie vielen Kilometern belastet wird.

 

Und man hat nicht wie heute penibel nach 28Tagen die Fahrerkarte lassen müssen. Man hat die Scheiben geordnet für den Nachweiszeitraum mitgeführt.

Heute kann man täglich einen detaillierten Ausdruck machen, das ist noch besser als eine Tachoscheibe.

 

 

Zitat:

die Ladung von just-in-time-Autokleinblechteilen für die Audi AG über eine größere Fläche verteilt. Audi AG konnte als Folge zwei Schichten lang nicht die weiteren Zwischenprodukte herstellen

...dieses "Just in Time" ist ein Teil der Misere, die Fahrer sind die letzten Knechte

erst stehen sie stundenlang rum, bis die letzte Palette aus Timbuktu kommt und dann heißt es die ganze Nacht durchknüppeln, weil Termine Termine und dann stehen sie bei der Autoindustrie wieder den ganzen Tag rum, bis Palette A oder B am Band gebraucht wird. Kein Wunder, das da immer wieder welche auf der Seite liegen. Moderne Sklaverei

Sun Sep 07 10:32:59 CEST 2014    |    MrMinuteMan

...und das Beste von allen. All das Theater, all das Brimborium bei den LKW-Fahrern und bei den ganzen Eil- und Sprintkurieren interessiert sich keine Sau für was auf der Ladefläche hinten los ist. Weder ich noch einer meiner Kollegen sind jemals vom BAG oder der Polizei angehalten worden. Geschweige den, dass sich irgend jemand dafür interessiert hätte, wie lange wir schon unterwegs waren.

 

Heidentanz ums eine, totales Desinteresse beim anderen.

Sun Sep 07 11:17:24 CEST 2014    |    VolkerIZ

Freu Dich! Einen Lieferanten von uns haben sie mal übelst schikaniert. Der hatte hinten im Sprinter anstelle der Scheibe in einer Tür eine Klappe (wie Katzenklappe, nur etwas größer), für überstehende Leisten. Das war hinten überstand, war vielleicht ein halber Meter Kunststoff-Verleistung. Gab extrem Ärger, weil die Leisten innen nicht fachgerecht angetüdelt waren. Theoretisch hätte die Gefahr bestanden, wenn man den Sprinter vorne um 90 Grad anhebt und etwas schüttelt oder er mit dem Heck zuerst über eine Bergkuppe rollt und senkrecht abstürzt, dass die Leisten rausfallen. Sowas geht natürlich gar nicht. :rolleyes:

Sun Sep 07 11:31:57 CEST 2014    |    MrMinuteMan

Ne, weil gerade solche Bergunfälle passieren im hohen Norden andauernd und immer :D

Sun Sep 07 11:35:48 CEST 2014    |    notting

@MrMinuteMan: Natürlich, weil die Leute dort derartiges nicht gewohnt sind, passiert das _immer_, wenn sie auf sowas treffen: http://www.motor-talk.de/.../...en-jedes-auto-in-wallung-t5043083.html

 

SCNR

 

notting

Sun Sep 07 11:37:41 CEST 2014    |    Batterietester22234

Wenn der letzte D Fahrer aufhöhrt und die Fremdsprache Deutsch zum Kulturgut wurde, werdet ihr merken (mir doch sch....egal wie die Ware von A nach B kommt) hauptsache billig.

Internet und co wollen heute bestellt und morgen früh umtauschen !

Leider fahren die Kollegen aus BG,RU, BEL,POL;NL, LT, Rus,auch Tachonadelanschlag im gegensatz

zu früher als sie noch in ihrer Heimat beschäftigt waren .

 

Nach dem Motto Mund halten Schlüssel rumdrehen und fahren bis die Augen zu fallen, inclusive

Vollsperrungen und wie jetzt am Freitag den 5.9.14 (135 Km Stau rund um Köln) na prima !!!!!

Sun Sep 07 11:40:45 CEST 2014    |    MrMinuteMan

Erinner mich bloss nicht an den Mist! :rolleyes: Neulich in Rostock, irgend ne Straße am östlichen Stadtrand. Kein Mensch zu sehen, irgendwo hinter einer 3 M breiten Hecke ein Kinderspielplatz. Rechts nichts als Rohbau, ich guck links/rechts nach verwirrten Passanten und auf ein mal gibt das einen Schlag ins Auto. Dacht schon mir ist was abgebrochen, dabei war da nur einer diese 20 CM hohen Geschwindigkeitspoller in "Straßenfarbe" lackiert mitten drin. Bin sogar weniger als die vorgeschriebenen 30 gefahren, aber hat mir trotzdem mächtig ins Fahrwerk gefi...

 

Später hab ich dann noch festgestellt, dass der Schlag dermaßen heftig war, dass mein Tankdeckel aufgesprungen ist (wird nur zugeclipt). Einmal Danke an die Fordwerke für das stabile Fahrwerk, ist zum Glück nichts verzogen oder gebrochen und der Wagen läuft noch gerade aus.

 

@ Elch: Da werden wir uns auch noch dran gewöhnen. Die Kölner Bevölkerung ist das mittlerweile eh schon gewohnt das der Ring dicht ist, die sind super konditioniert. Und wenn doch mal einer aufmuckt, einfach die Schuld auf den Trottel hinterm Lenkrad schieben. Hat bisher ja auch immer super funktioniert.

 

Hier, den meinste oder?

 

http://www.ksta.de/.../...pper-rast-in-stauende,15187530,28326584.html

 

Sieht man auch das was ich meine. Zitat zweiter Kommentar "überhöhtes Tempo und rücksichtslose Fahrweise aufgefallen". Klar, natürlich ist immer nur der Typ hinterm Lenkrad schuld. Is ja nicht so, dass er im Auftrag für irgendwen fährt.


Sun Sep 07 12:34:40 CEST 2014    |    Schattenparker50835

Sind ja interessante und aufschlussreiche Kommentare hier.

Die Spirale wird sich weiterdrehen, aber wer traut sich schon die Lohnkosten soweit anzuheben das es sich lohnt sichere Fahrer einzustellen?

 

Ich hatte gestern erst die Situation das ich auf der Bahn von hinten kommend einen LKW ganz langsam in Richtung Mittelleitplanke abdriften sah.

Erst im letzten Moment riss der Fahrer das Steuer herum und ordnete sich wieder ganz rechts ein.

Ich vermute mal das der einfach weggedöst war oder sich anderweitig beschäftigte.

Ich will nicht wissen was der in dem Moment mit einem Stauende gemacht hätte.

Sun Sep 07 13:07:42 CEST 2014    |    notting

@Rockport1911: Ich sehe sowas häufiger, nur dass der Schlenker von der rechten auf die Standspur geht...

Im TV haben sie man Polizisten begleitet, von einem Wohnmobil aus mit einer Kamera ins Fahrerhaus kucken: Zeitung lesen, TV kucken, Zehennägel(!) schneiden...

 

notting

Sun Sep 07 13:39:55 CEST 2014    |    Diesel73

Fortbildung ist toll und nötig. Soweit gut. Aber was bringt mir eine Fortbildung aus bunten Bildern und Papier? Die praktischen Übungen fehlen ja meist.

Bei uns im Betrieb werden zb Lasi-Schulungen am PC gemacht. Bringt nix. Die Leutchen müssen das in der Praxis ausprobieren und fühlen, was sie da machen sollen.

Ist im PKW Breich nicht anders. Wenn bei uns zb ein Praktikant (grad 18) anfängt, dann muss der auch Dienstwagen fahren. Soweit gut. Den Führerschein hat er (kurze Zeit). Hier wird dann von den Theoretikern vorrausgesetzt: wer den Führerschein für PKW hat, kann auch alle PKW fahren. Fataler Irrtum. Die jungen Leutchen sind evtl. bisher nur Kleinwagen gefahren, hier sollen sie jetzt ad hoc mit nem überlangen Vito klarkommen. Klappt nie, immer wieder (im besten Fall) Macken und Dellen in den Fahrzeugen.

Aber das verstehen die Drehstuhlpiloten leider nicht.....

Sun Sep 07 14:17:54 CEST 2014    |    Duftbaumdeuter48119

...ja ja,das was in den medien gezeigt wird-totaler müll. das ist das material was die über jahre sammeln.ich bin selbst vonn 2000-2007 ganz europa auf sattelzügen gefahren und habe nicht einen einzigen fahrer wärend der fahrt zeitung lesen sehen.sowas sollte verboten werden in den medien zu zeigen.das grenzt an rufmord. der fahrer ist eh schon der dumme,dann sowas noch.

haben die wenigstens gezeigt wo der kerl her war???nein??? warum wohl-ostblock oder italiener.

die haben hier sowieso narrenfreiheit hoch zehn,nicht nur als kutscher.

bloß gut das ich gewerblich nicht mehr fahren brauch und darf...

 

mfg

Sun Sep 07 20:34:12 CEST 2014    |    corrosion

Ich hab garkeine Kurse besucht und hab die Scheisse einfach sein gelassen!

Sun Sep 07 22:37:18 CEST 2014    |    Schattenparker51620

Moin,

 

da wo ich rumsegel interessiert dieser EU Shit keinen Menschen. Also brauch ich den auch nicht. ;) :D

 

LG

Mon Sep 08 19:58:29 CEST 2014    |    Antriebswelle96

Es gibt auch Fortbildungsanbieter, die sehr praxisorientiert arbeiten. Und es gibt auch zahlreiche Arbeitgeber, die bei diesen Anbietern die Kurse buchen. Natürlich kostet so etwas mehr Geld, aber es bringt den Fahrern und somit auch dem Arbeitgeber wirklich etwas. Ich war selbst mal bei einem solchen Anbieter tätig und habe dort Eco-Trainings gemacht. Auf 12 Teilnehmer kamen dabei 2 Trainer. Es gab 1,5 Stunden komprimierte Theorie und den Rest des Tages die praktische Umsetzung. Der gleiche Ansatz bei der Ladungssicherung, denn so etwas muss man einfach praktisch machen.

 

Der Ansatz des BKrFQG ist gut. Die Umsetzung ist leider nur bedingt gelungen.

Mon Sep 08 21:13:53 CEST 2014    |    Dortmunder 65

Zitat:

Der Ansatz des BKrFQG ist gut. Die Umsetzung ist leider nur bedingt gelungen.

Weil die Politik Schritt zwei vor eins macht und nicht alles durchdenkt. Mal etwas raushauen ohne Nachdenken und abklopfen auf Probleme. Aktionismus nenne ich so ein MIST.

Hauptsache was getan und die Fixen nutzen es für sich aus oder weitere haben Vorteile die nicht bedacht wurden. Typisch EU Bürokratie

Mon Sep 08 23:04:39 CEST 2014    |    trik floran

:confused:Dieser Willi Ausbeuter Betz von der schwäbischen Alb. Wem gehört jetzt eigentlich die Spedition ? Warum gibt man bei Schwerkriminellen Bewährung ? Da sollte es Berufverbot, Haft- und saftige Geldstrafen geben !

Tue Sep 09 11:05:01 CEST 2014    |    Diesel73

Die Lasi-Fortbildungen für unser LKW Leutchen sind auch immer mit hohem Praxisteil.

Bei den Lasi Schulungen im PKW Bereich (mach ich hier selber) lasse ich die Teilnehmer auch möglichst alles selbst ausprobieren.

Wed Sep 10 13:41:38 CEST 2014    |    78ermike

Hier in der CH läuft es mit den Modulen etwas freier; man kann frei auswählen, inkl. durchführende Schulungseinrichtung...

 

Diese 5 hab ich gemacht, um meinen 95 für D1 zu behalten:

Erste Hilfe - nach neuem ABCD-Schema (inkl. Defi); immer nützlich

Ladungssicherung - ok, fürn Personentransport jetzt nicht sooooo essentiel ;)

Strassenverkehrsgesetz, Verhalten bei Unfall, Brandbekämpfung - die neuesten Vorschriften zu Jahresbeginn, sowie Brandbekämpfung (versch. Mittel, wann man wo wie vorgeht, inkl. praktischer Anwendung usw)

"Cool down" - Stressbewältigung & Co

und natürlich: ARV1 - das CH-Pendant zur LuR...

 

Man kann sich die Kurse wie gesagt aussuchen; die gibt es bei uns wie Sand am Meer...

 

Da gäb es unter anderem (bei dem Anbieter bei dem ich meie 5WBs absitzte) noch jene:

"Fahren im Gelände" (was man in D mit Offroadern macht, macht man hier mit alten Militärlastern)

Eco-Drive - habts ihr ja auch

Arbeiten und manövrieren mit Anhängern - gut für jene die selten nen Zug fahren

Halt Polizei - (wieder mit Änderungen des SVG) wie verhällt man sich bei ner Kontrolle, was dürfens, was müssens, was muss man selber, welche Papiere brauchts usw

Fit im Verkehr - alles zur Gesundheit & Co

Konflikte im Strassenverkehr - wie man sich korrekt verhällt...

 

Andere Anbieter haben andere Kurse...

 

Ferner sind Staplerschein-Wiederholungen unter bestimmten Umständen auch anerkannt für die 95...

 

Es liegt also - wie so oft - an der Umsetzung des Gesetzes...

 

Ich mag bsp. die Kurse die nen SVG-Teil beinhalten sehr: all die Ändererungen kriegt man sonst nicht mit...

 

ABer im Prinzip sind die WB's Makulatur, der "Billige Russe" fährt weiterhin ohne, und - wenn man keinen Arbeitgeber hat der die Kurse zahlt (die dürfen, aber müssen nicht) - muss man sehen wie die WB-Kosten rein kommen... Denn billig waren die Kurse nicht...

Wed Sep 10 14:32:06 CEST 2014    |    Achsmanschette15

Zitat:

Original geschrieben von Diesel73

Fortbildung ist toll und nötig. Soweit gut. Aber was bringt mir eine Fortbildung aus bunten Bildern und Papier? Die praktischen Übungen fehlen ja meist.

die weiterbildungen kannst du auch mit praxisanteil machen, kostet halt entsprechend aufpreis...

Zitat:

Original geschrieben von wolffi65

...und habe nicht einen einzigen fahrer wärend der fahrt zeitung lesen sehen.

nur weil du so etwas nicht gesehen hast, heißt das nicht gleichsam, dass es so etwas nicht gibt!

 

und solche 'aktionen' gibt es tatsächlich - wowohl im lkw, wie auch im pkw!

Zitat:

Original geschrieben von 78ermike

Hier in der CH läuft es mit den Modulen etwas freier; man kann frei auswählen, inkl. durchführende Schulungseinrichtung...

das kannst du in .de auch, nur wird dies von den durchführenden organisationen (was die freie auswahl der module angeht) nicht so nach außen kommuniziert...

 

generell hängt von viel davon ab, wer die schulungen durchführt - ein mittvierziger bag-beamter der diese im nebenerwerb durchführt, wird da eher gehör bei den fahrern finden, als ein 25jähriger fahrzeugbau-ing der lkw's nur von seinem bremsenprüfstand kennt und keinerlei praxiserfahrung hat.

Wed Sep 10 15:43:51 CEST 2014    |    78ermike

Das mit den Instruktoren stimmt nachhaltig...

 

Die Brandbekämpfung wurde bsp. von einem Feuerwehr-Hauptmann durchgeführt, die ARV von einem besagten BAG-Pendant-Beamten, LaSi usw auch von jenen, die täglich damit zu tun haben.

 

Währenddem CoolDown usw wirklich Theorie waren... Und man einen deutlichen Unterschied sehen konnte...

 

Schätze man muss mit dem Schulungsanbieter auch einfach Glück haben; d.h. die Prüfungen zwecks deren Zulassung sollten etwas ...geregelter... sein (solang wirklich fast alles durchkommt -> bei uns bsp. auch einen halben Tag mit nem Segway rumgurcken, anerkannte 7h-WB!!! ist doch etwas krum...)

Wed Sep 10 16:03:37 CEST 2014    |    Mobi Dick

Ob diese Zwangsmodule sinnvoll sind oder nicht, darauf möchte ich jetzt nicht eingehen. Was mich etwas stört, sind abfällige Bemerkungen gegenüber Menschen aus Osteuropa. Diese Leute haben auch nur eine Familie durchzubringen. Das die wirtschaftlichen Verhältnisse so sind, dass sie mit uns in Konkurenz stehen, ist nicht die Schuld dieser Menschen, sondern der großen Speditionen, welche unsere Löhne drücken wollen.

Bitte mal drüber nachdenken.

Wed Sep 10 17:12:18 CEST 2014    |    notting

@Mobi Dick: Die wirtschaftl. Verhältnisse sind AFAIK z. B. in Rumänien _allgemein_ schlecht. Die Speditionen nehmen natürlich das billigste was sie kriegen können und haben die schnelle EU-Osterweiterung mit Applaus aufgenommen. Die Lohndrückerei ist nur ein angenehmer Nebeneffekt (oder gibt's schon von den Speditionen herbeigewünschte Greencards für LKW-Fahrer?).

 

notting

Wed Sep 10 17:20:35 CEST 2014    |    Mobi Dick

Wenn ein Rumäne bei uns für ca 1.000 € LKW fährt, verdient er fast das dreifache wie ein einfacher Arbeiter in seiner Heimat. Wie würden wir uns denn an deren Stelle verhalten? Vor 19 Jahren bin ich zum LKW fahren nach Dänemark gegangen, weil ich dort das doppelte wie in Deutschland verdienen konnte.

Wed Sep 10 17:55:22 CEST 2014    |    Duftbaumdeuter48119

...mit den kleinen unterschied das du auf einen actros,man oder volvo der moderne mehr erfahrung hast als ein rumäne. wichtiger noch,du die lenk und ruhezeiten einigermaßen im griff hast...der rumäne aber sowas hier zum ersten mal hört.ladungssicherung kennt er nur stricke...noch mehr beispiele? ich bin einige male im tiefsten rumänien un kosovo gewesen-da möcht ich nicht mal begraben sein,gleich gar nicht arbeiten. aber wo kommt man hin wenn alle ehem. ostblockleute hier her kommen weil sie mehr verdienen als in ihrer heimat?sollen sie sich das aufbauen wie hier,dann könnten sie daraus nutzen ziehen,nein-sie nutzen lieber uns aus...

 

mfg

Wed Sep 10 18:32:00 CEST 2014    |    scion

Wenn ich dann arbeitslos zuhause bin, weil es für deutsche Fahrer keine Jobs mehr gibt, werde ich mich an den Strassenrand stellen und die Osteuropäer bedauern, wie hart ihr Los doch ist. Ich glaube nicht, das die sich Gedanken über die Situation hier machen.

Wed Sep 10 19:25:14 CEST 2014    |    Mobi Dick

Immerhin bekommst du dann noch Harz 4 Geld. In Rumänien gibt es sowas nicht.

In unseren öffentlichen Medien wird doch unaufhörlich erwähnt, dass der Euro und die freie Arbeitsplatzwahl uns Europäer vereint und wir nur so auf dem Weltmarkt bestehen können. An Hand einiger Beiträge hier könnte man meinen, dass stimmt gar nicht?

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