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Tue May 01 10:57:44 CEST 2012    |    Pipe-line    |    Kommentare (11)    |   Stichworte: Projekte

Und gleich das nächste Thema :)

 

Vor einiger Zeit kam mein bester Freund zu mir in die Werkstatt und wir redeten wie immer ein wenig über Gott und die Welt. Irgendwann in dieser Konversation sagte er dann, dass sein Bruder den 190er seiner Oma kaputt gefahren habe. Wir lachten beide (ihm ist nichts passiert) weil wir nicht Wissen wie sein Bruder das immer fertigbringt, auf dümmste Weise Autos kaputt zu fahren. Er schmunzelte, dass ihre Stammwerkstatt zu seiner Oma meinte, dass sie ihr 50€ für das Auto geben würden(worüber sie sehr verärgert war und sich im Stich gelassen gefühlt hat). Da kam mir natürlich gleich eine Idee um einen kleinen Gebrauchtwagenhandel zu machen. Der Plan war einfach 190er kaufen und nach dem Minimalprinzip fertigmachen und verkaufen. Ich schaute mir also den Wagen an und konnte auf den ersten Blick nicht allzu viele Beschädigungen feststellen. Letzten Endes habe ich seiner Oma dann 250€ für das Auto gegeben.

Mit dem ersten Blick lag ich sogar richtig, sodass ich keine ungeplanten Ausgaben tätigen musste.

Gemacht werden musste:

-Motorhaube+Grill neu

-Oberer Träger vor Kühler richten

-Scheinwerfer+Blinker neu

-Kühler neu

 

Gelaufen hatte er um die 140000 (nachweisbar) und ist ein Bj. 88.

Als ich den 190er dann via Autotrailer zu mir in die "Halle" gefahren habe, ging es mit dem Schrauben auch schon los. Als er so weit auseinander war, suchte ich nach den Ersatzteilen.

Haube und Grill habe ich beim Autoverwerter bekommen -> 160€ (nicht unbedingt ein Schnapper aber kein anderer hatte sie mit dem Farbcode..)

Den Scheinwerfer mit Blinker hatten mich glaube ich noch mal 40€ im Zubehör gekostet.

Glücklicherweise hatte mein Vater noch einen passenden Kühler liegen und ich kam somit mit einem "Danke Papa bist der beste" davon. Dann noch eine Sprühdose um das von mir bearbeitete Gestell vorm Kühler zu färben. Ansonsten vielen noch 1,2 Kleinigkeiten an, die ich nur über MB bekommen habe..war aber auch kein Genickbruch. Nach dem alles zusammen war musste die Motorhaube noch poliert werden, diese hatte ihre besten Tage nämlich schon lange hinter sich und "glänzte" nur noch mit einer matten ausgeblichenen Oberfläche (was für ein Wortspiel ;) ) .In diesem Zuge habe ich gleich das komplette Auto poliert mit einem wirklich schönen Resultat.

 

Als ich auch das hinter mir hatte, stellte ich ihn an die Straße.

 

Natürlich will man auch ein wenig verdienen mit dem Wagen um seine Kosten und vor allen Dingen Mühen zu entlohnen - deshalb blieb ich selbst nach 2 Wochen ohne Verkaufserfolg noch ruhig. Aber dann kam das Absurde an der Geschichte. :D

Mein Handy meldete sich mit einer SMS. "Ist der Mercedes schon verkauft, wollen ihn haben melde dich mal ". Absender war der Bruder meines besten Freundes. Seine Oma sah ihn morgens beim Brötchen holen bei uns auf dem Hof und konnte sich anscheinend nicht von dem Wagen trennen (fuhr ihn 16 Jahre lang). Ich war zu diesem Zeitpunkt wirklich am Überlegen den Wagen zu behalten, da der 190er in meinen Augen ein klasse Auto ist und bald als richtiger Youngtimer gehandelt werden kann.

Außerdem war die Karosse in einem guten Zustand und mit nicht allzu viel Rost übersät.

Aber diese Überlegung wurde dann schnell zunichte geschlagen (wer will kein Bargeld :D ).

 

Bedingt dadurch das ich mit der Familie seitdem ich stehen kann viel zu tun habe verkaufte ich ihnen den Wagen zu einem Preis, der meine Schmerzgrenze um Längen unterboten hat. Tat mir in diesem Fall aber trotzdem nicht weh. Zwar wäre eine Reparatur für sie billiger gewesen (habe es ihnen sogar noch angeboten) - aber trotz aller Umstände sind sie glücklich ihn wieder zu haben. Das Lustigste an der Geschichte finde ich das derjenige der den Benz kaputt fuhr jetzt als Hauptwagen hat, da sein Corsa B nicht mehr durch den TÜV gekommen ist. :D

 

Wünschen wir ihm (wie es hier im M-T so schön gepflegt wird) knitterfreie fahrt mit dem Benz.

 

Gruß Philipp