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Fri Jan 10 13:34:14 CET 2014    |    taue2512    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: niederlande, polizei, unfall, unfallflucht

Dank eifriger Ermittlungsarbeit durch Kommissar Zufall stehen die Chancen nun recht gut, das eine Unfallflucht mit Todesfolge nach sehr langer Zeit endlich aufgeklärt werden könnte. Tatort: Die Gemeinde Ter Apel in den Niederlanden unweit der deutschen Grenze, nur einige Kilometer südwestlich von Papenburg. Tatzeitpunkt: 9. September 1971!

 

Baggerarbeiten auf einem Grundstück in Rütenbrock an der Schwartenberger Straße förderten letztes Wochenende die Überreste eines hellblauen VW 1600 ans Tageslicht. Nach Angaben des niederländischen Eigentümers des Grundstücks soll mit diesem Wagen am 9. September 1971 im niederländischen ter Apel ein Unfall verursacht worden sein, bei dem ein Mann ums Leben kam. Der Unfallverursacher konnte seinerzeit allerdings nicht ermittelt werden.

 

 

Nach Angaben des Sohnes des Unfallopfers, der mit dem niederländischen Grundstückseigentümer in Rütenbrock bekannt ist, soll der Wagen seinerzeit von dem Autobesitzer, einem Niederländer aus Zwartemeer, gefahren worden sein. Dieser soll damals auch drei Wochen in Untersuchungshaft gesessen haben. Der heutige Besitzer hatte seinerzeit das Grunstück erworben und wurde von einem Nachbarn darauf hingewiesen, «nicht nur ein Grundstück, sondern auch ein Auto» gekauft zu haben. Der neue Eigentümer habe selbst mithilfe eines Metalldetektors nach dem PKW gesucht, jedoch ohne Ergebnis.

 

 

Der damalige Unfallfahrer ist laut Akten jedoch nach drei Wochen Untersuchungshaft entlassen worden, da man ihm damals keinerlei Verbindung nachweisen konnte zumal der Wagen inzwischen verschwunden war. Ermittlungen in den Niederlanden ergaben, dass sich am 9. September 1971 in de Maten (ter Apel) tatsächlich ein Verkehrsunfall ereignet hat, bei dem der seinerzeit 63-jährige Jurrien Potze ums Leben kam. Dieser wurde laut Zeugenaussagen von einem hellblauen VW 1600 angefahren, Unfallfolgen: ein kaputter Scheinwerfer und ein eingebeulter Kotflügel.

 

 

Wie und wann genau das Auto auf das Grundstück in Rütenbrock kam und wer es dort vergraben hat, steht nicht fest. Zur damaligen Zeit soll das Haus einer Frau gehört haben, die mit dem Halter des blauen VW befreundet war.

 

Die Polizei will das Auto jetzt ausgraben lassen, um dann genau festzustellen, ob es sich um das Auto handelt, mit dem seinerzeit der tödliche Unfall im niederländischen ter Apel verursacht wurde. Laut Polizei ist der damals als Verursacher beschuldigte Mann bereits vor Jahren verstorben.

 

Quelle + Fotos: Polizei Emsland/Grafschaft Bentheim


Tue Nov 26 15:18:56 CET 2013    |    taue2512    |    Kommentare (75)    |   Stichworte: CAN, Elektronik, Gaspedal, Gericht, Software, Toyota, Unfall, USA

Die Meldungen über Autos der Firma TOYOTA, die in der Vergangenheit wie von Geisterhand plötzlich beschleunigten kamen zuerst vereinzelt in die Medien und die betroffenen Fahrer wurden zumeist hierzulande als unfähige Amerikaner belächelt.

Nach einem Todesfall bei einer solchen unerklärlichen „Geisterfahrt“ kam die Unfallserie aber schließlich, wie zu erwarten war, doch noch vor ein US-Gericht und schnell kristallisierte sich eine mögliche Ursache für diese unerklärlichen Vorfälle heraus: Qualitätsmängel in der Software des Motorsteuergeräts.

 

 

Das Motorsteuergerät – auch Engine Control Module (ECM) genannt – ist vereinfacht ausgedrückt ein kleiner Computer mit allen Komponenten, die man zuhause auch in einem Notebook vorfinden würde. Natürlich läuft darauf auch Software, die wie es sich herausstellte wohl entgegen aller Kunst und guten Praktiken anscheinend bei TOYOTA oder einem seiner Zulieferer nur mit einer heißen Nadel zusammengeschustert wurde.

 

Ich selber komme ja aus dem IT-Bereich und beschäftige mich zudem privat mit dem CAN-Bus und Steuergeräten. Ich möchte hier mal hier versuchen auch für Laien verständlich das Kernproblem zu eruieren und mit Falschen wiedergegebenen Tatsachen in den Medien ausfzuräumen.

 

Eines ist klar: Wenn die gefundenen Ansatzpunkte mangelhaften Designs wirklich der Realität entsprechen und Gehör finden, so kann auf TOYOTA und auch andere Autohersteller demnächst eine immense Kostenwelle durch Schadenersatzansprüche, teure Rückrufe und Nachbesserungen zurollen.

 

Programmcode, der auf solchen Steuergeräten ausgeführt wird nennt sich auch "Embedded Code". Dieser wird im Allgemeinen mit gängigen Tools und bekannten Programmiersprachen wie C oder Assembler vom Aufbau her von Softwarearchitekten designt und von Softwareentwicklern entsprechend den Anforderungen geschrieben und nach Fertigstellung durch die QA getestet.

Selbst so einfache Vorgänge und Prozesse, wie eben die Einbindung und Abfrage des Gaspedalsensors in einem Echtzeit-OS (Real-time operating system - RTOS) umfasst nicht selten zehntausende Zeilen an Programmcode. Sobald eine Funktion als Sicherheitskritisch bekannt ist, steigt der Integrationsaufwand durch höhergestellte überwachende Prozesse (Watchdogs) und die damit zusammenhängende Komplexität um ein vielfaches –Entwicklungszeit und Tests werden umfangreicher und kosten somit zusätzlich Zeit und Geld in der Entwicklung.

 

Sicherlich kann man als verantwortlicher Hersteller gängige Empfehlungen und Entwicklungsstandards ignorieren und einfach über Bord werfen, um seine eigenen laxeren Regeln zu definieren, zum Beispiel um diese Kosten zu senken – aber auf die Dauer sinkt die Qualität und Zuverlässigkeit des eigenen Produktes. Das führt wiederum zu Imageschäden, teuren Nachbesserungen und Reparaturen und aber leider auch zum Verlust von Menschenleben.

 

Was der vom US-Gericht in Oklahoma bestellte Sachverständige in puncto TOYOTA’s Motorsteuergerät nun ans Tageslicht gebracht hat ist beinahe ein Musterbeispiel dessen, wie man es tunlichst nicht angehen sollte und könnte fast als abschreckendes Beispiel für fast jede Branche dienen, die sich mit der Entwicklung sicherheitskritischer Steuergeräte und deren Software befassen, egal ob nun in der Automobilindustrie, im medizinischen Bereich, der Luftfahrt oder wo auch immer.

 

 

Zu den am meisten bemängelten Designschwächen gehörten:

TOYOTA’s elektronisches Gaspedal-Steuersystem, auch Electronic Throttle Control System (ETCS) ist kurz gesagt mangelhaft. Der Quellcode ist sehr löchrig und enthält viele Fehler, die unter gewissen Umständen ungewollte Beschleunigungen (Unintended accellerations - UA) auslösen können. Qualitätsmessungen lassen weitere grundsätzliche Fehler vermuten. Die von TOYOTA eingebauten Schutzmechanismen sind mangelhaft und unzureichend (vor Gericht wurde von einer „Kartenhaus-Architektur“ gesprochen). Fehlverhalten des TOYOTA ETCS-Systems sind mögliche Grundursache für Fälle ungewollter Beschleunigung.

 

Hardware

 

Auch wenn die Untersuchung vor Gericht sich vornehmlich auf Softwareaspekte fokussierte, so sind es auch Hardwareprobleme, die eine Rolle bei den Vorfällen spielen: TOYOTA zum Beispiel gab an, das ab Modelljahr 2005 ausnahmslos alle verbauten Camry Prozessorplatinen mit sogenannten Fehlerkorrektur- und Prüfsummen-Chips (EDAC) auf den Speicherbausteinen bestückt seien. Das waren sie aber nicht! Dabei sind ECC- oder Paritätscheck-Speicherbausteine eine der günstigsten hardwareseitigen Absicherungsmöglichkeiten für sicherheitskritische Systeme. Ein paar Fälle von UA wurden anfangs noch durch fehlerhaft gesetzte Lötstellen im Pedalsensor erklärt – aber in der vor Gericht verhandelten UA mit fatalem Ausgang war dies nicht die Ursache.

 

Software

 

Die Motorkontroller-Steuersoftware im ECM war das Hauptziel der Untersuchungen. Hier eine Aufstellung aller bemängelten Elemente:

Spiegelung (Mirroring) von wichtigen Schlüsseldaten und Variablen wird nicht konsequent betrieben. Besonders im Hinblick auf Stack-Overflows, die im Betrieb schon mal aufgrund von inkohärenten Werten auftreten können ein sehr riskantes Unterfangen. TOYOTA gab an, das nur 41% des für Stack-Fehler zugewiesenen Speicherbereichs überhaupt ausgenutzt werden, was bedeuten würde das die Codequalität gar nicht mal so schlecht ist. Tatsächlich ergaben Messungen im Betrieb aber eine Nutzungsquote von 94% dieses Platzes. Zudem fand man heraus das sogenanntes „Stack-Killing“ und weitere nicht empfehlenswerte programmiertechnische Maßnahmen und Kniffe entgegen des von der MISRA-C (Motor Industry Software Reliability Association) fixierten Regelwerks für Softwareentwicklung in den Quellcode eingebaut sind.

Der Hauptprozessor verfügt ferner nicht über geschützten adressierbaren Speicher, um Stack-Overflows aktiv zu verhindern. Zwei besonders wichtige Werte wurden nicht gespiegelt im Speicher abgelegt, zum einen systemkritische interne Datenstrukturen des Echtzeit-OS und zum anderen das wichtigste Byte im diesem Zusammenhang überhaupt: Die gemessene aktuelle Gaspedalstellung.

 

 

Auch wenn TOYOTA eine Analyse des Stacks durchlaufen hat, blieben viele Ursachen einfach auf der Strecke und unbeachtet. Prozessaufrufe durch sogenannte Pointer, Bibliotheken und Funktionen der Assembly (rund 350 verschiedene Events) blieben fast gänzlich unbehandelt – sogar die RTOS-Benutzung beim Umschalten des aktiven Prozesses und die permanente Überwachung der Stacks im Betrieb. Das TOYOTA ETCS basiert auf einer erweiterten Version von OSEK, einem in der Automobiltechnik weit verbreiteten Echtzeit-Betriebssystem mit einer gut beschriebenen Schnittstelle (API), aus welchem Grund auch immer war die verwendete OS-Version nicht vom Hersteller für den verwendeten Prozessor zertifiziert und vollkompatibel.

 

Ungewollte Prozessabbrüche im OS waren als mögliche Quelle ungewollter Beschleunigungen im Zentrum des Interesses. Gerade weil einzelne Bits im Speicher ganze Prozesse steuern und beeinflussen, können Fehler an der Hardware oder Software zu ungewollten Prozessabbrüchen oder auch umgekehrt zu ungewollten Prozessaufrufen führen.

 

Tests an Fahrzeugen führten zu der Erkenntnis das der Absturz nur eines einzigen bestimmten Prozesses zur Verlust der gesamten Kontrolle über die Gaspedalstellung führen kann, und das in diesem Fall der Fahrer zuerst den Fuß komplett von der Bremse nehmen muss, um bei ungewollter Beschleunigung die fehlerhaften Gaspedalwerte nach einem Prozessneustart zu korrigieren. Total verkehrte Welt also.

 

Und so verwundert es den Sachverständigen auch nicht weiter das noch viel mehr Fehler gefunden wurden, wie Puffer-Überläufe, ungültige Prozeduraufrufe und duplizierte Tasks, die gegeneinander arbeiten und sich blockieren können.

 

Insgesamt existieren im Camry ETCS Quellcode über 11.000 Variablen. Der Sachverständige umschrieb ihn als „Wirrwarr“. Mittels gängiger Sourcecode-Qualitätsmeßkriterien erzielten 67 Funktionen sehr hohe Negativwerte von 50 Punkten und gelten damit eigentlich als „untestbar“, während allein die Routine für die Auswertung der Gaspedalstellung einen Wert von 100 erzielte, was immerhin als „unwartbar“ bezeichnet wird.

 

Zwar befolgte TOYOTA die MISRA-Empfehlungen ansatzweise, aber man fand insgesamt über 80.000 Regelverletzungen. Nach eigenen Angaben setzt TOYOTA nur 11 der MISRA-C Regeln um und prüft diese, wobei aber ob dieser Tatsache 5 davon im betroffenen Code fehlerhaft implementiert waren. Die Ausgabe MISRA-C:1998, die gültig war als der betreffende Code geschrieben wurde, umfasst 93 verpflichtend und 34 optional umzusetzende Code-Designempfehlungen. TOYOTA berücksichtigt leider nur 6 davon und die Qualität des Codes erlaubt weitere Rückschlüsse, die darauf hindeuten das es keine interne Codeabnahme im Vier-Augen-Prinzip oder gar ein automatisiertes Bug-Tracking-System gab.

 

Sogar die amerikanische Weltraumbehörde NASA war anfangs in den Audit der 5 integrierten kritischsten  Sicherheitsroutinen eingebunden und kam zu dem Ergebnis, das die 3 Notbetriebs-Stufen (Humpelbetrieb, Drehzahlbegrenzer und der finale Motorstopp) lediglich von einem einzigen Prozess überwacht werden. Was also passiert wenn eben dieser Prozess abbricht oder sonst wie Probleme hat?

 

 

Fast alle sogenannten „Embedded-Systems“ haben Überwachungs-Timer (Watchdogs) um hängende Prozesse aufzuspüren und gegebenenfalls neu zu starten. In sicherheitskritischen Umgebungen sind diese Watchdogs somit Pflichtprogramm. Aber wenn das zu überwachende System immer komplexer wird, steigt auch die Komplexität der Watchdog-Prozesse. Die beste Lösung in einem Multitasking-System ist, dass sich jeder startende Prozess beim Watchdog anmeldet. Im TOYOTA ECTS begnügte sich der Watchdog-Prozess mit einem simplen CPU-Timer-Tick, dem sogenannten Interrupt. Dieser Interrupt ist recht langsam und sehr schwerfällig, bis zu 1.5 Sekunden könnte bei CPU-Voll-Last ein Prozess mit einem fehlerhaften Status hängen oder beliebig den Speicher vollschreiben, ohne dass dieser zurückgesetzt würde.

Zusätzlich wurden Fehlercodes vom OS vollständig bei der Fehlerbehandlung außen vor gelassen, was definitiv gegen die MISRA-C Richtlinien ist.

 

TOYOTA’s Motorsteuergerät besitzt einen weiteren Prozessor, um den Hauptprozessor zu überwachen. Dieser Zusatzprozessor kommt aber von einem Dritthersteller, zudem läuft darauf eine Firmware, die bei TOYOTA vollkommen unbekannt ist und vermutlich ohne Kenntnis des Hauptprozessorcodes entwickelt wurde. Nüchtern betrachtet ist dieser Umstand etwas sehr positives, denn man hätte so hardwareseitig eine unabhängige Kontrollinstanz. Der Chip kommuniziert mit dem Hauptprozessor allerdings nur über eine serielle Verbindung und besitzt allerdings auch denselben Baustein des Hauptprozessors, der die Gaspedalstellung in digitale Werte umsetzt. Jeder vernünftige Mensch würde nun diesen zweiten Analog/Digital-Wandler parallel direkt ansprechen, um eine erhöhte Ausfallsicherheit zu erreichen, falls der Wandler im Hauptprozessor aus welchem Grund auch immer einmal ausfallen sollte.

Im vorliegenden Design macht nur der Wandler im Hauptprozessor die ganze Arbeit allein.

 

Alle Systemüberwachungsprozesse dieses zweiten Chips sind von einem vor dem Gericht wegen Sicherheitsbedenken nur „Task X“ genannten Prozess auf dem Hauptprozessor direkt abhängig. Quasi eine Eierlegendewollmilchsau von Task, der neben der Gaspedalstellung, die Motordiagnostik, Systemausfall-Überwachung und vieles anderes mehr gleich miterledigt. Dieser „Task X“ ist also eine weitere kritische mögliche Fehlerquelle.

 

Lösungen

 

 

Es sollten Rückschlüsse aus dem Hard- und Softwaredesign gezogen werden. Die Entwickler und Architekten sollten sich gängiger Methoden bedienen, Peer-Code-Reviews, Tools zum Messen der Codequalität einsetzen, rigorose Dokumentation und Umsetzung von Richtlinien einfordern. In solch komplexen Systemen ist es zwar unmöglich die Gesamtheit aller Szenarien zu testen, aber zumindest kann man vieles am Reißbrett ausschalten wenn das Produkt von der Architektur her in Teilen bereits redundant ausgelegt ist. Einer entwickelt, ein anderes Team testet – 4 Augen sehen mehr als 2.

 

Aber ob diese Erkenntnisse dem verstorbenen Unfallopfer und seiner Nachkommen im Nachhinein wirklich nützlich sind, bleibt zu bezweifeln.


Mon Dec 06 11:10:38 CET 2010    |    taue2512    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: Mietwagentest, Sixt, SLK, Unfall

So, ich wollte nur mal kurz meinen Schreib-Streik beenden und mal wieder ein paar aktuelle Ereignisse in meinen Blog hier einpflegen. Es hat sich viel getan, sowohl im positiven als leider auch im negativen Sinne.

 

Fangen wir also der Reihe nach mal mit Ereignissen aus der letzteren Kategorie an.

 

Mitte September war ich wieder einmal in Deutschland unterwegs und brauchte – wie immer – einen fahrbaren Untersatz. Leider wurde es als ich bei Sixt eintraf wieder einmal ein Mercedes SLK, den ich schon mal hier im Blog getestet hatte. Somit sollte eigentlich nichts Neues in Verbindung mit diesem Wagen zu berichten sein, aber erstens kommt es immer – und zweitens meistens anders als man denkt…Murphy’s Gesetz halt.

 

Auch sollte man ja auch meinen, das nach meinen Hunde-Unfall so langsam Schluss sein sollte mit unvorhergesehenen Ereignissen dieser haarigen Art, aber sollte es nicht! Das Lexikon gibt uns zur Definition Begriff „Unfall“ ja bekanntlich die folgende Auskunft:

 

Ein Unfall ist ein unerwünschtes, von außen auf einen und/oder mehrere Menschen oder Dinge rasch einwirkendes Ereignis, das ohne eine Absicht bewirkt wurde. Aus einem Unfall folgt die Schädigung der Gesundheit und/oder eines Sachwertes.

 

Ausgerechnet an diesem Wochenende sollte ich einen Tag länger in Deutschland bleiben, da ich am frühen Montagmorgen noch einen wichtigen Termin in Bremen wahrzunehmen hatte. Und dann geschah es: Ich fuhr kurz vor 6h auf die Autobahn und kurz nach der Autobahnauffahrt lief mir ein Fuchs vor das Fahrzeug, gerade als ich den Blick vom Rückspiegel wieder auf die Straße vor mir richtete. Schrecksekunde, die Autobahn ist um diese Zeit im hohen Norden ja menschenleer und links war dementsprechend frei – also Gas weg, bremsen und gleichzeitig dabei ausweichen (ABS- und ESP sei Dank). Aber dieser spezielle Meister Reineke war weiß Gott nicht einer des schlauesten seiner Art, er lief unbeirrt weiter nach links…und traf genau die rechte Fahrzeugfront. Ich hielt mit Warnblinkanlage auf dem Seitenstreifen an, suchte nach dem verletzten Tier wurde allerdings nicht fündig und rief die Polizei.

 

Die fragten nur ob das Tier noch am Unfallort sei, was ich sodann verneinte. Mir wurde daraufhin gesagt, dass dann in diesem Falle niemand käme und lediglich der zuständige Jagdpächter informiert wird, um an den Folgetagen nach einem Fuchs mit Kopfverband Ausschau zu halten und ihn ggfs. von seinem Leiden zu erlösen.

 

Der nächste Anruf ging an die Sixt Hotline, die allerdings wie der Zufall wollte aus technischen Gründen gerade nicht erreichbar war.

 

 

So setzte ich also meine Fahrt langsam weiter fort nach Bremen, der Wagen sollte am Nachmittag zurück zu Sixt und gegen Mittag erreichte ich auch endlich jemanden in der dortigen Hotline, damit schon mal entsprechende Vorbereitungen und die Disposition anlaufen konnten.

 

 

Als ich am späten Nachmittag bei Sixt am Bremer Flughafen eintraf sagte ich dem dortigen Car-Checker eines Subunternehmens, das irgendwo an diesem Fahrzeug ein „Mangel“ sei den es zu entdecken gilt und das Sixt bereits von mir davon in Kenntnis gesetzt wurde. Daraufhin lief der Typ wie von einer wilden Hummel gestochen um den Wagen und versuchte mir alles Mögliche im Übergabeprotokoll aufzudrücken…Kratzer am Fahrertür-Falz, mikroskopische Sprenkel an den Alufelgen – aber den eigentlichen Schaden sah er nicht! Vollpfosten...

 

Nach gut 3 Minuten rief ich den Herren zur Fahrzeugfront und deutete stumm auf den fehlenden Chromring um den Nebelscheinwerfer der Beifahrerseite und er gab unverwunden zu, dass er ohne meinen Hinweis dies nicht gesehen hätte! Spätestens hier bereute ich, ein so aufrichtiger Kunde zu sein.

 

 

Er gab mir alsdann das Protokoll auf dem lediglich die Delle mit einem kleinen Kreuz im unteren Bereich des Front-Stossfängers auf der Beifahrerseite und das Wort „Unfallschaden“ eingetragen waren. Innerlich verabschiedete ich mich bereits von gefühlten 1.800 EUR in diesem Moment, wohlwissend das ein viel schwererer Hund an meinem Passat CC einen Schaden von nicht einmal 1.200 EUR verursacht hatte und ich maximal 600 EUR „Aufschlag“ bereit wäre für den Namen Mercedes zu zahlen.

 

Die Tage gingen ins Land, als wir auf einmal ein Fax mit der Rechnung in die Firma bekamen: 3.270,69 EUR. Wow – mehr als doppelt so teuer wie eingangs gedacht!

 

Im angehängten 10-seitigen Gutachten der Firma GKK aus Hamburg wurde u.a. auch auf einmal der rechte Kotflügel wegen eines Schadens bildlich festgehalten.

 

 

Die Bildqualität des Fotos ist allerdings alles andere als überzeugend und als ich jedenfalls das Auto abgab, war an dieser Stelle absolut nichts (ansonsten hätte es der Car-Checker ja gleich auf Anhieb bei der Rückgabe gesehen). Entweder denen ist der Reifen bei der Überführung zum Gutachter geplatzt, es wurde ein wenig „nachgeholfen“ oder der Car-Checker hat sich bei mir rächen wollen weil ich selbstverständlich über dessen oberflächliche Arbeitsweise im Sixt-Büro nebenan gemeckert hatte.

 

Das die Verkleidung des Unterbodens gerissen war und ein vorstehendes Plastikteil schabenderweise das Reifenprofil etwas in Mitleidenschaft gezogen hatte, wusste ich bereits vorher. Anscheinend sind SLK‘s eben nur aus Spucke und Pappe zusammengedengelt, ein ähnlicher Unfall wie der mit dem Hund an meinem CC wäre wohl im Mercedes fast ein wirtschaftlicher Totalschaden geworden.

 

Aber was nützt das Ganze: Am Ende würde ein ewiges hin und her vielleicht sogar noch mit Juristen viel mehr Zeit und Nerven kosten, als der Aufschlag auf die Rechnung für den neuen Kotflügel. Und noch was: Das Logo „Kompressor“ kostet bei Mercedes satte 19,74 EUR neu, wobei das alte definitiv noch nutzbar war! Soviel zum Thema „Gutachten“. Die Firma GKK behalte ich in Zukunft auf jeden Fall mal im Auge wenn ich selbst demnächst mal Unfallgeschädigter sein sollte, die scheinen gut und sehr generös zu rechnen!

 

Also am Ende zähneknirschend den Rechnungsbetrag überwiesen und gut ist. Gibt halt dieses Jahr weniger Weihnachtsgeschenke unterm Tannenbaum und meinen persönlichen Standpunkt in Sachen Sixt werde ich mir für 2011 nochmal genauestens überlegen! Und eins habe ich aus dieser Geschichte gelernt: Was der Car-Checker nicht sieht…

Sixt-Schaden.xps (1076 mal heruntergeladen)

Thu Aug 26 12:43:03 CEST 2010    |    taue2512    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Flug, Madrid, Spanair, Unfall, Virus

Jetzt scheint es amtlich zu sein: Die Flugunfalluntersuchungen zum Absturz der Spanair-Maschine vom Typ MD-82 am 19. August 2008 bei der 154 Menschen um Leben kamen haben ergeben das eventuell ein mit einem Virus verseuchter PC im Hauptsitz der Airline auf Mallorca wesentlich zum Unfall beigetragen hat. Dieser Computer sollte eigentlich Warnungen bei technischen Problemen an den Piloten der betreffenden Maschine schicken, was er aber nicht tat.

 

 

Die Software dieses PC reagiert auf sich häufende technische Fehlermeldungen, die automatisiert über ACARS und andere (Funk-)Wege von der Flotte in regelmäßigen Zeitabständen abgesetzt werden und informiert z.B. bei dreimaligem Auftreten des selben Fehlers hintereinander den betreffenden Flugzeugführer vom technischen Zustand seiner Maschine.

 

 

Augenscheinlich gab es am Unglückstag Fehlermeldungen am Sicherheitssystem der betreffenden Maschine, das vor ungenügend ausgefahrenen Auftriebshilfen der Flügel mithilfe akustischer Signale die Besatzung warnen sollte. Die Piloten verließen sich am Unglückstag jedoch blind auf diese vermeintliche Stille im Cockpit und glaubten, das die sogenannten Slats und Flaps korrekt gemäß der Startcheckliste bei MTOW für die Piste und die örtlichen Gegebenheiten des Flughafens Madrid-Barajas konfiguriert waren – ein Trugschluss wie sich herausstellen sollte, denn das vollbeladene Flugzeug konnte nicht ausreichend an Höhe gewinnen und zerschellte nur wenige Sekunden nach dem Start an einer kleinen Anhöhe.

 

 

Die Flugunfallinspektoren glauben nun das eben genau der Computer, der die Besatzung vor dem Defekt warnen sollte von einem Trojaner der mittels USB-Stick unwissentlich auf das System eingeschleppt wurde derart verlangsamt wurde, das Mitteilungen an diesem Tag nicht oder nur stark zeitversetzt abgeschickt werden konnten. Für die Opfer kommt diese neue Erkenntnis allerdings zu viel zu spät.

 

Hätte, wäre wenn.

 

Mich persönlich stimmt es jedenfalls sehr nachdenklich und ich finde es gelinde gesagt einfach unverantwortlich, das eine Airline auf Kosten der Rentabilität ein solch operationskritisches System wie dieses zum einen auf einer Mittelmeerinsel betreibt (ich sage nur Seekabel & Schiffsanker = Kommunikationsausfall), offenbar nur auf einem einzigen PC (ohne Load-Balancer oder Backup-System mit entsprechendem permanentem Monitoring) laufen läßt und darüber hinaus nicht in der Lage ist ein vernünftiges Antiviren-Produkt darauf zu installieren oder den Betrieb von externen Massenspeichern nicht rigoros durch System-Policies unterbunden hat.

 

 

Auch könnte man genauso gut den Spieß umdrehen: Hätten die Programmierer dieser dilettantischen Software-Lösung an einer Stelle einen Soll-/Ist-Vergleich mit ein paar Zeilen Code im Modul welches für das Senden der Nachrichten zuständig ist eingepflegt, hätten viele Leute unbeschwert weiterleben können.

 

Ein Hoch auf alle gewissenhaften Softwareingenieure und der Beweis das "günstig" nicht immer gleich "gut" bedeutet.


Mon Jul 26 18:15:45 CEST 2010    |    taue2512    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Gogle Maps, Reh, Unfall

Jetzt zensiert sich Google auch noch selbst! Nach vielen Vorwürfen zum Datensammlungswahn des Informations-Kraken scheint es nun gerade so, als ob die Sammelwut in den eigenen Reihen ungemütlich geworden ist. Auf der Street View genannten und heiß von Datenschützern angefochtenen Funktion des Dienstes Google Maps war bislang zu sehen, wie das Google Kamerafahrzeug ein unschuldiges Rehkitz in einem Waldgebiet in der Nähe von Rochester im Norden des USA über den Haufen fährt.

 

Nun scheinen die Bilder allerdings auf den Druck von Tierschutz-Aktivisten in den USA vom Google-Server entfernt worden zu sein, die digitalisierte Strecke hört ein paar Bilder vor der eigentlichen Unfallstelle auf! Zuvor war in mehreren Einzelbildern der Unfall in der gewohnten 360°-Ansicht dokumentiert, die Strecke aber danach trotzdem nicht weiter verfügbar weil wohl der Kamerawagen nach diesem Zwischenfall seine Fahrt nicht weiter fortgesetzt hatte.

 

Hier die von Google unterschlagenen Bilder.

 

 

Wer möchte kann über Google Maps direkt an den Ort des Geschehens reisen.


Wed Jul 21 16:10:08 CEST 2010    |    taue2512    |    Kommentare (25)    |   Stichworte: Hund, Passat CC, Toulouse, Unfall

Heute habe ich mit meinem Auto ein Leben ausgelöscht – sehr viele Dinge gehen einem danach durch den Kopf, denn über Verlustschmerz denkt man bei einem Stück Wild auf jeden Fall anders als bei einem Haustier.

 

Wie's dazu kam: Ich befuhr heute ein Teilstück der Nationalstraße N88 auf dem 90km/h erlaubt sind mit 70km/h bei eingeschaltetem Tempomaten. Da in circa 300m Entfernung Tempo 50 wegen der geschlossenen Ortschaft galt, ließ ich den Wagen gerade ausrollen und hatte bereits den Fuß auf der Bremse.

 

Dann geschah es: Ich sah plötzlich hinter einem dicken Alleebaum nur wenige Meter vor meinem Wagen etwas großes weißes auf die Fahrbahn springen – es war ein Hund!

 

Trotz sofort eingeleiteter Vollbremsung traf ich das Tier ein wenig links versetzt mit meiner unteren Fahrzeugfront. Ausweichen ging nicht wegen des Gegenverkehrs. Der dumpfe unüberhörbare Aufprall erfolgte mit ca. 45-50 km/h. Das Tier schleuderte über die Gegenfahrbahn exakt zwischen zwei Autos hindurch und blieb verletzt und bewegungslos auf dem angrenzenden Grünstreifen liegen. Ich hielt an und lief sofort zu ihm rüber und ich muss sagen es war kein besonders schöner Anblick.

 

Trotz allem dachte ich im ersten Moment, er würde durchkommen da keine äußeren Verletzungen oder Brüche ersichtlich waren. Der weiße Groß-Spitz hielt lediglich den Kopf ein wenig verdreht und hatte sichtlich Schmerzen, blieb ansonsten aber sehr ruhig. Zusammen mit einem bereitwilligen Helfer hoben wir das Tier aus dem Seitengraben und luden es in den Kofferraum eines Geländewagens einer Dame, die sofort in die Gegenrichtung zu einem nur rund 1km entfernten Tierarzt fuhr.

 

 

Ich bin heute am späten Nachmittag bei diesem Tierarzt vorbeigefahren, da dies auch unser behandelnder Arzt für Hund und Katze ist. Er sagte mir jedoch leider, dass für die von mir angefahrene Hundedame von heute Vormittag jegliche Hilfe zu spät kam und das sie eingeschläfert werden musste da u.a. die Lunge und die Milz gerissen waren.

 

Er gab mir ferner den Namen des Halters, sagte mir aber zugleich dass diese gerade bis nächsten Donnerstag in Urlaub seien und eigentlich die Tochter auf den Hund hätte aufpassen sollen. Deren Nummer erhielt ich ebenfalls auf Nachfrage.

 

Ich fasste mir ein Herz und rief dort an, bekundete mein Beileid und traf auf einen sehr verständnisvollen und vor allem sehr ruhigen Menschen.

 

Ich erzählte was heute Morgen passiert ist und erfuhr von ihr das die Hündin wohl am Vortag bei ihr ausgerissen und in einem für sie unbekannten Wohngebiet umhergestreunt ist, dadurch fühlte sie sich wohl gestresst und war eventuell aus diesem Grunde mit einem solchen Affenzahn blindlings auf die Hauptstraße vor meinen Wagen gelaufen. Ich weiß das solche Gedanken den Verlust eines geliebten Haustieres nicht wettmachen, aber verfällt man nicht automatisch in solche Erklärungsversuche?

 

Ich sagte zu ihr das mir heute früh ein Anwohner der Strasse an der Unfallstelle berichtete, das er kurz zuvor eine ältere Dame dabei beobachtet hätte, wie diese Steine und Stöcken absichtlich vor dem Hund auf die Straße geworfen hätte. Sollte das stimmen, frage ich mich wie krank können Menschen sein? Am Ende unseres Gespräches bot ich ihr an das ich gerne bereit bin nochmal mit den Haltern selbst über das erlebte und den genauen Hergang zu sprechen, falls dies irgendwie hilfreich sein sollte und gab ihr meine Rufnummer.

 

 

Der Rest ist nun in den Händen der Versicherungen, am Auto ist der vordere Blinker und die Scheinwerferreinigungsanlage, sowie ein Teil des unteren Grills eingedrückt und die Schürze an einer Stelle eingerissen. Die Abwicklung erfolgt nun über die französische Privathaftpflicht des Hundehalters.

 

An dieser Stelle nochmal mein tiefes aufrichtiges Beileid.


Thu Sep 24 21:51:15 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: Absturz, Frankreich, Perpignan, Rafale, Unfall, Video

Das Timinig hätte nicht besser sein können. Nachdem gestern die Nachricht die Runde machte, das Frankreichs Präsident Sarkozy gleich 45 Maschinen dieses Typs an Brasilien verkauft hat, kommt gerade eben eine neue Hiobsbotschaft rein: Auf einen Schlag hat die französische Marine heute am späten Nachmittag während eines Übungsfluges gleich zwei Flugzeuge dieses Typs rund 30km östlich von der Küstenstadt Perpignan entfernt im Mittelmeer verloren. Ein Pilot konnte bereits lebend geborgen werden - nach dem zweiten wird derzeit fieberhaft gesucht. Beide Flugzeuge waren auf dem französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle stationiert.

 

Verschwörungstheoretiker vermuten: Vielleicht hat Herr Sarkozy schon mal klammheimlich den Gratis-Versand der ersten beiden Ansichts-Exemplare nach Brasilien vorbereitet? Die Pitotrohre sollen nach informierten Insiderkreisen jedenfalls ausnahmsweise mal nicht Schuld an diesem Unfall sein.

 

Aber wenn die bei der französischen Marine alle so fliegen wie der Kollege hier, wundert mich nix.

 


Thu Sep 17 23:29:06 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Polizei, Unfall, Video

Achtung, das folgende Video ist nur was für hartgesottene Gemüter!

 

 

Warum der erfahrene 47-jährige holländische Motorradpolizist ausgerechnet am 1.September 2009 in dieser etwas brüsken Form versucht hat, in den fließenden Verkehr auf der Autobahn A7 einzugreifen bleibt allen ein Rätsel. Doch eines steht jedoch wohl fest: Er hat aus seinem Fehler gelernt und ändert eventuell seine Taktik beim nächsten Mal.

 

Was zuerst so aussieht, als ob der Polizist eines der ankommenden Fahrzeuge abfangen will, stellt sich in Wirklichkeit ganz anders dar. Die niederländische Lokalpresse schilderte den Unfallhergang wie folgt: Der Polizist begleitete als Vorhut einen Konvoi mit einem Rettungswagen, der zu einer Unfallstelle auf der A7 nahe der Auffahrt Wognum (Google Maps) unterwegs war. Um die Einfahrt des Konvois auf die recht spärlich befahrere Autobahn zu erleichtern, versuchte er die ankommenden Fahrzeuge abzubremsen und auf die linke Spur zu dirigieren.

 

 

Ein 52-jähriger Autofahrer bemerkte den auf der Stelle stehenden Polizisten trotz eingeschalteter Lichtsignale und der leuchtfarbenen Lackierung seines Motorrades zu spät und es kam wie es kommen mußte. Der Unfallfahrer wurde erstmal in Polizeigewahrsam genommen, was in Holland bei solch schweren Unfällen ein ganz normaler Vorgang ist.

 

Eine genaue Untersuchung soll nun Licht ins dunkel bringen.


Thu Jun 18 11:59:32 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Berlin, Diplomatenkennzeichen, Statistik, Unfall

Heute liebe Leser schauen wir mal in unsere Bundeshauptstadt - nach Berlin: Mir sind neulich Zahlen untergekommen, die einen normalen Autofahrer wie Du und ich schon ein wenig sauer aufstossen lassen.

 

Es geht um die jüngst veröffentlichten Unfallstatistiken von Fahrzeugen mit Diplomatenkennzeichen in Berlin.

 

Ein Tschechischer Diplomat - im PassatEin Tschechischer Diplomat - im Passat

 

Allein in Berlin gibt es laut Kraftfahrt-Bundesamt rund 2.880 solcher Fahrzeuge. Zu erkennen sind diese entweder an den komischen andersfarbigen oder anders strukturierten Kennzeichen, oder einfach einem ovalen "CD"-Aufkleber. Jedenfalls, so könnte man meinen benehmen sich offenbar eben genau diese Herren Diplomaten als "Aushängeschild Ihrer Nationen" auf unseren Strassen alles andere als gesittet.

 

Es gab in Berlin in 2008 laut Polizeiangaben insgesamt 55 Verkehrsunfälle, an denen Fahrzeuge mit Diplomatenkennzeichen beteiligt gewesen sind.  In Anbetracht der 2.880 Fahrzeuge an sich nichts aussergewöhnliches, aber sehr erschreckend die folgende Zahl: Ganze 27 Mal sind die an den Unfällen beteiligten Fahrer - ganz diplomatisch - geflüchtet, das ist eine Quote von fast 50%!

 

Die Günde für ein solches Verhalten können vielfältig sein: Eine dringende Sitzung mit der Sekretärin im "Oral Office", ein Sektempfang am Abend zu viel, eine Bordsteinschwalbe in Fond - wer weiss? Nur weil man Immunität geniesst, heisst das noch lange nicht das man für einen verursachten Schaden nicht geradestehen muss.

 

A propos Immunität: Allein in Berlin verursachten allein im Jahre 2008 diese oben bereits erwähnten 2.880 Fahrzeuge sage und schreibe über 8.400 Verkehrsordnungswidrigkeiten. Die Gesamtsumme dieser Ordnungswidrigkeiten, die wegen der diplomatischen Immunität nicht von der Stadt Berlin eingetrieben werden kann: 160.000 EUR! Diese Summe muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Aber Berlin hat's ja anscheinend! Gut, das ergibt im Durchschnitt pro Strafzettel nicht mal 20 EUR, aber trotzdem!

 

Normalerweise ist es doch so: In den seltensten Fällen fahren die Herren Diplomaten selbst, was also spricht dagegen bei einem Blitzerfoto die Köpfe der beteiligten Personen unkenntlich zu machen? Das wird doch auch schon so bei Privatleuten gehandhabt, jedenfalls wenn bei einem Frontfoto ein Beifahrer auf dem Foto zu sehen ist. Ferner sind m.E. die meisten Luxuskarossen geleast oder zumindest direkt auf die Botschaft oder Institution eingetragen. Warum sollte man denn nicht Tickets wegen Falschparkens auch dorthin schicken dürfen?

 

Ich bin ganz klar für eine Änderung der deutschen StVO, wenn schon nicht der Fahrer belangt werden kann, so sollten die Punkte an die Botschaften der Länder verteilt werden. So ein wenig wie beim Eurovision-Song-Contest, am Jahresende wird dann live bei RTL abgerechnet und Staaten mit hohem Punktekonto bekommen dann Fuhrparkquoten für die Anzahl der Diplomatenfahrzeuge auferlegt. Botschaften mit vielen Punkten können dann live im TV Fahrer benennen, die dann an Fahrsicherheitskursen teilnehmen und die dann beim Punkte-Abbau gegeneinander antreten. Das ist doch TV-Unterhaltung pur! 

 

Wegen der verteilten Fuhrparkquoten kann man dann demnächst auf den Strassen Berlins völlig überfüllte dicke S-Klassen mit Arabern und Italienern sehen. Nebenbei ein positiver Effekt für die Umwelt - das wäre doch was!

 

Aber auch Franzosen haben das Recht sich deswegen aufzuregen: Bei meinem letzten Flug von Paris-CDG aus parkten 3 Luxus-Autos hemmungslos die Zufahrtsstrassen vor dem Terminal 2 zu, ein Diplomaten-Auto vorne und eines hinten jeweils mit grün-gelben Nummernschildern und dem "CD"-Aufkleber. Die bei Europcar gemietete S-Klasse mit Hamburger Kennzeichen stand in der Mitte des Korsos - so abgebrüht geht's natürlich auch!


Tue Jun 02 16:13:46 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (224)    |   Stichworte: 447, 660, Absturz, AF, AF447, Air France, F-GZCP, Kollision, Paris, Rio, Unfall, Vorschädigung

Was haben ein Angehöriger des brasilianischen Königshauses, der im Exil in Europa lebt, ein hochbezahlter Thyssen-Krupp Top-Manager, mehrere Angestellte des Reifenherstellers Michelin – darunter auch der mir persönlich bekannte IT-Chef der brasilianischen Niederlassung – sowie die 9 besten Aussendienstmitarbeiter des Jahres 2008 eines in dem französischen Städtchen Limoges ansässigen Elektotechnik-Herstellers nebst über 200 anderen Personen gemeinsam? Eigentlich nichts, ausser das sie jetzt alle tot sind und irgendwo in rund 3.000 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantiks liegen. Die Sache mit dem Prämienflug für die 9 belohnten Aussendienstler – die zusammen mit Ihren Ehefrauen diese 4-tägige Reise nach Brasilien als sogenanntes „Incentive“ antreten durften – bestätigt zumindest eine heissdiskutierte Theorie: Zuviel Einsatz und Ehrgeiz auf der Arbeit sind ungesund!

 

Nein, an meiner verfluchten Vielfliegerkarte lag es nicht, das der Flug AF447 von Rio nach Paris am 1.6.2009 auf einmal nach gut 3,5 Stunden Flug vor der brasilianischen Küste von den Radarschirmen verschwand. Die boshafte Karte wartet nämlich immer noch darauf, endlich zerstört zu werden. Als mich die Nachricht von diesem Flug-Zwischenfall gestern in Deutschland per SMS auf mein französisches Telefon erreichte, war ich gerade erst aufgestanden.

 

Es ist allerdings schon merkwürdig, wie schnell die Medien auf Ereignisse wie dieses anspringen. Vermutungen werden zum grössten Teil vorschnell ohne faktischen Zusammenhang geäussert und schuldige gesucht. Will oder hat man gerade niemanden greifbar ist es das Wetter, vielleicht weil so sich die Umwelt-Lobyisten in Ihrem Glauben vom immer schlechter werdenden Weltwetter bestärkt fühlen. Aber Blitzschlag? Nein, ich finde diese Theorie sehr unwahrscheinlich. Ein Flugzeug wird im Laufe seines Lebens hundertfach im Flug vom Blitz getroffen, ohne das es ernsthafte Schäden davonträgt, denn der Rumpf wirkt ebenso wie bei einem Auto als sogenannter Faradayischer Käfig.

 

Gut, der hier betroffene Flieger – ein Airbus A330-200 ist relativ neu und bereits mit vielen technischen Spielereien ausgerüstet, aber das Flugzeug lässt sich im Notfall auch noch manuell steuern wenn eines der drei unabhängig voneinander verbauten Steuersysteme noch einsatzbereit ist.

 

Die Sache mit der Überspannung ist also für mich zumindest sehr unlogisch, zumal sich der Flieger im betreffenden Moment in sehr grosser Höhe befunden haben muss. Der Pilot war sehr erfahren und hatte über 11.000 Stunden Flugerfahrung gesammelt, das sollte es also auch nicht sein.

 

Warum aber dieser ganze Medienrummel? Gut, meistens sterben erheblich mehr Menschen bei Flugzeugabstürzen auf einmal, als bei anderen Unglücken aber wie schnell tauchen von überall her auf einmal selbsternannte Experten auf, die die möglichsten aber auch leider die unmöglichsten Theorien zur Ursachenfindung beitragen. Erinnern wir uns: 1992 hatte Air France schon mal einen Flieger im Elsass verloren, schnell wurden Interessengruppen gebildet und der Prozess ist nach mittlerweile fast 17 Jahren immer noch wegen einzelner Schadenersatzfragen gegenüber Air France am Laufen. Warum? Nur weil jemand anderer am Steuer sitzt und man ist nur Passagier? Wurden die Passagiere etwa gezwungen mitzufliegen? Verklagt jemand gleich Mercedes oder BMW, weil es eine Massenkarambolage auf irgendeiner Autobahn gab? Wohl kaum!

 

Und genauso schnell wie die Vermutungen vermischen sich Schicksalsschläge und Glücksgeschichten: Ein Amerikaner, der zusammen mit einem brasilianischen Kumpel nach Europa reisen wollte entschied sich im letzten Moment doch lieber mit dem Kumpel in Rio zu bleiben, als Grenzbeamte feststellten das der Reisepass des Brasilianers abgelaufen war. Ein weiterer Franzose wollte unbedingt auf diesen Flug umbuchen, Air France lehnte aber störrisch ab und füllte die letzten freien Plätze lieber mit bevorzugten Kunden – den sogenannten Frequent Travellers – auf und verweigerte dem Herrn mit seinem Billigticket das Boarding.

 

Noch heile: Tag der AuslieferungNoch heile: Tag der Auslieferung

 

Bleiben wir einmal bei den belegbaren Fakten: Die Maschine vom Typ AIRBUS A330-200 wurde im April 2005 direkt an Air France als F- GZCP mit der Seriennummer 660 ausgeliefert. Hätte sie damals die Seriennummer 666 bekommen, wären heute wohl die Weltuntergangsprediger und Satanisten auf den Plan gerufen worden. Und gut 2.500 Flugzyklen bei knapp 19.000 Flugstunden sind für einen Langstreckenflieger dieses jungen Alters ebenfalls mehr als normal.

 

Meine Theorie: Die Maschine war voll bis auf den letzten Platz und auch relativ schwer beladen. Das MTOW (Maximale Startgewicht) war fast komplett ausgereizt, als sie um 23:00h deutscher Zeit am 31.5.2009 vom Flughafen Rio de Janeiro abhob. Da die Wetterkarte relativ heftige Turbulenzen in diesem Bereich ankündigte, ist meiner Meinung nach während des Fluges eine extreme Überbelastung des Heckleitwerks, der Fluegel oder des Rumpfes aufgetreten und das Flugzeug quasi in der Luft auseinandergebrochen. Weiter unterstuetzt wird diese Theorie durch eine Vorschaedigung des nun abgestuerzten Flugzeugs: Am 17.8.2006 touchierte ein Fluegel der Ungluecksmaschine beim rangieren auf dem Flughafen Paris Charles-de-Gaulle (CDG) einen anderen parkenden AIRBUS A321. Die Schaeden im Heckbereich des A321 wurden im Unfallbericht als "substantiell" bewertet, waehrend der Fluegel des nun abgestuerzten A330 lediglich "gering" beschaedigt gewesen sein soll. Beide Flugzeuge wurden damals "gegrounded" und Reparaturen ausgefuehrt. Wie passt das denn zusammen? 

 

Ein ähnlicher Zwischenfall mit einem abgerissenen Heckleitwerk aufgrund von Ueberbelastungen im Flug durch starke Ruderausschlaege der Piloten ereignete sich ja bereits 2001 über New York, damals allerdings war es ein älterer A300.

 

WetterkarteWetterkarte

 

Wrackteile, sowie eine Ölspur wurden inzwischen ja gut 1.500 km vor der suedamerikanischen Küste ausgemacht. Schiffe befinden sich auf dem Weg zur vermuteten Absturzstelle.

 

Das soll nun nicht heissen, das der A330 ein schlechtes Flugzeug ist. Dies ist der erste Absturz dieses Typs und der erste grosse Verlust für Air France nach dem Zwischenfall mit der Concorde in Paris im Juli 2000.

 

Übrigens: Die Gefahr mit dem Auto zu verunglücken ist ungefähr 90 Mal höher als bei reisen mit dem Flieger, denn wie eine alte goldene Pilotenregel aus meiner eigenen Flugausbildung besagt: „Die meisten Unfälle passieren am Boden!“. Und eine weitere: „Runter kommen sie immer – irgendwie“.


Mon May 18 14:50:47 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (6)    |   Stichworte: Fun, Quad, Unfall

Soeben erreichen mich bizarre Bilder eines Quad-Unfalls. Normalerweise bin ich nicht so sensationsgeil und mag Unfallbilder überhaupt nicht, aber dieser Unfall hier regt doch ein wenig zum Schmunzeln an. Schadenfreude? Bin ich etwa ein schlechter Mensch?

 

Kakteenfreunde aufgepasst: Beim nächsten Urlaub in den USA bei abgefahrenen Sport-Aktivitäten wie Quadfahren alles lieber etwas langsamer angehen lassen und vorher genau prüfen, ob die Leihquads der Hotelanlage auch wirklich verkehrssicher sind.

 

Dieser Kollege hier kann sicherlich nun ein Lied davon singen. Bei einem Ausflug durch die Wüste Arizonas hatte er einen leichten Abflug mit in der Tat ungewollten Folgen.

 

Genug der Worte: Lasst die Bilder auf Euch wirken...

 

Die Wüste Arizonas, unendliche Weiten...Die Wüste Arizonas, unendliche Weiten...

...ein Unfall mit einem Quad......ein Unfall mit einem Quad...

...zum Glück ist die Person am Leben......zum Glück ist die Person am Leben...

...fühlt sich aber nicht so toll!...fühlt sich aber nicht so toll!

 

Keine Angst, der Herr ist inzwischen wieder wohlauf und hat keine bleibenden Schäden davongetragen und die Kakteen haben sich inzwischen auch wieder von seinem Besuch erholt. Welche Art Blumenwünsche er wohl von seinen Kumpels zur baldigen Genesung ins Krankenhaus geschickt bekommen hat?


Tue Jan 27 13:00:43 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: Mietwagentest, Polizei, Sixt, Spiegel, Unfall

Naja, es gibt Dinge im Leben die braucht man und andere denen man besser aus dem Wege geht. Bei Unfaellen weiss man ja eigentlich nie so genau wann sie passieren, deswegen ist letztere Verhuetungsmethode auch keine Loesung.

 

Aber wie es schon aus "Murphy's Gesetz" hervorgeht, passieren solche Sachen komischerweise immer und gerade im unguenstigsten Moment. Normalerweise bin ich ja stets mit den Sixt-Mietwagen von Freitag bis Sonntagabend in Deutschland unterwegs und fliege gegen 18.35h von Bremen zurueck nach Frankreich. Der Zufall wollte es diese Woche, das ich jedoch hier in Deutschland fuer einen Kunden was erledigen sollte und meinen Aufenthalt somit bis Mittwoch verlaengern musste. Schnell AirFrance angerufen, Rueckflugticket gegen eine Gebuehr von 50 EUR von Sonntag auf Mittwoch umgebucht. Sixt angerufen und gesagt das ich den Wagen noch bis Mittwoch Vormittag anstatt Sonntagnachmittag verlaengere, alles kein Problem und denn dies:

 

Ich befuhr also gestern am 26.1.2009 gegen 18:35h in einem kleinen Ort in Norddeutschland eine 30'er-Zone Richtung Norden in der Naehe einer Grundschule. Ja, diese Stelle ist u.a. bekannt dafuer das sich die Polizei dort auch gerne mal Abends zu Geschwindigkeitskontrollen mit anschliessendem Geldtransfer postiert. Also, obacht und Langsamkeit walten lassen. Ein groesserer Wagen, genauer gesagt ein Seat Alhambra kam mir auf der Strasse recht mittig entgegen.

 

Ich fahre immer sehr weit rechts aber dadurch wurde ich noch mehr dazu genoetigt rechts rueber an meinen Fahrbahnrand zu fahren. Leider war ich aber in meinem Aktionsspielraum durch den auf meiner Seite vorhandenen Bürgersteig mit Bordsteinkante entlang der Fahrbahn limitiert und hoffte nur noch das der Fahrer des entgegenkommenden Wagens doch endlich seinen Fehler bemerkt und auf "seine" Fahrspur in seiner Fahrtrichtung rechts rueberziehen wuerde. Zumal zu diesem Zweck zusaetzlich die Gegenrichtung einen zwar unbefestigten gut 1,5m breiten, glatten und festen Sand-Seitenstreifen mit einer Hecke zur Verfuegung hat und selbst bei normalen Strassen innerorts ein "aneinander vorbeifahren" ohne grosses Ausweichen aufgrund der Strassenbreite immer moeglich sein sollte.

 

 

Von Frankreich bin ich enge Strassen gewohnt und kann eigentlich recht gut die gegebenen Platzverhaeltnisse abschaetzen. Bevor ich also nun auf den Bordstein mit (m)einem Mietwagen fluechte und womoeglich noch die Alufelgen dabei verschramme und am Ende selber den entstandenen Schaden bleche weil der Verursacher nicht mehr da und die Beweislage in einem solchen Fall schwierig ist, entschied ich mich am aeusserst rechten Fahrbahnrand weiterzufahren.

 

Zuerst schien der entgegenkommende Fahrer seinen Fehler zu bemerken und machte eine deutliche Bewegung in Richtung "seines" Fahrbahnrandes, okay das passt dachte ich und fuhr weiter. Doch gut 5m vor meinem Kotfluegel zog der Wagen ploetzlich wieder in meine Richtung rueber, und "BINGO" - dort wo vorher mein linker Aussenspiegel war, befand sich nun ein verschrammtes Plastikteil, das an einem Stromkabel baumelte.

 

 

Ich hupte, hielt und gute 150m hinter mir hielt der gegnerische Unfall-Fahrer ebenfalls. Es war eine Fahrerin, wie sich herausstellte, die - Wink des Schicksals - Ihren Sohn zur Fahrschule fahren wollte. Ich rief die Sixt-Unfallhotline unter der Rufnummer +49 180 5269999 an und erkundigte mich was nun zu tun sei. Man sagte mir, das auch bei solchen Kleinschaeden unbedingt die Polizei gerufen werden muesste und das ich zusammen mit dem Unfallgegner die Schadenskarte im Handschuhfach ausfuellen sollte. Gesagt, getan. Polizei verstaendigt und die netten Beamten, samt Trainee im Schlepptau trafen gut 40 Minuten spaeter ein. 

 

Ich schilderte sachlich den Vorfall aus meiner Sichtweise und Glueck fuer mich: Die Dame gab unumwunden zu, zu weit in meinen Fahrstreifen gefahren zu sein und nahm die Unfall-Schuld komplett auf sich, was ihr gleich 35 EUR Bussgeld einbrachte das sie sofort bar bezahlte. Der Beamte meinte nur noch lapidar zur ihr das sie sich alm besten doch gleich beim naechsten Mal bei der Fahrschule in der Theoriestunde zusammen mit ihrem Sohn mit hinsetzen sollte. Schon etwas Krass. Das Unfall-Protokoll hat sie auch gleich an Ort und Stelle unterschrieben und der Beamte schaetzte meinen Schaden am Mietfahrzeug auf 200 EUR. Gut das Polizeibeamte in Deutschland ueber soviel menschliches Mitgefuehl, sowie technischen und gutachterischen Sachverstand verfuegen.

 

Naja, der Beamte meinte das sei "lediglich fuer die Statistik und die Hoehe nur ein grober Anhaltspunkt". Nach meiner Erfahrung jedenfalls wird sowas, besonders das Teillackieren der Tuer wo der Spiegel gegengeschlagen ist und diverse Kratzer verursacht hat, sowie der Austausch des Spiegelglases und des verkratzten Gehaeuses deutlich mehr kosten. Wir fahren ja schliesslich einen Mercedes!

 

Die freundlichen Kollegen bei Sixt am Bremer Flughafen riefen mich denn etwas spaeter zurueck, um mir mitzuteilen das ich den Wagen den naechsten Morgen zum Austausch bringen koenne. Noetige Papiere waeren die Schadenkarte, der Unfallbericht der Polizei und das Rueckgabeprotokoll. Inzwischen hatte ich die Metallklammer soweit wieder zurechtgebogen, das ich den Spiegel wieder am Wagen befestigen konnte und er nicht mehr runterbaumelte. Zur Not sagte der nette Sixt-Mann von der Unfallhotline, das ich den Spiegel komplett abreissen sollte, da fuer die Ueberfuehrung lediglich ein rechter Aussenspiegel und der Rueckspiegel ausreichen wuerden. Die herbeigerufenen Beamten sahen dies jedenfalls nicht so, meinten aber das da erstmal jemand "sich auf den Plan gerufen" fuehlen muesste fuer ein Bussgeld. Naja, war ja letztendlich nicht noetig, denn der Spiegel hielt und mein Blinker ging jedenfalls auch noch. Somit konnte ich die gut 100km Autobahn heute Vormittag sicher nach Bremen fahren, ein paar Spiegelreste waren ja schliesslich auch noch vorhanden.

 

 

So, jetzt wird Sixt Kontakt mit der gegnerischen Versicherung aufnehmen und ich bin denn erstmal aus diesem Vorgang raus und habe keine weiteren Aktionen von meiner Seite. Es koennte sein das bei Problemen nochmal ein Fragebogen an meine Adresse geschickt wird, aber dies sei den auch schon alles, versicherte man mir.

 

Fazit: Saubere und effiziente Abwicklung bei der Firma Sixt.


Thu Dec 18 10:31:39 CET 2008    |    taue2512    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: eMail, Unfall, Unfallbilder, Verkehrserziehung

Wie beurteilt Ihr solche Unfall-Powerpoints?

Mein Posteingang quillt wieder einmal ueber! Kunden und Geschaeftspartner verschicken Weihnachtsgruesse und die besten Wuensche fuers neue Jahr und hintenrum reduzieren sie nebenbei heimlich still und leise Ihre IT Budgets. Naja, kennt man ja denn die wirtschaftliche Rezession ist mittlerweile ueberall angekommen.

 

Sarkozy ist sauer auf Madame Merkel weil Sie das Modell eines europaeischen Hilfsfonds fuer die Wirtschaft nicht unterstuetzt und somit ist die innereuropaeische politische Stimmung auf dem Gefrierpunkt - genau wie die vorweihnachtlichen Temperaturen draussen.

 

Es ist aber auch die Zeit gekommen in der viele Menschen lustig beisammen hocken, sich besinnen und auf das fast komplett verstrichene Jahr zurueckblicken und zusammen Gluehwein trinken - dies nennt man dann im allgemeinen Sprachgebrauch 'Weihnachtsfeier'. Das genau dieses Verhalten die Ordnungshueter zu verstaerkten Kontrollen anleitet ist verstaendlich, Statistiken beweisen das gerade zum Jahresende eine Haeufung der Unfaelle unter Alkoholeinfluss auftritt. Als ich letztes Wochenende wieder einmal in Norddeutschland war und am 12.12. an der betrieblichen Weihnachtsfeier teilnahm, wurde ich auf dem Nachhauseweg von gut 100km Fahrtstrecke von den gruenen Werderfans gleich zweimal auf der Autobahn zur Kontrolle herausgewunken. Zum Glueck gibt es Beck's in der Version 'alkoholfrei', somit hatte ich nichts zu verbergen.

 

Versteht mich nicht falsch: DAS kontrolliert wird finde ich gut, aber m.E. hapert es an der Absprache der Kontrollpunkte denn von Bremen in Richtung Norden auf der A27 gleich zwei Kontrollen?

 

Doch zurueck zu meinem Posteingang: Ich frage mich ob es einen Zusammenhang gibt, denn ich bekomme gerade jetzt immer mehr Powerpoints mit Unfallbildern zum Jahresende, wo Autofahrer zu nuechterner oder langsamerer fahrweise oder generell mehr Ruecksicht ermahnt werden. Zum Teil sind diese Bilderserien wenig apetitlich anzusehen weil sie in der Regel auf eines abzielen: Sie sollen schockieren.

 

Vielleicht sind wir dank Counterstrike, RTL und den vielen Realityshows schon zu sehr abgestumpft, das wir nur noch agieren wenn mindestens drei Quadratmeter Blut zu sehen sind? Ich frage mich was Ihr von solchen Bildserien und den auf neudeutsch 'Viral-eMails' haltet? Erzeugen die wirklich eine Wirkung oder irgendeinen erzieherischen Effekt? Lasst ihr Euch von solchen Bildserien in Eurer Fahrweise beeinflussen? Oder ist es eine Form des 'elektronischen Unfallgaffens'?

 

Als Beispiel habe ich mal eine Serie beigefuegt (Qualitaet der Fotos ist absichtlich reduziert).

Accident.pdf (1053 mal heruntergeladen)

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