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Sat Jan 11 01:37:06 CET 2014    |    taue2512    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: 2013, Crashtest, Ergebnis, NCAP, Rangliste, Sicherheit, Test

Jetzt ist es amtlich: Das sicherste Auto des Jahres 2013 nach Crashtest-Richtlinien kommt aus China! Diese sehr sensationelle Nachricht, ergibt sich aus der jährlichen Rangliste von Euro NCAP basierend auf der Grundlage aller Tests, die in den letzten zwölf Monaten durchgeführt wurden.

 

Was diese außergewöhnliche Leistung besonders unterstreicht und noch bemerkenswerter erscheinen ist, ist die Tatsache das der Qoros 3 auch das erste und bis jetzt einzige in 2013 getestete chinesische Auto überhaupt ist - dazu in einer Fahrzeugkategorie wo andere asiatische Kollegen im Durchschnitt mit nur mageren 2 bis maximal 3 Sternen abschneiden. Der Qoros 3 war somit das Auto Auto mit der besten Gesamtnote unter allen 33 Kompaktlimousinen im Jahr 2013 von der europäischen NCAP-Organisation getestenten Fahrzeuge und glänzte mit überduchschnittlichen Noten in seiner aktiven und passiven Sicherheit.

 

Leider muß man auf diesen berflieger in Europa ein wenig warten, denn erst 2015 - 2016 soll die Marke zu uns kommen. Höchstwahrscheinlich zunächst als 4-türige Limousine , 5-Türer und Crossover.

 

 

Weitere Gewinner 2013 (nach Klasse sind):

 

  • Renault Zoé (Kompaktklasse)
  • Lexus 300h (Mittelklasse-Limousine)
  • Kia Carens & Ford Tourneo Connect (Compact MPV)
  • Jeep Cherokee (Geländekompaktwagen)
  • Maserati Ghibli (Luxuslimousinen)

 

Elektro- und Hybridautos kommen, damit zu Recht auf der Liste der sichersten Autos, zusammen mit einem "italienischen Paar" besteht aus der Limousine mit dem Dreizack und der amerikanischen Offroad-Traum, der nun dem Industriegiganten Lingotto zugehörig ist.

 

2013 wurden insgesamt 33 Autos auf immer strengere Sicherheitsrichtlinien hin geprüft: 23 erhielten die höchste Bewertung von fünf Sternen, 8 erhielten Vier-Sterne und lediglich für 2 Modelle reichte es am Ende nur für drei Sterne.

 

Neuerungen 2014: Anti-Kollisions-Systeme und Bewertungsanpassungen

Zu den Neuerungen 2013 im Euro NCAP-Programm zählten bereits zusätzliche Boni bei der Bewertung für adaptive Tempomaten und eine größere Gewichtung auf die Systeme für den Schutz der Kinder an Bord. Im Jahr 2014 ändert sich die Zuteilung der Sterne im Euro NCAP Rating aufgrund von vorhandenen Kollisionsvermeidungssystemen und automatischen Brems- oder Lane-Assist-Systemen. Nach Auskunft von Michiel van Ratingen, dem Generalsekretär von Euro NCAP , soll die Neugewichtung bei der Prüfung dieser neuen Technologien "eine größere Verbreitung in der Standard-Ausrüstung der Autos begünstigen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer weiter zu verbessern. "

 

Zu finalen Preisen des Quors für Deutschland 2016 war bislang allerdings noch nicht zu hören.


Sat Oct 19 17:57:58 CEST 2013    |    taue2512    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: Belgien, Sicherheit, SMS, Video

In Belgien macht gerade ein guter Spot die Runde, der Jugendlichen die Folgen von "mal eben telefonieren oder simsen" am Steuer näher bringen soll. Wie macht man dies am besten? In dem man es ihnen erlaubt und die möglichen Folgen live am eigenen Leib miterleben läßt.

 

 

Diese Initiative der Responsible Young Drivers (www.ryd.be), die unter anderem auch Fahrsicherheitskurse mit Go-Karts anbieten, bei dem der Fahrer den Eindruck einer Alkoholfahrt erhält finde ich sehr innovativ und meine das ruhig auch deutsche Organisationen sich diesem Beispiel aus unserem Nachbarland anschließen sollten - gerade wo die Jugend heutzutage durch ständige Reizüberflutung immer weiter abstumpft und es gerade so den Anschein erweckt, daß nur noch Selbsterfahrung und Adrenalin die Lernkurve zumindest temporör ein wenig aufmöbeln können.


Wed Oct 05 10:32:26 CEST 2011    |    taue2512    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Eier, Frankreich, Gendarmerie, Kameras, Scooter, Sicherheit

Ich möchte Euch heute zwei Meldungen der letzten Tage aus Frankreich präsentieren.

 

Die herbeigerufenen Feuerwehr-Notärzte staunten nicht schlecht, als sie am letzten Sonntagmittag zu einem verunfallten Scooterfahrer in die Nähe der kleinen Ortschaft Brissac-Quincé - zwischen Nantes und Tours gelegen – auf den Plan gerufen wurden. Zunächst ging man noch von einem „normalen“ Unfall, eventuell unter Alkoholeinfluss aus. Zeugenaussagen berichteten, das der 46-jährige Fahrer des Zweirades inmitten der Ortschaft in einer 30’er-Zone in einem sehr langsamem Tempo einfach umgekippt sei – glücklicherweise ohne dabei unbeteiligte zu verletzen oder weitere Sachschäden als an seinem eigenen Motorroller zu verursachen.

 

 

Die Ärzte standen vor einem Rätsel, eine erste Kontrolle ergab 0,0 Promille. Doch der verunfallte blutete sehr stark im Schritt, was ein wenig ungewöhnlich erschien wegen der doch recht geringen Geschwindigkeit vor dem Unfall. Bei der Begutachtung stellte sich heraus, dass der Herr sich zuvor zuhause selbst entmannt haben muss! Polizisten fanden sein abgetrenntes Gemächte in der heimischen Tiefkühltruhe. Direkt nach dieser Tat schwang sich der „Herr“ auf seinen Roller und kam noch gute 12km weit, bevor ein Blutsturz dieser wilden Fahrt ein jähes Ende bereitete.

 

Warum er dies tat bleibt nach wie vor ein Rätsel. Der Mann ist inzwischen in die Klinik von Angers eingeliefert und nicht in einem kritischen Zustand. Ärzte versuchen nun dort die von ihm abgeschnittenen Weichteile wieder an ihren angestammten Platz zu nähen.

 

Sachen gibt’s!

 

Eine andere Meldung betrifft die technische Aufrüstung der französischen Gendarmen.

Immer mehr Fahrzeuge des Typs Citroen C4 der Gendarmerie werden nun mit neuartigen Signalanlagen einer EADS-Tochter aufgerüstet. Der Clou dabei sind nach vorn und hinten gerichtete in die Signalanlage integrierte Kameras, die automatisch die Kennzeichen aller Verkehrsteilnehmer erfassen, auswerten und über eine Datenfunkverbindung mit einem Zentralcomputer abgleichen. So sollen als gestohlen gemeldete Autos und zur Fahndung ausgeschriebene Täter in Zukunft schneller dingfest gemacht werden.

 

 

Die Kameras verfügen ferner eine Bildverstärkerfunktion, um auch bei schwachem Restlicht oder schlechtem Wetter noch vernünftige Bilder liefern zu können. Zusätzlich werden noch 4 weitere Kameras (davon eine im Innenraum) am Fahrzeug angebracht, um den massenweisen Anschuldigungen wegen Grundloser Gewalt seitens der Gendarmen und den verbalen Attacken oder dem aggressiven Verhalten der hinten mitfahrenden Fahrgäste mit Videobeweisen entgegenzuwirken, die nicht selten in den Bannmeilen und Problem-Vorstädten in der Vergangenheit zu Gewaltexzessen geführt haben.

 

Bei den Aufrüstungskosten pro Fahrzeug hält sich die französische Regierung vornehm zurück, gibt aber an das bis spätestens 2015 alle Gendarmerie-Fahrzeuge mit diesem System ausgestattet sein sollen – nicht zuletzt zum Schutze der Gendarmen.


Tue Jun 15 14:41:57 CEST 2010    |    taue2512    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: Blattfeder, Fahrwerk, Roadmaster, Sicherheit

Wie bereits schon in meinem Blogartikel zur Abenteuer & Allrad erwähnt war eines der erstaunlichsten Produkte auf der Messe ein recht simples - quasi aus der Not heraus entstandenes - System das helfen soll herkömmliche traditionelle Blattfederfahrwerke deutlich sicherer zu machen. Dabei gibt es das Produkt schon länger am Markt, es wurde vor der Wende im ostdeutschen Raum konzipiert. Der eigentliche schlaue Kopf hinter dieser Erfindung beschäftigte sich zu dieser Zeit mit der Panzerung von Limosinen seiner überwiegend osteuropäischen Kunden.

 

 

Während dieser Arbeit stieß er auf diverse Probleme und an die Grenzen damaliger russischer Automobil-Technik: Schwere gepanzerte Karossen brachten die Blattfeder-Fahrwerke zum aufschaukeln, nachträglich eingebaute Luftdämpfungen schufen zwar Abhilfe, doch brachten diese erhebliche Probleme bei sehr tiefen Minustemperaturen, da oftmals Ventile einfroren und es so zu Problemen und Ausfällen kam. Was war also das zuverlässigste? Das gute alte Blattfederfahrwerk! Unkaputtbar und leicht zu reparieren mit wenig beweglichen und schmutz-, sowie kälteunempfindlichen Teilen.

 

Im Laufe der Jahre ist der Panzerungsbetrieb leider im Zuge von Glasnost pleite gegangen, die Idee hingegen den Blattfederfahrwerken zur Renaissance zu verhelfen ist innerhalb der Familie des einstigen Firmengründers wieder aufgegriffen worden und im Laufe der Zeit ist daraus das heutige Produkt namens Roadmaster entstanden.

 

Sogar große Hersteller wie Hyundai haben mittlerweile Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen, um diese Wunderfedern in ihr offizielles Zubehörsortiment aufzunehmen.

 

Was aber genau steckt dahinter? Hier einmal das Herstellervideo, das recht anschaulich die Vorzüge dieses Systems anpreist.

 

 

Einfach ausgedrückt: Roadmaster strafft die Kennlinie der Originalblattfeder.

 

Blattfedern sind aufgrund ihrer Konstruktion passiv und mit zunehmender Belastung, z.b. bei Kurvenfahrten und anderen Fahrsituationen wird das ein- und austauchen der Blattfeder stark beeinträchtigt. Roadmaster ist ein rein mechanisches Federsystem, zwischen der Hinterachsmitte und dem hinteren Federauge der Blatt- oder Parabelfeder montiert. Die Roadmaster Zugfeder wird parallel zum Federblatt mit einer vorgegebenen Vorspannung eingebaut.

 

 

So wird jede Belastung der Blattfeder erkannt und die Kennlinie der Blattfeder gestrafft, ohne die Federung zu unterbinden oder gar zu blockieren. Das Fahrverhalten ist straffer, der Fahrkomfort bleibt vollstens erhalten.

 

Das System ist für fast alle marktüblichen Fahrzeuge mit Blattfedern in verschiedenen Ausführungen erhältlich und besitzt sogar eine TÜV- und DEKRA-Zertifizierung. Diverse Fachzeitschriften testeten das Fahrverhalten nach dem Einbau in moderne Wohnmobile und bestätigten aus neutraler Sicht eine Veränderung des Fahrverhaltens im positiven Sinne sowohl im Alltagsbetrieb als auch in Grenzsituationen.

 

Weitere Informationen via eMail unter info@roadmaster.de oder auf der Website www.roadmaster.de .


Sun May 02 23:16:10 CEST 2010    |    taue2512    |    Kommentare (10)    |   Stichworte: Frankreich, Miteinander, Sicherheit, Straßenbahn

Dem einen oder anderen ist sicherlich – vielleicht bei einer Reise in den Urlaub durch Frankreich – bereits aufgefallen, das sich Franzosen für deutsche Verhältnisse manchmal recht sonderbar im Straßenverkehr benehmen. Es wird links und rechts überholt, geschnitten und gehupt.

 

Doch irgendwie haben die das miteinander bislang auf der Straße gut im Griff, denn erstaunlicherweise ergibt dies für uns Deutsche oftmals recht hektisch erscheinende Verkehrsgewusel am Ende sehr wenig Blechschäden.

 

Ich staunte nicht schlecht als ich vor ein paar Tagen Post in meinem Briefkasten hatte, die mir die Gemeindeverwaltung des Nachbarorts Blagnac zugeschickt hatte: Es geht darin um die Einführung der guten alten Straßenbahn, denn wie fast alle größeren Städte kämpft auch der Ballungsraum Toulouse mit dem langsamen Verkehrsinfarkt. Lange Zeit wurden Ausweichlösungen gesucht, das Busnetz ausgebaut und großzügige Busspuren im Bereich der Innenstadt hergerichtet. Danach kam die Toulouser Metro, nur langsam schritten die Bauarbeiten voran da der Untergrund sehr steinig ist. Mancherorts litten die alten Häuser entlang der innerstätischen Alleen wegen der Bodenbewegungen und Absenkungen des Grundwasserspiegels. Die Metro ist jedoch heute da und wird sehr gut akzeptiert.

 

Jetzt kam endlich auch noch die Straßenbahn hinzu.

 

Die Trasse der Straßenbahn vom Stadtzentrum über mehrere Haltestellen in Richtung Flughafen soll nun testweise in Betrieb genommen werden und weil mit einem Zug auf der Straße die Mehrheit der autofahrenden Franzosen überfordert sind und neue Verkehrszeichen auftauchen (die normalerweise sowieso von der überwiegenden Mehrheit störrisch ignoriert werden), hat die Gemeinde nun eine Imagekampagne für das miteinander auf den Straßen gestartet.

 

Auch in Deutschland gibt es ja nicht mehr so viele Städte, die heute noch – wegen der verkehrsplanerischen Kurzsichtigkeit der 70’er Jahre – über ein Straßenbahnnetz verfügen. Überall wurden seinerzeit die Schienen übergeteert oder wichen den boomenden Taxi- oder Bus-Spuren.

 

Prominentes Beispiel: Bremerhaven. Wenn die Re-Aktivierung des Straßenbahnnetzes nicht so viel Geld kosten würde, wäre heutzutage der Unterhalt einer Straßenbahn deutlich günstiger und wirtschaftlicher als die vielen innerstädtischen Omnibuslinien.

 

 

 

Doch zurück nach Südfrankreich, der Franzose lernt in dieser Broschüre nun neben den neuen Verkehrszeichen auch sinnvolle Dinge, wie:

 

  • Die Straßenbahnspur ist kein Gehweg – Die Rasenflächen der Schienenstränge sind kein Platz fürs Jogging oder fürs Wandern.
  • Die Straßenbahn ist leise – Wenn sie in der Nähe der Gleise sind, seien Sie aufmerksam.
  • Eine Straßenbahn kann eine andere verdecken – Sie fährt wie die Autos rechts und bevor man die Gleise kreuzt sollte man nach links und rechts schauen. 

 

Okay, die erste Information ist wirklich ein wenig weit hergeholt, wie ich finde und der Rest ist eher Allgemeinbildung.

Gut gemacht sind aber die bebilderten Beispiele der Broschüre.

 

Nein, in Zukunft parken wir unser Auto eben nicht mehr wo wir wollen oder hängen am lauen Sommerabend lässig über den Metallgittern.

Und? Wie sieht‘s bei Euch aus in puncto „automobiles Zusammenleben mit der Straßenbahn? Seid Ihr fit was das „miteinander“ angeht?

 

 

Die Broschüre findet ihr im Dateianhang als PDF.

tram info.pdf (810 mal heruntergeladen)

Tue Feb 23 14:37:40 CET 2010    |    taue2512    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: Helm, Motorrad, Sicherheit

Es ist schon sehr interessant, wie Erfindungen im alltäglichen Leben ein großes Plus an Sicherheit geben können. Im aktuellen Beispiel nimmt sich der renomierte belgische Helmhersteller LAZER den torsionsbedingten Hals- und Gehirn-Verletzungen bei schweren Motorradunfällen an - und das ganz simpel mit einer besonders "flutschigen" Helmaußenseite, die nun den Namen Superskin trägt.

 

 

Diese zweite Haut besteht aus einer sehr elastischen Membran, die auf einer Gel-Schicht schwimmt und die Außenseite des Helms komplett umspannt.

 

Und das nicht von ungefähr: Statistisch trifft es den Kopf in 8 von 10 Motorradunfällen. Und nach einer europäischen Studie ist der sogenannte "Torsions-Schock" die Hauptursache für schwere Verletzungen des Gehirns. Um die Ursachen eines solchen "Dreh-Schocks" zu verstehen, sollte man wissen das das menschliche Gehirn nicht an der Schädelbasis befestigt ist: Es "schwimmt" sozusagen in unserem Schädel, in einer flüssigen Substanz - die auch Liquor genannt wird.

 

Wenn ein Motorradfahrer nun mit seinem Kopf in der Folge eines Unfalls mit hoher Geschwindigkeit auf der harten Straße aufschlägt, bewirkt dieser Aufprall zwangsläufig eine Drehbewegung des Kopfes, bei dem das Gehirn versucht der plötzlichen Drehbewegung des Schädels zu folgen. Bei dieser Drehung können aber Nervenfasern und Blutgefäße im Gehirn zerreißen, zum Teil mit sehr üblen Auswirkungen (z.B. Koma, Lähmungen, neurologische Störungen ...).

 

Ärzte nennen sowas dann "intrazerebrale Läsionen".

 

 

Auf der Suche nach einem Weg, den Effekt dieser Drehung abzuschwächen hat die belgische Helmfirma LAZER nun Superskin erfunden und patentiert. Das Risiko für intrazerebrale Läsionen wird damit um fast 68% gemildert. Das Funktionsprinzip ist dabei direkt von der Natur inspiriert.

 

Der Helm hat eine zweite dehnbare Außenhaut, die ähnlich der menschlichen Haut auf dem knöchernen Schädel funktioniert und bis auf das achtfache gedehnt werden kann.  Das direkt unter dieser elastischen Haut aufgebrachte Gel schmiert die Stelle wo der Kopf auf den Asphalt schlägt und vermindert so effektiv die auftretenden Reibungskräfte wie auch das Video eindrucksvoll belegt.

 

Preislich und gewichtstechnisch soll dieses Plus an passiver Sicherheit kaum auffallen.


Fri Jan 22 00:50:13 CET 2010    |    taue2512    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: Flughafen, Flugsicherheit, Nacktscanner, Sicherheit, Terror, Terrorismus

Nun ist es wieder einmal passiert, in den USA wurde ein unbescholtener Bürger das Opfer einer zielgerichteten Attacke eines vermeintlichen Rechtsstaates. Auf einem Inlandsflug wollte ein streng jüdischgläubiger amerikanischer Staatsbürger eigentlich nichts anderes tun als zu beten, ein unverzichtbares Utensil hierbei ist für ihn eine lederne Schlaufe - der sogenannte Tefillin, dieser wird normalerweise bei jedem Morgengebet getragen. Der Lederriemen ließ einen mitreisenden etwas töffeligen Passagier allerdings schlimmeres vermuten und so kam es wie es kommen musste: Der betende wurde verpetzt und eine teure außerplanmäßige Zwischenlandung später konnte eben dieser Passagier seinem Flieger im FBI-Gewahrsam nur noch hinterher blicken.

 

Wie weit sind wir eigentlich inzwischen gekommen, dass mit solchen einfachsten Stasi-Methoden jemand jemand anderen nur durch einen simplen Verdacht begründet einer Straftat bezichtigen kann – mit zum Teil sehr üblen Konsequenzen. Wenn wir mal ein wenig genauer hinter die Kulissen dieser organisierten Angst schauen, wird eine Sache jedem mündigen Bürger klar und es stellt sich die Frage warum in einer ebensolchen Situation nicht die beteiligten Personen einfach mal ihr Hirn einschalten können.

 

Der liebe Gott hat uns Menschen eine wichtige Eigenschaft verliehen, die uns wesentlich von den einfachen Tieren – besonders den Primaten – unterscheidet: Die Fähigkeit zum analytischen Denken.

 

Und so sollte selbst einer blonden durchschnittlich begabten amerikanischen Flugbegleiterin im ersten Lehrjahr einfallen, das man mit einem Lederriemen am Bein kein Loch in den Rumpf sprengen, geschweige denn den Piloten auspeitschen kann und Missverständnisse von argwöhnischen hypergestressten Wenigfliegern könnten somit quasi bereits im Keim erstickt und entkräftet werden.

 

 

Sie: "Schatzi, freust Du Dich wirklich auf unseren ersten gemeinsamen Urlaub?"

Er: "Sicher doch! Warte erst mal auf die Sicherheitskontrolle!"

 

Mal ehrlich: Was soll die ganze Diskussion über die Nacktscanner? Haben die Lobbyisten, die vor nicht allzu langer Zeit den Weltuntergang wegen der Schweinegrippe heraufbeschworen haben alle auf einmal den Arbeitgeber gewechselt? Das Beispiel Schweinegrippe hat uns allen doch bestens gezeigt, das angebliche „Experten“ sich auch mal gewaltig irren können, die Regierung aber immer öfter auf solche Spinnereien reinfällt. Jetzt sitzen wir auf Tonnen von Impfstoff und wer zahlt am Ende für diesen Dummfug? Richtig, der gemeine Steuerzahler.

 

Man kommt sich ja schon fast als Last vor, wenn man sich erdreistet in diesen „Terror-Tagen“ mit dem Flieger zu verreisen. Passiert man die Sicherheitskontrollen an irgendeinem X-beliebigen Airport ohne Nacktscanner meint man die vermeintliche Panik in den Augen der unterbezahlten Hilfs-Sheriffs zu erkennen, nach dem Motto: „Wir wollen jetzt bloß keinen Fehler machen!“

 

Das zeigt doch, dass selbst solche Profis der Branche mittlerweile durch diese Terroristen (und damit meine ich in diesem Falle nun explizit die Lobbyisten der Nacktscanner-Hersteller) eingeschüchtert worden sind. Wild diskutiert wird jetzt der Einsatz zweier möglicher Technologien von Nacktscannern. Zum ersten den vergleichsweise billigen Röntgen-Ganzkörperscannern, die wegen der möglichen Strahlenbelastung von Vielfliegern aber gewiss nicht medizinisch unbedenklich sind und die neuere Generation die mit ein wenig gesünderen aber dennoch von der Langzeitwirkung her unerforschten Millimeterwellen arbeitet. Kommt irgendwann ersterer kann ich als Vielflieger bestimmt bald nachts lesen, ohne Nachttischlampe. Das Beste: Die hypermodernen Scanner kosten pro Stück mindestens 700.000 EUR! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, fast eine dreiviertel Million Schleifen für eine quasi nichtexistente Gefahr mal mindestens 6, denn so viel bräuchte sogar ein Provinzflughafen wie Bremen.

 

Aber sein wir mal ein wenig ehrlich zu uns selbst: Wäre die Terrorgefahr wirklich so unheimlich groß und akut wie die ganzen achso plötzlich von überall her in den Medien auftauchenden „Flugsicherheitsexperten“ immer beschwören, hätte es doch schon weitaus mehr Zwischenfälle wie die des Unterhosenbombers an Weihnachten gegeben, oder? In Anbetracht der weltweiten Passagierzahlen im Flugverkehr und den vielen Flughäfen ist dieser eine Vorfall in 4 Wochen nun doch wirklich ein Tropfen auf das in diesem Falle sehr passende noch heiße Bein, oder?

 

Vielleicht wissen wir alle aber auch nur die halbe Wahrheit und sind allesamt Opfer einer globalen Verschwörung. In der Zwischenzeit wurden nämlich klammheimlich an amerikanischen Flughäfen Tausende und Abertausende von terrorverdächtigen Reisenden schwupp-di-wupp schnell nach mittelalterlicher Manier mit einem Knüppel betäubt und ein schwarzer Stoffbeutel über deren Kopf gestülpt - als die Opfer schließlich wieder zu sich kamen erkannten diese Personen das sie nun ohne Anwalt und Rechte in Guantanamo leben.

 

Und so schließt sich der Kreis: Ja! Seht es endlich ein, wir befinden uns wieder einmal in tiefsten finsteren Mittelalter! Nur ist es diesmal ausnahmsweise mal nicht die Kirche, die die unbescholtenen Bürger vor großem heraufziehendem Unheil warnt und mit dem Verkauf von Ablassscheinen eine schnelle Mark macht.

 

Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser ganze Sicherheitswahn einzig und allein wirtschaftliche Ziele verfolgt um entweder höhere Flughafensteuern oder die Anschaffung von lauter nutzlosen Gerätschaften zu rechtfertigen.

 

Und nun? Lücken gibt es bekanntlich in jedem noch so guten (Überwachungs-)System und wenn dann in ein paar Jahren alle Flughäfen so sicher wie das Gold in Fort Knox sind, suchen sich die Terroristen dann logischerweise eben andere Ziele aus. So wie es zum Beispiel die ETA in Spanien vor ein paar Jahren allen vorgemacht hat explodieren dann halt die morgendlichen vollbesetzten Pendlerzüge. Hat damals etwa jemand geschrien und Ganzkörperscanner auf allen Bahnhöfen gefordert? Nein, natürlich nicht! Müssen wir denn irgendwann tatsächlich alle auf dem täglichen Weg zur Arbeit in der U-Bahn oder im Bus um unser aller Leben bangen? Wann kommen die ersten Hardliner, die Ultraschalluntersuchungen von Flugpassagieren fordern – nach dem Motto: "Alle Flugpassagiere des Fluges LH344 nach New York zur Darmspiegelung mit vorheriger Stuhlentleerung bitte hinten rechts anstellen!"

 

Wie toll die Sicherheitskontrollen nun durch den aktuellen Wahn(-sinn) geworden sind kann ich als Vielflieger sehr gut selbst beurteilen: Liebe Terroristen, wenn ihr also mal was größeres vor habt fliegt ihr am besten von Paris CDG Terminal 2G. (Okay, München geht zur Not auch, wo dort gerade erst jemand per Zufall „übersehen“ wurde.) In Paris werde ich in rund einem Viertel aller Fälle bei denen die Sicherheitsschleuse piept lässig ohne weitere Leibesvisitation durchgewunken, besonders wenn vor einem jemand mit einer nicht versiegelten Flasche Jack Daniels die Sicherheitsleute in Schach hält und in gebrochenem Englisch stammelt das sei aber trotzdem "Duty Free". Und genau diese Erfahrung zeigt auch, das in puncto Sicherheit einfach alle Länder an einem gemeinsamen Strang ziehen müssen – Forderungen können nicht immer nur einzig und allein aus den USA kommen – und wozu brauchen die bitteschön obendrein meine Kreditkartendaten?

 

Es geht vielmehr darum endlich einheitliche Standards einzuführen mit denen wirklich alle Leute – insbesondere die unbescholtenen Reisenden leben können. Ansonsten kommt es in Zukunft vermehrt zu „Zwischenfällen“, wenn ein dunkelhäutiger Nigerianer wegen Brechdurchfall mitten im Flug erst nach einer halben Stunde von der Bordtoilette zurück an seinen Platz kommt und wieder so ein eingeschüchterter hypergenauer Fluggast die flotte Stewardess herbei klingelt weil er sich vor ihr profilieren will. Und noch was, liebe Medien: Macht Euch nicht zu Handlangern dieser „Terroristen in Nadelstreifen“ (den Lobbyisten), die lediglich imaginäre Sicherheit teuer verkaufen wollen.

 

Wer kennt z.B. die genauen zur Zeit eigentlich immer noch gültigen EU-Richtlinien für das Handgepäck, nach denen man z.B. durchaus ein kleines Messer, eine Nagelfeile oder Schraubenzieher im Handgepäck transportieren darf, wenn dessen Länge unterhalb gewisser Grenzen (< 6cm) bleibt.

 

Aber die Sicherheits-Aushilfen an den Schleusen sind auch hier wieder so geblendet vom Terrorwahn einzelner lauter Kriegstreiber, das sie ganz schnell geltendes EU-Recht mit Füßen treten und ziehen es lieber vor der armen alten Oma die 50 Jahre alte Erb-Nagelfeile mit dem edlen Schildpattgriff aus der Handtasche zu ziehen, nur um diese anschliessend fachgerecht zu vernichten - Omma ist ja schliesslich ein "erhebliches potentielles Sicherheitsrisiko".

 

Ich freue mich schon mal pauschal auf meinen nächsten Urlaubsflug wenn ich mit schwefelgelbem Milchpulver auf meinem dunkeln Pullover aus der Bordtoilette heraustrete, weil beim Wickeln unserer Tochter und der Flaschenvorbereitung mal wieder was wegen einem Luftloch danebengegangen ist.


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