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Sat Jul 05 17:14:34 CEST 2014    |    taue2512    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: Hybrid, Silvretta, Volkswagen, XL1

 

Was lange währt, wird super gut! Als vor über 10 Jahren die Ankündigung vom damaligen VW-Chef Piëch gemacht wurde, das VW sich an die Entwicklung eines 1-Liter-Autos macht, schlug diese Nachricht ein wie eine Bombe. Hybridtechnologie und Batterien waren zum damaligen Zeitpunkt eher noch Luxus und kaum ein Deutscher Hersteller hatte genügend Erfahrung, um der asiatischen Konkurrenz wie Toyota Prius oder den Modellen von Lexus Paroli zu bieten.

 

 

Heute - drei Modell-Entwicklungsphasen später - ist aus der Vision endlich Realität geworden: Der VW XL1 kann in Europa seit ein paar Tagen beim VW-Händler bestellt werden, und die Kleinserien-Produktion von 250 Exemplaren zum Preis von jeweils rund 112.000€ ist im Juni ebenfalls angelaufen. Und er liegt sogar im NEFZ noch 0,1 Liter unterhalb der einstmals gesetzten 1-Liter-Grenze!

 

Ich konnte heute mit dem Projektleiter Holger Bock persönlich eine Runde in diesem wirklich außergewöhnlichen Fahrzeug drehen und mir einen recht guten und insgesamt sehr positiven Fahreindruck verschaffen. Ich bin ehrlich gesagt sprachlos, denn die Systemleistung von "nur" 75 PS, zusammengesetzt aus 27 voll-elektrischen und 48 Zweizylinder-TDI-Pferdestärken nach Euro-6-Norm, überzeugt auf voller Länge durch die butterweiche und sehr intelligente Regelung. Weiteres Gimmick ist das tief gegen Blendung in die Flügeltüren integrierte Kamera-Monitor-System mit Restlichtverstärker als Aussenspiegelersatz.

 

Trotz der kompakten äußeren Abmessungen ist das Raumgefühl alles andere als eingeengt. VW erreicht dies durch einen Trick, bei dem der Beifahrersitz leicht hinter den Fahrersitz zurückverlegt wurde.

 

 

Rund 50km sind rein-elektrisch durchaus drin und es kann sogar rekuperiert, der Wagen obendrein per Knopfdruck in einen rein-elektrischen Fahrmodus gezwungen werden, wobei der kleine TDI bei Bedarf jederzeit quasi aus Sicherheitsgründen miteinspringen kann. Bei der Ladung des Plug-In-Hybriden kann der Nutzer entweder auf CCS oder die normale Haushaltssteckdose setzen. Während des gesamten Designprozesses wurde Gewicht nur auf dessen Ersparnis gelegt: Carbon-Monocoque, Leichtbau-Materialien im Innenraum und der Karosserie, konsequenter Verzicht auf Helferlein wie z.B. eine Servolenkung, Magnesium-Felgen und Keramik-Bremsen - Hi-Tech zu einem immer noch fairen Preis.

 

Der Wagen hat viel Inspirationen für die anderen Elektro- und Hybrid-Modelle von Volkswagen eingebracht, so wird zum Beispiel eine Identische Antriebsgruppe aus dem XL1 auch im projektierten Twin-Up! Kleinsthybriden Verwendung finden.

 

 

Die Lenkung ist sehr präzise, im normalen Setting verhält sich der Wagen trotz seines leichten Gewichts von unter 800kg und seines Heckantriebs sehr artig. Wer es ein wenig sportlicher mag, kann auch die Einstellung S fahren, hier regelt das ESP weniger stark und die Schaltzeiten sind erheblich knackiger.

 

 

Sehr beeindruckend fand ich der absolut gleitende Übergang vom reinen Elektro- zum TDI-Betrieb, der kleine 800ccm-Diesel im Rücken ist kaum hörbar und insgesamt ist es auch im Innenraum für ein thermisch angetriebenes Fahrzeug erfreulich ruhig, was dem weltbesten Cw-Wert für ein Serienauto von nur 0,186 geschuldet ist.

 

 

Insgesamt ein Auto von dem man in Zukunft sicherlich noch mehr sehen wird, sei es "am Stück" oder als Vorreiter für einzelne Technologien in Fahrzeugen der Großserie.

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