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Mon Sep 29 15:17:11 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

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Zehntes Update: La Fortuna > Sarcero > Sarchi > Alajuela

 

 

Von La Fortuna aus ging es am vorletzten Tag unseres Urlaubs über Sarcero und Sarchi zum Hotel in der Nähe des Flughafens von Alajuela bei San Jose.

 

Sarcero ist bekannt durch die bunt angemalten Pferdekarren, die man überall stehen sieht und bietet ein Tal mit viel Kaffeeanbau. Dort kann man u.a. auch mal eine Kaffeeplantage und Rösterei besichtigen. In Sarchi ist die Hochburg der Kunst- und Möbeltischler und wir sahen uns ein paar Läden und Werkstätten an. In einer Werkstatt sahen wir dem Inhaber zu wie er Intarsien in eine Tischplatte aus Pinienholz schnitzte, als wir wegfuhren schenkte uns der Herr einfach so eine gedrechselte Holzschüssel – einfach so – eine echt nette Geste.

 

Ich hatte ein Hotel in der Nähe der Airports gebucht und wir mussten vorher noch unseren Terios bei POAS in der Nähe des Airports abgeben. Naja, wie zu erwarten waren meine beiden Blank-VISA-Belege natürlich noch nicht von Cahuita aus bei denen angekommen. Nach einer Rückgabeinspektion ohne Beanstandungen und Probleme brachte man uns sogar mit einem eigenen POAS-Bus kostenlos bis ins 5km entfernte Hotel.

 

Das Hotel war für seine 48 US$ okay, zumal bei HRS.de stand das es einen kostenlosen Airport-Shuttle anbietet. Da wir aber bereits den nächsten Morgen um 5h in der frühe abreisen mussten, die Rezeption aber erst ab 5.30h besetzt ist musste ein Taxi organisiert werden. Plötzlich sagte der Inhaber das zum Hotelpreis noch irgendwelche ominösen Steuern hinzukommen würden und das das Zimmer nun 54 US$ kosten würde – Klar doch, alles wegen dem „kostenfreien“ Airport-Taxi.

 

Klar hat er nun eine negative Bewertung bei HRS.de bekommen, denn der dreiste Taxifahrer chauffierte uns ohne sein Taxameter einzustellen bis zum Airport und als wir die Koffer aus dem Wagen holten fragte er nach Geld für die Tour. Ich sagte ich habe nichts bei mir und das das Hotel bezahlt, er meinte darauf nur: „OK!“. Frei nach dem Motto, versuchen kann man’s ja mal. Miese Tour.

 

Im Airport sind die bei abreise fälligen Steuern pro Nase nun auch auf 26 US$ gestiegen. Der Flieger nach Miami ging pünktlich um 7.30h ab und kam ohne Verzögerung nach gut 3h an. In Miami dann wegen Gewitter in New York gut 100 Minuten Verspätung des Anschlusses, während des Wartens habe ich den wohl teuersten und schlechtesten Tiefkühlfleisch-Burger meines gesamtes Lebens gegessen - ausgerechnet im Land der Hamburger - und weiter ging es ein wenig später nach New York JFK, wo wir mit gut 90 Minuten Verspätung ankamen.

 

Eigentlich wollte ich noch shoppen, weil mein PASSAT CC ja bekanntlich nicht mit meinem LG Telefon spricht sollte es ein NOKIA N95 sein. Dies war aber trotz Duty-free in JFK viel zu teuer (649.99 US$) im Gegensatz zu 329 EUR im Internet. Das Boarding nach Paris war fast pünktlich und um 22.00h hoben wir mit etwas Verspätung als achtes Flugzeug in der Warteschlange in den verregneten New Yorker Himmel ab. Gegen 10.30h kamen wir nach einem ansonsten unspektakulären Flug in Paris CDG an und wir nahmen erst mal eine Dusche in der KLM / AirFrance Lounge im Terminal 2F. Der Anschluss nach Toulouse war ebenfalls pünktlich um 15.55h, also waren wir 17.30h bei uns zuhause.

 

Costa Rica sieht mich bestimmt irgendwann mal wieder, aber sicherlich nicht in der Hauptsaison. Die Preise für Lebensmittel, Sprit und Unterkünfte schrecken schon sehr ab. Dazu kommen die unverschämt hohen Kosten für Nationalparks und Sehenswürdigkeiten.


Mon Sep 29 15:13:52 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

Neuntes Update: La Fortuna und Vulkan El Arenal

 

Die kleine Stadt La Fortuna ist eine Touristenhochburg gleich in der Nähe des Vulkans Arenal. Dieser nur 1.633m hohe Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane Mittelamerikas. Der letzte Ausbruch fand zwar 1968 statt, aber seither spuckt er rund um die Uhr und stetig Lava und Gesteinsbrocken und grummelt von Zeit zu Zeit etwas.

 

Zum Leidwesen der Hoteliers änderte der Vulkan vor 60 Jahren einfach die aktive Seite von der Stadtseite im Nordosten auf die unbewohnte Nordwestseite. Von der Stadt aus ist abends deshalb nur ein Feuerschein in den Wolken, die aus dem Vulkankegel aufsteigen zu sehen. Um die Lava selbst zu sehen, muss man in das kleine Dorf El Castillo reisen. Da wir die letzten Tage bis zu unserem Abreisetag in der Umgebung von La Fortuna verbringen wollten, buchten wir für 3 Tage ein Doppelzimmer im Hotel Sierra Arenal für 40 US$ die Nacht. Das Beste war, das man von seinem Bett aus den Vulkan immer im Auge hat. Wir sind am nächsten Tag vorbei an den vielen Thermen in Richtung Vulkan aufgebrochen. Ein weiterer romantischer Geldspartipp: Die Thermen sind sehr teuer, was den Eintrittspreis betrifft (ca. 30 US$ pro Nase) und das Interieur ist eher kitschig-amerikanisch als hochwertig. Dabei brauchen die Betreiber noch nicht einmal Heizkosten zahlen! Deswegen haben wir unseren Wagen einfach auf dem Parkplatz der Tabacon-Therme geparkt, sind 50m die Straße weiter gelaufen bis zu einer kleinen Brücke und zu einem dort versteckt gelegenen Trampelpfad.

 

Nach dem Abstieg befindet man sich direkt unter der Straße (Vorsicht, denn unter der Brücke ist der Beton sehr glitschig) und in der Nähe befinden sich die Reste einer alten Therme am Fluss, die Anfang des 19. Jahrhunderts von den einheimischen dort errichtet wurde. Es war niemand da, also hatten wir diesen vergessenen Platz ganz für uns alleine. Einfach schön, das Wasser hatte wieder angenehme 40 Grad, stellenweise sogar etwas mehr und man konnte darin echt entspannen und abschalten. Wir hatten sogar das Glück einen Jesus-Christ-Lizard zu sehen, der über das heiße Wasser lief um Mücken und Libellen zu fangen.

 

Das bekommt man auf keinen Fall wenn man nur einen Steinwurf nebenan seine 60 US$ bezahlt hätte und dazu ist das Wasser das gleiche. Wichtig ist nur immer daran zu denken, niemals den Kopf in das heiße Wasser einzutauchen, da dieses Bakterien enthält die sich im menschlichen Gehörgang sehr wohlfühlen und sich dort super vermehren.

Kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit fuhren wir weiter nach El Castillo und aßen bei einem sehr netten und empfehlenswerten Einheimischen („Tourist Info“) zu Abend, es gab Kaffee, Fruchtsäfte und 8 frisch mit viel Herz zubereitete Schaschlik-Spieße mit eigens gemixter Sauce, sowie traditioneller Kürbiskuchen für nicht einmal 12 US$. Ein weiterer Geheimtipp. Der einheimische sagte uns dass man von der Straße weiter oben einen tollen Blick auf den Vulkan hätte und somit fuhren wir hoch bis es nicht mehr weiterging.

 

Er hatte nicht zu viel versprochen, der Vulkan spuckte Lava und schoss Gesteinsbrocken in sicherer Entfernung vor uns die gesamte Bergflanke hinunter. Ein richtig sehenswertes Schauspiel. Hinter uns das ständige blinken der Leuchtkäfer sah fast so aus als ob ein Sternenregen niederging. Nach ein bis zwei Stunden des Zusehens machten wir uns langsam in der Nacht auf den Rückweg. Eine gut 2m lange Giftschlange namens „Fer-de-Lance“ kreuzte vor unserem Wagen seelenruhig die Straße.

 

Am anderen Morgen ging es zum Wasserfall von La Fortuna, wieder ein kostenpflichtiger Nationalpark in Privathand. Von den Eintrittsgeldern werden gemeinnützige Projekte in der Stadt finanziert. Das Wasser ist sehr kalt, der Abstieg etwas beschwerlich – trotz der vielen Stufen. Unten angekommen kann man baden oder sich zum sonnen auf die heißen Lavasteine legen, aber der Ort ist zugenagelt von Touristen und wenig interessant für Naturliebhaber.

 

Für den Nachmittag haben wir noch eine gut 3-stündige Tour zu Pferd zu den Flanken des Vulkans El Arenal gemacht, das war ebenfalls sehr eindrucksvoll denn ich hätte nie gedacht das ein 12 Jahre altes Pferd bei den auf- und abstiegen auf rutschigen Schotterwegen und Flussquerungen doch geländegängiger ist als unser liebgewonnener Terios, und das mit nur einem PS! Die Pferdetour ist zu empfehlen, der Veranstalter aber mit Sorgfalt zu wählen, denn manchmal sieht man echt ausgebeutete Klepper mit Touristen oben drauf und ich finde das muss nicht sein. Am besten vorher den Stall und das Pferd gut anschauen um beim kleinsten Makel den Veranstalter wechseln.

 

Neben ausspannen waren wir danach noch mit essen beschäftigt, gleich in der Nähe des Hotels haben wir eine 2-Personen Fischplatte mit Hummer und allem was das Meer so hergibt vertilgt, inklusive aller Getränke waren die 80 US$ für ein festliches Abschlussessen gut investiert.


Mon Sep 29 15:06:13 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

Achtes Update: Nuevo Arenal > Tenorio Nationalpark > La Fortuna

 

An nächsten Morgen dann schnell weg vom Ort des Grauens, zum Vulkan Tenorio (1.916m). Diesmal sollte nicht wieder unser kleines „Ü-Ei“ leiden, sondern dieser Park glänzt mit einem kleinen Wasserfall, blauem Wasser und vielen heißen Quellen.

 

Da wir nicht wieder ganz bis in den Süden bis Canas runter wollten, schauten wir in der Karte nach einer alternativen Route. Diese gab es wohl auch – in Form eines Feldweges – wir fuhren frisch drauf los. In einem kleinen Dorf namens Tierras Morenas angekommen fragten wir nach dem Weg und ein kleiner kauziger aber netter Opa zu Pferd mit Strohhut brachte uns zum schmunzeln: Bijuagua? Tilagua? Tenorio?

 

Zusätzlich zu seinen schweren Hörproblemen versuchte er noch unsere Karte zu deuten (was ihm ohne Brille trefflich schwerfiel). Jedenfalls meinte er wohl, dass der Weg über Canas besser sei. Wir bedankten uns aber wir fuhren trotzdem den Feldweg weiter. Kurze Zeit später erfuhren wir was der alte Farmer meinte. Der Weg war zum Teil bis zur Hälfte vom Wasser weggerissen und tiefe Spurrinnen verlangsamten das Fortkommen.

Keine Menschenseele weit und breit und ich sah mich schon mit einem Loch in der Ölwanne den ADAC in München anrufen, aber es gab noch nicht einmal ein GSM-Netz hier! Also stur weiter geradeaus.

 

Dann endlich Zivilisation! Häuser! Eine Siedlung! Aber was war das? Uns trennte ein breiter doch etwas schnell strömender Fluss von der anderen Seite. Es führte eine Straße runter zum Ufer, wird wohl eine Wurt sein. Ich zog die Schuhe aus und durchquerte das Wasser bis zur anderen Seite ganz langsam, das Ergebnis war ungefähr eine halbe Kniehöhe und fester steiniger Grund. Für unser Ü-Ei ein durchaus schiffbares Gewässer! Meine Freundin durchquerte den Fluss mit dem Terios langsam und souverän bis zur anderen Seite.

 

Es ging weiter auf einer geteerten Straße bis zum Nationalpark, beidem wir gegen Mittag ankamen.

 

Blauer WasserfallBlauer Wasserfall

Die gut 45 Minuten Fußmarsch (ca. 2km) bis hinunter zum Wasserfall lohnen sich. Das Wasser erstrahlt wirklich hellblau. Die kommt durch die vielen im Wasser gelösten Schwefelteilchen, die das Sonnenlicht reflektieren. Nach dem Wasserfall weiter zu einer Aussichtsplattform, die einen schönen Blick über die Wälder und Hügel bietet. Es fing an zu regnen, wir setzten unseren Weg fort vorbei an heißen Quellen, einer Flussgabelung an der blaues Wasser auf braunes Morastwasser trifft und sich mischt hinweg über Baumstämme zur Querung der Flüsse bis an eine Stelle wo mehrere heiße Quellen am Ufer eines reißenden Flusses münden.

 

Beim Eingang in den Nationalpark trägt man sich in ein Buch ein, somit weiß man wie viele Leute sich vor einem im Park befinden. In Anbetracht der Anzahl Leute, die unseren Weg in Richtung Ausgang kreuzten kamen wir zu dem Schluss dass sich genau jetzt ein heißes Bad – allein schon wegen dem strömenden Regen – anbieten würde.

 

Die blaue LaguneDie blaue Lagune

Da wir keine Badeklamotten eingepackt hatten ging es halt auch mal ohne. Es war einfach wunderschön, der Regen, das 40 Grad warme Wasser und direkt nebenan das rauschen des reißenden Flusses vermischt mit den Geräuschen des Urwaldes. Und Tarzan und Jane in Ihrer Badewanne – echt voll romantisch. Beim einsetzen der Dunkelheit machten wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz und fuhren über Upala an der Grenz zu Nicaragua und San Rafael de Guatuso bis nach La Fortuna.


Mon Sep 29 15:02:45 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

Siebtes Update: Quepos > Pazifikküste > Transamericana > Nuevo Arenal

 

Den nächsten Morgen ging es sehr früh mit dem Wagen weiter in Richtung Norden. Vorbei an den schrecklichen Touristenhochburgen Parrita und Jacco. Letztere Stadt glänzt durch die vielen und absolut unpassenden Hochhäuser direkt in Strandnähe und es wird weiter kräftig gebaut.

 

Der Strand und die Bucht von Herradura sind zwar (noch) nett anzusehen und wurden auch im Film „1492“ als Urwald-Kulisse benutzt, mittlerweile läuft dieses Gebiet aber Gefahr mit Apartments regelrecht dichtplaniert zu werden. Wir folgten der Transamericana bis Canas, wer hier erwartet dass die wichtigste Nord-Süd Verbindung Amerikas eine Autobahn ist, wird enttäuscht sein. Die Straße ist nicht viel mehr als eine schlaglochübersäte Urwald-Landstraße.

Von Canas weiter nach Tilaran und um den See herum bis Nuevo Arenal. Ich wollte eigentlich die letzten Tage in ruhigen verbringen, und so entschlossen wir uns in dem Hotel „Eco-Lodge“ in Nuevo Arenal zu nächtigen. Die Lage und die Aktivitäten in Hotelnähe klangen verlockend. Eigener Naturpark mit See, Reiten, Canopy und vieles mehr. Das Hotel war recht gemütlich von Interieur und so blieben wir.

 

Dann am Abend die Ernüchterung, eine amerikanische Reisegruppe mit wild gackernden Damen und dickleibigen Herren, die nichts besseres zu tun hatten als wie die Heuschrecken über ein drittklassiges Buffet herzufallen und einem noch dazu das Besteck zu klauen wenn man selber mal kurz nicht am Platz ist. Dies festigte meine Entscheidung und wir planten entsprechend um, ich ging zur Rezeption und verkündete meine Abreise für den nächsten Morgen.

 


Mon Sep 29 14:57:12 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

Sechstes Update: Tal von Orosi > San Isidro > Bahia (Pazifik) > Quepos

Wir beendeten die Rundtour durch das Orosi Tal am nächsten Tag, der Stausee war trotz der Regenfälle erstaunlich leer. An Wege lag noch die Ruine der Kirche aus der Kolonialzeit. Ein wirklich sehr schöner Platz zum pausieren.

 

Über das zentrale Gebirge hinweg sind wir dann Richtung Westen aufgebrochen, um neben der Karibikküste auch einmal die Pazifikküste zu sehen. Als wir in Dominical ankamen erhielten wir von einer einheimischen Tica den Tipp nach Ventanas zu fahren da dieser Strand menschenleer sei und auch sehr schön anzusehen sei. Gesagt, getan.

 

Der Strand gehört zu einer alten Kokosplantage, die direkt in einer Felsenbucht bis an das Wasser reicht. Die Gezeiten haben bereits tiefe Tunnel, die von einer Seite des Felsens bis zur anderen reichen, gegraben. Als wir ankamen, konnten wir den Wagen auf dem bewachten Parkplatz der Plantage für gut 300 Colones die Stunde parken, somit mussten wir nicht viel ausladen.

 

Der Strand ist echt Traumhaft, die Tunnel am Nordende sind sehenswert, die Felsen im Süden sind von Affen bevölkert. Der Strand selber ist aus sehr feinem dunklem Vulkansand und frei von Steinen oder stacheligem Getier oder scharfkantigen Muscheln. Einfach paradiesisch. Wir verbrachten den Nachmittag dort und machten uns auf den Weg in die Hafenstadt Quepos.

Kurz vor Dominical sahen wir einen Geldtransporter auf dem rechten Seitenstreifen mit geöffneter Tür, was mich etwas wunderte. Ich machte ein Foto und fuhr weiter zum 6km entfernt gelegenen Polizeiposten an der Kreuzung San Isidro / Quepos. Mit meinen wenigen Spanisch-Kenntnissen und dank des Fotos teilte ich den Beamten mit das kurz vor dem Ort ein Geldtransporter offenbar Probleme hat, mit offener Tür dasteht und weit und breit kein Personal in Sicht ist. Die Beamten setzten sich in Bewegung und wir fuhren weiter in Richtung Quepos. Die gut 60km lange Strecke vorbei an schier endlosen Palmenhainen, die der Ölgewinnung dienen, ist nur eine von vielen Schlaglöchern durchsetzte Schotterstrecke. Es fing wieder einmal der Abendregen an, die Leute fuhren bei Dunkelheit ohne Licht und durch die Flutwellen der Schlaglöcher auf der Motorhaube und vor den Scheinwerfern war es schwer genug überhaupt die Straße zu erkennen.

 

In Quepos angekommen nächtigten wir in einem Hotel. Am Abend sahen wir im Fernsehen in den lokalen Nachrichten einen Bericht über unseren Geldtransporter vom Nachmittag, offensichtlich wurde dieser angehalten und ausgeraubt und die Begleitpersonen gefesselt die Böschung zum Meer hin heruntergeworfen. Beide sind – von wenigen leichten Verletzungen abgesehen – wohlauf.


Mon Sep 29 14:52:38 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Daihatsu, Reisetipp, Terios

Fünftes Update: Archäologische Stätte von Guayabo > Vulkan Turrialba > Orosi

 

Von der archäologischen Stätte aus führte uns der Weg weiter in Richtung des Vulkans Turrialba. Der kreisrunde und mittlerweile erloschene Vulkankrater liegt in einer Höhe von 3.328m und ist meistens in dichte Wolken gehüllt. Ideales Terrain also um mal die Steigleistung unseres Terios zu prüfen!

 

Der archäologische Guide wünschte uns viel Glück und fragte im weggehen nur noch ob ich ein sicherer Fahrer im Gelände sei, da der Weg die ersten 2 bis 3 km sehr schlecht – besonders in der jetzigen Regenzeit - sei…

 

Wir sind also losgefahren und der Weg – welcher weg? Zumindest für uns Europäer war derselbe nur schwer zu erkennen. Es ging sehr langsam voran und dank Differentialsperre wurden selbst kleinere Gräben, die der Regen in die Schotter und Schlammkruste erodiert hatte souverän gemeistert. Etwas weiter waren sogar noch ein paar Häuser an denen wir vorbeikamen, die Einwohner winkten freundlich als wir vorbeifuhren. Wenig später ein kurzer Abstecher auf eine geteerte Straße und weiter rauf zum Vulkankrater. An manchen Stellen, besonders jenseits der 2.800m machte der kleine Daihatsu manchmal „Dicke-Backen“ und es fehlte an Elan und vor allem Vorwärtsdrang. Es begann zu regnen und die rutschigen Steine gemischt mit dem Schlamm trugen ihr übriges zum fortkommen bei. An manchen Stellen musste man die Kupplung zusammen mit dem Gas durchtreten und abrupt wieder kommen lassen, um die Steigungen zu meistern. Dieses Prinzip funktionierte und brachte den Wagen dann so circa 3 bis 5m mit einem Satz voran.

 

Wenig später, so circa 5km vor dem Eingang der Vulkan-Nationalparks versperrte eine große Planierraupe die Straße, der nette Herr nutzte den Regen und das Gewicht seiner Baumaschine um die unzähligen Schlaglöcher zu kitten. Er sah uns und mit einem Lächeln machte er unseren kleinen Terios bemitleidend Platz. Ich versuchte anzufahren, was aber aufgrund der starken Steigung und dem Matsch misslang. Unser „Ü-Ei“ lehnte sich nun kräftig nach links in die Böschung und drohte im Morast stecken zu bleiben und die Felswände auf der Seite drohten mit unschönen Verzierungen im Lack.

 

Gefühlvoll konnte ich den kleinen vor dem umkippen oder abrutschen bewahren und setzte zurück. Jetzt nur nicht aufgeben! Ich habe gut 30m zurückgesetzt bis kurz vor die letzte Serpentine, der Herr im Bulldozer machte ein Winkzeichen zu sich und ich beschleunigte, um an der Planierraupe endgültig vorbeizukommen. Es klappte! Mit circa 20 bis 30 km/h hüpfte der kleine Terios wie von einer Hummel gestochen am Baufahrzeug wie ein Flummi vorbei und das schwerste Teilstück des Aufstiegs war geschafft. Wenig später noch ein weiterer Halt am Tor des Nationalparks wegen der Belehrung das man nur maximal 30 Minuten auf der Aussichtsplattform verbleiben dürfe wegen der vulkanischen Gase. Das anfahren nach den Plausch mit dem Nationalpark-Sheriff funktionierte dann wieder in 2m-Häppchen den Berg hinauf nach dem Prinzip „fliegende Kupplung“. Am Gipfel angekommen fragte ich mich schon was mehr stinkt, die schwefelhaltigen Gase oder der Geruch der verbrannten Kupplung? Nach einer Abkühlphase dann der langsame Abstieg in Richtung Tal und ohne besondere Vorkommnisse.

 

Im Tal angekommen fuhren wir in Richtung des Tals von Orosi, was durch den Kaffeeanbau und sein sehr mildes Mikroklima bekannt ist. In Orosi legten wir dann auch Pause für die Nacht ein.


Mon Sep 29 14:47:29 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

Viertes Update: Cahuita > Turrialba > Archäologische Stätte von Guayabo

Wir sind früh morgens von Cahuita aus in Richtung Turrialba gefahren. In der Nähe der Stadt in Richtung Nordwesten befindet sich die einzige der Öffentlichkeit frei zugängliche archäologische Stätte des Landes. Die Regierung Costa Ricas setzt stark den Schwerpunkt auf die Ausweitung der Nationalparks, doch leider bleiben die über das Land verteilten historischen Stätten alle unerschlossen. Als wir in Guayabo ankamen wurde es bereits dunkel und wir suchten eine Herberge. Gleich in der Nähe der Archäologischen Stätte konnten wir eine komplette Villa mit gut 200qm Wohnfläche für 30 US$ mieten, das komplette Interieur war nagelneu und die Besitzerfamilie war bereits komplett auf den boomenden Tourismus in der Gegend eingestellt. Demnächst soll in Guayabo auch ein Museum eröffnet werden, denn zurzeit lagern alle gefundenen Grabbeigaben und Petroglyphen (Steinreliefs) im zentralen Museum in der Hauptstadt San Jose.

 

Jedenfalls bekamen wir am nächsten Tag auch ermäßigten Eintritt in deren Schmetterlingshaus, dort sahen wir die Kokons einer Schmetterlingsart die fast wie iPod-Zubehör aussahen mit Bonbonfarben und fließenden Formen und goldenen Streifen und Punkten auf der Hülle. Die Besitzerfamilie hatte einen familiären Draht zu einem archäologischen Guide (Schwager) und so profitierten wir am nächsten Morgen von einer gut zweieinhalb Stunden dauernden Führung für mich und meine Freundin durch die Ruinen von Guayabo. Diese Stätte ist klassifiziert als „Prä-Kolumbianisch“ und wurde bereits 800 v.Chr. erbaut. Als die ersten europäischen Siedler Anfang des 15. Jahrhunderts ankamen, wurde diese Siedlung frisch verlassen vorgefunden. Eine Theorie ist das die Eingeborenen durch mitgebrachte europäische Krankheiten verstorben sind, andere Vermutungen gehen in die Richtung dass der ansässige Stamm von einem konkurrierenden Stamm in kriegerischer Auseinandersetzung vertrieben wurde. Da Kulturell die präkolumbianische Epoche nichts mit den Mayas oder Azteken zu tun hat, kann man leider keine massiven Steinbauten besichtigen. Zu sehen gibt es lediglich bis zu 2m hohe kreisförmige Grundmauern für tipiförmige Konstruktionen aus Holz mit Palmendächern, sowie heute noch funktionierende – sowohl überirdisch als auch unterirdisch verlaufende – Aquädukte und Brunnenanlagen.

 

Sehr eindrucksvoll neben den gefundenen Gräbern ist auch die Tatsache, dass sich die Leute damals wohl sehr gelangweilt haben müssen. Denn sie bauten eine 7m breite und gut 25km lange mit großen Basaltsteinen gepflasterte Straße, die nur zu Fuß benutzt wurde. Denn Räder oder Pferdegespanne waren nachgewiesenermaßen gänzlich unbekannt. Eine wirkliche Meisterleistung. Von der gesamten Anlage sind heute erst rund 15 bis 20 Prozent erschlossen, was sich alles noch im angrenzenden Dschungel versteckt wird wohl nie erschlossen werden da die Regierung offenbar kein Interesse an der Geschichte des Landes hegt.

 


Mon Sep 29 14:42:42 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

Drittes Update: Tortuguero > Cahuita (kombinierter ÖPNV Bus & Flussboot)

 

Aus Kostengründen haben wir den gleichen Weg zurück gewählt, den wir gekommen sind. Die Boote von Tortuguero in die Hafenstadt Limon sind die reine Abzocke und kosten selbst in der Nebensaison stattliche 40 US$ pro Person, für noch nicht einmal ein Zehntel des Preises sind wir wieder nach La Pavona und weiter nach Cahuita gefahren. Cahuita liegt ganz im Südosten Costa Ricas und ist bekannt durch sein Korallenriff und den Naturpark. Das Riff wurde leider durch vulkanische Aktivität vor kurzen um sage und schreibe gut 2m angehoben, was den Tieren dort gar nicht bekommen ist. In Cahuita aber hat etwas anderes funktioniert: Weil die örtlichen Cabinas-Betreiber fürchteten das ein Nationalpark mit Eintritt die Leute vertreibt (siehe meinen letzen Absatz oben), ist der Eingang zum Nationalpark am Strand kostenfrei - während der zweite Eingang weiter im Westen an der Hauptstraße weiterhin 6 US$ kostet. Man wird beim betreten freundlich nach einer Spende gefragt und somit war ich gerne bereit 20 US$ dazulassen, da wir vorhatten etwas länger zu bleiben. So sollte das m.E. funktionieren mit den Nationalparks.

 

Der Nationalpark ist echt toll, Schlangen, Faultiere, grüne Leguane und gleich drei Affenarten - alles was das Herz begehrt. Unser Domizil war ein kleiner Bungalow mit kleiner praktischer Küche und Kühlschrank gleich direkt neben dem Park, somit kamen jeden Abend die Tiere bis vor die eigene Haustür. Ein echtes Schauspiel waren die hauseigenen Leguane, die auf dem Haufen Palmenschnitt im Garten wild lebten. Die beiden Kaimane im Brackwasser neben der Waschstelle und eine Lederschildkröte, die jeden Abend graste. Nett waren auch die vielen Krabben, die überall ihre Löcher im Rasen gebuddelt hatten und bei der kleinsten Bewegung flüchteten.

 

Hier haben wir erst mal einige Tage Station gemacht, den diese ganzen Tiere im eigenen Garten plus die Nähe zum Strand und Park plus der relativ guten Eigenversorgung dank der eigenen Küche im eigenen kleinen Häuschen für nicht einmal 30 EUR pro Tag ist ein Schnäppchen. Wir haben aus dem Garten die Kokosnüsse mit Reis und Bohnen zubereitet und die Zeit in Cahuita war einfach super.

 

Von da ab haben wir uns auf ein anderes Transportmittel festgelegt: Ein kleiner Daihatsu Terios (altes Modell). Wir haben ihn auf den Namen "Ü-Ei" getauft, wegen seinem knuffigen äußeren und seiner doch überraschenden Geländetauglichkeit, wie sich in den nächsten Tagen noch zeigen sollte. Die Vermietfirma POAS wollte für den Wagen während einer Woche inklusiver Vollkaskoschutz und aller Nebenkosten nur knapp 400 US$ - eigentlich ein guter Preis.


Mon Sep 29 14:35:18 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

Zweites Update: San Jose > Cariari > La Pavona (kombinierter ÖPNV Bus & Flussboot)

 

Die reisen hier im öffentlichen Bus sind manchmal echt abenteuerlich. Nicht nur das laufend irgendwelche fliegenden Händler einsteigen, die einem in langen auswendig gelernten Texten die neuesten schwarzgebrannten CDs und DVDs irgendwelcher pseudobekannten südamerikanischen Pop-Gruppen anpreisen, sondern das diese Busse auch fast an jeder Ecke halten. Dafür ist der Preis aber sensationell günstig: Die Strecke von San Jose nach Cariari kostete nur 1350 Colones (ca. 2,50 US$) pro Person, ein guter Tarif für über 70km Strecke.

 

Cariari bietet dem Reisenden eigentlich nichts besonderes, wie viele Städte hier ist dieses Bauerndorf einfach zu schnell gewachsen, sei es durch Tourismus oder durch seine verkehrsgünstige Lage (Busbahnhof). In Cariari angekommen gleich ein Kombiticket Bus und Boot via La Pavona nach Tortuguero im Nordosten Costa Ricas gekauft (ca. 7,50 EUR pro Nase). Danach folgte das richtige Daktari-Feeling: Der alte ausrangierte amerikanische Schulbus fuhr über Wege, die wir in Deutschland nicht einmal als solche erkennen würden, über Brücken ohne Geländer bis zu einem abgelegenen sandigen Flussufer. Hier entsteht wohl demnächst ein neues Logistikzentrum, sprich: Kokosnuss-Stand (eiskalte Pipa) und eine überdachte Bushaltestelle. Jedenfalls war das alles recht abenteuerlich, eigentlich reisten nur Einheimische mit uns, zumeist Handwerker die etwas in den Lodges in den Sümpfen zu reparieren hatten und so geschah es das u.a. auch eine große Druckgasflasche stillschweigend ohne Ventilschutz im Bus mittransportiert und ordentlich durchgeschüttelt wurde, hierzulande einfach undenkbar.

 

Jedenfalls stieg der gesamte Businhalt mit uns das sandige Flussufer in La Pavona hinab zu zwei bereitgestellten Flussbooten. Danach folgte eine erholsame Tour auf den Kanälen bis Tortuguero. Laufend hielt der Skipper mal hier und mal da um weitere Leute einsteigen oder die Passagiere an verschiedenen Punkten aussteigen zu lassen. Das flache Land mit Schilfgras wechselte schnell zu einem Urwald-Dickicht, erste Affen und Alligatoren gab es an den Ufern zu sehen und plötzlich ist man mittendrin: Im Dschungel.

 

Tortuguero selbst ist eigentlich nur eine Ansammlung kleinerer Holzhütten, das gesamte Dorf - hauptsächlich schwarze Ticos mit karibischer Abstammung - lebt vom Tourismus. Die Touristen verlaufen sich aber unter den gut 600 Dorfbewohnern, zumal es ja auch nicht die Hochsaison - zumindest nicht die touristische - war. Es ist eine ganz andere Hochsaison, nämlich die der grünen Meeresschildkröten!

 

Gleich am ersten Abend hatten wir das unbeschreibliche Glück im Vollmond nur gut 80m entfernt von unserer Unterkunft am Strand, zwei dieser bedrohten Tiere bei der Eiablage zu bestaunen! Das ist wirklich ein sehr ergreifendes Erlebnis wenn sich gut 300kg Lebendgewicht an den Strand wuppen, 50m bis an die bewachsene Uferböschung schleppen und ein riesen Loch zum Eier legen buddeln. Ganz langsam verfolgten wir die nahenden Schildkröten von hinten den Strand hinauf mit respektvollem Abstand, damit diese ja nicht durch unsere Anwesenheit gestört werden. Mann sollte bei dieser Aktion immer folgendes beachten: Kein Licht und keine schnellen Bewegungen und immer hinter dem Tier bleiben. Nach einiger Zeit fallen die Tiere in eine Art Trance beim Eier legen, so konnten wir uns direkt bis auf ca. 1m heranschleichen und uns daneben hinsetzen. Danach wurden wir in einigen Sandfontänen eingehüllt, als sich die Schildkröte drehte um das frische Nest zu bedecken und ein sogenanntes weiteres Scheinnest zu buddeln. Diese Tiere buddeln nämlich normalerweise immer mehrere Nester, aber nur eines dient der Eiablage zum Schutz vor Räubern, doch leider gibt es immer noch Ticos die glauben das Schildkröteneier der männlichen Potenz dienlich sind und rauben die Eier.

 

Damit das Tier nicht verängstigt wird, entfernten wir uns und beobachteten dessen Rückweg ins Meer aus einiger Distanz. Ich habe bewusst keine Bilder (auch nicht ohne Blitz) gemacht - aus Respekt vor dem Tier. Wie man leider immer wieder feststellen muss sehen das die lokalen Guides manchmal anders, da werden die Schildkrötenführungen mit zahlenden Touris für 30 US$ pro Nase gemacht und die Leute denken das die Schildkröten Haustiere zum anfassen sind – Erinnerungsfoto mit anfassen inklusive. Ich weiß ja nicht, aber mich würde eine Horde Touris mit Kameras bei der Geburt meines Kindes im Kreißsaal schon stören.

 

Den nächsten Tag haben wir eigentlich nix unternommen - außer relaxen am Strand und schlafen - Urlaub halt. Es lohnt sich auf jeden Fall ein kleiner Abstecher ins Info-Zentrum der Schildkröten-Schutzvereinigung. Dort erfährt man z.B. welcher Strandabschnitt zurzeit von den Tieren am meisten besucht wird, jede Nacht legen dort ca. 1200 Tiere Ihre Eier ab. Aber es werden leider auch gut 200 Nester pro Tag geräubert aufgefunden, sei es durch Menschenhand (vermeintliches Potenzmittel) oder durch streunende Hunde.

 

Einen Tag später ein kleiner Abstecher in den angrenzenden Nationalpark zum wandern auf einem kleinen Urwaldpfad. Außer einigen Affen aber nichts Besonderes zu entdecken. Kleiner Tipp: Der Park ist um die Mittagszeit kostenfrei, da die Kasse nicht besetzt ist.

 

Apropos Kasse: Ein Ding was mich hier in Costa Rica annervt ist die Tatsache das alle Parks Eintritt kosten, und denn gleich in die vollen - unter 7-12 US$ pro Nase läuft nichts und wenn man an 2 Tagen hintereinander den gleichen Park besuchen möchte heißt es dreist 2x zahlen. Das kann für Naturliebhaber schon ins Geld gehen. Ich scheiße gewiss nicht auf einen Schneeball und versuche diesen als Negerkuss zu verkaufen, soll heißen dass ich nicht geizig bin - aber irgendwo habe ich auch Limits.

 

Danach am folgenden Tag ein Kanu mieten (ein halber Tag für ca. 7 US$) und ab damit in die Mangrovensümpfe, Geldspartipp Nummer zwei: Von Tortuguero aus auf die andere Seite des Flusses paddeln und quasi auf der Hauptverbindung nach La Pavona am Eingang des Nationalparks vorbeimogeln, spart weitere 7 US$ pro Nase. Versteht mich nicht falsch, aber in diesen Park rund um Tortuguero sind bereits etliche Finanzspritzen aus EU-Mitteln (!) geflossen und die Leute leben vom Tourismus, ich sehe einfach nicht ein fast 30 US$ Eintritt an zwei Tagen zu zahlen was jedem Menschen frei zugänglich sein sollte - nämlich die Natur. Und ich zähle mich eher zu den verantwortungsvollen Ökotouristen als zu den Leuten, die sich Natur als Ware in Form einer Schildkrötentour für 60 US$ bestellen und erwarten das das Tier dann für den Preis auch noch Lambada tanzt. In den Sümpfen fuhren wir dann bis in den Nachmittag auf den verschiedenen Kanälen und haben allerlei gesehen: Kingfishers (Vögel), Kaimane, Mantel-Brüllaffen, Basilisken und vieles mehr. Zum Glück haben wir aus dem Gewirr wieder zurück gefunden und weiter Urlaub gemacht. Diese Kanutour ist am besten früh morgens zu starten, ab 6h fahren die ersten Boote mit den Guides raus, somit spart man sich die Investition für den eigenen Guide im Boot und es paddelt sich zu zweit leichter als wenn da noch ein dritter wäre.

 


Mon Sep 29 14:25:43 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: Costa Rica, Reisetipp

So, nachdem ich mir nun hier während der Urlaubszeit meiner ganzen französischen Kollegen die sich hier traditionell den ganzen August über erstreckt die stressige Urlaubsvertretung gemacht habe, ist es nun auch für mich an der Zeit die Koffer - respektive den Rucksack - zu packen. Da ich kein Freund von Katalog- und Pauschalreisen bin, sondern eher den Kontakt zu Land und Leuten suche, hatte ich zusammen mit meiner Freundin verschiedene Pläne geschmiedet. Eine Rucksacktour, so richtig ohne festes Ziel. Sich treiben lassen, das wär’s doch.

 

Eins stand vorher fest, die Reisezeit: 8.9. bis 28.9. sollte es sein, einfach mal 3 komplette Wochen Tapetenwechsel. Zuallererst wollten wir eigentlich nach Kuba. Rum trinken und Zigarren rauchen. Aber wegen der sehr kurzfristigen Vorplanung, stellte die dafür benötigte Einreisekarte für Touristen ein kleines Problem dar, da diese für Franzosen bei der kubanischen Botschaft in Paris 3 bis 6 Wochen vorher extra beantragt werden muss. Also, haben wir uns nach passenden Alternativen in dieser Region umgesehen. In diversen Reiseberichten im Web sind wir schließlich über Costa Rica gestolpert denn das Land ist auch nicht wirklich groß, ungefähr die gleiche Fläche wie Niedersachsen. Nein, ich spreche kein einziges Wort spanisch, außer dem obligatorischen und lebenswichtigen 'una cerveza por favor' und 'casa de la puta'.

 

Trotz der beschaulichen Größe gibt es in Costa Rica neben Kaffee auch Dschungel, Affen, Leguane, aktive Vulkane, viele Nationalparks und schöne einsame Strände sowohl am Atlantik als auch am Pazifik. Zwar ist Ende September genau das Ende der offiziellen Regenzeit, aber ein Blick auf den Wetterbericht überzeugte mich: Nachts angenehme 20 Grad und tagsüber Temperaturen bis 37 Grad und zurzeit sehr viel Sonne. Mal schnell die Flugpreise verglichen und weiter gefreut: Von Paris CDG via Miami nach San Jose, der Hauptstadt Costa Ricas kommt man schon für 700 EUR hin und zurück mit American Airlines. Hier gibt es satte Spannen, das teuerste war NWA, die wollten für die gleiche Strecke 6.000 EUR in der Touristenklasse! Zurück soll es am 26.9. mit etwas Aufenthalt von San Jose via Miami nach JFK und wieder nach Paris gehen. Also genug Zeit um ausgiebiges Airport-Shopping zu betreiben. Wie viele iPhones hätten's denn gern?

 

Also, schnellstens gestern Abend gleich für Montag zwei Plätze nach Costa Rica gebucht. Für den Flug von Toulouse nach CDG habe ich mich entschieden, meine gesammelten Meilen bei AF auf den Kopf zu hauen, bleiben aber immer noch gut 150 EUR an Taxes zu zahlen und sage und schreibe 60.000 Meilen sind nun futsch, dafür hätte ich bei den Meilen-Aktionen von KLM und AirFrance gut 3 Mal Economy nach Dubai reisen können oder alternativ die gleiche Strecke 2 Mal Business, hin und zurück versteht sich.

 

Und? Gleich bei der Buchung für die Flüge TLS nach CDG für meine Freundin habe ich Schei...e gebaut: Ihren Rückflug von CDG nach TLS am 27.9. hatte ich im Eifer des Gefechtes doch leider in die verkehrte Richtung gebucht. Mist! Mal sehen - Platinumstatus sei Dank - durfte ich trotz normalerweise fixer Konditionen meine Fehlbuchung für 15 EUR bei KLM korrigieren lassen. Uiiih, nochmal Glück gehabt.

 

Heute noch Noteinkäufe in der Apotheke (Wasseraufbereitungstabletten und Anti-Durchfallmittel) und beim Kaufmann um die Ecke zur Reisevorbereitung, packen und Montag früh dann los. Katze und Hund müssen auch noch am Sonntag ins Asyl bei der Familie gebracht werden - Stress pur.

 

Die weitere Planung sieht nun folgendermaßen aus:

 

8.9. Flug TLS > CDG > MIAMI > SAN JOSE

9.9. - 11.9. Backpacker Hotel in der Hauptstadt San Jose und etwas Sightseeing

12.9. - 18.9. Rauf Richtung Norden an die Grenze nach Nicaragua und die Nationalparks (Vulkane)

19.9. - 23.9. Runter in den Süden, eventuell mit einem Inlandsflieger an die Grenze nach Panama (Dschungel)

24.9. - 25.9. Rückreise nach San Jose

26.9. - 27.9. Flug SAN JOSE > MIAMI > NEW YORK > CDG > TLS

 

Wenn ich in Costa Rica in den Backpacker Hotels einen Internetzugriff habe, werde ich diesen Artikel weiterführen - quasi in 'Echtzeit'. Parallel bloggt meine Freundin hier (auf Französisch).

 

Erstes Update: Mo, 9.9.2008 - 15.07h (lokal)/23.07h deutscher Zeit, San Jose (CR)

 

Es gibt vieles zu berichten, allein schon von unserer Anreise. American Airlines war auf der langen Strecke von gut 9h zwischen CDG und Miami sehr angenehm - auch wenn es in der Economy-Klasse in deren Boeing 767 keine individuellen Videosysteme gibt, war das Bordkinoprogramm okay: Es gab Kung-Fu Panda zu sehen. Die Flugbegleiter waren alle echt supernett und man hatte wirklich den Eindruck eines persönlichen Service.

Echt nix zu meckern, pünktlich erfolgte die Landung in Miami gegen 15.30h (lokal). Der Flughafen Paris CDG kann sich freuen, denn er ist nicht mehr der schlimmste Flughafen den ich kenne in meiner persönlichen Favoritenliste, er wurde souverän verdrängt von Miami. Warum? Weil einfach alles in den ach so tollen USA anscheinend drunter und drüber geht. Die Leute von der TSA (Transport and Safety Agency) sind vollkommen mit ihrem Terrorwahn überfordert, die Grenzkontrollen - selbst wenn man Miami nur im Transit mitnimmt - sind eine Farce: Digitales Passbild und Fingerabrücke der beiden Zeigefinder inklusive. Alles echt nervig, naja die Amis waren halt noch nie meine Freunde.

 

Das Chaos mit den Amis ging dann aber auch prompt in Miami weiter, das Boarding für den Weiterflug nach San Jose um 20.15h sollte um 19.15h beginnen, es tat sich aber nichts. Dann Hektik und alles so schnell wie möglich in den Flieger weil im TV und Radio ein Tropensturm für die Nacht angekündigt wurde. Der Flieger - ein uralter Airbus A300 - hatte auch schon bessere Tage gesehen. Die Mannschaft war alles andere als zuvorkommend, die waren einfach nur genervt und hatten keinen Bock und man merkte dies überdeutlich.

 

Danach kam es dicker: Das Mehlauge von Pilot hatte anscheinend vergessen die Handbremse beim "Pull-Back" zu lösen, jedenfalls brach mit einem lauten Knall die Schleppstange und ein starker Ruck ging durch den Flieger. Die Amis brauchten sage und schreibe ganze 45 Minuten, bis ein Techniker kam der seine Unterschrift für den Weiterflug nach weiteren 20 Minuten der Inspektion gab. Jaja, die Amis - überall in der Welt Kriege führen aber noch nicht mal in der Lage ein Flugzeug am Boden anständig zu rangieren. Mit gut 80 Minuten Verspätung hoben wir dann zum letzten gut dreistündigen Flug nach San Jose ab.

 

In San Jose angekommen kann man nur eins bemerken, die "Ticos" so wie sich die einheimischen hier nennen, sind alle echt total "Zen" und nichts bringt sie anscheinend aus der Ruhe. Südamerikanische Mentalität eben. Wir wurden mit einem hoteleigenen Bus für 20 US$ vom Airport zum Backpacker-Hotel Kabata gefahren, da man des Nächtens wohl sogar die öffentlichen Taxen hier meiden sollte.

 

 

 

 

Entweder man wird ausgeraubt (getarntes Taxi), oder im besten Falle haben die Fahrer ein "abkommen" mit einem anderen Hotel, geben vor beim Wunschhotel des Fahrgastes anzurufen und bringen dann die Leute - weil das gewünschte Ziel angeblich ausgebucht sei - woanders hin. Egal, auf so eine Masche hatte ich einfach nach der Anreise keinen Bock mehr und wollte kein Risiko eingehen.

 

Nach etwas mehr als 24h Transfer inklusive aller Flüge waren wir denn auch froh als wir uns gestern gegen 23.30h zur Ruhe legen konnten. Das Kabata Backpacker Hotel liegt relativ zentral und bietet Doppelzimmer mit Dusche und Toilette so um die 7 US$ pro Nacht und Person mit einem leichten Frühstück. Das Hotel ist für den Preis absolut okay, das geilste hier sind die "Todesduschen" (wo das Wasser nach dem Durchlauferhitzerprinzip direkt im Duschkopf per Strom erhitzt wird). Auch im Lonely Planet Reiseführer wird dringend davon abgeraten den Duschkopf während des Duschens per Hand neu einzustellen.

 

Heute haben wir die Innenstadt besucht und ein wenig geshoppt. Nach einer Tour über die sehenswerten überdachten Märkte dann Mittagessen in einer typischen lokalen Bar mit fetziger Musik für rund 4.500 Colones (ca. 8,30 US$) inklusive zweier Hauptgerichte, zwei Bieren und Saft. Dann setzte der tropische Regen ein, der uns aber nicht weiter von unserer Planung abschreckt.

 

Gut, morgen früh dann weiter Richtung "Schildkrötenbucht im Nord-Osten an der Karibikküste, dort kann man im Urwald wandern, allerlei Tiere beobachten und Kanus für eine Selbstfahrer-Tour durch die Mangrovensümpfe buchen, man sollte nur eine gute Landkarte mit dabei haben wird gesagt. Das klingt doch gut, die haben wir. Vermutlich werden wir um dahin zu kommen den öffentlichen Bus ab San Jose nach Cariari nehmen.

 

 

 

Am Abend saßen wir noch gemütlich mit zwei lustigen Schwedinnen chinesischer Abstammung und zwei deutschen Mädels in der Küche vom Kabata Hostel und haben Reisegeschichten ausgetauscht.


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