Wed Oct 14 11:28:10 CEST 2015 | taue2512 | Kommentare (7) | Stichworte: c-zero, emog, i-miev, ion, KraftStG, leaf, steuerbefreiung, steuern, tesla, wave
Sun Oct 04 19:17:29 CEST 2015 | taue2512 | Kommentare (1) | Stichworte: 1, Citroën, C-ZERO, Dämmung, eCar, EV, Heizung, Isolation, Unterbodenschutz, Wave, Wintertauglich
Wie in meinem letzten Blogbeitrag versprochen möchte ich heute mal die in meinen Augen unbedingt notwendigen "Wintertuning-"Maßnahmen für alle Besitzer von Mitsubishi i-MiEV, Peugeot iON und Citroen C-Zero Elektrofahrzeugen für die kalte Jahreszeit beschreiben.
Ich bin ja bekanntlich die letzten Jahre meinen C-Zero im warmen Südfrankreich gefahren, dort liegt – wenn überhaupt – nur an ein bis zwei Tagen im Jahr Schnee, was die angesprochenen Umbauten bislang recht überflüssig machte. Nun, da ich jedoch den Wagen im hohen und zudem kühlen Norden betreibe, machte dies auf einmal wieder Sinn. Energie ist in einem reinen Elektrofahrzeug immer ein wichtiges Thema. Moderne Elektrofahrzeuge wie z.B. der Renault Zoe nutzen für das heizen (jetzt nicht im Sinne von „schnell fahren“) ja mittlerweile energetisch hochwirksame Wärmepumpen im Gegensatz zum herkömmlichen „Tauchsieder-Prinzip“ des guten alten i-MiEV.
Watt technisches
Im i-MiEV und seinen baugleichen Brüdern ist die Heizung für ihre 5kW Aufnahme im „Boost-Modus“ echt eine Zumutung. Das Heizelement muss eine sehr große Menge Wasser erhitzen, die dann über einen Wärmetauscher die Abwärme in den Innenraum abgibt. Sehr umständlich und vor allem verlustreich. Nachdem man also die Heizung aufdreht, passiert während 5 Minuten erstmal nichts – außer das man sogleich 20-25km Restreichweite abgezogen bekommt, aber immer noch kalte Luft aus den Düsen strömt. Nach 5 Minuten kommt dann langsam immer mehr warme Luft, von der Leistung „normaler“ Heizungen im Verbrenner ist das ganze aber noch Meilen entfernt. Warum man bei Mitsubishi keinen elektrischen Zuheizer in den Lüftungsschächten installierte, bleibt wohl für immer ein Rätsel oder Berufsgeheimnis des pfennigfuchsenden japanischen Controllers.
Was kann man also tun um die 5kW Heizleistung maximal auszunutzen? Eigentlich ganz einfach, denn es ist die gleiche Antwort wie bei einem Haus. Dämmen was das Zeug hält! Doch wo fängt man an? Wie beim Haus widmen wir uns erstmal den Türen. Klingt banal aber bietet gleich mehrere Vorteile auf einmal: Die Türen werden schwerer, klingen satter und man kommt der blechern klingenden Resonanz bei. Musikwiedergabe aus den Lautsprechern wird auch wesentlich satter – also denn mal los.
Türdämmung
Türverkleidungen abnehmen geht recht flott: Drei Schrauben rausdrehen und man kann das große Plastikteil erst an den Seiten Richtung Innenraum ziehen zum lösen und anschließend nach oben schieben zum abnehmen. Vorher noch die Zuleitungen vom Lautsprecher und dem Fensterheber ausklipsen, sowie die beiden Bowdenzüge des Öffners aushaken. Die Tür liegt nun frei. Als Dämm-Material habe ich mir aus dem Heizungs-Fachhandel mit Aluminium kaschierte hitzefeste und (nach DIN EN 13501) schwerentflammbare ca. 8mm starke Dämmplatten besorgt.
Diese können einfach zugeschnitten werden, indem man die Türfolie vorsichtig ablöst und als Schablone für den Cutter verwendet. Die Tür-Plastikfolie wieder anbringen. Mit Aluminium-Klebeband lassen sich die fertig zugeschnittenen Platten leicht auf dem nackten Blech fixieren. Danach können die Türverkleidungen wieder angebaut werden – hierbei Bowdenzüge und Kabel nicht vergessen. Wem das dann immer noch nicht als Dämmung reicht, der kann vor dem Anziehen der letzten Schraube noch zusätzlich hitzefesten Dämmschaum durch das Schraubenloch in der Griffmulde sprühen und die Tür so von innen zwischen dem neu angebrachten Dämmmaterial und dem Plastik ausschäumen. Dies trägt insgesamt zu einem satteren Klang beim schließen der Türen und einem ruhigeren Fahrgeräusch ohne das bekannte Dröhnen bei.
Nun haben wir also ein besonders leises Auto im Fahrbetrieb, akustisches Feedback in Form von Abroll- und Windgeräuschen hört man kaum noch – der Elektromotor macht sich hingegen nun etwas stärker bemerkbar. Der bessere Klang der serienmäßigen Radios, insbesondere bei Bässen ist ebenfalls ein Pro-Argument.
Heizungs-Isolation
Bleibt noch die Heizung: Wenn man mal die vordere Abdeckung des Unterbodens in Höhe der Frontachse zusammen mit dem ersten Teil der Batterieabdeckung abnimmt, erkennt man warum die Heizleistung so mies ist, dort wo die warmen Gummischläuche im Unterboden Richtung Innenraum reingehen, strömt direkt nebenan die kalte Luft raus. Das sowas kontraproduktiv ist braucht man nicht erzählen. Also benötigt man so circa 6m hitzebeständige PU-Rohrisolation für Leitungen bis 15mm – am besten offen mit selbstvulkanisierender Klebung. Man öffnet die kleine „Motorhaube“ vorn und nimmt sich die Gummileitungen, die vom kleinen rechteckigen Ausgleichsbehälter hinunterführen vor und ummantelt diese. Danach fährt man den Wagen am besten auf Auffahrrampen und widmet sich dem Unterboden. Die vordere Abdeckung unter der Vorderachse und den vorderen Teil der großen Batterieabdeckung lösen. Nun kann man den zweiten Teil der Leitungen bis zum Wärmetauscher isolieren. Den Wärmetauscher selbst packt man in einer Matte ein, die man aus mehreren Stücken Rohrisolation zusammenklebt. Beim isolieren bitte darauf achten, das Hochspannungskabel (orange) auf der Fahrerseite nicht mit einzupacken! Ist die kleine silberne Kiste verpackt, kommt der Unterboden wieder drunter.
Jetzt kann man einen Testlauf starten. Siehe da, wo zuvor nach 5 Minuten die Luft gerade erst lauwarm wurde, zeigt das Infrarot-Thermometer an den Luftaustrittsdüsen nach 2 Minuten bereits wohlige 70-80°C an. Im Fahrbetrieb reich es nun die Heizung ohne Boost-Betrieb für ein paar Minuten anzuschalten um zusammen mit der Türdämmung einen wohlig geheizten Innenraum zu haben.
Unterbodenschutz
Zu den restlichen zu empfehlenden Wintervorbereitungsarbeiten zählt noch die obligatorische Salzlakenprotektion in Form von Unterbodenschutz, denn leider geizt Mitsubishi sehr damit. An meinem C-Zero war nur eine sehr kleine Fläche hinter den Vorderrädern mit Unterbodenschutz ab Werk versehen. Am besten großzügig die Holme und Querstreben auf beiden Seiten der Traktionsbatterie einsprühen.
Wer möchte sollte noch Hohlraumversiegelung in die vielen Löcher der filigranen Achsaufhängungen sprühen, damit man auch langfristig Freude hat an seinem Elektrofahrzeug – gerade wenn mit viel Streusalz auf der Straße zu rechnen ist. |
Tue Sep 29 09:40:34 CEST 2015 | taue2512 | Kommentare (46) | Stichworte: 1, Bundesregierung, Citroën, C-ZERO, Dobrindt, E, eCar, E-Kennzeichen, Elektromobilität, eMobility, EV, I-MiEV, iON, Kennzeichen, kostenlos, Mitsubishi, parken, Typ1, Typ2, Vorteile, WAVE, Wechsel, Zulassungsstelle, Zulassungsziel
Am Samstagmorgen lief auf dem Nachrichtensender n-tv eine für Elektromobilisten wie mich sehr positive Nachricht über den Äther: „Fahrer von Elektrofahrzeugen (und leider auch Plug-In-Hybriden) können ab heute das „E-Kennzeichen“ für ihr Auto beantragen – die damit verbundenen Vorteile, wie z.B. die Benutzung von Busspuren oder frei parken bleiben aber Kommunalsache.“
Das dies alles nun dermaßen schnell kommt, hätte ich gar nicht gedacht. Schließlich war das dazugehörige Elektromobilitätgesetz als EU-Richtlinie seit nunmehr über 5 Jahren am wabern, die nationale Grundlage allerdings erst im Juni 2015 mit dem EmoG geschaffen und verkündet worden. Und eine Sache fehlte immer noch: Um das Ziel der 1 Mio. Elektrofahrzeugen in 2020 zu erreichen fehlten Anreize. Die Bundesregierung distanzierte sich seit jeher von Kaufförderungen wie in Frankreich für reine Elektrofahrzeuge – vermutlich wohlwissend der Tatsache, das die deutschen Autobauer lange Zeit den Anschluss an diese Technologie verschlafen hatten. Wie kann man es sonst erklären, das die Drucksache 254/15, die eine einheitliche Kennzeichnung mittels „E-Kennzeichen“ oder alternativ für ausländische Fahrzeuge auch per runder „E-Plakette“ regelt und mögliche Bevorteilungen ebenso erwähnt bereits wenig mehr als 2 Monate später in geltendes Recht überführt wurde? Vielleicht haben die aktuellen Skandale um den Diesel einige Dinge beschleunigt, oder im Kanzleramt sucht man schnell nach etwas Ablenkung oder Aktionen mit denen man das autofahrende Fußvolk bei der Stange halten und beschäftigen konnte.
Wie dem auch sei, die Meldung bei n-tv war insofern eine Ente, weil die Drucksache 254/15 nicht wie angegeben ab dem 26.9.2015, sondern klammheimlich einen Tag nach Veröffentlichung als „50. Verordnung zur Änderung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften“ im Bundesanzeiger unter 1573/2015 (LINK) bereits am 15.9.2015 verkündet und einen Tag später als gültiges Gesetz veröffentlicht war! Das bedeutet, das man durchaus bereits 10 Tage zuvor ein solches „E-Kennzeichen“ beantragen konnte. Leider mahlen die Mühlen langsam, insbesondere die Kommunikation in Richtung der beteiligten Stellen, denn die Zulassungsämter erfuhren von den neuen Möglichkeiten offenbar erst am 25.9.2015 per Rundmail.
Der Beginn einer Odyssee
Und so verwundert es auch nicht, was ich am 28.9.2015 in meiner zuständigen Zulassungsstelle erlebte. In einem Opel Ampera-Forum hatte jemand bereits das E-Kennzeichen gegen halb zehn bei einer Zulassungsstelle irgendwo in Süddeutschland erhalten. Ich also ab zur Zulassungsstelle des Landkreises Cuxhaven und eine Nummer gezogen. Nach etwas über einer Dreiviertelstunde kam ich an die Reihe. „Wie, E-Kennzeichen? Sie wollen diese runde Zusatz-Plakette?“. Nein, das neue E-Kennzeichen. Die Dame war sichtlich baff, stand aber auf um einige Minuten zu verschwinden, entweder um Kaffee zu trinken oder um sich bei Kollegen und Vorgesetzten erstmal auf den neuesten zulassungsrechtlichen Stand bringen zu lassen. Ich erklärte das es da so eine Pressemeldung am Wochenende gab und erfuhr nur das darüber nichts vorläge, ein paar Informationen gäbe es schon aber nichts Konkretes das das nun geltendes Recht sei. Und man könne ja schließlich auch noch gar kein „blaues Kennzeichen“ prägen, ich könne aber gerne nochmal mit dem Chef der Zulassungsstelle in Zimmer D sprechen. Gesagt, getan.
Der hatte noch Besuch, also nutzte ich die Wartezeit vor seinem Büro mit googeln auf dem Smartphone und stolperte u.a. über die unten angehängten Gesetze und Drucksachen, inklusive der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt. Bingo!
Zeitgleich rief ich auch nochmal beim Bürgertelefon des Verkehrsministeriums in Berlin an, wenn ihr Euch das mal geben wollt, hier die Nummer: 030-183003060 – aber bitte nur in der Zeit von 9 bis 12h werktags! Dort sprach ich mit einer Dame, ob die Informationen meiner Zulassungsstelle das das noch nicht geht mit dem neuen Kennzeichen korrekt wären. Antwort des Verkehrsministeriums: „Da müssten wir uns mal schlau machen – bitte rufen Sie in einer halben Stunde nochmal an!“. Diese Aussage einer deutschen Behörde gibt m.E. sehr gut die Halbherzigkeit und den Elan wider, wie man in der Regierung an das Thema Elektromobilität herangeht. Bleibt zu erwähnen das ich nach einer halben Stunde wieder anrief, aber rund 40 Minuten bis zu deren Dienstende um 12h erfolglos in der Warteschleife verbrachte.
Egal, dank dem Suchtreffer im Bundesgesetzblatt wusste ich das das faktisch gehen muss, es muss sich nur jemand finden lassen, der das ganze hier im Amt nun auch macht. Ein nettes Gespräch mit dem Leiter der Zulassungsstelle später, der mir übrigens auch bestätigte das die runden „E-Plaketten“ für 11€/Stück aktuell bestellt seien, ganze 20 Stück! Naja, er verteilte dann Links auf die gefundenen Dokumente an die Untergebenen und voilá – ich könne nun mein „E-Kennzeichen“ beantragen.
Das blaue Wunder
Doch halt, er meinte die Schrift auf dem Kennzeichen müsste blau sein...keine Ahnung warum. Naja, mal abgesehen davon, das Schildermacher in der ganzen Bundesrepublik erhebliche Probleme damit hätten, weil man nicht so einfach von schwarzer auf blaue Schrift umstellen kann im Produktionsprozeß und damit verbundene logistische Probleme, konnte ich mit dies nicht so recht vorstellen. Steht doch eindeutig im Gesetzestext: „Das bisherige Kennzeichen wird um den Buchstaben „E“ ergänzt“. Kein Wort von blauer Farbe. Ich reservierte mir bei einem Sachbearbeiter schnell ein Kennzeichen und lief direkt zum Schildermacher nebenan. Einmal „E-Kennzeichen“, mit viel Erklärung weil die Dame das dort ebenfalls noch nicht kannte: „Ist wie das „H-Kennzeichen, nur mit einem „E“ anstelle des „H“ am Ende. Und nur 3 Minuten später hielt ich die allerersten „E-Kennzeichen“ in Natura des Landkreises Cuxhaven in den Händen.
Zurück zur Sachbearbeiterin
Neuer Brief, neuer Schein, Siegel und dann viele Fragezeichen was nun wo genau eingetragen werden soll – auch gerade wegen den Schlüsselnummern zur Steuerbefreiung. Ein wenig mulmig ist mir ja, denn im Gegensatz zum „H-Kennzeichen“ steht das „E“ des Kennzeichens nicht in den Papieren. Dies sei so richtig, denn beim „H-Kennzeichen“ ist die Kraftstoffart, die normalerweise ja besteuert wird mit in den Zulassungsdaten drin und als Steuermerkmal ist das „H“ in den Papieren wichtig, so dass man organisatorisch historische steuerlich begünstigte Fahrzeuge von den anderen trennen kann. Okay, „wenigstens mit den alten Stinkern scheint man sich ja hier bestens auszukennen“ dachte ich mir und nahm es erstmal so hin, denn das schlimmste was mir nun noch passieren kann ist das ich trotzdem irgendwann einen falschen Steuerbescheid für mein Elektroauto zugestellt bekomme. Mal sehen ob dies automatische Blitzanlagen nun genauso sehen, vielleicht "rutscht" das neue "E-Kennzeichen" bei Volltextsuche und dem Abgleich Foto/Datenbank nun auch unerkannt durch weil irgendeine Software das "E" noch nicht kennt, bzw. es vor der Suche nicht aus dem Suchstring wegnimmt. Dies wäre mal zumindest ein echter Anreiz! So, laut Fahrzeugschein habe ich übrigens nun ein „Mehrzweckfahrzeug, Emissionsklasse nicht bekannt, Elektro“ – wenn das mal alles so richtig ist. Bleibt also nur abzuwarten...
Zusammenfassung
Ja, das „E-Kennzeichen“ ist Realität. Ob in inwiefern es dazu beitragen wird, Zulassungszahlen von Elektroautos anzukurbeln lassen wir mal außen vor, denn es gilt ja für alle Fahrzeuge, die mindestens 40km Strecke emissionsfrei bewältigen und mit einem Stecker geladen werden können – also auch für sogenannte Plug-In-Hybriden. Der Superduper BMW i8 mit seinen geschönten 37km elektrischer Reichweite (NEFZ) wird somit nie ohne Schmuh ein solches "E-Kennzeichen" nebst Privilegien erhalten dürfen - mein Mitleid hält sich bei einem derartigen "Unfall" in Grenzen.
Hinzu kommt – wie eingangs erwähnt, dass die einzelnen Vorteile des „E-Kennzeichens“ Kommunalsache bleiben sollen. Somit ist man als Fahrer eines solchen Fahrzeugs vom wohl und wehe der einzelnen Lokalpolitiker abhängig. Berlin könnte so z.B. die Nutzung von Busspuren erlauben, während Hamburg dies kategorisch verbietet. Parkgebühren müssen in Hannover entrichtet werden, in Bremen aber generell nicht. Die Pflicht von Parkscheiben kann entweder in Einzelfällen durch Zusatzschilder entfallen, oder generell in einer anderen Stadt aufgehoben sein. Und so wird man als Elektroautofahrer in Zukunft wohl eher nach Trial-and-Error-Methode unterwegs sein. Das ist alles andere als Förderlich und eher unserem föderalistischen System geschuldet. Hinzu kommt das neben reinen Elektroautos eben auch Hybriden profitieren sollen.
Steinigt mich, aber ich finde gerade diesen letzten Ansatz schlecht, denn der Gesetzgeber ist wieder einmal meilenweit von der technischen Realität entfernt: Nehmen wir mal einen Opel Ampera. Der fährt zwar so 40-80km reinelektrisch, schaltet aber wie alle anderen Hybriden den Verbrenner hinzu, wenn man z.B. in der Stadt beschleunigen will (es sei denn man schaltet den Verbrenner „mutwillig“ ab). Fährt man also auf einer Busspur, um dem täglichen Chaos auf dem Weg zu Arbeit schneller zu entfliehen, entsteht vor allem eines, was meinen Erfahrungen nach Deutsche Autofahrer am besten können: „Neiden“. Spätestens wenn denn der Mitsubishi Outlander PHEV SUV mit seinen mickrigen 52km reinelektrischer Reichweite mit 20km/h Differenz auf der Busspur an den wartenden Oberklasse BMW’s und anderen vorbeituckert, wird er zum Vorschein kommen der „Oberlehrer“.
Egal, überlassen wir das spekulieren mal den anderen und warten wir gelassen ab, wie sich die ganze spannende Geschichte noch so entwickeln wird.
Hintergrundinfo zum abgebildeten Auto: Der Mitsubishi i-MiEV, auch zu haben baugleich von Peugeot als iON oder als Citroen C-Zero zu Neupreisen um die 21-23k€ ist mit seinem Erscheinen im JAhre 2010 das weltweit erste in Großserie gebaute Elektroauto. Ein Auto was einem zu 100% gehört - kein unnötiges Batterieleasing. Gebrauchtpreise für 2012/13'er-Modelle aktuell: 9-12k€. Mir persönlich gefällt der C-Zero im Vergleich zu seinen "Brüdern" am besten durch den intelligenteren Fahrstufenschalter, den Innenraum und die serienmäßige Sitzheizung. Durch seine verhältnismäßig kleine Batterie von <15kWh kann man das Auto zuhause an jeder beliebigen Schuko-Steckdose in etwas mehr als 4h zu 100% oder an speziellen CHAdeMO-Ladesäulen binnen 15 Minuten auf 80% laden. Eine Tankfüllung reicht für mindestens 100km normale Fahrt, bei angepasster Fahrweise sind durchaus 135-145km drin, also Verbrauchswerte von etwas über 10kW/100km. Tankkosten: Viele lokale Stromanbieter offerieren auch ohne E-Kennzeichen schon heute kostenfreie Ladung und parken in Innenstädten, bei Ladung zuhause bei einem Ökostrom-Anbieter sind es ca. 2,50-3€ für eine Tankfüllung. |
Tue Apr 22 11:55:10 CEST 2014 | taue2512 | Kommentare (14) | Stichworte: Citroën, C-ZERO, I, Unfallflucht
Tja, letztes Wochenende hat es mich auch mal getroffen. Rein statistisch gesehen wurde es ja auch mal so langsam Zeit bei der Kilometerleistung pro Jahr. Wir parkten unser kleines Stadtauto, den kompakten elektrischen Citroen C-Zero auf dem Parkplatz vor der Messegelände in der Toulouser Innenstadt gegen 15:30h parallel und mit ausreichend Abstand – könnte man meinen – neben einem Citroen C3. Als wir gegen 21:15h wieder zurück zum Wagen kamen stellten wir fest, das der hintere Kotflügel auf der Beifahrerseite verzogen, mit Lackresten des Gegners und tiefen Kratzern versehen war. Da dies auch die Seite des Ladeanschlusses ist und man äußerlich nur schwer feststellen kann, ob nicht irgendwelche Verstärkungen gebrochen sind, die z.B. bei schneller Fahrt auf Autobahnen das Heck vibrieren lassen – oder von den Kabeln her noch alles in Ordnung ist, geht der Wagen erstmal sicherheitshalber in die Inspektion zu Citroen.
Vom Unfallverursacher fehlt erstmal jede Spur. Aber: Ein aufmerksamer Zeitgenosse hat uns einen Zettel mit dem Nummernschild des C3 hinter den Scheibenwischer geklemmt – es gibt doch noch Mitmenschen mit Zeit und Zivilcourage!
Am Sonntag bin ich mit diesem Zettel in der Hand erstmal zur Polizei, die bestätigten mir das das Nummernschild sehr wohl zu einem C3 aus dem Nachbarort Seilh gehört, eine Telefonnummer aber nicht auffindbar sei. Der Rat des Polizisten dort: Deklaration an den Versicherer, inklusive des gegnerischen Nummernschildes und den erhaltenen Informationen der Polizei zum Nummernschild. Hinzu kommt das viele Leute in Frankreich in solchen Dingen Angst haben, derlei Schäden den Versicherern zu melden, da alle denken man appliziert eine 50/50-Schadensregelung. Dem ist nicht so!
In Frankreich hat automatisch derjenige Hauptschuld, der seinen Parkplatz verlässt. Punkt. So etwas wie die deutsche Betriebsgefahr und daraus ableitende Mitschuld kennt man hierzulande nicht. Wenn das geschädigte Fahrzeug steht (egal, ob mit Fahrer oder geparkt ohne Menschenseele an Bord) hat der Verursacher automatisch volle 100% Unfallschuld.
Und: Die Unfallflucht, in Frankreich „délit de fuite“ genannt ist auch hier kein Kavaliersdelikt: 6-9 Punkte Abzug, Eintrag als Vorstrafe, bis zu 30.000€ Geldstrafe und in schweren Fällen sogar bis zu 2 Jahre Gefängnis inklusive möglicher Entschädigungen, die den Umfang der Reparaturkosten sprengen können. Also lieber zweimal überlegen ob man sich von einer Unfallstelle – und sei sie noch so klein - entfernt oder nicht. Zumal im Gegensatz zu Deutschland die Prozedur einfach eine Nachricht hinter dem Scheibenwischer des Geschädigten zu hinterlassen in Frankreich gängige Prozedur und anerkannt legal ist.
Ich finde es auf jeden Fall positiv, das es wenigstens Leute gibt die Ihre Beobachtungen und insbesondere Nummernschilder niederschreiben und dafür ein wenig Zeit aufwenden um anderen Mitmenschen zu helfen. |
Tue Jul 23 20:42:40 CEST 2013 | taue2512 | Kommentare (12) | Stichworte: 1, Adam, Citroën, C-ZERO, vcds, Vmax
Wer sagt denn das Elektroautos rollende Verkehrsbremsen sind? Ich habe heute bei dem äusserst guten Wetter mal mein China-Clone-PSA-Kabel dazu missbraucht, um an unserem Citroën C-Zero mal auszutesten inwieweit der serienmäßige Vmax-Begrenzer des Motors das Auto in seinem Fahrleistungen beeinträchtigt.
Ich nutze noch einige Tools, die ich noch von meinem Passat-CC-Bastelprojekt "ADAM" übrig hatte, um das Byte in der Motorelektronik, welches für die Begrenzung auf 130km/h zuständig ist ein wenig in die irre zu führen. Will sagen, das Auto ging vereinfacht gesagt auf dem Bus immer von einer viel niedrigeren aktuellen Geschwindigkeit als 130km/h aus - egal in welchem Fahrzustand auch immer. Ein weiteres Ziel war es zu erforschen, ob es mit einfachen (software-)technischen Mitteln möglich ist, die vorgegebenen Beschleunigungsparameter und künstlichen Drosselungen des Motors zwischen 0 und 50km/h ebenfalls aufzuheben und was genau und ob ein solcher Eingriff positive Vorteile mit sich bringt.
Vorweg: Die Leistung des lediglich 35kW starken Permanentmagnet-Synchron-Motors reicht für keine Beschleunigungsekzesse mit durchdrehenden Reifen aus!
Die gute Seite: Die Abriegelung beim C-Zero erfolgt wirklich einzig und allein über die Vmax und nicht über die maximale nominelle Drehzahl des Motors von 8.000U/min!
Bei den normalen 130km/h liegen bei meinem C-Zero so um die 7.300 Touren am Motor an, eine kleine Bergabfahrt kann hier nur unwesentlich die Vmax auf circa 155km/h kurzfristig anheben. Durch das aktivieren des "Overrides" hingegen kam ich heute auf Tachoanschlag von ~200km/h. Warnhinweis: Don't try this at home!
Erzielbar war dieser Wert aber ehrlich gesagt wirklich nur bergab, denn der Motor drehte kurzzeitig rauf bis auf 9.150U/min, was immerhin 1.150U/min über der Maximaldrehzahl liegt! Ernsthafte Schäden sind nicht auszuschließen und deshalb tat ich dies auch nur für eine sehr kurze Zeit. Im flachen Gelände waren immerhin noch gut 175km/h drin, was den Motor auf ca. 8.650U/min hinauf trieb.
Da sich das Auto ab +170km/h sowieso vom Fahrverhalten und von der Straßenlage her sehr nervös anfühlt und ein derartiger Eingriff nach StVZO in den meisten Ländern illegal ist (erlöschen der BE), verbleibt als Fazit zu sagen das die Vmax-Freischaltung am C-Zero, i-MiEV in iOn einem wirklich herzlich wenig bringt.
Interessant war es aber schon mal die wirkliche Vmax anzutesten. Ich persönlich hätte nicht an diese erzielbaren Leistungen gedacht, da kann man ja fast im nächsten Jahr als Elektroauto bei Pike's Peak abräumen - in Anbetracht der hochgezüchteten Werkskonkurrenz allerdings nur in der Kategorie Downhill versteht sich! |
Fri May 31 21:10:57 CEST 2013 | taue2512 | Kommentare (0) | Stichworte: c3, citroen, C-Zero, picasso, wave
So, die letzten Vorbereitungen für die WAVE Elektroautorallye laufen bei uns auf Hochtouren! Gerade erst letzte Woche konnte ich endlich die Aufkleber der Sponsoren aus der Druckerei abholen, damit alle generösen Gönner auf unserem schneeweißen Citroen C3 Picasso auch entsprechend zur Geltung kommen.
Das benötigte Equipment liegt ebenfalls schon bereit und wartet darauf verpackt zu werden. 10m-Verlängerungskabel, CEE-Stromverteiler, Warnwesten, Erste-Hilfe-Koffer, Abschleppseil und ein wenig Bordwerkzeug nehmen wir im Flieger mit, denn das Auto wird uns dort in Eichgraben bei Wien am Abend des 27. Juni bereits erwarten. Einige Restarbeiten müssen an dem Vorabend des Rallyestarts noch erledigt werden. Unsere Flüge von Toulouse nach Wien und zurück von Zürich sind selbstverständlich CO²-Neutral gebucht, dann kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
Weitere Informationen zur Rallye auf der offiziellen Website: www.wavetrophy.com
Ein erfreulicher Punkt steht bereits jetzt fest: Zum Guinness-Weltrekordversuch am 6. Juli 2013 in Zürich anläßlich des dort stattfindenden größten Volksfest der Schweiz, dem Zürifäscht, haben sich ausreichend Teilnehmer angemeldet - wir werden den Rekord für die größte Zusammenkunft und Parade mit reinen Elektrofahrzeugen brechen. Eröffnet wird diese stilgerecht von einem Smart Electric Drive der Züricher Polizei.
Die Welle ist also im anrollen!
Ich werde hier im Blog bevor es am 27. Juni nun endlich losgeht noch ein paar Videos und Artikel posten, zum Thema E-Auto-Zubehör und zu Fahr-/Spartipps - allerdings mehr ausgerichtet auf den C-Zero, da es sich bei unserem Rallye-Einsatzfahrzeug um einen doch etwas exotischeren Eigen-Umbau handelt und dieser doch in einigen Punkten schon etwas spezifischer ist.
Vorweg aber schon mal ein Paar wichtige Eckdaten unseres Dienstfahrzeuges, dem C3 Picasso 100% electric:
Ferner werden wir ebenfalls ein eBike mit an Bord haben, um die schöne Alpenlandschaft aus der Nähe genießen zu können.
Und: Für Kurzentschlossene sind auch noch zwei Starterplätze für die gesamte Rallye übrig! Anmeldungen zur Elektroautoparade in Zürich werden zu jeder Zeit entgegengenommen, man muß sich nur auf der Website mit dem Formular registrieren. |
Thu May 23 15:20:26 CEST 2013 | taue2512 | Kommentare (28) | Stichworte: Citroën, C-ZERO, Elektroauto, Testbericht, Vergleich, wave
Manchmal kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln, wenn es darum geht mit welchen Mitteln und Aktionen Hersteller versuchen die Elektromobilität unter das Volk zu bringen. Da wird vollmundig mit Probefahrten für ein oder zwei Tage oder höchstens eine Woche geworben. Derweil erschüttern mich sogar die recht niedrigen Verbrauchswerte von 4,5l/100km in meinem Audi A3 TDI.
Wie soll man denn da bitte als konventioneller Autofahrer objektiv Sinn und Nutzen eines Umstiegs auf ein Elektroauto einschätzen. Ich bin letztes Jahr die WAVE-Rallye von Genua nach Amsterdam mitgefahren und kurz darauf hat bei mir ein Umdenkprozess eingesetzt (dazu werde ich auch noch hier eine kleine Videoreihe starten).
Umdenken fängt bei vielen im Portemonnaie an – da wo’s eben in der Regel am meisten wehtut. Gelegen kam bei uns das meine Frau sich nach einem neuen Wagen umsah. In Frankreich beträgt die Förderung für reine Elektromobile bis zu 30% vom Anschaffungspreis und somit war klar: Ein Elektroauto sollte es sein! Nicht weil wir Öko-Verfechter sind, sondern aus dem einfachen Grund das meine Frau des Öfteren wegen der morgendlichen Staus lieber mit dem Motorrad zur rund 30km entfernten Arbeit fährt und das Auto höchstens auf Kurzstrecke für die Fahrt zur Schule, zum Einkaufen oder wann immer das Wetter zu schlecht ist zum Motorradfahren (ja das gibt es auch manchmal in Südfrankreich) eingesetzt wird. Kleiner Marktüberblick: Mitsubishi I-MiEV und seine Zwillinge Peugeot iON und Citroen C-Zero sind bewährt gut und vor allem sehr günstig zu haben.
Laut Liste kostet ein C-Zero in Deutschland knapp 30.000€, zu haben ist er aber schon vielerorts zu Preisen zwischen 16.900€ und 24.000€. Wir erhielten unseren schwarzen C-Zero für 23.800€ inklusive Transport zu uns nach Frankreich als Tageszulassung mit deutschen Papieren. Vom französischen Staat erhielt meine Frau 6.855€ rund 2 Monate nach erfolgter Anmeldung zurück, der C-Zero kostete also unter dem Strich nur knapp 17.000€.
Was bekommt man schon für 17.000€ an herkömmlichen Autos geboten? Einen mittelmäßig Ausgestatteten Polo? Einen nackten Golf? Im C-Zero ist hingegen schon viel an Optionen drin: Bluetooth-Radio mit FSP, EFH, ABS, Klimaanlage, Automatik und als unbezahlbares Extra obendrauf: Das gute Gewissen mittelfristig etwas für den Geldbeutel und unsere Umwelt zu tun. Und Platz hat man im C-Zero! Durch das Minivan-ähnliche Konzept mehr als üppige Kopffreiheit, umlegbare Rücksitzbank und sogar unsere Tochter hat mehr Beinfreiheit im Römer Kidfix mit Isofix auf der Rückbank als in einem Passat! Im Stadtverkehr ist man im Spurt King an fast jeder Ampel dank des unterbrechungsfreien Durchzugs und des hohen, ab 0U/min anliegenden Drehmoments von 180 Newtonmeter und 47kW Leistung.
Und ein weiteres Plus im C-Zero und seinen Brüdern: Keine Experimente mit der Installation von Wallboxen in der Garage oder dem Kauf von zusätzlichen „Notladekabeln“ (wie beim Renault Zoé), ein Elektroauto was einem zu 100% selber gehört und wo man keine teure und vollkommen unnütze Batteriemiete jeden Monat bezahlen muss.
Aber wie sieht es im Alltagsbetrieb aus?
Als allererstes kommt von unbedarften Automobilisten stets die Frage: „Und wie weit fährt der mit einer Ladung?“. Komischerweise fragt diese Frage niemand bei einem Benziner oder Diesel. Nächste zumeist aufkeimende Frage: „Und wie lange dauert denn das Laden?“. Fragt auch nur irgendjemand einmal wie lange sein Gegenüber denn so im Schnitt an der Tanke steht? Soviel Vorweg: Die Reichweite des C-Zero beträgt getestete 145km+, Normalladung mit 16A dauert 5h, Schnellladung (CHAdeMO) an speziellen Säulen unter 20 Minuten möglich! Noch Fragen?
Die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität ist also nur eine Frage der eigenen Organisation und der zur Verfügung stehenden Infrastruktur! Kanpp 80% aller Leute fahren pro Tag im Schnitt nicht mehr als 30-75km (einfache Strecke) zur Arbeit, für diesen Personenkreis reicht bereits ein Elektroauto der ersten Generation wie eben I-MiEV, C-Zero & Co. vollkommen aus. In puncto Kosten habe ich mal meine Zahlen vom Passat rausgesucht, der kostete mich seinerzeit inklusive aller fälligen Kosten rund 12€/Tag! Darin enthalten sind Kraftstoff, Pflege, Werkstattkosten, Steuern & Versicherung. So viel vorweg: Der C-Zero kostet uns nicht einmal ein Viertel so viel pro Tag!
Dazu kommt das man einen echten Hingucker fährt! Die Leute verrenken sich die Köpfe. Gleiten im Elektroauto ist viel sanfter und entspannter für alle Beteiligen, wie z.B. Anwohner als im Benziner. Sehr oft genieße ich die Fahrten im EV über das Land, schalte das Radio aus öffne das Fenster und lausche nach draußen. Autofahren kann ja so entspannend sein – selbst im morgendlichen Stau.
Einen detaillierten Test des C-Zero kommt zu gegebener Zeit noch an dieser Stelle. Versprochen.
Und die laufenden Kosten?
Denen wollte ich mit einem Energiekosten-Manager mal haargenau auf Grund gehen. Vorteil: Man zählt den wirklichen Verbrauch ab Steckdose und kann ungefähr seinen Jahresverbrauch sehr genau hochrechnen.
Bei einem Kilometerstand von derzeit über 5.000km kosteten mich bislang die letzten 1.133km an der heimischen Steckdose nur 16,26€. Pro Monat also unter 20€, dafür bekommt man in Großstädten nicht einmal eine Monatskarte für den ÖPNV. Leider habe ich das Energiekostenmessgerät nicht früher einsatzbereit gehabt, um sozusagen ab „Stunde 0“ Messdaten zu besitzen, ein Trend ist hingegen erkennbar: Der Durchschnittsverbrauch sinkt von Anfangs 16kWh/100km immer weiter ab – eine Folge der steigenden Temperaturen, der Gewöhnung oder des Einfahrens? Jedenfalls, bei einem Gesamtverbrauch ab Steckdose macht dies inklusive aller Verluste nur 14,04kWh/100km oder anders ausgedrückt: Nur 1,90€/100km im Citroen C-Zero. Ein vergleichbarer hypermoderner Diesel mit 4,5l/100km ist um den Faktor 3,4 teurer im Unterhalt.
Zum Vergleich: Ein Diesel dürfte höchstens – energetisch gerechnet – rund 1,4l/100km verbrauchen um mit diesen Werten mithalten zu können. Ganz zu schweigen von den CO²-Emissionen, die beim Verbrennungsmotor weitaus höher liegen, wie die folgende Rechnung belegt. Um es vorweg zu nehmen: Ich habe bei der CO²-Emission pro kWh bereits mit dem recht hohen deutschen Wert von 469g gerechnet. Und selbst hier ist das Elektroauto mit fast der Hälfte an Emissionen besser gestellt.
Am Ende eines Jahres hat man bei 10.000km Laufleistung – alleine durch Einsparung bei den Kraftstoffkosten – rund 450€ mehr in der Hand als bei einem Audi A3 TDI. Und durch Steuerbefreiung, niedrigere Versicherungstarife und Möglichkeiten für lau an öffentlichen Säulen zu laden, könnte man den Kostenvorsprung mühelos weiter zu Gunsten des Elektroautos weiter ausbauen. |
Tue Feb 19 21:59:58 CET 2013 | taue2512 | Kommentare (2) | Stichworte: Citroën, C-ZERO, Louis Palmer, Video, WAVE
Also ich selber bin ja nun mittlerweile wie man hier aus meinem Fahrzeugprofil erkennen kann selbst bekennender Elektromobilist mit einem Citroën C-Zero. Hier mal ein recht interessantes Video über den Mann, der hinter der WAVE steht. Solarpionier Louis Palmer aus der Schweiz.
http://www.myvideo.ch/watch/8658611
Die Unwägbarkeiten eines solchen Vorhabens werden, so denke ich recht gut aufgezeigt. Interessant insbesondere mitzuverfolgen, wie das öffentliche Interesse an einem solchen Unternehmen ist.
Ja, versprochen. Demnächst an dieser Stelle mehr zu meinen eigenen persönlichen Erfahrungem im eigenen Elektroauto! |
Mon Jan 28 00:40:16 CET 2013 | taue2512 | Kommentare (1) | Stichworte: C-Zero, Elektromobilität, EV, Video, Wave
Hier nocheinmal das offizielle Video der vergangenen WAVE.
Die nächste Ausgabe startet am 28. Juni und dauert eine Woche lang bis zum 7.7.2013 - die Streckenführung wird mitnichten uninteressanter, denn es geht von Wien quer durch die Alpen nach Zürich.
Unter anderem sollen dabei mehrere Rekorde für Passfahrten und den längsten E-Autokorso aufgestellt werden! Es werden auch zum allerersten Mal Hybrid-Fahrzeuge zur Teilnahme zugelassen sein - allerding nur mit komplett deaktiviertem Verbrennungsmotor.
Mehr Informationen zur WAVE 2013 und zur Streckenführung: www.wavetrophy.com |
Wed Oct 21 15:11:11 CEST 2015 | taue2512 | Kommentare (11) | Stichworte: 1, Citroën, C-ZERO
Gestern ist es mir zum allerersten Mal passiert, das ich in einer mit Ladesäulen und Elektroautos ansonsten spärlich ausgestatteten Region im Norden Deutschlands mal ausnahmsweise nicht laden konnte. Dafür gab es drei Gründe: Ich bin zurzeit in einem NISSAN eNV-200 unterwegs, hatte deswegen meine private Kabel-Adapterbox für CEE 32A rot (die zweite noch freie Möglichkeit an eben dieser Säule) natürlich gerade nicht dabei und die Säule mit dem Typ-2-Stecker wurde ausgerechnet von einem fertig geladenen e-Golf blockiert. Zum Glück hatte ich noch genügend Reichweite im Tank...
In anderen Foren wird ja zum Teil auf das heftigste diskutiert, ob der Elektro-Knigge es zulässt, den Ladestecker eines wildfremden Elektroautos – wenn dieses Fahrzeug bereits fertig geladen ist - an öffentlichen Säulen einfach herauszuziehen, um das eigene Fahrzeug zu laden oder nicht.
Die einen sagen kategorisch „ja“, da die meisten Stellplätze für eFahrzeuge im öffentlichen Raum sowieso nur für Fahrzeuge während des Ladevorgangs reserviert sind, die anderen sagen „jein“, weil öffentliche Säulen meistens auf den ersten Blick gar nicht erkennen lassen, ob ein Fahrzeug vollgeladen ist oder nicht, oder schränken das Recht auf den Stecker allein auf Schnelladeplätze vom Typ CCS oder CHAdeMO ein, wenn die Ladesäule denn kostenfrei ist. Und wiederum andere sagen „nein“ und fuchteln gleich mit der Anwaltskeule und dem Strafgesetzbuch herum wegen möglicher Beschädigungen des fremden Autos beim unsachgemäßen unterbrechen und abkabeln eines potenziellen Ladevorgangs.
Damals, als die eMobile Welt noch nicht von Neureichen in +100k€ teuren rollenden Batterien auf Rädern eines amerikanischen Herstellers inklusive Gratiskultur, sondern überwiegend von Idealisten in ihren fliegenden Kisten mit nur maximal 120 Kilometern Reichweite dominiert wurde, gab es bereits meines Erachtens sinnvolle Lösungen und Absprachen für dieses leidige Thema. Anscheinend sind diese nun mittlerweile dank der erwähnten Gratiskultur offenbar in Vergessenheit geraten. Zeit diese wieder hervorzukramen.
Möglichkeit 1: Die gute alte Ladescheibe
Wenn ich einen öffentlichen Ladeplatz belege, lege ich in Autos die von außen keinerlei Möglichkeit bieten, den aktuellen Fortschritt des Ladestandes zu verfolgen (also alle eAutos mit Ausnahme NISSAN - die haben mehrere blaue Ladestand-LED auf dem Armaturenbrett) eine sogenannte Ladescheibe aus.
Diese zeigt wie eine Parkscheibe die voraussichtliche Abfahrtzeit an und beinhaltet für eilige Leute im Notfall meine Handynummer. Somit kann jemand mich im Notfall erreichen und fragen, ob er nun am CHAdeMO-Lader mal eben das Fahrzeug bei den sowieso langsamen letzten 80-100% Ladestand abkabeln kann. Das kam in den letzten 5 Jahren CHAdeMO-Nutzung ganze 2 Mal bei mir vor.
Möglichkeit 2: Die Sache mit der Nummer (im Tankdeckel)
Vor Jahren hat sich eingebürgert, das man als eMobilist einfach seine Handynummer auf einem Aufkleber auf der Tankdeckelinnenseite anbringt.
Analog zu der Aktion „Notfallhilfeinformation hinter der Sonnenblende“ wäre das ein guter Ansatz – wenn es denn alle machen würden. Diese Karte ist besonders für Elektroautos wichtig, damit die Feuerwehr im Notfall weiß wo man Schere und Spreizer gefahrlos ansetzen kann.
Möglichkeit 3: Es geht einfach (technisch) nicht anders
Fehlkonstruktionen, wie der VW e-Golf und e-UP klammern sich auch bei vollständiger Ladung an ihrem CCS-Stecker fest wie ein wasserscheuer Igel über dem Flohschutzbad.
Das gleiche gilt im Übrigen auch für Renault Zoe mit 43kW-Typ-2-Ladung, wenn der Ladestecker an der Säule fest verbunden ist - zugegeben ein sehr seltenes an den Haaren herbeigezogenes Fallbeispiel. Wobei ich wirklich niemandem empfehlen würde einen tatsächlich ladenden Zoe auszustecken, der kleine Franzose ist nämlich dank seines sogenannten Chamäleon-Laders ein wahrer Strom-Gourmet und überrascht manchmal seinen Besitzer mit einer Fehlermeldung und störrisch blockiertem Ladeanschluß, sollte man eine Ladung mal nicht bis zu Ende durchführen - dazu schreibe ich in einem anderen Blog mal ein wenig mehr.
Möglichkeit 4: Klare Laderegeln
An Schnellladern entlang der Hauptverkehrsachsen mit geplanten Stoppzeiten zwischen 15 und 30 Minuten für eine Ladung - bis zum beginnenden Balancing (was in den meisten Fällen nicht viel schneller läuft als 3,7kW über eine 230V-Schukosteckdose) - sollten alle eMobilisten verpflichtend in Sichtweite ihrer Fahrzeuge bleiben, damit man Notfalls miteinander reden und sich arrangieren kann. Oder etwa ungeschriebene Abmachungen, wie Plug-In-Hybride sind sowieso in der Ladepriorität an einer öffentlichen 22kW+ Säule "nachrangig"?
Und denn gibt es ja noch sehr spezielle Fallkonstrukte, die die Kernfrage noch weiter verkomplizieren würden: Was ist zum Beispiel mit privaten quasi-öffentlichen Säulen, referenziert für die Allgemeinheit als serviceorientierter 24/7 Ladepunkt in diversen Such-Apps auf Privatgrund wo man mittels Code die Toreinfahrt öffnet und der Firmen-i3 des nächtens die CCS-Säule blockiert? Ausstecken, laden und wieder anstecken erlaubt?
Wenn die Zulassungszahlen von reinen Elektrofahrzeugen weiter ansteigen wird dieses Problem mit Sicherheit zunehmend alltäglicher werden. Umso wichtiger sich bereits jetzt Gedanken darüber zu machen, zumal CCS- oder CHAdeMO-Schnellader in Zukunft auch in Ballungsräumen aufgrund ihrer hohen Anschaffungspreise Ausnahmen bleiben werden.
Seht Ihr andere Lösungen, wie z.B. die Steckdose mit geringer Ladeleistung an öffentlichen Straßenlaternen z.B. für Straßenparker? Gesetze wie das „Recht auf die Steckdose“ bei gemieteten Stellplätzen wie im Nachbarland Frankreich? Wie seht ihr die Problematik? Welche anderen Lösungen könnte man vermitteln und mittelfristig einbürgern?