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Sat Apr 03 12:45:23 CEST 2010    |    taue2512    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Air France, Amsterdam, De-Boarding, KLM, Problem, Streik, Toulouse

In Frankreich wird wieder einmal gestreikt - waere ja mal auch was ganz neues wenn nicht.

 

Diesmal ist es der "grève des pétroliers", also all derjenigen die mit dem fuer die Mobilitaet erforderlichen Lebenssaft zu tun haben. Und vom Zeitpunkt her ist dieser Streik prima ausgesucht, denn zwar haben wir in Frankreich keinen arbeitsfreien Karfreitag, aber zu Ostern rollen wie vielerorts die ganzen Leute in Richtung Kurzurlaub wegen dem freien Montag.

 

Und wie der Zufall - oder sagen wir besser das Schicksal - so will, hing ich gestern wieder einmal mittendrin.

 

Wie immer wollte ich frueh morgens mit dem Flieger in Richtung Deutschland aufbrechen. Diesmal sollte es mit der KLM von Toulouse via Amsterdam weiter nach Bremen gehen. Als ich um 7h am Gate sass, folgten die ersten Lautsprecherdurchsagen: AF0815 nach Strasbourg - gestrichen wegen dem "grève des pétroliers"! Und ab da fiel es mir wieder ein, weil Streiks in Frankreich ja normalerweise und gottseidank alle im Voraus (mindestens 2-3 Wochen zuvor) angekuendigt werden schaute ich sogleich in meinen Terminkalender im Telefon. Und Richtig: Benzinstreik war da eingetragen.

 

Lacht nicht, aber mittlerweile versuche ich diese ganzen franzoesischen Streiks in meiner Agenda zu vermerken, um boesen Ueberraschungen im Vorfeld aus dem Wege zu gehen. Dann weiss man im Voraus z.B. ob man ueberhaupt fuer einen bestimmten Tag X ein Bahnticket reservieren, ein Taxi meiden oder wegen einem Streik der Air Traffic Controller oder Piloten nicht fliegen sollte. Das eigene Leben wird dadurch deutlich einfacher.

 

Gestern jedenfalls hatte ich mich zwar privat in der Form auf den bevorstehenden Streik vorbereitet, als das ich alle unsere privaten Vehikel nochmal komplett am Mittwoch aufgetankt hatte - den Flieger auf dem Airport habe ich aber leider nicht ins kalkuel gezogen. Mit gut 45 Minuten Verspaetung erfolgte das Boarding per Bus. Meinen Anschlussflug in Amsterdam nach Bremen sah ich bei dieser "kleinen" Verspaetung noch nicht in Gefahr, denn ich hatte noch ca. 10 Minuten Spielraum. Wir sassen alsdann in der Maschine und warten...und warteten...nichts regte sich um uns herum.

 

Nach weiteren 45 Minuten im Flieger kam die erste Durchsage, das man Drinks und Snacks bestellt haette und der Tankwagen sicherlich bald kommen muesste. Aber es regte sich immer noch nichts.

 

Als die nette Stewardess mir die Drinks reichte fragte ich sie, ob ich von Bord gehen duerfe da der Anschluss nach Bremen nun fuer mich nicht mehr zu kriegen sei. Sie fragte mich, ob ich eingecheckte Koffer haette, was ich verneinte. Nach ein paar Minuten kam der Pilot, fragte mich ob ich wirklich nur Handgepaeck am Mann haette und das das OK fuer ihn sei wenn ich von Bord ginge, er wuerde nur kurz die Bodencrew von AirFrance anfunken, damit die mich zurueck zum Terminal bringen.

 

 

In diesem Moment - wir waren schon fast 2h in der Maschine am Boden - als die ersten anderen Passagiere lautstark ihren Unmut aeusserten, kam endlich ein Tankwagen unter Geleitschutz der Gendarmerie zur Betankung. Neben mir gab es nun insgesamt 3 weitere Personen, die gerne haetten aussteigen wollen. Der Pilot kam zurueck zu mir und meinte das AirFrance mein De-Boarding verweigere und das ich gezwungen sei bis nach Amsterdam zu fliegen um dort mit dem Transfer-Desk von KLM nach Loesungen meines Problemes zu suchen.

 

Hallo!?! Wo liegt das Problem: Kein eingechecktes Gepaeck, die Polizei parkt neben dem Flieger, ein Bus der Bodencrew steht bereit und ich soll 1:20h umsonst nach Amsterdam fliegen?

 

Also flog ich nach Amsterdam. Dort - mit 2,5h Verspaetung - angekommen ging ich zum Transferdesk der KLM. Die Dame war sehr nett und hilfsbereit. Leider waren alle Plaetze auf dem naechsten Flug von Amsterdam nach Bremen wegen der Ostertage schon ausgebucht und lediglich Wartelistenplaetze fuer den letzten Flug am Abend verfuegbar. Das war mir ehrlich gesagt ein wenig zu riskant: Mein originales Ticket wurde kurzerhand storniert.

 

Ich bat darum wieder zurueck nach Toulose geflogen zu werden. Einsteigezeit fuer diesen Flug war erst gegen 14h. Deswegen erstmal ab in die Crown-Lounge, damit man wenigstens ein kleines bisschen eMails bearbeiten konnte.

 

So, der Rueckflug wurde aufgerufen und nach einem ansonsten unspektakulaeren Flug erreichte ich wieder Toulouse gegen 16:50h. Also fast 8h nach meiner bitte aussteigen zu duerfen!

 

Natuerlich wollte ich eine Erklaerung dafuer, warum KLM die Dinge offenbar anders sieht als AirFrance, also fragte ich mich an verschiedenen Servicedesks bis rauf zum zustaendigen Stationsmanager. Ich schilderte ihm mein Anliegen und wollte von ihm wissen, wer und vor allem warum man mir 8h meines Tages fuer nichts gestohlen hat.

 

Er meinte daraufhin zu mir, das es eine Richtlinie bei AirFrance in Frankreich gibt, das bei allen Verspaetungen groesser als 2h die gaengige Prozedur lautet das Tansfers ausschliesslich am naechsten Transferflughafen abgewickelt werden sollten.

 

Heisst uebersetzt: "Wenn ich nicht will das ich was tu', dann leit' ich's einem anderen zu!"

 

Wenn ich aber weiss das die Tanklaster-Fahrer streiken und einige Fluege deswegen bereits komplett gestrichen wurden, warum lasse ich die Passagiere dann ueberhaupt einsteigen und ueber 2h im Flieger schmoren? Wieso ist es nicht moeglich Passagiere mit Handgepaeck von Bord zu holen?

 

Er versprach diese Prozeduren zu ueberdenken und entschuldigte sich wenigstens bei mir.


Tue Jun 02 16:13:46 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (224)    |   Stichworte: 447, 660, Absturz, AF, AF447, Air France, F-GZCP, Kollision, Paris, Rio, Unfall, Vorschädigung

Was haben ein Angehöriger des brasilianischen Königshauses, der im Exil in Europa lebt, ein hochbezahlter Thyssen-Krupp Top-Manager, mehrere Angestellte des Reifenherstellers Michelin – darunter auch der mir persönlich bekannte IT-Chef der brasilianischen Niederlassung – sowie die 9 besten Aussendienstmitarbeiter des Jahres 2008 eines in dem französischen Städtchen Limoges ansässigen Elektotechnik-Herstellers nebst über 200 anderen Personen gemeinsam? Eigentlich nichts, ausser das sie jetzt alle tot sind und irgendwo in rund 3.000 Metern Tiefe auf dem Grund des Atlantiks liegen. Die Sache mit dem Prämienflug für die 9 belohnten Aussendienstler – die zusammen mit Ihren Ehefrauen diese 4-tägige Reise nach Brasilien als sogenanntes „Incentive“ antreten durften – bestätigt zumindest eine heissdiskutierte Theorie: Zuviel Einsatz und Ehrgeiz auf der Arbeit sind ungesund!

 

Nein, an meiner verfluchten Vielfliegerkarte lag es nicht, das der Flug AF447 von Rio nach Paris am 1.6.2009 auf einmal nach gut 3,5 Stunden Flug vor der brasilianischen Küste von den Radarschirmen verschwand. Die boshafte Karte wartet nämlich immer noch darauf, endlich zerstört zu werden. Als mich die Nachricht von diesem Flug-Zwischenfall gestern in Deutschland per SMS auf mein französisches Telefon erreichte, war ich gerade erst aufgestanden.

 

Es ist allerdings schon merkwürdig, wie schnell die Medien auf Ereignisse wie dieses anspringen. Vermutungen werden zum grössten Teil vorschnell ohne faktischen Zusammenhang geäussert und schuldige gesucht. Will oder hat man gerade niemanden greifbar ist es das Wetter, vielleicht weil so sich die Umwelt-Lobyisten in Ihrem Glauben vom immer schlechter werdenden Weltwetter bestärkt fühlen. Aber Blitzschlag? Nein, ich finde diese Theorie sehr unwahrscheinlich. Ein Flugzeug wird im Laufe seines Lebens hundertfach im Flug vom Blitz getroffen, ohne das es ernsthafte Schäden davonträgt, denn der Rumpf wirkt ebenso wie bei einem Auto als sogenannter Faradayischer Käfig.

 

Gut, der hier betroffene Flieger – ein Airbus A330-200 ist relativ neu und bereits mit vielen technischen Spielereien ausgerüstet, aber das Flugzeug lässt sich im Notfall auch noch manuell steuern wenn eines der drei unabhängig voneinander verbauten Steuersysteme noch einsatzbereit ist.

 

Die Sache mit der Überspannung ist also für mich zumindest sehr unlogisch, zumal sich der Flieger im betreffenden Moment in sehr grosser Höhe befunden haben muss. Der Pilot war sehr erfahren und hatte über 11.000 Stunden Flugerfahrung gesammelt, das sollte es also auch nicht sein.

 

Warum aber dieser ganze Medienrummel? Gut, meistens sterben erheblich mehr Menschen bei Flugzeugabstürzen auf einmal, als bei anderen Unglücken aber wie schnell tauchen von überall her auf einmal selbsternannte Experten auf, die die möglichsten aber auch leider die unmöglichsten Theorien zur Ursachenfindung beitragen. Erinnern wir uns: 1992 hatte Air France schon mal einen Flieger im Elsass verloren, schnell wurden Interessengruppen gebildet und der Prozess ist nach mittlerweile fast 17 Jahren immer noch wegen einzelner Schadenersatzfragen gegenüber Air France am Laufen. Warum? Nur weil jemand anderer am Steuer sitzt und man ist nur Passagier? Wurden die Passagiere etwa gezwungen mitzufliegen? Verklagt jemand gleich Mercedes oder BMW, weil es eine Massenkarambolage auf irgendeiner Autobahn gab? Wohl kaum!

 

Und genauso schnell wie die Vermutungen vermischen sich Schicksalsschläge und Glücksgeschichten: Ein Amerikaner, der zusammen mit einem brasilianischen Kumpel nach Europa reisen wollte entschied sich im letzten Moment doch lieber mit dem Kumpel in Rio zu bleiben, als Grenzbeamte feststellten das der Reisepass des Brasilianers abgelaufen war. Ein weiterer Franzose wollte unbedingt auf diesen Flug umbuchen, Air France lehnte aber störrisch ab und füllte die letzten freien Plätze lieber mit bevorzugten Kunden – den sogenannten Frequent Travellers – auf und verweigerte dem Herrn mit seinem Billigticket das Boarding.

 

Noch heile: Tag der AuslieferungNoch heile: Tag der Auslieferung

 

Bleiben wir einmal bei den belegbaren Fakten: Die Maschine vom Typ AIRBUS A330-200 wurde im April 2005 direkt an Air France als F- GZCP mit der Seriennummer 660 ausgeliefert. Hätte sie damals die Seriennummer 666 bekommen, wären heute wohl die Weltuntergangsprediger und Satanisten auf den Plan gerufen worden. Und gut 2.500 Flugzyklen bei knapp 19.000 Flugstunden sind für einen Langstreckenflieger dieses jungen Alters ebenfalls mehr als normal.

 

Meine Theorie: Die Maschine war voll bis auf den letzten Platz und auch relativ schwer beladen. Das MTOW (Maximale Startgewicht) war fast komplett ausgereizt, als sie um 23:00h deutscher Zeit am 31.5.2009 vom Flughafen Rio de Janeiro abhob. Da die Wetterkarte relativ heftige Turbulenzen in diesem Bereich ankündigte, ist meiner Meinung nach während des Fluges eine extreme Überbelastung des Heckleitwerks, der Fluegel oder des Rumpfes aufgetreten und das Flugzeug quasi in der Luft auseinandergebrochen. Weiter unterstuetzt wird diese Theorie durch eine Vorschaedigung des nun abgestuerzten Flugzeugs: Am 17.8.2006 touchierte ein Fluegel der Ungluecksmaschine beim rangieren auf dem Flughafen Paris Charles-de-Gaulle (CDG) einen anderen parkenden AIRBUS A321. Die Schaeden im Heckbereich des A321 wurden im Unfallbericht als "substantiell" bewertet, waehrend der Fluegel des nun abgestuerzten A330 lediglich "gering" beschaedigt gewesen sein soll. Beide Flugzeuge wurden damals "gegrounded" und Reparaturen ausgefuehrt. Wie passt das denn zusammen? 

 

Ein ähnlicher Zwischenfall mit einem abgerissenen Heckleitwerk aufgrund von Ueberbelastungen im Flug durch starke Ruderausschlaege der Piloten ereignete sich ja bereits 2001 über New York, damals allerdings war es ein älterer A300.

 

WetterkarteWetterkarte

 

Wrackteile, sowie eine Ölspur wurden inzwischen ja gut 1.500 km vor der suedamerikanischen Küste ausgemacht. Schiffe befinden sich auf dem Weg zur vermuteten Absturzstelle.

 

Das soll nun nicht heissen, das der A330 ein schlechtes Flugzeug ist. Dies ist der erste Absturz dieses Typs und der erste grosse Verlust für Air France nach dem Zwischenfall mit der Concorde in Paris im Juli 2000.

 

Übrigens: Die Gefahr mit dem Auto zu verunglücken ist ungefähr 90 Mal höher als bei reisen mit dem Flieger, denn wie eine alte goldene Pilotenregel aus meiner eigenen Flugausbildung besagt: „Die meisten Unfälle passieren am Boden!“. Und eine weitere: „Runter kommen sie immer – irgendwie“.


Wed Apr 08 11:15:54 CEST 2009    |    taue2512    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: 270371137714, Air France, eBay, KLM, Platinum, Vielfliegerprogramm

 

Ich hatte Euch ja in meinem Mauritius-Reisebericht ja Neuigkeiten von AirFrance versprochen, die ich nun nicht vorenthalten wollte:

 

Wir kamen also in unseren leichten Freizeitklamotten aus dem Urlaub zurueck und hatten zusammen (4 Personen, darunter neben mir ein weiterer AF-Vielflieger) einen Anschluss in Frankfurt. Da wir eine sogenannte Short-Connection von weniger als 15 Minuten bis zur naechsten Boarding-Deadline hatten, sind wir in Terminal 2 auf direktem Wege zum AirFrance Check-In gerannt. Dort deutete ein Herr mit Schlips und Kragen wortlos auf die lange Schlange vor den Economy-Schaltern. Ich fragte ihn ruhig, ob wir wegen SHOCON und meinem Platinum-Status nicht eventuell ausnahmsweise an den leeren Business-Schalter wechseln koennten und deutete auf die Platinum-Kofferanhaenger. Knappe Antwort: "Wenn Sie Ihre Vielflieger-Karte dabei haben, ja - sonst nicht!"

 

Am Schalter dann die ueblichen Aktionen. Die Dame war sichtlich genervt oder ueberfordert, oder an diesem Tag einfach beides. Oder aber frei nach Semmelrogge: "...einfach nur schlecht gef@$kt..."

 

Ich sagte: "Guten Tag! Vier Mal Paris-CDG bitte." Sie: "Ja, welche Maschine denn?" Ich: "Ups, wohl die aller-allernaechste weil wir schon sehr spaet dran sind, warten Sie bitte ich suche gerade den Buchungsbeleg." Da verzog die Dame schon etwas das Gesicht, waehrend ich ihr den Zettel und alle 4 Paesse ruebergab stellte ich meine erste Tasche auf das Band, ihre Frage: "Unter welchem Namen?" Ich gab meinen Namen an.

 

Sie weiter...tippel...tippel...ohne ein einziges Mal zu uns hochzuschauen. "Die zweite Tasche (ihr Blick immer noch nach unten gerichtet und in ihre Tastatur gesprochen)!", das "bitte" klemmte sie sich und fuegte sogleich barsch hinzu (auf franzoesisch wegen meiner Mitreisenden): "Und welcher Name jetzt? Ich habe einfach keine Lust mich hier vier Mal und staendig wiederholen zu muessen...und ausserdem stehen sie hier an meinem Business-Schalter!"

 

Sogar meine leidgeprueften und ueberhaupt nicht serviceverwoehnten mitreisenden Franzosen fielen vom Glauben ab und ab diesem Moment platzte mir gelinde gesagt der Kragen!

 

Das war er nun, der beruehmte Tropfen der das Fass endgueltig zum ueberlaufen gebracht hat. Aus diesem Grund habe ich nun heute beschlossen, meine Mitgliedschaft bei "Flying Blue" via eBay medienwirksam zu kuendigen (Artikelnummer 270371137714). Da ich parallel bereits einen Brief an AirFrance geschrieben habe, der aber nach wie vor unbeantwortet ist, bin ich mal auf eine Stellungnahme gespannt.

 

Zur Sicherheit hier nochmal der Artikel als PDF.


Thu Feb 26 16:50:18 CET 2009    |    taue2512    |    Kommentare (16)    |   Stichworte: Air France, Flug, Freizeit, KLM, Kontakt, Kundendienst, Mauritius, Reisetipp, Service, Sixt, Telefon, Ticket, Urlaub

 

Am 14. Maerz wollen wir 11 Tage lang guenstig Sonne tanken und in Urlaub fliegen. Es ist aber schon erstaunlich, was einem bei solchen Reisevorbereitungen alles passieren kann - sogar als erfahrener Vielflieger - und wie vor allem grosse Fluggesellschaften wie AirFrance/KLM mit ihren "guten Kunden" umgehen. Okay, mittlerweile habe ich bei denen den Platinumstatus wegen meiner regelmaessigen Deutschlandreisen erreicht, aber mal ehrlich was bekommt man dafuer fuer Vorteile geboten? Genau: Nichts! Jedenfalls nichts als Aerger, denn Ich musste mich heute sogar von einem kleinen Napoleon bei der Franzoesischen AirFrance Reservierung am Telefon auch noch bloed anmachen lassen. Dabei bin ich wirklich der letzte, der Wert auf diesen Status-Quatsch legt.

 

Da wir insgesamt mit 4 Erwachsenen reisen werden, ist der Flugpreis unter anderem eines der wichtigsten Kriterien fuer die Zusammenstellung des Urlaubs gewesen. Guadeloupe und Reunion scheiden ja ersteinmal wegen der Streiks und Unruhen gegen Frankreich aus. Was bleibt also als warmes Urlaubsziel im Maerz? Entweder die Domenikanische Republik oder eben Mauritius! Es passte gerade wie die Faust aufs Auge, das ab heute Vormittag die deutsche Condor wieder einmal 100.000 Tickets fuer Nah- und Fernziele guenstig verscherbelt, somit konnten wir den Flug ab Frankfurt schon fuer EUR 469 pro Nase erstehen.

 

Was braucht man noch um mobil zu sein? Genau, einen Mietwagen! Wieder einmal bei Sixt vorbeigeschaut und siehe da: Die haben sogar einen Suzuki Alto fuer den naechsten Mietwagentest auf Mauritius stehen. Das Auto soll EUR 258 fuer 11 Tage kosten, geht noch so fuer ein Urlaubsziel. Gerade eben kam dann noch unvermittelt eine eMail bei mir rein - direkt von deren Niederlassung auf Mauritius:

 

Dear Sir,

 

we are pleased to inform you that you will be upgraded.

 

Freundliche Grüße / Best Regards,

 

Shirley Naiken Jankoo

Head of Operations

Sixt Rent a Car

 

 

Liebe Leute von AirFrance/KLM: DAS nennt man SERVICE, davon koennt ihr euch ruhig eine Scheibe von abschneiden! Nun bekommen wir einen Suzuki Swift oder etwas vergleichbares zum selben Preis. Danke Sixt, sehr loeblich von Euch.

 

 

So, jetzt war nur noch das Problem der Anreise von Toulouse nach Frankfurt zu loesen. Gar nicht so einfach, denn die grossen Airlines nehmen allein schon fuer diesen Zubringerflug mehr Geld als zwei Leute von uns mit Condor fuer den 12h langen Flug nach Mauritius zahlen. Im Mittel lagen die Flugpreise heute frueh so bei 850 bis 1200 EUR, purer Wucher wie ich finde. Auf der Website von AirFrance wurde ich allerdings noch fuendig: Der Hin- und Rueckflug von TLS via CDG weiter nach FRA sollte fuer zwei Personen "nur" EUR 549,06 kosten, also schnell gebucht. Ich hatte ja noch genug Meilen, also buchte ich fuer mich und meine Partnerin einen FlyingBlue-Praemienflug, der immerhin noch wegen der zu entrichtenden Airport-Taxes fuer zwei Personen 40.000 Meilen plus EUR 367 hin- und zurueck kostet.

 

Die KLM und die AirFrance-Websites benahmen sich auch reichlich komisch heute Vormittag und zeigten immer mehr Abbrueche an, als meine Buchungsversuche alle am Ende erfolglos im Nirvana landeten. Ich rief also die AirFrance ReservierungsHotline fuer Platinumkunden an (+33 148 59 2000). Man sagte mir dort, das es zur Zeit Probleme mit dem Web und der START/AMADEUS-Anbindung geben wuerde und im Moment alle Buchungen nicht gingen, auch nicht telefonisch. Komisch, aber andere serioese Airlines leiten bei solchen Problemen auf eine Fehlerseite um und zwingen Ihre Kunden nicht dort anzurufen.

 

Ich sollte mich noch ein wenig gedulden und mein Glueck spaeter nochmal auf deren Website versuchen. Nagut, koennen die ja nichts dafuer dachte ich mir. Nach gut zwei Stunden konnte ich beide Buchungen endlich online in Angriff nehmen. So, ich hatte also zwei Buchungscodes fuer Buchungen (eine Praemienflugbuchung und eine "normale") fuer je zwei Personen, gezahlt mit unterschiedlichen Kreditkarten. Und denn wartete ich auf den Eingang der Buchungsbestaetigung per eMail.

 

Und wartete.

 

Und wartete.

 

Es kam natuerlich nix! Ueber die Funktion "meine Buchung" konnte ich nur sehen, das beide Reservierungen noch unbestaetigt waren und im System irgendwo "hingen", obwohl zuvor die Website sagte das alles OK sei. Nochmal die AirFrance Reservierungshotline angerufen und anscheinend waren die schon ein wenig durch den Ansturm der Kunden genervt: Man koenne mir nur mit der Vollpreis-Buchung helfen, FlyingBlue-Praemientickets werden wiederrum ueber eine andere Rufnummer behandelt. Betreffend bereits zuvor getaetigten Vollpreisbuchung sagte die Dame mir das die Bezahlung nicht erfolgt sei aufgrund der technischen Probleme und das ich die Bezahlung selber ueber die "meine Buchung" Funktion auf der Website einleiten koennte, ansonten koenne sie mir nur eine neue Buchung am Telefon machen - zu erhoehten "Service-Charges" versteht sich. Ich fragte nett ob dies so usus sei, zumal der technische Defekt und die Ursache ja bei denen liegt, und ich bereits eine ueberteuerte "Servicenummer" anrufe. "Wenn ich damit nicht zufrieden sei, sollte ich die besagte Funktion im WWW nutzen!", entgegnete mir die Dame am anderen Ende auf franzoesisch und legte einfach auf. Jetzt war ich ehrlich etwas baff und dazu leicht angesaeuert.

 

Also rauf auf die AirFrance-Website und "meine Buchungen" aufgerufen. Aber es gab weit und breit nicht die besagte Funktion zum natraeglichen zahlen, man kann nur ein paar unwichtige Daten modifizieren. Ratlosigkeit breitete sich bei mir aus.

 

Super ist auch, das selbst die lokale Rufnummer und auch die angeblich von AirFrance im Festnetz eingerichtete Kurzwahl "3273" hier in Frankreich von meinem Anschluss (Internet-Telefonprovider "free.fr") nicht erreichbar ist, somit ist man gezwungen mit dem Handy zu telefonieren. Waehle ich mit dem Festnetz +33 149 49 60 70 80, so landet man nur auf einer Daueransage die einem mitteilt das diese Nummer nur fuer Anrufe von Mobiltelefonen eingerichtet ist. AirFrance gibt sich sehr karg, was Kontaktrufnummern auf deren Website anbelangt.

 

Also nochmal die gleiche Hotline mit dem Handy angerufen, diesmal ein Herr am Apparat: Ich schilderte mein Problem ruhig und sachlich und fragte wo denn bitteschoen diese Funktion des bezahlens unter "meine Buchungen" zu finden sei. Das heisst ganz bis zum Ende meiner Erklaerungen kam ich erst gar nicht, denn der gute Mann unterbrach mich ruede und sagte: "Wollen sie HIER eine neue Buchung telefonisch oder im Internet machen?" Ich entgegnete das ich lediglich eine bereits bestehende Buchung mit einem Buchungscode in den Status "Confirmed" gesetzt haben moechte und jetzt bezahlen will. Er wieder: "Hier oder im WWW?" Ich: "Sie haben mich nicht verstanden, ich moechte wissen wo das geht so wie Ihre Kollegin gerade eben...". Er: "...Ich frage ganz einfach und die Antwort lautet Ja oder Nein! Ich habe ansonsten den ganzen Tag Zeit fuer dieses bloede Spiel!" Ich: "Wenn ich nun eine telefonische Buchung mache..." Er: "...denn kostet das eine erhoehte Service-Charge!" Ich:"Sehen Sie, und die bin ich nicht bereit zu zahlen!" Er: "Da kann ich ja nichts fuer." Ich: "Gut, denn also eine neue Buchung!" Er: "tippel...tippel...kostet dann 815 EUR (statt vormals EUR 550)!" Ich: "Moment! Ich hatte vormals eine Buchung fuer 550!" Er: "Ja, aber die billigen Plaetze sind inzwischen alle weg!" Ich: "Ja, weil evtl. meine haengende Buchung genau diese Plaetze 24h lang blockiert?" Er: "Wollen Sie mir jetzt sagen, wie ich meine Arbeit machen soll?" Ich: "Nein! Denn stornieren Sie unseren neuen Buchungsversuch bitte." Er: "[Genervt] Sonst noch was?" Ich: "Nein! Das wars."

Ich legte denn auf und ich dachte mir im stillen: "Was fuer ein Riesen-Ar...loch!"

 

 

Um etwas wieder runterzukommen rief ich FlyingBlue an, dort entschuldigte man sich hoeflich fuer den Abbruch bei der Bezahlung und die entstandenen Probleme, nach der Angabe meiner Kreditkartennummer war zumindest diese Buchung glattgezogen im System. Die entsprechende Bestaetigungs-eMail erreichte mich nur Sekunden spaeter. Mit der Dame in Holland schaute ich auch noch ob die andere Buchung zum Vollpreis noch immer im System steckte, oder ob der uebereifrige franzoesische Kollege daran bereits rumgeworschtelt oder geloescht hatte. "Nein, die ist noch da. Aber FlyingBlue darf daran nichts modifizieren. Tut uns leid." Naja, zumindest ein kleiner Trost wenn sie das so auch ehrlich gemeint haben. Das Gespraech war beendet.

 

Da ich mir nicht wieder mit dem kleinen Napoleon vom dem franzoesischen "Kundendienst" von AirFrance zu tun haben wollte, rief ich kurzerhand die Reservierungszentrale in Deutschland an (+49 1805 830 830). Ich brauchte zwei Anlaeufe dort: Beim ersten und zweiten Mal wurde das Gespraech einfach mittendrin getrennt, als ich gerade dabei war mein Anliegen mit der haengenden Buchung zu schildern.

 

Geht es den Airlines etwa mittlerweile so schlecht, das demnaechst neben dem Kerosinzuschlag auch bald ein Telekommunikationszuschlag fuer das einwandfreie Funktionieren der Hotline-Telefone erhoben werden muss?

 

Naja, beim dritten Anlauf hatte ich dann einen Herren dran, der zog die Buchung nach nur 15 Minuten auf den Status "Confirmed" nachdem ich dort wieder einmal die Kreditkartendetails durchgab. Nebenbei musste ich auch noch in die Warteschleife, weil es nur noch einen einzigen guenstigen Sitzplatz gab und er fuer die Ermaessigung des zweiten eine Freigabe vom seinem Boss brauchte.

 

Fazit: Wenn mann schon 40.000 muehsam erflogene Praemienmeilen (Wert: ~200 EUR) plus 916 EUR und gefuehlte 50 EUR Telefonkosten (!) an diesen halbstaatlichen Moloch namens AirFrance zahlt, moechte man doch auch nur wie ein normaler Kunde behandelt und nicht doof angemacht werden, oder sehe ich das falsch? Nach ueber einer Stunde teure "Servicenummern" anrufen, war ich an der Stelle an der man bei einem funktionierenden und optimierten Service, sowie zuhoerenden "Telefonvorsatzgeraeten" bereits waehrend der ersten 5 Minuten des ersten Telefonats haette ankommen koennen. Eine wahre Meisterleistung und ein Musterbeispiel fuer Unorganisation. Ich habe eine Anfrage gestartet, mit der bitte um Erklaerung (Statusupdates findet Ihr in den Ergaenzungen weiter unten).

 

Jetzt buchen wir nur noch ein grosses Appartment und sind nach alledem wirklich "reif fuer die Insel".

 

Gehoeren diese Erfahrungen etwa zum normalen Standardprogramm bei AirFrance/KLM? Das wuerde mich mal interessieren, habt Ihr schonmal aehnliches erlebt?


Mon Sep 29 20:56:31 CEST 2008    |    taue2512    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: Air France, Stewardess

Auch Stewardessen bei AirFrance muessen manchmal etwas leiden, aber ich glaube die Dame trägt's mit Fassung. Erst eine Runde tanzen, dann das Schwein gefolgt von der Ente präsentieren und zum Schluss den verehrten Fluggästen die Weinkarte zeigen...

 

Und da sag mal einer das immer nur die deutschen Malle-Urlauber im Flieger für Stimmung sorgen. 

 

Ich glaube ein Lufthansa-Pilot haette wohl die Passagiere zur Raison gerufen oder im schlimmsten Falle von Bord holen lassen...

 

Nein, das Video ist LEIDER NICHT auf meinem Rueckflug entstanden. :D

 


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