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Sun Aug 23 20:37:38 CEST 2015    |    niclas1234    |    Kommentare (2)

Hallo Leute,

 

ja manchmal hat man halt Glück im Leben. Genau dies ist auch mir passiert. An einem schönen Montag schaue ich auf mein Handy und sehe, dass ich eine PN bei Motor-Talk bekommen habe. Der Absender hieß Bergrennen und teilte mir mit, dass ich zwei Freikarten für das Osnabrücker Bergrennen gewonnen habe. Geile Sache kann man da nur sagen, in meinem jugendlichen Leichtsinn :D Nach einigem Mailverkehr mit Motortalk war dann auch abgeklärt wie das alles läuft. Da ich zwei Tagestickets gewonnen hatte hätte ich nun an einem Tag mit einem Freund zusammen hinfahren können oder an beiden Renntagen hingehen können. Nur bin ich ein sehr geselliger Mensch und der Weg nach Osnabrück ist recht weit. Deswegen fiel mir die Entscheidung recht leicht und ich schickte meinem besten Kumpel eine Nachricht. Die Antwort kam prompt und war eindeutig. „Ja natürlich bin ich dabei“. Damit war das auch geklärt. Osnabrück sind 250 km Strecke. Für einen Tag vielleicht etwas wenig. Deswegen entschieden wir uns zwei Tagestickets dazu zu kaufen und ein Hotelzimmer zu mieten. Wir fanden ein nettes Zimmer zu fairem Preis im Hotel Westerkamp in Osnabrück. Die Tageskarten gab es an der Tageskasse. Damit stand der vollen Portion Bergrennen also nichts mehr im Wege.

 

Am Freitagabend kam mein Kumpel bereits zu mir denn unsere Reise am Samstag sollte sehr früh beginnen. Die Trainingsläufe beginnen um 8 Uhr. Wir haben vorsichtig mit drei Stunden Fahrt gerechnet. Also den Wecker auf 4:30 gestellt. Für mich als erklärten Spätaufsteher natürlich eine Qual, aber für ein Wochenende Motorsport mache ich ja alles. Mit 10 Minuten Verspätung ging es dann auch los. Wir hatten uns vorher bereits darauf geeinigt, dass wir das Auto meines Kollegen nehmen. Er fährt einen Golf 4 2.8 VR6 mit 4 Motion. Da der Wagen relativ selten die Autobahn sieht und auch mal flott bewegt werden möchte, haben wir uns mit ihm auf den Weg gemacht. Wie wir feststellten war das nicht die schlechteste Idee. Die S3 Recaro Sportsitze sind äußerst bequem, und solche netten Sachen wie Tempomat und großes Soundsystem machen die Fahrt wirklich sehr angenehm. Bei uns beiden war trotz der Frühen Uhrzeit die Stimmung bestens und die Motivation hoch. Die ersten Km gingen über Landstraße und zwei Kassiererinnen staunten nicht schlecht, als wir morgens um Punkt 6 einen Edeka auf dem Dorfe stürmten und uns mit Getränken und Müsliriegeln eindeckten. Frisch gestärkt ging es weiter und ich übernahm das Steuer. Die nächsten 150 km verliefen wie jede normale Autobahnfahrt, ich brauche euch also nichts erzählen.

 

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Unsere Stimmung ebbte schon langsam ab, da kam das erste Schild mit der Autobahnausfahrt Osnabrück. Das Navi sagte uns noch 20 km und wir beiden waren wieder völlig wach. Direkt an der vom Navi vorgeschlagenen Ausfahrt verließen wir die Autobahn. 10 km sollten es noch sein und hier das erste Lob an die Veranstalter. Gleich das erste Hinweisschild „Bergrennen“ und ein Pfeil wies uns den Weg. Super gemacht, da kann man sich schwierig verfahren. Von vielen weiteren Pfeilen begleitet legten wir die letzten Km Landstraße zurück und kamen mit 10 min Verspätung am Veranstaltungsort an. Wir wurden sofort von Helfern weitergeleitet zum Parkplatz. Dieser war von der Einfahrt noch ca 1 km Feldstraße (also Asphaltiert) entfernt. Die Parkplatzgebühren für Besucher an diesem Wochenende betrugen 2,50 € pro Auto. Finde ich persönlich okay, die Tickets waren ja auch nicht übermäßig teuer. Nun kommt mein erster Kritikpunkt. Der Parkplatz ist ein großes Stoppelfeld. Das ist zwar platz mäßig super, aber beim auffahren ging eine Wilde Party am Unterboden los. Der Golf hat ein R32 Fahrwerk und ist damit lediglich 30 mm tiefer, also kein Schlaglochsucher, trotzdem wurden wir gut durchgeschüttelt. Das ist etwas nervig und bei späteren Blicken über den Parkplatz waren wir auch nicht die einzigen Leute die damit Probleme hatten. Vielleicht war es bei uns aber auch besonders schlimm weil wir so ziemlich die ersten Besucher waren. Zudem wird es so abgeschieden bestimmt nicht leicht so viele Parkplätze aufzutreiben.

 

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Vom Parkplatz aus leiteten uns gleich die nächsten Schilder weiter in Richtung Rennstrecke. Hier kann man den Veranstalter nur erneut loben. Einige Meter die Straße lang kamen wir dann ins erste Fahrerlager. Die Fahrerlager waren etwas nach Klassen aufgeteilt, so wie ich es mitbekommen habe. Das Fahrerlager in Richtung Parkplatz war für die Berg GLP Fahrzeuge. Zudem fand man dort die Fiat Abbarth und NSU TTs. Das zweite Fahrerlager war vom Start weg eine andere Straße lang und hatte die älteren Bergfahrzeuge. Ich denke das war nach Hubraum sortiert, denn hier standen viele kleinere Fahrzeuge ala Polo und Kadett. Dies ist jetzt allerdings nur eine Vermutung meinerseits. Auch die E – Fahrzeuge standen hier trocken alle beisammen in einem Zelt. Die Straße weiter Hoch an der Seite Stand die Elite der Bergrenner verteilt. Viele Rennfahrzeuge und Prototypen sowie Formelfahrzeuge. Meines Wissens nach waren sogar ehemalige Formel 1 Fahrzeuge dabei. Wirklich beeindruckend und sicher nicht alltäglich. Wer einen langen Atem hat und diese Straße bis ganz oben geht (Das waren gefühlt 3 km) kommt ins Fahrerlager der Gruppe H mit vielen Golf 1, Kadett und auch BMW wie E 30 und 2002ti. So ungefähr waren für einen unerfahrenen Zuschauer wie mich die Fahrerlager aufgeteilt. Ein Kenner wird mich nun wahrscheinlich ausschimpfen, aber ich hoffe auf Gnade :D

 

Bevor es weiter geht möchte ich noch kurz das Wetter erwähnen. Dieses war bombastisch und sollte auch das Wochenende weiterhin so bleiben. Temperaturen um die 30 Grad und starker Sonnenschein machten die Kulisse perfekt. Von Zeit zu Zeit wäre etwas Schatten nicht schlecht gewesen.

 

Wir setzten unsere Reise weiter fort, an den ersten Fahrzeugen vorbei durchs GLP Lager. Hier bekam ich schon große Augen und musste sehr langsam werden um alle wunderschönen und liebevoll aufgebauten Fahrzeuge bestaunen zu können. Schnell lief mir der Sabber aus dem Mund (Gott sei dank nur im übertragenen Sinne). NSU TT, Fiat Abarth, BMW E 30, Subaru WRX STI, BMW E 36 318 ti, Opel Kadett C und viele weitere Wagen kamen mir unter die Augen. Auch mein Kumpel war völlig begeistert. Hier befanden wir uns nur am Anfang unserer Reise durch die Fahrerlager. Doch zunächst kam die Einlasskontrolle nebst Tageskasse. Mein Kollege kaufte sich flott eine Tageskarte und ich löste meine Freikarte ein. Zwei Bändchen markierten uns als zahlende Gäste. Diese wurden im Laufe der Veranstaltung öfters kontrolliert. Einige Meter hinter der Einlasskontrolle kam mein persönliches Highlight des Wochenendes. Zwei Audi S1 Sport Quaddro. Eine Legende im Motorsport die wahrscheinlich jeder kennt. Wie ich später noch feststellen sollte, kann so ziemlich nichts den Klang dieses Fünfzylinder Turbomonsters schlagen. Ihr könnt euch das ungefähr so vorstellen, wie wenn zwei Kleinkinder die im Süßigkeitenladen stehen. So standen ich und meine Freund dort und konnten uns kaum satt sehen. Vor der Ingenieursleistung die hinter so einem Auto Auto steckt kann jeder Petrolhead nur seinen Hut ziehen, egal welcher Marke er die Treue schwört. Weitere PS Monster wie ein Audi S2 Turbo oder mehrere Ferrari begleiteten unseren weiteren Weg. Bei einigen Autos wussten wir gar nicht so genau was diese einmal ursprünglich waren, so stark waren die Konturen verändert.

 

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Im fliesenden Übergang ging es zu den bereits genannten Attraktionen und Ausstellern. Die Sportquaddro gehörten zweifelsohne dazu. VW hat mit einem Stand vor Ort die neuen Passat R und Scirocco R Modelle beworben. Ein paar Meter weiter auf der anderen Seite stand Mercedes und präsentierte stolz einige seiner AMG Modelle. Diese sind auch mit Zuschauern beladen nach jedem Lauf den Berg hochgefahren. Zwischen den beiden Herstellern fand sich Titus Dittman welcher mit seinem umgebauten Ford Mustang Spenden für seine Stiftung Skate Aid Sammelte. Für eine Spende konnte man sich einmal den Berg hinauf galoppieren lassen. Ich weiß nicht wie hoch diese Spende war, aber definitiv außerhalb meines Budgets für dieses Wochenende. Weiterhin konnte man dort auch Klamotten kaufen. Die Stiftung Skate Aid stellt nämlich gleichzeitig auch ein Label dar, welches Klamotten für einen guten Zweck, also die Stiftung verkauft.Auch die angekündigte kurze T3 Pritsche war vor Ort zu bestaunen. Ich für meinen Teil konnte mich mit der Optik nicht wirklich anfreunden, und auch mit dem kurzen Radstand nicht, aber die Arbeitsleistung dahinter ist definitiv beachtlich und aller Ehren wert. Zudem war der Sound des 340 PS Starken V8 echt toll. So langsam nährte man sich dem tiefsten Punkt des Tales und damit einem kleinen Ortskern (Der Ort hatte nur äußerst wenige Häuser). Hier war für dieses Wochenende der Mittelpunkt des Geschehens. Die Startlinie. Vorher fand man natürlich noch einige Getränke und Essensstände links und rechts. Für das leibliche Wohl war also gesorgt an diesem Wochenende. Auch hier wieder ein Lob, die Preise waren wirklich im Rahmen. Da kenne ich von einigen Schützenfesten schlimmeres.

 

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Nach kurzer Absprache war klar, mein Kumpel und ich wollten uns den ersten Lauf von der Startlinie aus ansehen. Hier kann man wohl am besten Autos bewundern, ohne das sie sofort weg sind. Man konnte natürlich aus Sicherheitsgründen nicht direkt neben die Startlinie, das war aber aufgrund des Lärms welchen die Autos machten auch ganz in Ordnung so. Was meinem Kumpel auffiel war die Dame an der Startlinie welche die Autos einwies (Keine Ahnung ob man für den Job einen speziellen Namen hat). Die Dame stand nämlich das ganze Wochenende an der Startlinie und trug kein Gehörschutz. Stattdessen hielt sie sich je nach bedarf die Ohren zu. Ich glaube mir hätten nach spätestens 30 min die Ohren geflattert. Wenn man einen guten Blick auf den Start haben wollte, konnte man sich seitlich hinter einer Brücke durch quetschen und in einigen Metern Entfernung hinter einem Wasserkanal postieren. Hier standen auch die drei Golf R aus dem Rahmenprogramm sowie ein Autohaus, dessen Name mir leider entfallen ist. Dieses Stellte drei Edelkarossen aus. Passenderweise war wenige Meter weiter auch der Eingang zum VIP Bereich. Ich denke der Standort war ganz gut gewählt :D Wir stellten uns also ans Wasser mit der Kamera in der Hand. Diese hatte ich mir extra von meiner Mutter geliehen, um euch für diesen Bericht keine Handyfotos präsentieren zu müssen. Wie ich bei den Bildern anderer Nutzer feststelle, werde ich wohl nie zum großen Fotografen, aber ich hoffe es reicht zum veranschaulichen.

 

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Ein Rennlauf lief immer wie folgt ab: Zuerst startete der E Berg Cup. Diese fuhren aber nicht auf beste Zeiten sondern ein Berg GLP. Das bedeutet es gewinnt der Fahrer der seine Zeit mit den geringsten Abweichungen immer wieder wiederholt. In dieser Klasse startete unter anderem ein BMW i8 und i3, ein Tesla Model S und ein Tesla Roadster, ein umgebauter Golf 3 und ein paar weitere Fahrzeuge. Ich muss leider zugeben, für mich war dies der langweiligste Teil der Rennläufe. Es fehlt irgendwie was, wenn am Start keine Räder durchdrehen und kein Motor heult. Schnell waren die Fahrzeuge bestimmt, aber so gelangweilt wie das wirkt hat das keinen Renncharakter. Vielleicht würde ich mich dafür mehr begeistern, wenn die Fahrzeuge auch umgebaut wären und es nicht alles so freundschaftlich wirken würde. Es kam bei mir als Zuschauer nicht wirklich ernsthaft rüber. Ich denke auch, dass die erneuerbaren Antriebe wichtig sind und im Rennsport ihren Platz finden müssen, aber für mich leider nicht so. Wie genau es jetzt weiter ging kann ich euch nicht sagen, da ich das Klassensystem nicht hundert prozentig verstanden habe. Gefühlt ging es von dort aus Hubraum und Leistungstechnisch aufsteigend weiter. Die bereits genannten NSU TTs, Fiat Abarths und Kadett Cs begaben sich langsam der Reihe nach an den Start. Besonders beeindruckend war der brachiale Klang der kleinen Fahrzeuge. Die Fiats hatten rein optisch ein durchgängiges Rohr als Auspuff und haben dementsprechend einen Radau gemacht der das Herz eines Petrolhead höher schlagen lässt. Gerade diese kleinen Knallbüchsen haben mich begeistern können. Auch ein paar Golf 1 oder Polo 86c kamen mit zum Start und andere Fahrzeuge. Die alle aufzuzählen würde ganz schön lange dauern. Schaut euch am besten meine Bilder an, ich habe die meisten Fahrzeuge festgehalten. Danach war das Rahmenprogramm dran. Bedeutet alle Aussteller konnten den Berg mitsamt Zuschauern erklimmen. Hierzu gehörten unter anderem Titus Dittmann mit seinem Mustang, Mercedes mit einem AMG GT, Volkswagen mit drei Golf R, die VW T3 Pritsche, ein BMW 235i und ein Lamborghini Gallardo. Am zweiten Tag waren noch mehr Fahrzeuge im Rahmenprogramm, aber dazu später mehr. Diese Fahrzeuge fuhren alle nacheinander den Berg hinauf, gefolgt von der Rennleitung. Besonders ernüchternd waren dabei die Golf 7 R, welche dank Launch Controll den wohl langweiligsten Start unter den Benzinmotoren hinlegten. Schnell ist es bestimmt, aber auch irgendwie zu einfach. Was folgte war die Rückführung der Fahrzeuge. Gerade an der Strecke war dies besonders schön, da man sich die Fahrzeuge mal in Ruhe ansehen konnte. Einige Fahrer ließen ihre Boliden den Berg hinab auch nur rollen. Wer will es ihnen bei den Baukosten verdenken.

 

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Ich und mein Kollege hatten für uns entschlossen an der Strecke entlang den Berg hinauf zu gehen. Aufgrund der Hitze war das wirklich kräftezehrend. Einige Meter nach dem Start hatte sich noch ein Suzuki Autohaus eine Wiese als Ausstellungsfläche gesichert. Entlang der Strecke fanden sich immer wieder Getränke – und Fressbuden, für das Leibliche Wohl war also auch weiter oben gesorgt. Wir wollten eigentlich bis zum Ziel weiterlaufen, uns wurde aber von einem Helfer davon abgeraten, da der Weg im Wald langgeht und man nicht mehr bis an die Strecke ran darf. Wir bleiben also Irgendwo auf halber Strecke stehen und schauten uns von dort aus den zweiten Teil der Startfahrzeuge an. Diese ließ nicht lange auf sich warten. Hier Starteten die größeren Fahrzeuge ab 1600 ccm. Unter anderem gab es dort mehrere BMW (E36, e30, e46, 2002ti), einige Golf 1 und 2 (natürlich meine persönlichen Highlights), Opel Kadett und viele mehr. Auch hier kann ich nur auf meine Bilder verweisen. Im Anschluss folgten die Fahrzeuge mit Turbo und die Formelfahrzeuge und Prototypen. Natürlich waren die beiden S1 vom Sound her ungeschlagen. Ich persönlich konnte mich mit den ganzen Formelfahrzeugen nicht so wirklich anfreunden. Keine Ahnung warum aber sie langweilen mich ein wenig. Klar waren sie mit die schnellsten und technisch steckt da auch eine beachtliche Ingenieursleistung hinter, aber man weiß, dass dieses Fahrzeug nur für die Rennstrecke und nie für die Straße gebaut wurde. Das nimmt für mich ein wenig die Kunst daran, wenn jemand sich nur mit viel Geld so ein Fahrzeug kauft und keins selber aufbaut. Das ist auch nur wieder meine bescheidene Meinung.

 

Im Laufe des Rennens kam das eine oder andere mal auch die rote Flagge. Allerdings ist uns kein besonders schwerwiegender Unfall aufgefallen. Bedeutet kein Schaden an Mensch und keine unbehebbaren Schäden am Gerät. Die Streckenposten waren gut organisiert und haben schnellstens die Flaggen geschwenkt. Ich denke anders wäre das auch nicht möglich, bei einem Rennen wo die Autos ca. 20 Sekunden Abstand zueinander haben. Mein Kollege hat noch eine Videos für unsere Freunde gemacht. Leider konnten wir nicht vor Ort versenden, da der Handyempfang unter aller Sau war. Darüber haben viele geklagt. Wahrscheinlich lag das auch an der Menschenmasse, dass die Netze überlastet waren. An diesem Tag waren 3 Trainingsläufe und ein Freies Training am Ende. Meines Wissens nach sind die Trainingsläufe Pflicht für jeden Fahrer und das freie Training nur für die, welche noch üben möchten. Das ganze geht bis um 18 Uhr, dann ruhen die Motoren und das Fahrerlager wird zur Werkstatt. Mein Kumpel und ich wechselten an diesem Tag mehrmals die Positionen zwischen Streckenabschnitt und Startlinie. Wir schauten uns alle 3 Läufe und einen Teil vom Freien Training an. Aufgrund der Hitze war der Getränkeverbrauch natürlich hoch. Gegen halb Sechs war für uns dann langsam der Punkt erreicht, wo wir allmählich gut durchgebraten und müde waren. Also entschieden wir uns vor dem großen Aufbruch den Weg zum Auto anzutreten und unser Hotel aufzusuchen.

 

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Die jungen Leute sind natürlich aufgeschmissen ohne Handy und so mussten wir uns ohne Akku und Empfang irgendwie zum Hotel durchschlagen. Nachdem wir dies Hindernis auch geschafft hatten bekamen wir von der freundlichen Mitarbeiterin den Schlüssel zu unserem Zimmer ausgehändigt. Nachdem die letzten Stufen in den zweiten Stock genommen waren, fielen wir beiden in unsere Betten und genehmigten uns vorerst eine Stunde Schlaf, ehe wir uns Gedanken ums essen machten. Ich stelle schnell fest, dass ich einen kapitalen Sonnenbrand hatte und so machte ich mich auf den Weg zum nächsten Drogeriemarkt um Sonnencreme und was zu Trinken zu besorgen. Mein Kumpel ließ es sich nicht nehmen diese 20 min auch noch zu verschlafen. Als wir gegen 19 Uhr dann beide endlich frisch geduscht und einigermaßen fit waren ging es an die Essensplanung. Diese war sehr kurz und männlich. „Wollen wir Burger essen?“ - „Jou!“. So schnell geht das :D allerdings haben wir nicht die üblichen Fastfoodketten aufgesucht, sondern uns ein schönes Restaurant in der Innenstadt gesucht. Dort gab es für beide einen schönen „Old Englisch Baconburger“. Später trafen wir uns dann noch mit dem Forenkollegen viktor1990, mit welchem ich mich vorher bereits verabredet hatte. Nach einer kurzen Probefahrt seines S210 E320CDI setzten wir uns noch in eine Bar und tranken ein paar Bier bevor es ins Hotel und somit ins Bett ging.

 

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Eigentlich hatten wir vor am Renntag pünktlich um 8 Uhr da zu sein, allerdings waren wir beiden so müde, dass es nur für 10 Uhr reichte. Um 9 Uhr haben wir uns dann aus dem Bett gepellt und unsere Sachen gepackt. Schnell noch das Hotel bezahlt und auf ins Auto um nicht zu viel Zeit zu verschwenden. Gefrühstückt wurde dementsprechend dieses mal auch wirklich Fastfood. Als wir dann in Borgloh ankamen bereuten wir unsere Faulheit bereits. Bis in den Ortskern hinein standen die Autos Schlange auf der Anfahrt zum Bergrennen. Wir standen ca. 20 min bis wir zum Parkplatz durchgedrungen waren. Auch heute sollten wir ein Forenmitglied treffen. Das Wollschaaf hatte sich auch angekündigt für diesen schönen Sonntag. Lustigerweise trafen wir ihn nicht wie angenommen unten am Fahrerlager, sondern bereits auf dem Parkplatz. Wir standen anscheinend nur wenige Meter hintereinander in der Schlange ohne und gegenseitig zu bemerken. Wir warteten also darauf, dass er sein Gefährt abgestellt hatte und machten uns zusammen auf den Weg ins Fahrerlager.

 

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Eigentlich lief alles wie auch am Vortag ab, nur mit dem unterschied, dass heute Wertungsläufe gefahren werden und die Fahrer dementsprechend mehr Stoff geben. Auch Zuschauermäßig war heute am Renntag deutlich mehr los, als am Trainingstag vorher. Dies war zwar zu erwarten, aber in der Menge hätte ich doch nicht mit gerechnet. Auch waren heute drei weitere Aussteller im Rahmenprogramm. Zum einen das BMW Team Walkenhorst mit zwei GT3 Rennwagen welche unter anderem vom 24 std Rennen am Nürburgring bekannt waren. Weiterhin war ein Ferrari FXX, wo ich nicht weiß wer diesen mitgebracht hatte, aber der Wagen konnte mit einem einzigartigen V12 Sound begeistern. Selten ein Auto gehört welches so aggressiv klingt. Als drittes war dann noch der vom RTL 2 bekannte Grip Moderator Nikki Schelle mit einem Suzuki Swift Sport, mit Hayabusa Motor, vor Ort. Diese Drei fuhren dann auch im Rahmenprogramm nach jedem Lauf den Berg hinauf. Erneut stellten wir Drei uns dann an den Start. Hier fanden wir ein nettes Plätzchen welches sogar seltenen Schatten zu bieten hatte. Von hieraus schauten wir uns den ersten Wertungslauf der großen Klassen und den zweiten Wertungslauf der kleinen Klassen an. Damit hatte Wollschaaf auch alle Renner gesehen und wir konnten uns bei ca. 30 Grad endlich etwas zu trinken besorgen. Die Getränkebude haben wir an diesem Tag noch mehrfach angelaufen.

 

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Anschließend machten wir uns auf den Weg ins Fahrerlager in der Hoffnung einige Rennwagen und Motoren aus der Nähe bestaunen zu dürfen. Ich wurde natürlich nicht enttäuscht. Gleich das erste Auto im Fahrerlager stand mit offener Motorhaube da und ein stolzer Besitzer daneben. Es handelte sich um einen Polo 86c mit Schrägheck. Ich selbst stellte fest, dass es sich um den 1.3 L Vergasermotor mit Motorkennbuchstaben MH handeln muss (Meine Golfschrauberwissen lässt Grüßen). Dies bestätigte mir der Besitzer. Er erklärte mir auch was so am Motor geändert wurde und, dass dieser nun auf ca 150 PS läuft. Was ein Wahnsinn, von ca. 50 auf 150 PS die Leistung anzuheben. Ich möchte noch kurz dran erinnern, dass hier ein reiner Saugmotor arbeitet. Alle technischen Raffinessen wurden mir natürlich nicht Preis gegeben. Das finde ich auch okay, ein wenig Wettbewerb muss bei aller Freundschaft ja auch bleiben. Bei aller Begeisterung für so einem Rennmotor sollte dazu gesagt sein, dass der Motor eine Saison auf ca 5 – 6 Rennen läuft und danach überholt werden muss. Alle Lagerschalen und Kolbenringe sind verschlissen und manchmal auch die Kolbenwände, sodass gehohnt werden muss. Ein teurer Spaß, denn der Aufbau eines solchen Motors geht locker in die Zehntausende. Ich erspare euch die weiteren Details des Gesprächs, denn die könnten weniger Technikbegeisterte langweilen. Auch einige meter weiter fand ich ein zweites Auto, einen Golf ein mit 1.8 L KR Motor. Auch dieser war kompromisslos auf 245 PS und maximal 11500 Umdrehungen aufgebaut.

 

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Nach dieser keinen Technikexkursion gingen wir zurück zum Start und schauten uns weiterhin die Läufe an. Gegen 15 Uhr musste sich Wollschaaf dann auch auf den Weg machen und verabschiedete sich von uns. Ich und mein Kumpel nutzten ein letztes mal die Zeit und die Strecke hoch zu den ersten Kurven zu gehen. Dort verfolgten wir nochmal einen halben Durchlauf und machten einige letzte Bilder, tranken ein letztes Getränk und ließen uns von der Hitze Osnabrücks braten. Wir hatten im Vorfeld schon abgemacht nicht bis zur Siegerehrung zu bleiben. Wir wussten nicht mal ob die öffentlich ist, aber selbst wenn könnten wir mit den Namen nichts anfangen. Also machten wir uns gegen 17:30 auf dem Weg zum Auto und damit den Weg nach Hause. Bei uns beiden machte sich allmählich Müdigkeit breit und der Weg war noch weit. Für uns beide war unser erstes Bergrennen ein tolles Erlebnis welches sicherlich so schnell nicht vergessen wird. Wir sind glücklich dieses Wochenende voll ausgenutzt zu haben und kommen gerne wieder.

 

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Hiermit schließe ich meinen Bericht zum 48ten Osnabrücker Bergrennen und bedanke mich bei allen die wirklich bis hierhin alles durchgelesen haben. Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen und ich freue mich über eure Kommentare oder vielleicht auch eigene Erlebnisse vom Bergrennen oder ähnlichen Veranstaltungen. Aufgrund der Textmenge bitte ich euch bei Rechtschreibfehlern ein Nachsehen zu haben :D

 

Gruß Niclas :)

 

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Mon Aug 24 00:23:44 CEST 2015    |    Wollschaaf

Schöner Bericht Niclas!

 

Ein wirklich schöner Tag...nette Leute um einen herum, passendes Wetter und etwas Motorsportaction. So sieht ein gelungener Tag am Wochenende aus.

Tue Aug 25 09:13:52 CEST 2015    |    Cartist

Sehr schöner und ausführlicher Bericht!

Vielen Dank Niclas!

Deine Antwort auf "Der Berg ruft - Ein Wochenende Motorsport"