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Wed Apr 02 07:31:06 CEST 2014    |    MOTOR-TALK    |    Kommentare (12)    |   Stichworte: e-Golf, electrified, Elektromobilität, e-Mobilitätswochen, e-Up, Volkswagen, VW

MOTOR-TALKer beim E-Fahrevent bei VW

 

Berlin – das ist hip und anders, altbacken und modern. So sehr, dass die Bundesregierung findet, die Hauptstadt könnte als „Schaufenster Elektromobilität“ zur Leitmetropole für Stromautos werden. Ob man hofft, so von den vermutlich schlechtesten Straßen einer deutschen Großstadt abzulenken? Der Marke VW ließ sich in diesem Frühling von den schlechten Straßen nicht abhalten und zeigte 14 Tage lang, wie viel elektrische Power heute und künftig in ihren Autos steckt. MOTOR-TALK testete einem Tag lang Wolfsburger Strom-Wagen.

 

Es klingt wie ein Treppenwitz, dass VW auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof in Berlin seine Stromer zur ersten Ausfahrt bereit stellt. Wenn Berlin irgendetwas nicht kann, dann ist das einen Flughafen bauen. Wenn Berlin irgendwann mal infrastrukturell zukunftsweisend war, dann an diesem Flughafen Tempelhof: Bei seiner Eröffnung in den 20er-Jahren galt er als visionär, war einer der ersten Verkehrsflughäfen des Landes. Zwischen beeindruckender Flugvergangenheit und tölpelhafter Fliegerzukunft flitzen gegenwärtig Autos umher, die nicht wie ganz neue Modelle aussehen, aber technologisch top sind. Sie flitzen lautlos, wie ein Forellenschwarm.

 

Die E-Flotte soll kein Nischendasein fristen

VW startet nicht als Erster mit seiner Elektro-Auto-Strategie in Serie. Aber dafür mit der altbekannten Kraft. Die Autos sollen breitenwirksam, massentauglich und bezahlbar sein. Dank des Baukastensystems passt jeder E-Antriebsstrang in fast jedes Modell. Die hohe Kompatibilität der Bauteile sorgt unter anderem dafür, dass sich der e-Golf nur wenig von seinem spritbetriebenen Bruder unterscheidet. Den MOTOR-TALKer gefällt das – weil es Vertrauen schafft.

 

In Dreier-Gruppen verteilen sich die MTler auf die vorhandenen E-Autos. Nach kurzer Einweisung rollen sie lautlos von der makellosen Asphaltdecke des Flugfeldes in den Berliner Feierabendverkehr. Eine Stunde lang testen die MOTOR-TALKer, ob eine Leistung von 60 kW im e-Up und 85 kW im e-Golf unter großstädtischen Extrembedingungen besteht.

 

An den Ampeln genießen die MOTOR-TALKer das verzögerungsfreie Anfahren besonders, in 4,2 Sekunden ist der Elektro-Golf bei Tempo 60. „Die Akustik, dieses Unhörbbare, das macht beim E-Golf Spaß", freut sich Tecci6N, als er nach ausgedehnter Runde zurück fährt. "Und der Durchzug, das permanent zur Verfügung stehende Drehmoment ist klasse".

Beim Sound sind nicht alle seiner Meinungen. Weil das Aufheulen des Motors fehlt, als Gradmesser für zu hohes Tempo. Doch den meisten Testern gefiel die Stille. Bis auf GolfCl: „Weil man einfach nichts hört und auch nichts spürt“.

 

Begeisterung nach der Premierenfahrt

Für sechs der acht MOTOR-TALKer war die Fahrt mit einem voll funktionalen Elektro-Auto eine Premiere. Entsprechend groß war der Informationsbedarf. Bei einer Gesprächsrunde mit Peter Weisheit, dem Sprecher für Technologiekommunikation, diskutierten die MOTOR-TALKER intensiv über Reichweite, Lebensdauer und Preis der Batterien.

 

Dabei war die Betrachtung differenziert. Auf der einen Seite zeigten alle Begeisterung für das Konzept E-Autos nach den Erfahrungen mit e-Golf und e-Up. Auf der anderen Seite bleibt die Angst vor der geringen Reichweite, dem Verlust der Spontanität und Fragen nach der Wirtschaftlichkeit.

Hier kann, hier müssen Staat und Hersteller mit den Kunden arbeiten wie an einer Liebesbeziehung. Vertrauen muss geschaffen, erarbeitet werden. Das bedeutet: es muss genügend Lademöglichkeiten geben, die Schnellladefunktion muss verbessert werden und ein Modell muss gefunden werden, damit Kunden immer noch spontan an die Ostsee fahren können.

 

Offene Fragen müssen beantwortet werden

Wie VW mit Garantien und Kulanz umgehen wird. Speziell der Reparatur- und Wartungsaufwand ist bei neuer Technologie nicht berechenbar für unbeleckte Fahrer. Bei den Schraubern unter den MOTOR-TALKern, die den Preis für jede Schraube und jedes Bauteil in ihrem Auto kennen, sorgt das für Spekulationen.

 

MTler taue2512 fährt selbst im Alltag ein E-Auto und sieht das ganz entspannt: dann gibt es eben mehr Spezialisierungen und neue Ausbildungsberufe in den Werkstätten, auch die Akkus werden in den nächsten Jahren noch günstiger.

 

Die Autofahrer müssten sich nur von der Angst vor mangelnder Reichweite lösen, Steckdosen gibt es überall. Um Ladesäulen zu finden gibt es Apps wie LEMnet oder PlugFinder. Oder halt Guerilla-Laden an der Tankstelle. „Die Barriere ist in den Köpfen der Leute“, sagt er, „es steht und fällt mit der eigenen Planung und der zur Verfügung stehenden Infrastruktur“.

 

Lest, was die MOTOR-TALKer schreiben

Die MOTOR-TALKer haben auch eigene Berichte zu ihrem Besuch bei den e-Mobilitätswochen von Volkswagen geschrieben. Hier geht es zu den Artikeln von Turbotobi28, MrXY, Bayernlover, taue2512, GolfCl, Suomi-Simba und MT-Bastian.

 

 

Copyright: VW/Uli Sonntag, MOTOR-TALK


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