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mircos-blog

Autos, Musik, Games, Technik

Tue Jul 27 00:03:25 CEST 2010    |    Rostlöser27853    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: Sylt

Moin,

 

ich komm zwar im Grunde fast aus der Gegend, war aber bisher leider noch nie auf der Insel Sylt. Hab es bisher nur auf die Nachbarinsel Amrum bei einer Klassenfahrt geschafft. ;)

 

Dieser Zustand soll sich demnächst ändern, ich möchte nach Sylt reisen, genauer gesagt mit dem Auto. Nun habe ich nach kurzem recherchieren 2 Möglichkeiten herausgefunden: Die Bahn ab Niebüll für 83€ hin und zurück oder eine Fähre vom dänischen Havneby nach Westerland für knapp 20€ weniger.

 

Sind dies die einzigen Möglichkeiten, mit dem Auto nach Sylt zu kommen oder gibt es noch andere Fähren? Die Bahnpreise erscheinen mir relativ hoch, mit der Bahncard lässt sich scheinbar auch nichts am Preis drücken. :(

 

Danke für eure Erfahrungen.

 

So long.


Fri Jul 23 09:22:53 CEST 2010    |    Rostlöser27853    |    Kommentare (58)

Moin,

 

das man im Internet selten eine formelle Sprache benutzt, ist ja an sich nichts neues. Aber an manche Sachen kann ich mich einfach nicht gewöhnen.

Dies fiel mir gerade mal wieder auf, als ich diese komischen Dingers hinter beinahe jedem Kurzsatz las. ^^ Und genau um diese komischen Zeichen geht es.

Find sie einfach mal total sinnlos und gehören meiner Meinung nach nicht ins Forum.

 

Das wars dann auch schon.


Sun Jul 11 12:59:16 CEST 2010    |    Rostlöser27853    |    Kommentare (15)

Moin,

 

es war mal wieder soweit, ich mietete mal wieder ein Fahrzeug. Warum? Ich wollte mein Fahrrad und einige andere Dinge von OH nach SZ transportieren. Wären da keine sperrigen Gegenstände wie ein Soundsystem für den PC dabei gewesen, hätte man dies sehr günstig mit der Deutschen Bahn abwickeln können, aber da der Subwoofer allein schon ungefähr 20 kg wiegt, zog ich es doch vor, alles auf einmal mit einem Auto zu transportieren.

 

Als erstes stellte sich mir die Frage, wo ich miete. Sämtliche vorherigen Mieten wurden bei Sixt durchgeführt, dieses Mal wollte ich eigentlich mal Europcar ausprobieren. Es scheiterte allerdings an zwei Punkten: 1. Die Kontaktanfrage per Mail dauerte 4 Tage, bei Sixt waren es 20 Minuten (und das Donnerstags, 23 Uhr). 2. Ich durfte mit meinen 22 Jahren die gewünschte Kategorie gar nicht buchen. Also fiel die Wahl erneut auf Sixt Lübeck.

Diverse Preisanfragen für die Kategorien PWMR und LWAR später wurde dann am Dienstag letzter Woche ein Fahrzeug reserviert. Die freundliche Dame bei Sixt wollte mir zuerst einen BMW 5er GT anbieten, bis sie dann doch bemerkte, dass dieser in die Limousinenkategorie gehörte.

Ich fragte dann noch einmal nach, welche Fahrzeuge denn in der gewünschten Kategorie LWAR verfügbar waren (BMW 5er touring (obwohl schon nahezu ausgeflottet), Audi A6 Avant, MB E-Klasse T-Modell, MB R-Klasse). Diverse Fragen nach vorhandener Kreditkarte und Alter später war die Reservierung mit Wunsch Audi A6 dann erledigt.

 

Am Freitag angekommen hielt sie dann erst den Schlüssel einer Audi A6 2.0 TDI Limousine bereit, bis sie merkte, dass ich ja einen Kombi wollte. Ich bekam schließlich den Schlüssel eines Audi A6 Avant 3.0 TDI quattro ausgehändigt.

Zur Ausstattung des Fahrzeugs:

Audi A6 Avant 3.0 TDI quattro tiptronic

- Ibisweiß

- Businesspaket (Sitzheizung für Fahrer- und Beifahrer, Mittelarmlehne vorn, Multifunktionslenkrad, Geschwindigkeitsregelanlage, Einparkhilfe hinten, Xenon Plus, Lichtpaket)

- Businesspaket advanced (MMI Navigation plus, Handyvorbereitung (Bluetooth) mit Mittelarmlehne, Komfortklimaautomatik plus, CD-Wechsler)

- S line Exterieurpaket (Stoßfänger vorn und hinten, seitliche Kühlergitter sowie Diffusoreinsatz in sportlich-markantem Design, Mittlere Frontspoilerkante sowie Diffusoreinsatz in Platinumgrau lackiert, Einstiegsleisten mit S line Schriftzug, S line Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln, Scheinwerferreinigungsanlage, Runde Einfassungen der Nebelscheinwerfer in Chromoptik, S line Dachkantenspoiler, Verchromte Blenden für Auspuffendrohre (4-Zylinder))

- S line Sportpaket (Aluminium-Gussräder im 7-Doppelspeichen-Design, Größe 8,5 J x 19 mit Reifen 255/35 R 19, S line Sportfahrwerk der quattro GmbH mit dynamischer Fahrwerksabstimmung und Tieferlegung um 30 mm, S line Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln, Einstiegsleisten mit S line Schriftzug, Innenraum, Armaturentafel und Dachhimmel in schwarz, S line Sportlederlenkrad ohne Schaltfunktion und Wählhebel in gelochtem Leder, S line Dekoreinlagen in Aluminium matt gebürstet, Sportsitze inklusive elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze, Leder Milano schwarz)

- Optikpaket Schwarz Audi exclusive, Dachreling schwarz

- Außenspiegel elektrisch anklappbar und automatisch abblendend inklusive Innenspiegel automatisch abblendend

- Scheiben abgedunkelt

- Glas-Schiebe-/Ausstelldach

- Gepäckraumklappe elektrisch öffnend und schließend

- Reserverad in Fahrbereifung 19“

- Einparkhilfe plus

- Audi Music Interface

 

Es war also ausstattungsmäßig alles vorhanden, was das Herz begehrt. Listenpreis des Fahrzeugs dürfte bei knapp 65.000 € gelegen haben.

Ich muss ehrlich sagen, ich wusste, was mich ungefähr erwartet, da dieser A6 schon am Tag der Reservierung bei Sixt stand. Ich hatte ihn mir damals schon genauer angesehen und schon feststellen müssen, dass alle 4 Felgen bereits recht heftige Bordsteinschäden vorzuweisen hatten. Bis auf einen kleinen Kratzer in der Heckstoßstange war der Wagen allerdings in einem nahezu tadellosen Zustand.

 

Die erste Aufgabe des Tages war, einen neuen Gartentisch nach Hause zu transportieren. Hat natürlich nicht geklappt, der Kofferraum war zu schmal. Mit einem Fahrrad, 2 Umzugskartons und ein paar Kleinigkeiten war der Wagen dann auch schon relativ voll und es konnte fast losgehen. Navigationssystem programmiert, Handy mit dem MMI gekoppelt und es konnte auf die Autobahn gehen.

In diesen Punkten möchte ich das MMI kurz mit dem iDrive des 2009 gefahrenen BMW 520d vergleichen. In Puncto Bluetooth geht der Punkt klar nach München, da beim BMW damals mein komplettes Telefonbuch ausgelesen wurde, was die Bedienung deutlich erleichterte. War beim A6 nicht möglich oder ich hätte den externen SIM Modus des N97 nutzen müssen, ich weiß es nicht. Die Sprachqualität war befriedigend.

 

Der Navigationspunkt geht wiederrum nach Ingolstadt, die Bedienung der Systeme war ungefähr gleich aufwändig. Nur hat der A6 unser Haus gefunden, der BMW damals nicht so ganz. Die Kartendarstellung war wie immer ganz nett gemacht. Sonntag Abend war das Navigationssystem auf dem Weg zum Strand allerdings recht verwirrt, als es quer durch Schleswig-Holstein flog und irgendwo im Kreis Herzogtum Lauenburg zum Stehen kam. Auf der Rückfahrt war allerdings alles wieder in Ordnung.

Da wir grad beim Infotainment sind, noch etwas zum Sound. Durch das Audi Soundsystem war dieser deutlich besser als beim damaligen Standardsoundsytem des BMW. Die MP3 CDs klangen auch etwas lauter noch brauchbar. Das Audi Music Interface funktionierte mangels Adapterkabel leider nicht.

 

Nun ging es in Bad Schwartau auf die A1 Richtung Hamburg zu Herrn Deacon Palmer und ich konnte erste Erfahrungen auf der Autobahn sammeln. Am Samstag hatten wir noch einiges zu transportieren (mit dem A6 und Deacon Palmers MB E 200 K S211), daher auch ein paar Vergleiche zwischen beiden Fahrzeugen.

 

Die Motor-/Getriebekombination war erwartungsgemäß nahezu perfekt. Der 3.0 TDI war kaum hörbar, hatte mehr als ausreichende Fahrleistungen, um auf der Autobahn fast jedem davon zu fahren und auch die 6-Gang-Tiptronic konnte überzeugen. Sie wechselte kaum merkbar die Gänge und das Verlangen, die Tiptronicfunktion zu nutzen, kam nicht auf (es sei denn, mir war grad langweilig). Ein Vergleich zum genannten MB E 200 führe ich an dieser Stelle nicht an, da es dann entweder ein A6 2.0 T oder ein MB E 320 CDI hätte sein müssen.

 

Kommen wir nun zum Komfort. Wir reden vom tiefer gelegten S line Fahrwerk in Kombination mit 19“ Felgen mit einer Bereifung der Dimension 255/35 R19. Da ist nicht mehr wirklich viel Komfort vorhanden, liegt dafür aber auch bei Tempo 240 noch gut in der Kurve. Man merkt dadurch aber jeden Kieselstein auf der Straße. In Anbetracht des guten Handlings bei höheren Tempi könnte ich mich mit diesen Komforteinbußen sogar noch anfreunden. Allerdings wären dann (belüftete) Komfortsitze eine wirklich sinnvolle Alternative.

Den Vergleich mit dem MB verliert der Audi hier klar (zumindest im Stadtverkehr), da die Konstellation Serienfahrwerk, Luftfederung hinten und Reifen der Dimension 225/55 R16 hier ziemlich unschlagbar sein dürfte.

 

Da wir an dem besagten Wochenende Temperaturen meist um 35°C hatten, widme ich der Klimatisierung ein eigenes Kapitel. Auf der Langstrecke nach SZ und zurück fiel die Klimaautomatik nicht weiter auf, sie sorgte für eine angenehme Temperatur und ließ keine Klagen aufkommen.

Im Stadtverkehr mit vielen Stopps und zwischenzeitlichen Pausen mit Parken in der Sonne kam die Klimaautomatik allerdings schnell an ihre Grenzen. Ihr war es kaum mehr möglich, auf den kurzen Fahrten die Temperatur einigermaßen herunterzukühlen. Hier konnte die im MB verbaute 4-Zonen Thermotronic voll überzeugen. Eingestellt auf 13°C lagen schon nach kurzer Zeit angenehme Temperaturen im Innenraum an. Der Punkt geht hier klar an den Mercedes.

 

Auch der Punkt für den Laderaum geht erwartungsgemäß an den MB. Es passt allein schon auf Grund der Form und der steileren Heckklappe deutlich mehr in den Mercedes als in den A6. Aber mit beiden zusammen konnte dann doch alles Benötigte transportiert werden.

 

Kommen wir noch zum Thema Verbrauch. Der Bordcomputer zeigte für die Langstrecke am Freitag einen Verbrauch von 8,7l/100km an. Angesichts der zügigen Fahrweise vollkommen in Ordnung. Der samstägige Stadtverkehr schlug mit Verbräuchen zwischen 12 und 15l/100km zu Buche. Wie ich finde, trotz Klima ein wenig zu heftig. Am Sonntag waren es mit einem Mix aus 10 % Landstraße, 40% Stadt und 50 % meist zügiger Autobahnfahrt 11,2l/100km. Insgesamt lag der Verbrauch über 820 km bei um und bei 9,5l/100km. Angesichts der vorhandenen Leistung und des Gewichts von rund 2 Tonnen ist der Verbrauch akzeptabel.


Fri Jul 09 10:01:50 CEST 2010    |    Phaetischist    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 2010, alk, alkohol, Naturschutz, Video, werbung

Moin,

 

in Griechenland hatte ich immer im Fernsehen folgende Werbung: "Smirnoff: Purified" gesehen. Ich fand sie ausgesprochen gut.

 

 

 

 

Viele Grüße,


Thu Jul 08 13:00:22 CEST 2010    |    Phaetischist    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: firma, gut, Liqui-Moly, MOTOR-TALK, öl, Positionierung, unternehmen

Hallo,

 

schon länger ist mir Liqui-Moly als Firma positiv in Erinnerung. Das Interview überzeugt mich nun aber vollkommen. Feuer frei:

 

Der Liqui-Moly-Chef Ernst Prost spricht im FR-Interview über den BP-Boykott seiner Firma, die Reichensteuer und Unternehmer-Anstand.

 

Herr Prost, hat sich Greenpeace schon bei Ihnen gemeldet?

Nein. Hätte das sein sollen?

 

Immerhin sind Sie wohl der einzige Unternehmer, der BP wegen der Ölkatastrophe die Zusammenarbeit gekündigt hat.

Greenpeace hat nicht angerufen, aber einige Politiker aus dem grünen Lager. Sie wollten wissen, ob ich Hilfe brauche.

 

Brauchen Sie denn Hilfe?

Ich hoffe nicht. Aber es ist schon ein heißes Spiel, wenn sich so ein kleines 500-Mann-Unternehmen wie wir mit solch einem Riesenkonzern anlegt. Da besteht natürlich die Gefahr, dass das Imperium zurückschlägt. BP verfügt über einen gewissen Einfluss in der Branche. Und es gab auch bei uns im Hause einige, denen bei dem Boykott nicht wohl war. Aber das hat mich eigentlich noch mehr angestachelt.

 

War das Ihr Alleingang?

Natürlich nicht. Ich bin der, der am Ende seinen Kopf dafür hinhält. Aber wir diskutieren hier im Hause alles, was wir machen und planen.

 

Sie gelten als gewiefter Unternehmer. In einem TV-Spot werben Sie regelmäßig im Abendprogramm für die Produkte ihres Unternehmens. Geht es vielleicht auch gegen einen Konkurrenten? Die BP bietet schließlich auch Motoröl unter den Marken Aral und Castrol an.

Unsinn. Ich habe vorige Woche im Stern ein Foto von einem zufrieden lachenden BP-Chef bei einem Segeltörn gesehen. Ich war geschockt. Wir halten hier jede kleinste Vorschrift ein und versuchen alles, um Umweltbelastungen zu vermeiden, und da macht einer was er will und begreift nicht mal, was er eigentlich angestellt hat. Und mit dem machst du Geschäfte? Da hat es mir gereicht und ich hab mir gesagt: Jetzt ist Schluss. Wir kaufen unsere Rohstoffe nicht mehr bei BP und ziehen alle unsere Tankraten für Aral ein. Fertig.

 

Um welche Größenordnung geht es dabei?

Im vergangenen Jahr haben wir bei BP Aral für unsere Firmenfahrzeuge Sprit für knapp eine Million Euro gekauft. Die Zulieferungen machen noch einmal ein paar Millionen Euro aus.

 

Hoffen Sie, dass andere Ihrem Vorbild folgen?

Das ist unser Weg, kein Aufruf. Jeder muss für sich selbst entscheiden wo er kauft. Ich kaufe auch nicht bei Schlecker, weil dort die Angestellten nicht anständig behandelt werden. Mir geht es nicht nur um ein gutes Produkt zu einem akzeptablen Preis. Dahinter sollte schon auch eine anständige Firma stehen mit ein paar Grundwerten.

 

Zum Beispiel?

Respekt, Anstand, Fleiß und Demut gegenüber Mensch und Natur. Das ist in unserer Gesellschaft verloren gegangen. Stattdessen haben wir maßlose Gier entwickelt und die Solidarität in der Gesellschaft aufgekündigt.

 

Sie haben sich kürzlich auch für einen größeren Beitrag der Sehrgutverdiener beim Schuldenabbau ausgesprochen.

Sicher. Denn wenn man bei den Kleinen zupackt, muss man es auch bei den Großen tun. Es kann doch nicht sein, dass man den Hoteliers was gibt und es gleichzeitig Hartz-IV-Empfängern wieder wegnimmt. Das passt nicht. Die Reichen müssen mehr bezahlen. Bei der Steuer hätte ich mit zehn Prozent mehr kein Problem. Aber dann erwarte ich auch, dass der Staat damit vernünftig haushaltet, statt das Geld für Subventionen und die Wünsche von Lobbyisten aus dem Fenster zu werfen.

 

Sie gehören zu den Reichen, besitzen sogar ein Schloss. Sie sollen einmal gesagt haben, dass Sie es verkaufen würden, bevor Sie Leute entlassen. Das Schloss haben Sie noch?

Das habe ich noch, klar.

 

Die Krise konnte Liqui Moly nichts anhaben?

Es sieht so aus. Im Jahr 2008 hatten wir einen Vorsteuergewinn von zehn Millionen Euro. Im Jahr danach, dem Krisenjahr, waren es fünfzehn Millionen. Das war ein Rekordergebnis.

 

Wie das?

Weil ich meinen Leuten zu Jahresanfang eine Arbeitsplatzgarantie gegeben habe. Niemand hatte Angst, und alle haben mit Kraft und Kreativität, Fleiß und Engagement gegen die Krise angekämpft.

 

Wie konnten Sie die Jobs garantieren?

Ich hätte im Notfall mehr Geld in die Firma gesteckt. Ich bin relativ reich, habe aber nicht geerbt, nichts gestohlen und nichts geschenkt bekommen. Ich bin Kfz-Mechaniker und habe mich hochgearbeitet. Damit kommen Sie aber nicht zu einem Millionenvermögen. Da muss schon eine Firma dahinter stehen, in der andere Menschen arbeiten. Also: Die Leute von Liqui Moly haben mich nicht nur wohlhabend, sondern reich gemacht. Da ist es doch nur recht und billig, den Menschen in schlechteren Zeiten Geld zurückzugeben. Das ist Unternehmertum.

 

Musste es unbedingt ein Schloss sein?

Herr Gott. Das war eine Ruine. Ich habe sie für 320 000 Euro ersteigert, dann zwei Millionen reingesteckt, damit örtlichen Handwerkern Arbeit gegeben und dem Fiskus zu rund 400 000 Euro Mehrwertsteuer verholfen. Hätte ich das Geld besser nach Liechtenstein bringen oder in Lehman-Papiere investieren sollen? Die Stadt Leipheim hat mir für den Erhalt des Schlosses sogar einen Kulturpreis verliehen. Der war mit 5000 Euro dotiert, die ich der städtischen Tafel gestiftet habe. Die Sache ist rund. Fertig.

 

Sie haben das Schloss und die Leute ihre Jobs?

Genau. Im Krisenjahr haben wir sogar 31 neue Jobs geschaffen und auch in diesem Jahr sind schon wieder 22 dazugekommen.

 

Das klingt nach Jobwunder.

Mit Wunder hat das nichts zu tun. Es ist der Schlüssel. Die ganze Bredouille mit Staatsverschuldung und fehlenden Steueraufkommen hat doch nur damit zu tun, dass zu wenig Leute in Arbeit sind. Jeder Arbeitslose kostet zwanzig-, dreißigtausend Euro im Jahr. Außerdem zahlt er nichts in die Sozialversicherungssysteme ein. Das ist ein doppelter Schaden. Und umgekehrt ist es ein doppelter Nutzen, wenn wir Arbeitslose in Lohn und Brot bringen können. Arbeit mit Einkommen ist der Schlüssel zur Gesundung unserer Gesellschaft.

 

Dieses Jahr hat die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie eine Nullrunde vereinbart. Sie zahlen Ihren Mitarbeitern seit dem 1. Juli dennoch 2,5 Prozent mehr Lohn. Warum tun Sie das?

Weil da eine Riesensauerei abgelaufen ist. In der Chemie hat man hervorragend verdient, bedient wird aber nur das Kapital. Da hab ich mir die Freiheit genommen, einen Sonderweg zu gehen. Also gab es bei uns die vereinbarte Einmalzahlung von 750 Euro und oben drauf die zweieinhalb Prozent Lohnerhöhung. Weil meine Leute gut sind, verdammt noch mal.

 

Glauben Sie, dass der Standort Deutschland eine Zukunft hat?

Da mache ich mir keine Sorgen. Wir müssen nur mehr mit gesundem Menschenverstand machen und den Gemeinschaftsgedanken entwickeln. Alle müssen mitmachen. Die Reichen müssen abgeben und am unteren Rand darf sich niemand in die Hängematte legen. Die Regierung macht uns vor, wie es nicht sein sollte.

 

Was halten Sie von Mindestlöhnen?

Die müssen her, damit einer von Arbeit ordentlich leben und eine Familie ernähren kann.

 

Keine Angst, dass Jobs verloren gehen?

Ach was. Das ist dummes Kapitalismus-Geschwätz. Einer muss doch die Arbeit machen.

 

Die Arbeit in Ihrer Firma basiert auf Erdöl, das bekanntermaßen knapp wird. Haben Sie für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter einen Plan für die Zeit nach dem Öl?

Das beschäftigt uns natürlich. Wir haben noch ein bisschen Zeit, aber klar ist, dass unseren Laden komplett umstrukturieren müssen.

 

Andererseits sind Sie längst in Rente, wenn das Öl zur Neige geht.

Es gibt hier zwanzig oder dreißig Kollegen, deren Eltern haben schon in unserem Betrieb gearbeitet. Die haben wieder Kinder, und vielleicht übernimmt ja auch mein Sohn später die Firma. Das unterscheidet eben ein mittelständisches Familienunternehmen von einem Großkonzern, wo der Vorstandsvorsitzende einen Fünf-Jahres-Vertrag hat und am Ende sagt: Nach mir die Sintflut. Ich will das Schiff Liqui Moly sicher und gut in die nächste Generation bringen.

 

Quelle


Die habens verbrochen

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Mein Blog hat am 04.05.2008 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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