• Online: 1.116

Thu Oct 31 14:49:03 CET 2013    |    MB Dieselmaster    |    Kommentare (32)    |   Stichworte: A, Admiral, B, Diplomat, KAD, Kapitän, Oberklasse, Oldtimer, Opel, Senator, Youngtimer

Opel Diplomat letzter echter Luxus aus Rüsselsheim

 

Das waren noch Zeiten, diese gingen bis zum Jahr 1977, denn bis dahin spielte Opel noch in der elitären Oberklasse mit. Bis Mitte der 60er Jahre war man sogar an der Spitze, was Zulassungszahlen und Verkäufe betraf. Für manchen der heutigen Generation undenkbar.

 

Denn nach dem Sterben des Diplomat versuchte Opel noch einmal das Ruder rumzureissen und setzte den Opel Senator an die Spitze ihrer Modellpalette, nach glänzenden Verkaufserfolgen in den Jahren 1978 und 1979, ging es dann doch stetig bergab. Ein umfassendes Facelift im Herbst 1982 sollte die Wende bringen, doch dies war nur ein letztes Aufbäumen des Senator A. Daraufhin folgte noch der Senator B, welcher im Jahr 1987 auf dem Markt kam, doch der gewünschre Erfolge blieb aus. Trotzdem Versuchte Opel es mit einem Facelift im Jahr 1989, dieses war verbunden mit zwei neuen Motoren, dem 3.0 24V und dem 2.6, jeweils mit Dual-Ram Schaltsaugrohr, noch einmal verloren Boden gut zu machen. Dennoch brachte es nicht den gewünschten Erfolg. Im Jahr 1993 war es dann endgültig aus, die Produktion des Senator B wurde eingestellt. Das Kapitel Oberklasse bei Opel war dann schlussendlich vorbei.

 

Doch selbst die Klasse darunter wurde von Opel aufgegeben, Omega A und Omega B die beiden letzten Heckantriebler starben auch. Das finale Aus für den Omega folgte dann im Jahr 2003.

Zuvor erfolgte mit dem Omega auch ein Zusammenlegen von Opel Rekord (4 Zylinder) und Opel Commodore (6 Zylinder). Im Jahr 1983 wurde auch die Produktion der Baureihe Commodore eingestellt. Der Rekord durfte nach einen Facelift noch bis zum Jahr 1986 weiter leben.

So viel zur Geschichte.

 

 

Opel KAD-A - Der griff nach den Sternen

 

 

Mit der Einführung der KAD-Baureihen im Jahr 1964, wagte sich Opel mit an die Spitze des automoblien Zenits. Der Kapitän A V8 mit einer 4,6-Liter-Chevrolet-V8-Maschine mit 140 kW (190 PS) makierte im Jahr 1965 einen neuen Höhepunkt. Die Maschine gab es auch für den Admiral und Diplomat. Der V8 brachte den Wagen in knapp 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h und machte ihn 200 km/h schnell. In diesen Jahren war es die schnellste Limousine der Welt auf dem deutschen Markt. Es gab aber auch die zivileren Versionen mit 6 Zylindermotoren, wo der Einstieg bei 2,6 Litern und 100 PS begann.

In den Jahren von 1965 bis 1967 brachte Opel noch zusätzlich ein großes Coupe auf den Markt, dies allerdings nur als Baureuhe Diplomat. Der Motor wuchs auf 5,4 Liter an und die Leistung stieg von 190 PS bei der Limousine, auf 230 PS beim Coupe. Damit durchbrach der Wagen erstmals die 200 km/h Schallmauer. Es wurden nur 347 Einheiten des eleganten Hardtop-Coupés gefertigt, was wohl auch am Preis des Wagen lag. Der Preis betrug zunächst 25.500 DM (ab 18. April 1966: 26.000 DM), Lederpolsterung war mit einem Aufpreis von 1.500 DM versehen. Die Produktion erfolgte bei der Firma Karmann in Osnabrück.

Die Limousinen der KAD-Baureihe A wurden noch bis 1969 produziert und angeboten.

 

 

 

Opel machte sich wie Mercedes auch mal LANG

 

Den kantig geformten Opel Diplomat B gab es zudem sogar mit verlängertem Radstand. Für Botschaften, Regierungsvertreter und den diplomatischen Dienst setzten eine Handvoll Langversionen der Marke mit dem Blitz Mitte der 70er Jahre eine wahrhaftige Krone auf. Der bereits üppig dimensionierte Serien-Diplomat Typ B wurde auf besonderen Wunsch um wertvolle 15 Zentimeter verlängert und bot auf seinen 5,07 Metern allen erdenklichen Luxus.

Für eine angenehme Innentemperatur sorgte die engagiert blasende Klimaanlage.

 

 

Der Charme der neuen Welt im Diplomat B

 

Zu einer einzigartigen Erscheinung wurde der Opel Diplomat B Lang nicht nur wegen dem verlängerten Radstand oder auch der Komfortausstattung mit blauem Flockvelours, sondern auch mit den Standartenhaltern in den vorderen Kotflügeln. Zu seiner aktiven Zeit wurde die elegant-kantige Limousine mit dem unübersehbaren US-Charme bei Empfängen und offiziellen Veranstaltungen in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn eingesetzt. "Als der amerikanische Präsident Ford seinerzeit Deutschland besuchte, war das Begleitpersonal auch mit diesem Diplomat unterwegs", erinnert sich Heinz Zettl, lange Jahre bei Opel für die historischen Fahrzeuge zuständig, "Opel-eigene Fahrer chauffierten über die Jahre damit eine Fülle von Politikern vorwiegend aus dem Ausland."

 

Bis heute strahlt der Opel Diplomat B Würde, Eleganz und Anmut aus. Tugenden, die man bei Opel lange Jahre nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Wer in den späten 60er und 70er Jahren einen Opel Diplomat fuhr, der hatte es wirtschaftlich geschafft und gehörte zu den oberen Zehntausend in der nach wie vor aufstrebenden Bundesrepublik. Zwischen 1969 und 1977 wurde mit dem Opel Diplomat B der luxuriöseste Opel aller Zeiten produziert. Die Langversion war nicht nur selten, sondern auch teuer. Im August 1973 kostete der Diplomat 5.4 V8 mit verlängertem Radstand 36.600 DM. Damit lag er auf Augenhöhe mit dem deutschen Aushängeschild Mercedes 450 SEL, der mit 38.600 DM kaum teurer war.

 

 

Ein Opel Diplomat B mit kurzem Radstand kostete bei seinem Marktstart im März 1969 20.260 D-Mark. Von den rund 21.000 gefertigten Opel Diplomaten entfielen knapp die Hälfte auf das Basismodell mit 2,8 Liter großem Sechszylinder. Mehr als 11.000 Kunden wollten V8-Power aus dem Hause Chevrolet spüren und gönnten sich das Topmodell. Die amerikanischen Designeinflüsse sind nicht nur durch die ausladenden Formen und die üppigen Chromelemente offensichtlich. Auch im Innenraum gibt es nicht nur Platz im Überfluss, sondern auch die seltene Unterbau-Klimaanlage, Alufelgen, Frontscheibenantenne, Holzblenden, Vinyldach, elektrische Fensterheber und eine Batterie von Druckschaltern an der Oberseite des Armaturenbretts. Die lange Version wurde nur selten von den eigentlichen Hauptdarstellern bewegt. Die saßen zumeist im geräumigen Fond und genossen den Fahrkomfort dieser exklusivsten Art, einen Opel zu bewegen.

 

Bei der Komfortausstattung - keine Kompromisse

 

Statt der üblichen Starrachse flaniert das Diplomatenheck auf einer aufwendigen und vergleichsweise teuren DeDion-Hinterachse, was sich spürbar auf den Langstreckenkomfort auswirkt. Optional verfügbar war die in den 70er Jahren besonders beliebte Niveauregulierung. Doch nicht nur bei der Komfortausstattung macht der Opel Diplomat keine Kompromisse. Neben üppigen Knautschzonen, einer besonders unfallsicheren Fahrgastzelle und Automatikgurten, sorgten Scheibenbremsen rundum für ein Gefühl wie in Abrahams Schoß.

 

Die Idealbesetzung für den Diplomat war der 5,4-Liter V8. Statt des europäischen, aber wenig passenden Sechszylinders mit 2,8 Litern Hubraum und 165 PS, bietet das 327er-Chevrolet-Triebwerk acht Zylindern und 230 PS. Wer es darauf anlegt, drückt den 1,7 Tonnen schweren Hecktriebler damit relativ rasant über 200-km/h-Marke. Das maximale Drehmoment von 427 Nm bei 3.100 Touren ist beachtlich. Die Kraftübertragung auf die Hinterachse geschah über die dreistufige Turbo-Hydramatic aus dem Hause General Motors. Für derartige Leistungen gab es bis dato eben nichts im Opel-Konzernregal und gegenüber dem Powerglide-Getriebe des A-Modells, ein wahrer Fortschritt. Fahrer und Gefahrener störte sich an dem Durchschnittsverbrauch von mindestens 20 Litern auf 100 Kilometern ebenso wenig wie an dem Spurtpotenzial Null auf 100 km/h in neun Sekunden.

 

 

 

Die Ölkriese läutete das Ende ein!

 

Die Kombination Luxus und GM gibt es seither nur noch mit dem Edelableger Cadillac. Übrigens in Brasilien gab es noch einen Chevrolet (Opel) Omega C. dieser basierte auf einen australischen Holden. Nebenbei gab es noch Erich Bitter, der auf der Diplomatplattform seinen wunderschönen Bitter CD baute, auch einen Nachfolger auf Basis des Senator A gab es auch noch: der Bitter SC.

 

Hier als Ergänzung noch ein schöner Artikel zum Thema Opel aus der Welt.

 

Besonderer Dank an Wikipedia - für Hinweise, Informationen und Bilder


Thu Oct 31 15:10:05 CET 2013    |    Andi2011

Moin,

 

für mich persönlich ist der Admiral B der Opel dieser Zeit!

Schwer wurde das Leben in der Oberklasse für Opel damals sicher auch durch das erscheinen des W116 1972, der von den anderen Bewerbern heftig Käufer ins Mercedes-Lager zog.

Eine schöne Zusammenfassung ist dir da gelungen,danke dafür!:)

 

Grüße

Andi

Thu Oct 31 15:17:26 CET 2013    |    MB Dieselmaster

Eigentlich wurde es schon mit dem W108 für Opel schwer, der zog schon etliche Käufer ab. Auf die Idee für den Artikel kam ich, als ich las, dass die Vorbesitzer seiner E-Klasse noch einen Opel Senator B hatten.

 

Da lief wieder der Film der Entwicklung von Opel in der Oberklasse ab.

 

Wie du richtig schreibst Andi, gegen den W116 wurde es richtig schwer, denn der bedeutete auch für Mercedes-Benz einen riesigen Schritt nach vorn. Bei fast gleichen Preisen von Diplomat und S-Klasse, entschieden sich die Käufer dann eher für den Stern, als für den Blitz.

 

Doch immer wieder denke ich, dass Opel der Mut verlassen hat und dadurch dem freien Fall die Türen geöffnet wurden. Letztendlich stirbt die Hoffnung zuletzt, es muss noch einmal einen großen Opel geben.

Thu Oct 31 15:40:07 CET 2013    |    MB Dieselmaster

Hier der Link zur Facebook-Seite von Heinz Zettl:

https://www.facebook.com/heinz.zettl.1

Thu Oct 31 15:45:13 CET 2013    |    Dortmunder 65

Zitat:

Letztendlich stirbt die Hoffnung zuletzt, es muss noch einmal einen großen Opel geben.

Leider bräuchte Opel dafür bessere Kritiken und Absatzzahlen in den noch vorhandenen Segmenten!

In diesen von Opel bedienten Bereichen musste man von der Qualität und Ruf erstmal fast unantastbar werden. Zu guter letzt, braucht man immernoch viel Geld und Ausdauer!

Ich würde es Opel gönnen!

Danke für diesen Blog!

Thu Oct 31 16:20:07 CET 2013    |    Spiralschlauch27979

Ich kann mich noch gut an den herrlichen 2,6 Liter im Omega A erinnern - war ein tolles Auto, bis auf den Rost...

 

Ich denke der Insignia ist ein Schritt in die richtige Richtung, was aber noch viel wichtiger war, war die Umgestaltung des Innenraums - die sind jetzt einfach gelungen.

Thu Oct 31 16:55:38 CET 2013    |    Faltenbalg135113

Das war OPEL :) Danke !!

Thu Oct 31 17:34:24 CET 2013    |    italeri1947

Danke für diesen tollen Bericht im Dieselmaster-Blog; herrlich! An den Diplomat kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich kenne sogar jemanden, der noch einen hat. Er ist totaler Opel-Fan, hat mehrere Fahrzeuge gesammelt (Kadett C, Kadett D, Rekord D, Diplomat, Senator B, im Alltag fährt er einen Omega B Caravan) und besitzt einen weißen Diplomat V8. Der ist vorn sehr tief, aber ansonsten weitestgehend original erhalten. Er fährt diesen Klassiker nur im Sommer; das Auto ist in der Region ein Hingucker.

Thu Oct 31 17:47:07 CET 2013    |    herbertbersch

Habe 1979 einen Diplomat E gehabt, war ein geniales Fahrzeug, Platz, Komfort, schnell, zuverlässig.

 

Unser Nachbar hatte in den 60er ein Diplomat A Coupe in dunkelblau-metallic, der war ja KLASSE zu seiner Zeit.

Thu Oct 31 17:52:20 CET 2013    |    MB Dieselmaster

Zum Diplomat A Coupe, gab es damals wahrlich nichts vergleichbares, gerade mit dem großen V8. Sicher war ein 220 SE Coupe auch was Feines.

Thu Oct 31 19:24:25 CET 2013    |    sq-scotty

Hallo,

 

ich hatte drei V8, zwei waren 75er Baujahre, einer `77. Das Ganze spielte sich im Zeitraum 1981- `87 ab. Mein letzter V8 (gekauft aus erster Hand für DM 2500,--!!!!) wurde von mir (leider) in ´87 verkauft, stand aber zu meiner großen Überraschung vor einiger Zeit bei mobile.de im Angebot. Dunkelblau mit schwarzem Leder- vielleicht liest der neue Besitzer hier ja mit.

 

Ich hatte eine tolle Zeit mit diesen großartigen Autos, alles, was danach von Opel kam war eher na ja.

Thu Oct 31 19:56:21 CET 2013    |    Spurverbreiterung23335

Diplomat war einfach toll. Aber bei Nässe - da brach schnell das Heck aus.

Mein Spritverbrauch mit der Chevi-Maschine pendelte bei 11 - 12 Liter. Die Einstellung wurde von einem US-Car-Spezialisten in Frankfurt immer vorgenommen und nicht von dem GM(Opel)-Hdl. in Darmstadt.

Das totale Erlebnis war: Diplomat als Zugfahrzeug mit Tabbert Tandemachser und dann links auf der Autobahn ...

byby

Syltsturm

Thu Oct 31 20:13:08 CET 2013    |    Spannungsprüfer47552

Hallo Jens "Dieselmaster",

ja wirklich schade, dass die Marke OPEL von GM in den Tod getrieben wird.

Was waren das doch für tolle Zeiten - Opel Rekord, Commodore, Kapitän

Admiral und Diplomat und der legendäre Opel GT sowie Manta.

 

Meine Erinnerung hängt in den 1960er Jahren, da fuhr mein Onkel einen

Admiral A und der Kollege meines Bruders einen GT. Zu der Zeit war ich

etwa 10 Jahre alt. Für mich ein grandioses Erlebnis, in diesen Traumwagen

einmal mitfahren zu dürfen.

 

Wäre Opel ein rein deutsches Unternehmen geblieben, hätte es dieses Desaster

- produziert von GM - nie gegeben !

 

Über viele Umwege habe ich nun zu Mercedes-Benz gefunden - Opel war in

den 60er und 70er Jahren schon eine geile Sache. Mein Favorit : Commodore

A - Coupè ( hatte mein Lehrer ).

 

Gruß

Sven "fivepointsix"

 

An Jens : Danke für Deinen tollen Beitrag - weiter so !!

Thu Oct 31 20:24:19 CET 2013    |    xHeftix

Nehm ich einen von. Leider im guten Zustand schon gesalzene Preise ... :(

Thu Oct 31 21:21:34 CET 2013    |    Christoph2605

Toller Blog - prima geschrieben !

 

Zitat:

OPEL von GM in den Tod getrieben.

Na ich finde das zu pauschal...

 

GM hat OPEL immerhin schon 1929 übernommen (als sich die OPEL-Brüder u.a. wg den hohen Steuern ihre eigene Firma nicht mehr leisten konnten).

 

Ohne GM hätte es die tollen Small-Blocks in den tollen 60er Jahre Autos nie gegeben. :D

Fri Nov 01 10:07:54 CET 2013    |    Trackback

Kommentiert auf: italeri1947 - Hans’ Hitparade von Autos, die keiner wollte:

 

Gasthaus bei Hans - 24 Stunden ge?ffnet!

 

[...] Hallo ihr lieben Gasthaus-Besucher. Ich hatte ja den Blog über den Diplomat geschrieben.

 

Da hatte ich ein nettes Gespräch mit einen MT-User und der Fragte mich ob ich etwas mehr [...]

 

Artikel lesen ...

Fri Nov 01 12:27:54 CET 2013    |    italeri1947

Zitat:

ja wirklich schade, dass die Marke OPEL von GM in den Tod getrieben wird.

Das kann man so nicht stehen lassen; an der Misere ist noch nicht einmal das Opel-Stammhaus in Rüsselsheim als solches komplett schuld, sondern einige Faktoren: Der Aufstieg von koreanischen Autos, die fehlenden Alleinstellungsmerkmale und echte Argumente für Opel-Fahrzeuge, der oftmals ziemlich schlechte Kundendienst der Opel-Vertragswerkstätten - um nur ein paar Gründe für das Scheitern zu nennen. "Der Ami ist schuld" ist natürlich bequem zu sagen, aber es stimmt so nicht!

 

Gerade der Aufstieg von Opel in den 50er/60er-Jahren zur ersten Wahl von ambitionierten Aufsteigern - Opel hatte damals den Stellenwert, den heute Audi innehat - wäre ohne GM niemals gegangen, auch der Diplomat, um den es hier geht, hätte ohne das Know-How aus Detroit niemals existiert.

Fri Nov 01 17:21:06 CET 2013    |    sq-scotty

Opel haben bis in die 90er Jahre schwer gerostet, als es bei z.B. VW eigentlich kein Thema mehr war. Meiner Ansicht nach hat Lopez die Firma mit seiner Sparpolitik um die Qualität und folglich auch um die Kunden gebracht.

 

In den 60/70ern haben viele PKW nicht mal den dritten TÜV ohne Schweißarbeiten geschafft, leider hat Opel lange an dieser Tradition festgehalten (Ford übrigens auch).

Fri Nov 01 18:42:20 CET 2013    |    Zenobia_V6

Vielen Dank für den schönen Beitrag. :)

 

Schade, dass sich Opel selbst abschafft. Letztes war ich beim FOH und wollte mir diesen Cassandra, nein, diesen Cascada anschauen. Erst war ich ganz alleine in dem großen Autohaus, bis jemand auf mich aufmerksam wurde und mir die Richtung mit den Worten gezeigt hat: "dort hinten muss er irgendwo stehen".

 

Aha, so geht also ein Autoverkauf. :D

Fri Nov 01 20:27:27 CET 2013    |    Andi2011

Moin,

 

Zitat:

Gerade der Aufstieg von Opel in den 50er/60er-Jahren zur ersten Wahl von ambitionierten Aufsteigern - Opel damals den Stellenwert, den heute Audi innehat - wäre ohne GM niemals gegangen, auch der Diplomat, um den es hier geht, hätte ohne das Know-How aus Detroit niemals existiert.

So ist es,man sollte bei diesem Thema mal Bildzeitungswissen/Meinungsmache bei Seite lassen,ich behaupte sogar das viele Medien auch eine Mitschuld am schlechten Opelimage haben,man hat teilweise den Eindruck für eine Schlagzeile wird hier eine Marke totgeschrieben.

 

sq-scotti, Lopez war sicher ein Faktor,wobei man nicht vergessen sollte,Lopez war kein Parasit der bewusst Automarken zerstörte,sein Name ist das Synonym.Eingekauft wurde dieser und andere Herren von den jeweiligen Vorständen.Das Thema Rost sehe ich etwas anders als du,das war immer auch ein Thema des Preises und vor allem der Pflege,in dieser Zeit rosteten viele Modelle nicht nur Opel oder Ford.

 

Grüße

Andi

Sat Nov 02 04:07:42 CET 2013    |    dodo32

Dass dem Diplomat bzw. dem Admiral keine Nachfolger beschert wurden, liegt am schlechten Management. Und das, wurde von den Amerikanern bestimmt bzw. mit beeinflusst. Die haben schlicht den Anschluss verpasst. Wollten mit VW im Mittelklassesegment Geld verdienen. Das haben sie tüchtig vermasselt. Opel ist seit spätestens Mitte der 80er ein Produkt des Sharholder-Values. Lopez hat Opel nicht kaputt gemacht, das waren sie selbst. Mit einer völlig falschen Produktpolitik. Ihr Platz wäre zwischen Mercedes und BMW gewesen. Das haben sie nicht geschafft. Statt dessen hat man auf den Frontantrieb gesetzt und grandios verloren..

Sat Nov 02 09:27:54 CET 2013    |    ro4drunn3r

Ja, damals als Opel noch gute und vor allem schöne Autos baute. Danke für die Auffrischung der Erinnerung. :cool:

Sat Nov 02 11:51:29 CET 2013    |    Turboschlumpf6

Heutige Opel sind auch sehr schön, finde ich. Insignia und Astra sehen super aus.

Sat Nov 02 22:00:51 CET 2013    |    Henrik_Sommer

Zitat:

Ja, damals als Opel noch gute und vor allem schöne Autos baute. Danke für die Auffrischung der Erinnerung.

Word!

 

Meiner Meinung nach hörte Opel auf gute Autos zu bauen, als man vom Heck- auf den Frontantrieb umstieg. Da kann man eine klare Grenze ziehen. Die KAD Baureihe ist wirklich das Beste, das Opel jemals zustande gebracht hat. Mein Favorit ist ganz klar der Diplomat B V8. Was für ein legendäres Fahrzeug.

Sat Nov 02 22:01:46 CET 2013    |    dodo32

Zitat:

Meiner Meinung nach hörte Opel auf gute Autos zu bauen, als man vom Heck- auf den Frontantrieb umstieg

meine Rede

Sun Nov 03 01:49:10 CET 2013    |    HeinzHeM

Nein, der Niedergang von Opel begann 1990 als GM verstärkt Kapital von Opel in die USA transferierte und so Opel die notwendigen Finanzmittel für die Entwicklung neuer Modelle entzog. Gleichzeitig begann GM einen größeren Einfluß auf die Modellpolitik von Opel zu nehmen. Einer der ersten Effekte war die Einführung des Opel Sintra im Jahre 1996. Die Begeisterung von Presse und Käufern erhielt nach der Veröffentlichung der ersten, katastrophalen Crashtests (http://www.euroncap.com/tests/opel_vauxhall_sintra_1999/62.aspx) einen erheblichen Dämpfer, was Opel letztendlich auch noch einen größeren Imageverlust einbrachte als GM, weil man so etwas von den Amis eher erwartete als von Opel. Die Verkaufszahlen dieses Modells erreichten danach nie wieder lohnenswerte Stückzahlen. Schlimmer noch: Opel geriet erst einmal unter Generalverdacht unsichere Autos zu bauen.

 

Die US-Kaufleute und Controller haben auch zu verantworten, dass die Entwicklung eines konkurrenzfähigen Dieselmotors so lange herausgezögert wurde, bis alle europäischen Rivalen solche Motoren in ihrem Portfolio hatten, während Opel immer noch auf die Motoren von Isuzu zurückgreifen musste. Sie wussten einfach nicht, wie die Europäer "ticken" und es war ihnen vermutlich auch schlicht egal. Erst bei dem zeitweiligen Zusammengehen mit Fiat kam das notwendige Know how in moderner Direkteinspritzertechnik zu Opel, wenngleich die Fiatmotoren zu dieser Zeit auch wieder einen Entwicklungsrückstand gegenüber dem VW-Konzern, der PSA-Gruppe und selbst Ford hatten. So brachte diese Zusammenarbeit zwar einen Entwicklungssprung von etwa 10 Jahren, allerdings war dieser dann immer noch 10 Jahre zu kurz, was sich bis heute immer noch nicht so recht geändert hat.

 

Ein weiteres Themenfeld ist der Leichtbau, worin die Amis nach dem Desaster mit dem Opel Sintra und seiner amerikanischen Derivate ebenfalls kein lohnenswertes Betätigungsfeld sahen. Daher schleppen heutige Opel wie der Astra und der Insignia immer noch viel zu viele Pfunde an Mehrgewicht gegenüber der europäischen und asiatischen Konkurrenz mit sich herum. Jetzt muss Opel mal wieder der US-Philosophie "Viel Auto für's Geld" frönen, wobei allerdings den opulenten Außenmaßen nur eher bescheidene Innenraummaße gegenüber stehen. Damit konnte man außerhalb der USA vielleicht in den sechziger und siebziger Jahren noch gute Geschäfte machen, heute aber ist man mit diesem Konzept nicht nur in Europa nicht mehr konkurrenzfähig.

 

Auch nicht mehr konkurrenzfähig ist Opel auf dem Gebiet der Automatikgetriebe. Ist das in den Baureihen bis hin zum Astra vielleicht noch zu verschmerzen, wirkt sich das Fehlen eines solchen für den Insignia als richtige Verkaufsbremse aus. Denn was nützt moderne Dieselmotorentechnik wenn der Getriebeautomat gegenüber dem Handschalter einen Mehrverbrauch von bis zu 1,5 Litern im NEFZ-Zyklus aufweist? Mithin ein Mehrverbrauch von etwa 40%...

 

Und solange sich dieser US-Einfluss nicht vermindert oder die Amis dazu lernen (wollen) wird sich an diesem Zustand auf absehbare Zeit auch nichts mehr ändern.

Sun Nov 03 02:14:01 CET 2013    |    VectraBSport

Seid Opel kein Auto mit Heckantrieb mehr hat, ist Opel auch für mich uninteressant geworden. Zumal es auch nix mehr über dem Insignia gibt....... so muss ich halt noch weiter Omega B fahren ^^

Sun Nov 03 12:19:42 CET 2013    |    HeinzHeM

@Henrik_Sommer

 

Den Höhepunkt der großen Opel setzte man 1959 mit der Einführung des Opel Kapitän P2.6 und toppte dieses dann 1960 noch, als für den Wagen das 3-stufige Hydramatic Automatikgetriebe als Option lieferbar wurde. 1962 hielt man mit der Einführung der Servolenkung das Interesse weiter wach. Die Verkaufszahlen sprechen eine eindeutige Sprache.

 

Die beiden KAD-Baureihen hatten zwei entscheidende Fehler:

 

1. Der 2,8 Liter Motor war etwas zu knapp für das doch sehr große Auto und der 4,6 bzw. 5,4 Liter zu groß und zu durstig. Nicht umsonst wurde die Leistung des 2,8 Liter kontinuierlich gesteigert. Man musste halt nehmen was da war: den größten europäischen Motor und den kleinsten US-amerikanischen Motor. Dem Wagen besser gestanden hätte der neue 3,5 Liter V8 von Buick den man stattdessen Rover überlassen hatte. So wurde eben Mercedes-Benz und dem W106 mit seinen kleinen 3,5 und 4,5 Liter großen V8 voll in die Hände gespielt.

 

2. Ausgeliefert wurden die Wagen mit ganz billigen Reifen und miserablen Stoßdämpfern. Dieser Umstand konterkarierte dann in der B-Serie auch noch den Einbau der aufwendigen DeDion-Achse. Mit diesem für die rigide tempolimitierten US-Highways optimierten Fahrwerk hatten die US-Kaufleute und -Controller wieder mal den Rotstift an der falschen Stelle angesetzt und das sprach sich in Käuferkreisen sehr schnell herum.

 

Ein weiterer Imageverlust stellte sich ein, als man die Wagen durch den Einbau der Niveauregulierung für eine Zuglast von bis zu 2.000 kg ertüchtigen konnte. Diese Option machte die Wagen für das "fahrende Volk" interessant und so sah man allenthalben Sinti und Roma mit diesem Wagen durch die Lande reisen. Wer aber wollte als Rechtsanwalt oder Prokurist solch einen "Zigeunerwagen" fahren?

Sun Nov 03 15:33:34 CET 2013    |    BigVanVader

Ein Ehemaliger Türsteher an meiner ehemaligen Lieblingsdisco hatte einen 2.8 Admiral damals. Allerdings in Note 3- würde ich mal sagen. Mit einem halbherzig ausgebessertem Unfallschaden und Ochsenblut über den Stellen wo der Lack abgetragen war.

 

trotzdem hatte das Auto eine Ausstrahlung, dass ich es bis heute haben will.

 

Was die Oberklasse Autos angeht. Die Senatoren waren zu dicht am Rekord/Omega. Auch der Commodore C, mit zu wenig Leistung und zu wenig Abgrenzung zu Rekord und Senator.

 

Die heutigen Opel sind aber wieder top. Auch wenn der Insignia etwas zu schwer ist, so liegt der Diesel mit dem entsprechenden Passat Blue Motion auf einer Verbrauchshöhe und unterbietet ihn sogar.

 

Ich denke ab der nächsten Generation sind Astra und Insignia wieder oben auf.

 

Die Strategie der alten Opelmanager war ersteinmal sparen und abwarten ob wieder Gewinne kommen. Dann ist ein Manager ausgetauscht worden und der nächste hat ersteinmal gespart.... und so weiter...

 

Ich hoffe mal das ändert sich bei kleinem. Was einen Poweropel angeht, da das Projekt V8 Omega gescheitert ist, fehlt da ein wenig die Grundlage für einen neuen Ober Opel.

 

Nichts des do trotz hoffe ich darauf, dass bei Holden die Bänder besser ausgelastet werden sollen und so vlt. ein entsprechendes Commodore Pendant zu uns kommt. Wenn Opel seine Erfolge gerade in Russland halten will, wäre das ein Schritt in die richtige Richtung.

Sun Nov 03 16:14:33 CET 2013    |    PS-Schnecke133834

Sehr schöner Bericht! :)

 

Ich bin ja wirklich Mercedes-verseucht (2006er C-Klasse und 1971er 250/8) aber die alten Opel haben wirklich Charme. Nen Diplo würd ich auch fahren, wenns nicht am Geld mangeln würde.... ;)

 

Danach gings wohl wirklich bergab. Habe beruflich mit beiden Marken (Mercedes und Opel) zu tun und man kann wirklich sagen, dass die aktuellen Modelle aufgeholt haben. Der Astra zB ist in - eigentlich allen Belangen - ein so viel besseres Auto als der Golf. Nur leider weiss das keiner und die VW-geschmierte AMS-Presse machts nicht gerade besser. Auch der frisch modifizierte Insiginia muss sich nicht scheuen sich mit dem gemopften W212 zu vergleichen (oder eben mit dem W204, wenn man die Autos am Preis vergleichen will)...

 

Anyway, so sehr Mercedes-Mann wie ich auch bin - ich würd nen Opel IMMER einem Audi oder gar VW vorziehen.

 

Hoffen wir dass es mit Opel in Zukunft wieder bergauf geht... :)

Sun Nov 03 18:18:57 CET 2013    |    VolkerIZ

Es ist wirklich schade um Opel. Vor dem Krieg war Opel die deutsche Automarke überhaupt, danach kam eine ganze Weile gar nichts. Und bis in die frühen 60er war Opel ein reiner Mittel- und Oberklassehersteller, es gab nichts unterhalb vom Rekord. Wer einen Opel hatte, der hatte es zu etwas gebracht. Das war mehr als ein Ford und viel mehr als ein VW.

Irgendwann bröselte das Programm dann von oben immer mehr ab. Der Senator war ein gutes Auto, aber kein vollwertiger Ersatz für den Admiral, für den Diplomat sowieso nicht, eher eine Zwischenlösung zwischen Commodore und Admiral und immer dicht am Rekord/Omega, der dann ja ein paar Jahre später auch ersatzlos wegfiel. Wenn das so weitergeht, wird Opel zum Klein- und Kompaktwagenhersteller, der Vectra C ist ja auch nicht gerade erfolgreich. Auf den ersten Blick mag es Sinn machen: Nur bauen, was auch gekauft wird. Aber für den Ruf der Marke kann das nicht förderlich sein.

Sun Nov 03 20:34:24 CET 2013    |    bronx.1965

Ay Jens,

 

einen herzlichen Dank für diesen schönen Artikel. Wie Du weisst, bin ich dieser Baureihe ja sehr verbunden, auch aus eigener Erfahrung. Daher einen grünen Daumen an dieser Stelle dafür!

 

Bronx

Mon Nov 04 19:43:57 CET 2013    |    MB Dieselmaster

Wie würdet ihr eine Liebeserklärung für den Monza halten?

 

Da gab es weder einen Vorgänger noch einen Nachfolger.

Deine Antwort auf "OPEL DIPLOMAT - letzter Luxus aus Rüsselsheim"