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Ilse oder die signalrote kleine Sau

Rot, alt, langsam und trotzdem Spaß dabei!

Sat Apr 25 02:15:26 CEST 2015    |    MaN1Ac    |    Kommentare (4)

25.04.2015

So. Da war sie nun. Die Ilse in all ihrer roten Pracht. Der Vollständigkeit halber mal ein paar Daten:

( Zahlenfetischisten lesen bitte erregt weiter, der Rest überspringt den Kram am Besten ;) )

 

Mercedes 190E 1.8 EZ 08/1992 gemäß Preisliste 63 (gültig 24.02.1992 bis 30.09.1992) - 35.910,00 DM

SA260 Wegfall Typenkennzeichen auf Heckdeckel links - 0,00 DM :D

SA261 Wegfall Typenkennzeichen auf Heckdeckel rechts - 0,00 DM

SA411 Schiebedach mechanisch - 1379,40 DM

SA420 Automatisches Getriebe, Mittelschaltung (4-Gang) - 3243,30 DM

SA470 Antiblockiersystem - 1521,90 DM

SA531 Antenne automatisch bei Radioeinbau - 228,00 DM

SA812 2 Hecklautsprecher Stereo mit Überblendregler - 421,80 DM

SA850 Becker Europa 2000 1026,00 DM

 

Macht unterm Strich insgesamt 43.730 harte deutsche Mark und 40 Pfennig für ziemlich wenig Auto.

Gut, was nicht drin ist, kann auch nicht kaputt gehen, heißt es ja immer so schön.

 

Da Brot und Butter auf die Dauer dann aber doch zu langweilig ist, braucht man etwas Abwechselung.

Abwechselung in Form von Wurst. Wurst wird hierbei nur metaphorisch benutzt und steht gleichbedeutend für überflüssigen Schnickschnack, den man sich ins Auto baut, damit er kaputt gehen kann und man sich ärgert, daß man ihn eingebaut hat, denn ohne war es doch eigentlich sowieso viel praktischer...

 

Naaaaaatürlich kann Wurst aber einfach nur Wurst bedeuten und muß vom Rezipienten aus dem Kontext heraus gelesen werden.

 

Zur Verdeutlichung ein kurzes Bild.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da ich nun viel geschrieben und eigentlich nichts erzählt habe, mache ich beim nächsten Mal weiter.

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Thu Apr 23 00:28:31 CEST 2015    |    MaN1Ac    |    Kommentare (34)

23.04.2015

Ich möchte euch an dieser Stelle meinen roten 190er und seinen Werdegang vorstellen. Er begleitet mich nun bereits einige Jahre treu und, sofern er nicht explodiert, wird er das auch noch eine Weile tun.

 

Wir schreiben das Jahr 2011. Bereits vorbelastet durch den einstigen Besitz von zwei rauchsilbernen Vormöpsen, pardon Vormöpfen, suchte ich gezielt nach einem gepflegten Exemplar. Nach vielen hundert Kilometern Irrfahrt und auch einigen herben Enttäuschungen schaute ich mir Ilse an.

 

Ilse passte überhaupt nicht ins Beuteschema. Rot, Brot- und Butterausstattung und neben dem OM601 und 602 die dritte Höllenmaschine verbaut, die es in dieser Baureihe gab, mal abgesehen von den Vergasermodellen, 1.8er Vierzylinder mit markerschütternden 109 PS.

 

Die geringe Laufleistung von 100.000 km und der gepflegte Zustand sprachen aber eindeutig für Ilse. Das Scheckheft war durchgestempelt, die originalen Datenkarten waren dabei, sämtliche Schlüssel vorhanden und sogar die originale Codekarte für das verbaute Becker Europa 2000 lag im Handschuhfach. Also alles in Allem wirklich zum Kotzen. Also was tun? Richtig. Probefahrt.

 

Die Probefahrt führte zu nichts. Die Automatik schaltete butterweich durch ihre 4 Gänge. Nichts klapperte. Der Motor schnurrte, wie am ersten Tag. Der Leerlauf, sofern ich es ohne Drehzalmesser beurteilen konnte, war ruhig und gleichmäßig. Die Bremsen taten, was Bremsen ebenso tun. Rost fand ich gleich gar keinen. Nichts. Nirgends. Nicht mal ein Bläschen. Staubtrocken war sie auch noch von unten. Es war schier zum Verzweifeln. Also brachte ich den Hocker zurück zum Händler und entschloss mich schweren Herzens erstmal Hunger zu haben und fuhr zu McDonalds.

 

Ein paar Tage später hab ich Ilse dann gekauft.

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