Wed Jul 20 19:57:48 CEST 2011 | Goify | Kommentare (58) | Stichworte: Auto, Blog, C-Klasse, Mercedes, Unfall, W202
Hallo liebe Motor-Talker, mir ist gestern was ganz Unerfreuliches passiert. Mir fuhr ein Baustellenlastwagen rückwärts in mein stehendes Auto rein. Ich saß im Auto und wusste, gleich passiert es und auf Hupen hat er nicht reagiert. Tja, das Resultat zeigen die Bilder eindrucksvoll. Als ich den Schaden begutachtete, befürchtete ich schon, dass man da wohl nicht mehr viel machen kann, dieser Meinung war auch der Gutachter in der Mercedes-Benz-Niederlassung in Regensburg. Er taxierte den Schaden auf 4.000 € und den jetzigen Wiederverkaufswert auf 300 €. 300? Also den Motor allein würde ich für 500 € und das Getriebe für mindestens 300 verkaufen können, denn sie haben erst 114.000 km runter, wie das ganze Auto auch. Die Überraschung kam noch, Wiederbeschaffungswert 3.800 €. Ich habe ihn vor zweieinhalb Jahren für 3.550 € gekauft und gleichwertige liegen derzeit bei 2.900 € bei mobile.de. Das bedeutet, die Versicherung wird mir 3500 € überweisen, zumindest wenn alles mit rechten Dingen zugeht.
Die schwierige Frage kommt nun, was soll ich tun? Bei MB reparieren lassen und 500 € drauflegen? Nein, dann hätte ich ja am Ende noch einen nicht ersetzbaren Schaden. Auto mit viel Glück für 1.000 € verkaufen? Dann hätte ich 4.500 € zur Verfügung. Dafür bekommt man nur wieder den gleichen Benz, also faktisch eine Katze im Sack, die sich erst bewähren müsste. Außerdem mag ich mein Auto. Ein paar Scheine drauflegen und was Jüngeres kaufen? Möglich, aber oberste Prämisse hat bei mir Wohneigentum und bis das gekauft ist, wird an anderen Stellen gespart. Bleibt nur noch preiswert reparieren. Ein Anruf beim Lackierer meines Vertrauens lässt die Sache rosiger erscheinen. So ist der Plan: - ich bringe ihm das Auto teilzerlegt, sowie einen Heckdeckel mit Scharnier vom Schrott - zerlege den Rest bei ihm in seiner Halle - er flext, schweißt, verzinnt und lackiert - ich baue ihn wieder zusammen, inkl. des neuen Rücklichts vom Verwerter
Was habe ich dann? Einen neuwertigen Wagen mit neuem Lack, denn er ist technisch in sehr gutem Zustand, geht innen als Jahreswagen durch und kann so mein Liebhaberobjekt sein, da er eigentlich schon immer in 15 Jahren ein "H" bekommen sollte. In nächster Zeit wird ihm noch ein jüngeres T-Modell zur Seite gestellt um ihm die schwersten Sachen und den harten Winter abzunehmen. So wird er mich dann bei schönem Wetter zu den Mercedes-Treffen tragen und im Urlaub beglücken können. So glaube ich, meinen Wagen mit dem Geld sanieren zu können ohne was oder nur wenig drauf legen zu müssen.
Aber was meint ihr? Denkt ihr, jetzt dreht Goify vollends am Rad? Könnt ihr meine noch nicht fixierten Pläne nachvollziehen oder habt ihr andere Vorschläge? Ich bin offen für alles, denn die oben erwähnte Lösung ist nur mein derzeitiger Favorit.
EDIT: Der Kostenaufwand beträgt mit Steuer 5.036 €. Also erheblich mehr, als die 4000 klangen, die ja nur netto waren. Wenn man liest, was die alles machen wollen, klingt das äußerst aufwändig. Jetzt komme ich doch wieder ins Übelegen. |
Sun Sep 18 18:05:47 CEST 2011 | Goify | Kommentare (32) | Stichworte: Auto, C-Klasse, Mercedes, Unfall, W202
Wie manche gelesen haben, fuhr mir ja ein Lastwagen ins Heck, der einen wirtschaftlichen Totalschaden an meinem geliebten Benz verursachte. Eine Sondierung des Gebrauchtwagenmarktes ergab, dass es fast unmöglich sei, einen gleichwertigen Wagen, wie vor dem Unfall, zu finden.
Da jedoch die veranschlagten Reparaturkosten von Mercedes weit über dem lagen, was ich von der gegnerischen Versicherung bekam (3.550 €), kam eigentlich nur eine Instandsetzung in einer mir nahe gelegenen Autolackiererei in Frage. Der Meister dort meinte, für das Geld behebt er den Unfallschaden ohne Schweißorgien, die ja immer Rost verursachen können, baut mir einen neuen Heckdeckel ein, lackiert den ganzen Wagen und wachst die Hohlräume. Da sagt man nicht Nein und gibt den Wagen kurzerhand ab, nichtsahnend, sechs Wochen warten zu müssen. Zwischendurch habe ich natürlich vorbeigeschaut, um den Lauf der Arbeiten beobachten zu können, vor allem, bevor der behobene Unfallschaden unter einer Schicht Lack verschwindet.
Da alles einmal zu Ende geht, ging auch die lange Wartezeit zu Ende und ich konnte den Wagen vor 14 Tagen in Empfang nehmen.
Ergebins: Der Wagen schaut gut aus, nicht perfekt, aber viel besser als vorher, der Unfallschaden ist absolut unsichtbar und alle Spaltmaße gleichmäßig. Ein paar kleine Schönheitskorrekturen habe ich selbst vorgenommen, wie manchen Dichtgummi ganz dorthin zu drücken, wo er hingehört und Schleifstaub aus manchen Ritzen zu holen.
Damit das Ergebnis lange nachwirken kann, wurde er gestern noch von mir sanft mit der Zwei-Eimer-Methode mit Grid-Guard und Fix 40 Waschhandschuh gewaschen, danach mit Dodo Juice Lime-Prime Cleanser gereinigt und anschließend mit Petzoldt's Premium Wachs konserviert. AM Unterboden wurden noch ein paar Stellen mit Leinölfirnis eingestrichen, damit von Unten kein Unheil droht.
So sollte ich dem nächsten Winter gewachsen sein.
Da zu einer schönen Hülle auch funktionierende Technik gehört, tauschte ich kurzerhand die Bremsscheiben samt Belägen rundum. Von Textar gibt es das alles zusammen für 175 €. Hatte keine Lust, für einen Label-Kleber wie ATE 50 % mehr auszugeben. Außerdem unterschieden sich ATE-Scheiben schon rein durch deren Ausführung enorm von den Originalen mit Stern, von wem auch immer die kommen.
Jetzt ist der Wagen für die nächsten Jahre in einem optisch und technisch sehr gutem Zustand und wird mich weitere Jahre erfreuen. Was mir nur durch den Kopf geht, ist die Frage, ob man ihn im Winter auch fahren soll. Einerseits leidet die Karosse bei dem Salz und Splitt auf den Straßen und andererseits ist die Traktion schon arg eingeschränkt, sodass ich oft nur mit Schneeketten oder einem allrad-getriebenen Zugfahrzeug (Subaru) bis zu meinen Eltern komme.
Andererseits kostet ein Winterauto auch immer Geld und muss gewartet werden. Außerdem, warum kauft man sich einen schönen Mercedes, wenn man dann ein Drittel der Wege in einer "Winterhure" zurücklegt?
Wie gefällt euch das Gesamtergebnis und wie würdet ihr dem kommenden Winter in meiner Situation angehen?