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Goify's Blog

Mobilität heute und andere Absurditäten

Tue Feb 26 23:04:40 CET 2013    |    Goify    |    Kommentare (53)    |   Stichworte: GR, Impreza, Neukauf, Subaru

Ob ihr es glaubt oder nicht, Goify, der sein ganzes Autofahrerleben lang nur deutsche Fahrzeuge fuhr und immer meinte, ein Ausländer kommt nicht in die Tüte, fährt nun einen Reiskocher!

 

Wie kam es dazu? Nun, wie die meisten hier schon mitbekommen haben, suchte ich mehr oder weniger ernsthaft nach einem alltagstauglichen Fahrzeug. Das bedeutet, bessere Traktion im Winter, Klimaanlage für den Sommer, umlegbare Rücksitze um mal ein Fahrrad transportieren zu können. Alles andere war offen.

So schaute ich mir diverse S202 C-Klasse T-Modelle an und fand außer Rost und abgelaufenen HUs eigentlich nichts, liebäugelte mit einem MG ZT 190, begutachtete C-Klasse Jahreswagen und lies mich von uralten Subarus in erbärmlichem Zustand schockieren. Sogar bei Dacia und Toyota war ich.

 

Als ich schon glaubte, nie ein neues Auto zu finden, klickte ich spontan auf die Seite von meiner Stammwerkstatt und Subaru-Händler. Wer hätte es gedacht, da stand doch ein ganz netter Wagen, aber ohje, keine Automatik, kein Schiebedach und dann noch so große Felgen. Ob das meinen Komfortansprüchen genügt? Außerdem der vermutet hohe Spritverbrauch.

 

 

Die Vorbehalte dem Benzindurst gegenüber entkräftete eine vom Importeur nachgerüstete und mit allen Garantien von Subaru freigegebene Autogasanlage, die flache Frontscheibe lässt ein Schiebedach verschmerzen und den Komfort musste man erfahren. Also noch am gleichen Tag dort angerufen und für den fern liegenden Freitag (5 Tage banges Warten) einen Termin vereinbart. Der Händler reservierte mir den Wagen bis dahin und jeden Abend hatte ich einen anderen Entschluss gefasst, der nach dem Aufwachen wieder anders war. Ein echtes Dilemma.

 

Die Probefahrt wischte alle Zweifel hinweg, denn ich fand genau das, was ich suchte: ein jungfräulich wirkendes Auto in nahezu makellosem Zustand zu einem, zugegeben, nicht gerade geringem Preis. Bei der Fahrt stellte sich der Boxer-Motor aus ausreichend kräftig heraus und das Fahrwerk als perfekten Kompromiss aus guter Rückmeldung und hohem Komfort gepaart mit reichlich Reserven - und das mit Sommerreifen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und feuchten Straßen.

Am nächsten Tag fuhr ich wieder hin und machte alles klar, lies mir noch einige Dinge erklären und setzte meine Unterschrift unter den Kaufvertrag. So viel Geld hatte ich noch nie ausgegen.

Der Händler organisierte noch schöne Alufelgen mit passenden Winterreifen, die ich vorher aussuchte. Anschließend wurde die große Inspektion inkl. Filterwechsel der Gasanlage gemacht und die Hohlräume, Achsen und Türen wie Hauben, mit Wachs geflutet.

 

Die Woche drauf, also vorletzten Freitag, durfte ich meine Neuerwerbung abholen und nutze den Anlass dazu, meine von mir stark strapazierte Familie in eine sehr gutes Restaurant einzuladen. Das hatten sie sich einfach verdient.

 

So, was gefällt mir nun an dem Wagen und was weniger. Dazu muss man wohl vorweg sagen, dass ich schon seit etwa 15 Jahren im Kontakt mit Subarus bin. Mein Onkel kaufte sich Ende der 90er seinen ersten Forester und tauschte ihn Jahre später in einen formidablen Legacy mit nettem H6 ein, also einem Boxer-Sechs-Zylinder, den er noch immer fährt.

Jahre später konnte ich in einem 2004er Forester mitfahren und war fasziniert von der Laufruhe und enormen Zugkraft (Pferdeanhänger).

Als dann 2008 meine Eltern ein wintertaugliches Fahrzeug für den Bayerischen Wald suchten, war mein Vorschlag auch aufgrund hervorragender Langzeittestberichte eindeutig, es soll ein Subaru werden, am besten ein Forester, da er genügend Bodenfreiheit bietet. Dies bereuten meine Eltern nie und vor drei Jahren kaufte sich mein Bruder einen 04er Impreza, den er mit viel Freude fährt.

Das heißt, ich konnte selbst einige Male mit Subarus fahren und die Faszination symmetrischer Allrad in Verbindung mit dem Boxermotor genießen. Auch muss man wissen, dass es nie oberflächliche Premiumfahrzeuge sind, da ist kaum was aufgeschäumt oder des Designs willen verchromt oder beflockt. Es ist alles ehrlich und sauber verarbeitet, dafür hält es besonders lange und lässt sich einfach reparieren.

 

Dieser Epilog macht klar, dass ich in etwa wusste, worauf ich mich einlasse und so bin ich mit dem Kauf vollends zufrieden, denn er bietet mir genau das, was ich brauche. Das heißt, man kann sehr bequem in Schalen-Sportsitzen Halt finden, kann den besonderen Klängen des Boxers lauschen und hat immer die Gewissheit, sicher an sein Ziel zu kommen. Gerade dieses tiefe Vertrauen in die Marke und ihre Produkte fasziniert mich am meisten. Das kenne ich in der Form nur von alten Mercedes oder dem Audi 80 B4.

Warum ich mir keinen Mercedes mit Allrad gekauft habe ist ganz einfach, obwohl er nach wie vor mein Traum ist, haben ältere Modelle immer großvolumige Motoren und die jüngeren zwar auch kleinere Diesel, dafür sind sie mir aber zu teuer. Jahreswagen beginnen bei etwa 40.000 € für einen GLK, was es mir absolut nicht wert wäre.

 

Anschließend ein paar Daten zum Wagen:

4,5 Jahre alter Subaru Impreza Sport mit 47.000 km und 2,0 L Boxermotor mit 150 PS, 5-Gang-Schaltgetriebe mit Reduktion, Kraftverteilung zu je 50 % auf die Vorder- und Hinterräder, Mc Pherson Vorderachse und Doppelquerlenker-Hinterachse, abschaltbares Stabilitätsprogramm, Autogasanlage mit 50 Liter Inhalt, selbsttragende Karosserie mit 5 Türen und 5 Sitzplätzen und 5 Dreipunkt-Gurten, intelligente Klimaautomatik, beheizte Sportsitze, Xenonscheinwerfer und wirklich helles Halogen-Fernlicht, LED-Rückleuchten, anklappbare Spiegel, Tempomat per Lenkrad zu bedienen, CD-Radio mit Lenkradfernbedienung und MP3-fähigem CD-Wechsler - sowie Aux-Eingang

 

Na was sagt ihr zu dem Subaru, der ja in Deutschland eher ein Exot ist und man daher nicht alle Tage sieht. Viele sind überrascht, dass Subaru nicht unbedingt gleichbedeutend mit Förster-Auto oder Stromberg-Style ist.

Ach, da fällt mir noch ein, meine C-Klasse wurde letzte Woche mit einem Saisonkennzeichen für die warmen Monate geadelt und muss fortan nicht mehr im salzigen Winterwetter herhalten. Über einen Verkauf habe ich nicht mal nachgedacht.


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