Tue Oct 15 20:35:23 CEST 2013 | el lucero orgulloso | Kommentare (37) | Stichworte: C-Klasse, Mercedes, S202
Teil mit Rechnung
Heute gibt's von mir mal etwas Kurzes, sehr Spontanes zu lesen!
Vorgestern haben wir bei unserem C 220 Diesel Inkontinenz festgestellt und wir dachten eigentlich, wir hätten die Ursache schon behoben, da die bei diesem Motor verhältnismäßig anfällige Einspritzpumpe undicht war und mein Vater sie allerdings schon durch ein intaktes Teil vom Schrott (leider aus einem W210, ich war nicht dabei und kann daher keine Beschreibung des Vieräugigen machen) ersetzen ließ.
Am Sonntag auf dem Parkplatz dann die Überraschung! Wieder ein Fleck?
Voller Demut kniete ich mich unter die C-Klasse, roch am Fleck, nahm etwas auf meine Finger, machte einen Geruchs- und Geschmackstest um festzustellen, dass wir es hier mit Wischwasser zu tun haben. Haube auf - und der Übeltäter war gefunden. Ein kleiner Gummistopfen war undicht geworden. Er diente ursprünglich der Verschließung eines Loches, welches alle W202er an der Stelle besitzen und welches dann durch eine zusätzliche Pumpe besetzt ist, wenn der Erstkäufer die Option "Scheinwerferreinigungsanlage" geordert hat, was bei uns nicht der Fall war.
Nach ca. 18 Jahren und 422 000 Km Betrieb kann auch ein Gummistopfen sich mal dazu entscheiden, sein Leben aufzugeben und einfach mal undicht zu werden - ich habe ihn beim "Ausbau" auch nicht komplett rausbekommen, weil das Material schon komplett spröde geworden war.
Gestern fuhr ich also zu Mercedes, vorbei an 5 arbeitslosen Empfangsdamen und zahlreichen Winterreifensätzen an die unbesetzten Teiletresen (wobei "Teilebüros" wohl eine treffendere Bezeichnung wäre). Nach etwas Wartezeit konnte ich mein Teil dann beim kompetenten " " (="Freundlichen") bestellen. Er kam mit dem Gummistopfen zurück und stellte mir noch die Rechnung aus, die ich an der Kasse zu begleichen hatte.
"Das sind dann 71..." In dem Moment stockte mir kurz der Atem. "...Cent! Ohne Mehrwertsteuer." Ich schaute kurz in meinen Geldbeutel, ob ich so eine Summe passend da hätte, was nicht der Fall war.
Stolz wir Oskar ging ich also an die Hauptkasse und legte meine Rechnung vor. Die lächelnde Dame fragte mich, ob ich bar bezahle. "Gibt's tatsächlich Leute, die sowas mit Karte oder Scheck zahlen?!", fragte ich erstaunt. "Der kleinste Betrag, der mir als Kartenzahlung untergekommen ist, waren Zwei Euro Fünfzig." "Ich ziehe es trotzdem vor, die 84 Cent inklusive Mehrwertsteuer bar zu begleichen!", sagte ich schmunzelnd und übergab eine 2-Euro-Münze.
Es gab schon Zeiten, da bekamen wir bei Mercedes die Glühlämpchen geschenkt. Nun wurde ich wegen 0,84.-€ zur Kasse gebeten - das ist auch völlig in Ordnung so und ich beschwere mich nicht, aber es war mein erster alleiniger Teilekauf bei Mercedes und dann gleich so ein etwas sonderbares Erlebnis.
Aber nun seid IHR dran! Was waren euere bisher günstigsten Ersatzteile? Erzählt euere Geschichte! Was habt ihr gekauft, wie wurdet ihr dabei behandelt? Immer raus damit! |
Sat Feb 08 21:27:43 CET 2014 | el lucero orgulloso | Kommentare (22) | Stichworte: C-Klasse, Mercedes, S202
Am gestrigen Freitag dachte ich noch, dass es schön wäre, wenn ich am heutigen Samstag mal liegen bleiben könnte.
Nicht immer ist es mir nämlich gegen, am Wochenende 2 Tage auszuschlafen, denn die schulischen Pflichten binden mich hin und wieder Samstags an morgendliche Termine, weshalb ich wie gewöhnlich bereits vor 7:00 Uhr los war (was für mich wirklich früh genug ist...).
Sei's drum - nach gewisser Zeit gewöhnt man sich daran!
Ich freute mich auch sehr auf den Tag, denn um 11:30 war ich mit einem Freund verabredet, mit welchem ich von Saarbrücken nach Kaiserslautern fahren und den Kaiserslauterer Betzenberg hochpilgern sollte.
Der Zeitplan war eng gesteckt, denn Anpfiff Begegnung 1. FC Kaiserslautern - Greuther Fürth war bereits um 13:00.
Da ich es allerdings bereits schon mal geschafft hatte, diesen Marathon zu bewältigen, war ich auch heute guter Dinge!
Genauso wusste ich allerdings, dass ich die Möglichkeiten des C 220 Diesel, mit dem ich mal wieder unterwegs war, weitestgehend ausschöpfen musste (auch wenn ich versuche, eher selten wirklich Vollgas zu geben, weil es außer einem Mehrverbrauch kein signifikantes Mehr an Leistung bringt). Natürlich fahre ich sehr vorausschauend, auch oder vielleicht gerade weil ich die Strecke SB-KL perfekt kenne.
So ergibt sich zwischen Rohrbach/St. Ingbert und dem Autobahnkreuz Neunkirchen eine schöne, lange Gerade, auf welcher ich den Stern mit
180 Km/h fuhr, bis...
...sich die C-Klasse hängen, oder besser gesagt rollen ließ - und das ganz ohne mein Zutun.
Die Geschwindigkeit sank rapide, ich schaute ins Kombiistrument und erblickte nur die gelbe "EDC"-Leuchte.
Electronic Diesel Control, die Lieblings-Leuchte des Ölmotor 604 D22-Fahrers, denn so wurde das gute Motörchen, welches bis gerade eben einen halben Meter vor mir noch brav seinen Dienst verrichtete, offiziell bei Mercedes getauft.
"Ich hab keine Leistung mehr - das Auto zieht nicht.", sagte ich nur zu meinem Freund.
Ein "Nein, oder?!", wurde entgegnet, aber ich wusste, dass ich einen sehr humorvollen Kollegen neben mir hatte, weshalb wir die Situation schon noch meistern würden.
Ich kuppelte aus und die Drehzahl fiel, bis der Motor ausging und ich das komplette kombiinstrumentalische Lichtermeer vor mir hatte.
Ich zog auf den Standstreifen, machte die Warnblinker an und wurde von meinem Beifahrer noch ein Stückchen weiter dirigiert, wo die Pannenspur noch ein wenig breiter war.
Ich machte ein paar Startversuche, doch außer, dass vor der Motorhaube auf einmal Dampfzeichen aufkamen und sich der Innenraum in der Duftnote "Eau de Diesel" parfümierte, tat sich nichts.
Es stand fest: Meine erste Panne war "perfekt"!
Dies interpretierten wir als Zeichen zum Aussteigen, wobei ich noch die Warnwesten aus den Pompadourtaschen kramte, wobei meinem Freund entgegenkam, dass er eine orange farbene Ausführung erhalten durfte, welche hervorragend mit seinem Arminia-Bielefeld-Auswärtstrikot harmonierte.
Glücklicherweise standen wir auf der langen Geraden, weshalb wir sowieso schon gut sichtbar waren.
Dennoch maß meine Begleitung sorgfältig mit präzisen Ausfallschritten die richtige Entfernung für das binnen Sekunden zusammengebaute Warndreieck ab.
Ich warf derweil einen Blick unter die Motorhaube und wusste fix, was Sache war: Die Kraftstoffzufuhr war irgendwo undicht, aber ich konnte nicht erkennen, wo.
Ich rief also die Pannenhelfer des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs an, beschrieb die Situation und sagte, wir würden gesichert hinter der Leitplanke stehen, was mein mittlerweile zurück gekommener Warndreieckträger hörte und fix zu mir rüber sprang.
So warteten wir da...
Ich rief meine Eltern an (welche irgendwie total in Panik verfielen und mich sehr bemitleideten - ich weiß wirklich nicht, warum, denn ich sah es eher als abenteuerliche Erfahrung), der Kollege rief seine Freundin an und sagte, es wäre alles nicht so schlimm, denn "wir sind ja am zweitbesten Ort der Welt! Wenn man den Betzenberg und die Autobahn als die zwei Orte berücksichtigt, ist die Autobahn doch das Zweitbeste!"
Die Unterhaltung kam also nicht zu kurz - und die geschlagene halbe Stunde verging sehr schnell, bis der wild blinkende, gelbe Ford S-Max zu uns bog.
Ich schilderte wiederum die Lage und der ADAC-Helfer tippte lediglich auf den Kraftstofffilter, welcher tatsächlich irgendwie viel zu lose da in der Weltgeschichte hing.
Einerseits war ich erleichtert, aber andererseits denkt bei einer solchen Situation jeder: Wieso bin ich da selbst nicht darauf gekommen?
Jedenfalls zog der "Gelbe Engel" den Filter fest und bat mich, den Motor zu starten.
Ich glühte also vor und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte, und orgelte,...
Bis ich noch mal neu vorglühen sollte und einen neuen Startversuch machen sollte.
Und ich orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte, orgelte...
...und er kam!!
Er lief am Anfang noch ein wenig unrund, weil er die Luft aus den Kraftstoffleitungen drücken musste.
Aber er lief - und wir waren überglücklich, erstaunt und begeistert!
Innerhalb von nicht mal 5 Minuten war die C-Klasse wieder fit!
Ich frage nur kurz, ob das alles ist, was mir bestätigt wurde mit der Empfehlung, mal einen neuen Filter zu verbauen und mir der Hinweis gegeben wurde, dass ich vor dem ADAC-Fahrzeug rausfahren soll. Ich rannte nur noch mal schnell nach hinten, um das Warndreieck aufzugabeln, klappte es zusammen und stieg ein - der Dieselmotor grummelte weiter vor sich hin, ich beobachtete den Verkehr, bis ich mit beherztem Gaseinsatz einfädeln konnte und mit gediegenen 140 Km/h die Fahrt in die Heimat fortsetzte.
So haben wir was erlebt - es war etwas ärgerlich, aber erkenntnisreich!
Irgendwann gegen 13:30 waren wir dann im Fritz-Walter-Stadion.
Wir erklommen die Stufen zur Westkurve und ich war in meinem zweiten Wohnzimmer.
"Ein Schuss, ein Tor - die Lautrer!" - 1:0, 2:0, 2:1 - Abpfiff!
So verlief mein Samstag, wir alberten auf der Rückfahrt ein wenig rum und taten, als wären wir Bayernfans und freuten uns riesig über die Tore... ...nicht.
Habt ihr was zu eurer ersten Panne zu erzählen?
Habt ihr sonstige spannende "Pannengeschichten"?
Ich würde mich riesig freuen, sie hier in den Kommentaren lesen zu dürfen!
Im Ganzen war's bei mir ja nicht besonders spannend, aber doch mal irgendwie eine Abwechslung.