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Mon May 18 11:33:33 CEST 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (130)    |   Stichworte: 9C1, Caprice, Cop, Sheriff

Hello Petrolheads,

 

pünktlich zum 100. Artikel gibt es was besonderes :D

 

Nachdem wir mit unserem blauen Schätzchen bereits letztes Jahr viel Spaß hatten und wir dementsprechend auch in die B-Body Szene eingetaucht sind, keimte in meiner besseren Hälfte so langsam ein gewisser Wunsch auf: Sie wollte einen Caprice 9C1 ergo, ein Cop Car!

 

Aber woher nehmen wenn nicht stehlen?! Nun, kein Problem wenn man eine Frau an seiner Seite hat die nicht nur gewisse Ansprüche hat, sondern auch jeden Spürhund wie einen blutigen Anfänger aussehen lässt :D Auf einer ihrer regelmäßigen Streifzüge durch die tiefsten Untiefen des Internets (irgendeine lokale Anzeigenseite die wohl ernsthaft kein Schwein gefunden hätte! :D) stolperte meine bessere Hälfte über einen 93er Caprice 9C1 in einem auf den ersten Blick leicht bemitleidenswerten Zustand. Den Wagen hatte es zu irgendeinem Händler in irgendeinem Wüstenkaff in Arizona verschlagen wo der Wagen für einen Appel und ein Ei auf einen neuen Besitzer wartete. Was Sie da eigentlich gefunden hatte ahnten wir beide nicht mal ansatzweise. Wir schnappten uns erstmal die VIN und fingen mit dem entschlüsseln an. Beim betroffenen Modell handelte es sich tatsächlich um einen echten 93er Chevrolet Caprice 9C1. Das besondere: 1993 war das letzte Jahr des legendären, klassischen Chevy Small-Blocks. Danach läuteten L99 und LT1 eine neue Ära in der Geschichte der berühmten Chevy V8 ein. Kleiner Fact am Rande für die Zahlennerds unter uns: Chevrolet hat vom Small Block bisher mehr Exemplare produziert als Kalashnikov von seinem berühmten Sturmgewehr ;)

 

Natürlich hatten wir während der ganzen Aktion Rücksprache mit unserem Spezi gehalten der uns riet den Wagen zu kaufen. Wir entschlossen uns daraufhin dem Folge zu leisten :) Netterweise hatte er sich bereit erklärt uns beim Import zu helfen, weswegen der Wagen kurz darauf schon auf dem Weg nach Deutschland war.

 

Wir schrieben mittlerweile November 2014 und der Wagen war wie schon erwähnt auf dem Weg nach Deutschland. Erwartet wurde der Wagen erst für Januar 2015, umso erstaunter waren wir alle als der Wagen bereits Ende November in Deutschland ankam. Die erste Probefahrt durch unseren Spezi förderte einen unrunden Leerlauf, leichten Leistungsverlust und vermeintlich kaputte Dämpfer zu Tage. Als der Wagen dann nach der Fahrt auf die Bühne ging, staunte er allerdings nicht schlecht als er den Unterboden sah: Der Wagen ist 200%ig rostfrei! Der Unterboden zeigt nicht mal Ansätze von Flugrost was für ein 22 Jahre altes Auto schlicht unfassbar gut ist. Weiter ging es dann mit der Begutachtung der Stoßdämpfer. Dort fielen dann auch relativ neue Gabriel Dämpfer auf. An dieser Stelle sei ein Hinweis erlaubt: Billigteile und vor allem Billigfahrwerke taugen meist nichts. Wenn ein Stoßdämpfer in der Produktion so billig ist das man Ihn im Einzelhandel für 11$ erstehen kann, dann ist das schlicht Schrott ab Werk! ;)

 

Nach der ganzen Euphorie beschlossen wir den Wagen einmal besuchen zu kommen, schließlich hat meine bessere Hälfte Ihn ja gefunden ;) Während des Weihnachtsurlaubs ging es also nach Stuttgart. Als wir in den heiligen Hallen angekommen waren fingen unsere Augen an zu leuchten. Da stand er nun! In voller Pracht! Der Lack ist für ein Auto aus einem Wüstenstaat, mal abgesehen von den üblichen Gebrauchsspuren, erstaunlich gut. Am Body selbst finden sich natürlich die obligatorischen Kampfspuren, allerdings DEUTLICH weniger als ich persönlich erwartet hatte. Dazu kommt das der Klarlack dem Wüstenklima erstaunlich gut standgehalten hat was keine Selbstverständlichkeit ist. Die Zierleisten haben natürlich gelitten, aber mit etwas Spürsinn findet man die Dinger zum Glück noch. Dazu ist das Trunk Lock Emblem quasi nicht mehr vorhanden. Dafür ist das Hood Ornament (hier gehört das Gunsight Ornament tatsächlich mal dran ;)) noch erstaunlich gut! Umso besser, weil die Dinger mittlerweile schweineteuer sind! :(

 

Spätestens jetzt stand fest: Der Wagen ist gut!

 

Die Karosserie trägt ansonsten lediglich die Spuren des fehlenden Equipments. Neben einer Lightbar war auch eine Pushbar montiert. Leider weiß keiner welches Equipment tatsächlich verbaut war. Da müssen noch einige tiefgehende Recherchen erfolgen, da es im Netz keinerlei Bilder aus der Zeit gibt. Wie sagt der Meister doch immer so schön: Der Caprice ist Prä-Internet!

 

Der Innenraum trägt die typischen Nutzungsspuren. Eine Geruchsmischung irgendwo zwischen altem Muff und Nikotin, sowie ein erbärmlich runterhängender Dachhimmel (Der lustigerweise momentan wieder deutlich besser aussieht :confused:) der scheinbar nur noch vom Dome Light gehalten wird gehören bei so einem Auto nun mal dazu. Das Dashboard hat den Kampf gegen die Sonne leider nicht ganz so gut überstanden wie der Lack und so weist selbiges 3-4 deftige Risse auf. Wofür der montierte Dash Carpet gut war weiß wohl auch nur der liebe Gott ;) Weiterhin ist ein Teil der Mittelkonsole gesplittert, aber das lässt sich zum Glück noch reparieren, da die herausgebrochenen Teile zum Glück nicht entsorgt wurden. Gibt es auch irgendwas gutes über den Innenraum zu sagen? Ja, gibt es!

 

Der restliche Innenraum ist trotz des Alters und der Laufleistung noch ganz gut erhalten. Die Türverkleidungen zeigen bis auf die obligatorischen lockeren Griffe kaum Abnutzung und die Sitze sind bis auf ein paar Flecken denen man mit einer ordentlichen Reinigung zu Leibe rücken kann in außerordentlich gutem Erhaltungszustand. Bedenke, wir sprechen hier von einem Auto das 19 Jahre lang Streifendienst geschoben hat!

 

Das Lenkrad zeigt die üblichen Abnutzungsspuren, aber die haben wirklich 90% der Caprice die ich kenne. Das gehört somit quasi zum guten Ton ;) Weiterhin ist erwähnenswert das der Wagen noch seine originalen Radkappen aus Edelstahl hat die sich für ihr Alter in einem wirklich guten Zustand befinden. Gut so, da man diese in gutem Zustand nur noch sehr schwer bekommt. Nerd Fact 2: Die Radkappen gab es erst ab 93 mit dem Bowtie Logo ;)

 

Die Historie des Wagen muss in etwa wie folgt abgelaufen sein:

 

Nachdem die Sache mit den Option Codes geklärt war, besorgten wir uns einen Carfax Auszug. Dieser offenbarte gerade mal 2 Besitzer wobei die Historie trotzdessen etwas nebulös ist. Der erste Besitzer war mit Sicherheit das Kings County Sheriff Office dessen Sitz in Hanford, Kalifornen liegt. Dies lässt sich anhand des Farbschemas und dem Schatten der Sheriff Schriftzüge nachweisen. Der laut Carfax offizielle Zweitbesitzer war ein Student der den Wagen nach einem Jahr wieder verkaufte. Dies lag wohl daran das der Wagen immer wieder durch den strengen Abgastest gefallen ist (welchen er in Deutschland ironischerweise problemlos bestanden hat, soviel zum Thema die Amis und speziell deren Autos wären so schlimme Umweltschweine! ;)). Den Fehler konnte man wohl immer nur kurzfristig beheben. Zwischen 2009 und 2012 ist der Wagen dann plötzlich in Arizona gelandet ohne offiziell den Besitzer gewechselt zu haben :confused: Dort ist er dann 2012 in den Händen des Studenten gelandet. Da der Wagen Spuren von "Citizens on Patrol" Aufklebern trägt, gehen wir davon aus das der Wagen dort tatsächlich noch 3 Jahre im Dienste eines anderen Departments gelaufen ist eben in jenem Citizen on Patrol Programm. Dafür müssten wir aber weitere Nachforschungen anstellen :)

 

Der Wagen war also sage und schreibe 19 Jahre im Einsatz. Die Citizen on Patrol Geschichte würde zumindest zumindest die lange Dienstzeit erklären die für ein Cop Car fast schon biblisch ist ;) Meistens werden Polizeifahrzeuge in den USA nach wenigen Jahren ausgemustert von wo aus Sie entweder in zivile Hände geraten oder aber in den Fängen der Taxiunternehmer landen wo Sie dann endgültig bis zum Exitus gefahren werden.

 

Unser Exemplar ging wie schon gesagt am Ende seiner Dienstzeit in den Besitz des jungen Studenten über der, dem Parkaufkleber an der Frontscheibe nach zu urteilen, am Maricopa County Community College eingeschrieben war. Dieses liegt folgerichtig in Arizona. Der junge Mann investierte in der kurzen Zeit seines Besitzes sogar in fällige Reparaturen, leider hat er dabei nicht gerade in das Regal mit den hochwertigsten Teilen gegriffen. Das billige Gabriel Fahrwerk ist eines 9C1 unwürdig und führt deshalb auch zu einem nicht ganz stimmigen Fahrverhalten. Merke: Billigteile taugen NIE etwas, egal wie nett, bunt oder performancemäßig die Teile aussehen mögen! Das Fahrwerk fliegt bei Gelegenheit raus und wird durch ein adäquates KYB Fahrwerk ersetzt das dem originalen aber leider nicht mehr verfügbaren 9C1 Fahrwerk sehr sehr nahe kommt.

 

Nach dem kurzen Besitz durch den Studenten landete der Wagen dann bei einem Händler in Tucson, Arizona wo er dann ein paar Monate auf seine Erlösung wartete. Genau dort entdeckte Ihn meine bessere Hälfte.

 

An dieser Stelle sei uns erlaubt auf die Ausstattung bzw. die Technik einzugehen ;)

 

Marke/Modell: Chevrolet Caprice

Motor: L05 TBI (Throttle Body Injection/Zentraleinspritzung) 5,7 Liter Small Block

Getriebe: 4L60 (4-Gang Automatik, Längseinbau)

Trimlevel: 9C1 (Police Package)

Farbe: Paint Scheme 12/Schwarz-weiß

Achsübersetzung: 3.42

 

Der verbaute L05 Motor mit 5,7 Litern Hubraum leistet in der Polizeiausführung 205 PS. Klingt nach "wenig", aber der Caprice hat in der 9C1 Version mit dem Motor die mit Abstand kürzeste Hinterachsübersetzung (3,42) aller B-Bodies aus der Zeit.

 

Ab 94 waren die Hinterachsen länger übersetzt, da der LT1 mehr als genug Power hatte.

 

Damit ist ein durchaus ordentlicher Beschleunigungswert von ca. 8,8 Sekunden für den Standardsprint möglich. Die Top Speed beträgt bei unserem Exemplar gedrosselte aber immer noch ordentliche 208 km/h, ohne die Drossel wären knapp 220 km/h drin. :cool:

 

An dieser Stelle möchte ich gerne auf ein paar spezielle Ausstattungsdetails eingehen, da hier einige Ausstattungsoptionen verbaut wurden die in der Kombination nicht sehr oft anzutreffen sind. Zum einen sollte man die seltene Innenausstattung in beige hervorheben, die in Kombination mit dem in diesem Jahr selten georderten schwarz weißen Farbschema (merke Black & White ist nicht gleich Black & White und bei GM gab es mehrere Farbschemen in dieser Farbkombination!) aus diesem Auto DAS typische Westküsten Cop Car (weiße Türen, weißes Dach, schwarze Karosserie, beiges Interieur, Dual Spotlights, Pushbar sowie Lightbar) macht. Das beige Interieur war in diesem Jahr vergleichsweise selten. Nur knapp 1100 Fahrzeuge haben diese Interieurfarbe in dem MY überhaupt erhalten. Bei einer Gesamtproduktion von knapp 90.000 Stück allein im Jahr 93 ist das relativ wenig ;)

 

Weiterhin verfügt der Wagen neben den 9C1 spezifischen Details wie den (absichtlich) nicht funktionierenden hinteren Fensterheberschaltern und Türgriffen über eine nicht zu verachtende Komfortausstattung! Klimaanlage, Radio, elektrische Fensterheber und elektrische Sitzverstellung für den Fahrer sind ebenso verbaut wie Aschenbecher in den Türverkleidungen. Nicht selbstverständlich für ein Polizeiauto! :)

 

Weiterhin verfügt der Wagen über die für Polizeiautos typischen Sitze die vorne in Stoff und hinten in (weil resistenter gegen diverse Körperflüssigkeiten :D) Vinyl daherkommen. Zudem hat er keinerlei Teppiche im Innenraum. Der komplette Boden ist mit leicht abwaschbarem Gummi ausgekleidet. Hier wird schon deutlich für welche Zwecke Cop Cars gedacht waren.

 

Eine weitere Besonderheit des 9C1 ist der geeichte Digitaltacho mit analogem Drehzahlmesser und den dazugehörigen 4 Zusatzinstrumenten für Öldruck, Batteriespannung, Wassertemperatur und Benzinstand. Dies ist meiner Meinung nach der mit Abstand coolste Tacho im Caprice den es je gab!

 

Neben der verstärkten Kühlung die beim 9C1 neben hitzeresistenten Silikonschläuchen auch diverse Zusatzkühler (größerer Wasserkühler, Ölkühler, Servokühler etc.) enthielt, verfügt auch dieser 9C1 natürlich über das legendäre 7B3 Special Handling Fahrwerk welches den Polizeiversionen vorbehalten war. Mit diesem Fahrwerk kann man mit dem Caprice tatsächlich flott um Kurven fahren :)

 

Weiterhin hatte der Caprice in allen Versionen bis 1993 eine Trommelbremse an der Hinterachse. Die 9C1 Modelle bekamen dabei die große 11" Trommel die meines Wissens ansonsten nur an den seltenen Exportversionen verbaut wurden. Wie gut das wir so einen schon haben ;):D

 

Ein weiteres Ausstattungsmerkmal das sich der 9C1 mit unserem Blauwal teilt sind die 225er Reifen die bei den Zivilmodellen aufpreispflichtig waren. Bei den 9C1 waren Sie serienmäßig wobei man hier nochmal die Wahl zwischen Reifen mit verschiedenen Speedindex hatte. Leider hatte unserer "nur" die normalen (aber aufpreispflichtigen) Goodyear Reifen ab Werk und somit ist er auch leider bei 130 mp/h abgeriegelt.

 

 

Der ein oder andere geneigte Leser wird sich jetzt sicherlich fragen: Was will man mit sowas? Nun, die Frage ist eigentlich ganz einfach beantwortet. Cop Cars incl. voller Ausstattung sind schon eine feine Sache. Dies sehen mittlerweile einige so und aus einem ehemals spleenigen Hobby ist eine kleine Szene gewachsen. Die Beweggründe für das Copcarfahren sind dabei sehr vielschichtig. Die einen wollen einfach nur ein auffälliges Auto, die anderen stehen auf diese Law & Order Attitüde die von diesen Autos ausgeht und wiederum andere interessieren sich hauptsächlich für die Technik. Wir zählen uns offiziell zu letzterer Klientel. Ein 9C1 ist schon etwas besonderes und definitiv erhaltungswürdig da die ausgemusterten Cop Cars auch bei Ihren meist zivilen Letztbesitzern einen legendären Ruf erworben haben was die Zuverlässigkeit und die Performance anbelangt.

 

Insgesamt wurden gut 170.000 Stück produziert, wovon 27.642 auf das MY 92 entfallen. Der aufmerksame Leser kann sich aber bereits jetzt schon ausmalen das in Summe von den 9C1 nicht sonderlich viele überlebt haben. Speziell die Modelle von 91-93 dürften seltener sein, da die späteren Modelle mit LT1 Motor deutlich beliebter waren. Ein weiterer Fakt der dem Bestand dieser Fahrzeuge nicht gerade zu Gute kam ist, dass sehr viele 9C1 als billige Auktionsfahrzeuge in private Hände gegangen sind die einfach nur ein billigstes Auto zum runterreiten gesucht haben. Ebenso sind einige Cop Cars in den Händen der Taxibetriebe gelandet die diese dann einfach nur noch so lange gefahren sind bis Sie platt waren, da man sich im Gegensatz zur Polizei die Wartung meist mehr oder weniger gespart hat und Unfallschäden meist stümperhaft repariert wurden. Weiterhin haftet alten Polizeiautos in den USA ein gewisses arme Leute Image an. Wer erinnert sich nicht an das Bluesmobil welches ebenfalls aus einer Polizeiauktion stammt ;)

 

In Deutschland sieht die Situation wieder ganz anders aus. Die Amerikaner wundern sich immer das es in Deutschland tatsächlich Leute gibt die freiwillig ausrangierte Streifenwagen fahren. Wenn man sich mal die Situation in Deutschland ansieht wird einem schnell klar warum dem so ist.

 

Die Leute freuen sich einfach ein Polizeiauto auf einem Treffen zu sehen und natürlich wollen viele mal die Sirene hören oder mal als "Gefangener" auf der Rückbank sitzen :) Solche Autos sind eine wirkliche Bereicherung für jedes US-Car Treffen. Immer nur Mustang, Camaro und Charger wäre auf Dauer auch irgendwo langweilig ;)

 

Unsere grobe Planung für den Wagen sieht momentan wie folgt aus:

 

1. Neue Stoßdämpfer!

2. Problem mit dem Leerlauf beseitigen (Neue Zündhardware sollte hier schon helfen)

3. Unterboden und Hohlräume konservieren (keine große Sache)

4. Dachhimmel richten lassen (Das könnte schon was teurer werden :D)

5. Equipment zurückrüsten (Sirene, Lightbar, Pushbar und den ganzen anderen coolen Kram!)

6. Alte Beklebung wiederherstellen.

 

Es gilt an dieser Stelle noch einmal festzuhalten: Ja, der Wagen hat Macken bei denen es jedem Normalo die Zehennägel hochrollt. Allerdings darf man an so ein Auto nicht die gleichen Maßstäbe anlegen wie an ein ziviles Fahrzeug. Ich will gar nicht wissen wie ein Passat nach 19 Jahren hartem Polizeialltag in den USA aussehen würde.

 

Der Wagen ist trotz seiner Macken für ein Polizeiauto überdurchschnittlich gut. Die Karosserie hat keinen Rost und die Technik ist bis auf die erwähnten Kleinigkeiten auch noch wirklich brauchbar. Alles was elektrisch ist, funktioniert auch noch. Ich gebe auch zu bedenken das die Baureihe seit 20 Jahren nicht mehr hergestellt wird und SEO Autos dazu noch klassische Wegwerfautos waren und immer noch sind. Ich kenne Leute die haben wesentlich jüngere Autos gekauft mit weitaus weniger Kilometern die sich mit dem Autokauf so richtig in die Nesseln gesetzt haben weil Technik und Karosserie in jeder Hinsicht einfach nur fertig waren. In dieser Hinsicht haben wir noch echt Glück und umso mehr lohnt es sich den Wagen zu retten.

 

Wir sind Stolz wie Bolle das wir es tatsächlich geschafft haben ein Auto zu bekommen was nicht total totgeritten ist. Dies wird einer der allerletzten Caprice 9C1 sein die in diesem originalen und vor allem fahrbaren Zustand überlebt haben :)

 

Im Rahmen dieser kleinen "Teilrestauration" wollen wir das Ganze natürlich wieder mit ein paar Blogartikeln begleiten und wir hoffen das Thema Cop Car stößt bei euch auf Interesse :)

 

 

 

 

Im Rahmen dieser neuen Blogreihe werden wir euch auch sporadisch mit Infos zum 9C1 Paket versorgen sowie die ein oder andere Anekdote bzw. Hintergrundgeschichte zum Caprice als Einsatzfahrzeug erzählen :) Der Caprice hat eine interessante Tradition als Cop Car und es wäre wirklich schade diese Geschichten nicht zu erzählen :)

 

Greetings,

Dynamix & Miep

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Sun May 17 17:53:01 CEST 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (37)    |   Stichworte: Caprice, Chevrolet, Diaries, IV, Whale

Hello Petrolheads,

 

dieses Wochenende waren wir mal wieder in Stuttgart unterwegs. Unser guter Nick_rs hatte Geburtstag und da Geburtstage gebührend gefeiert gehören waren neben ein paar engen Bekannten natürlich auch wir 2 mit von der Partie. Neben uns waren natürlich auch wieder ein Teil der Youngsters am Start, namentlich vertreten durch Flo-95 und Prime88. Markus95 konnte leider nicht kommen da er krank war. An dieser Stelle noch einmal gute Besserung ;)

 

Allerdings war dies nicht der eigentliche, oder sagen wir es mal so, einzige Grund für unseren Besuch. Wir kamen nach Stuttgart um einen lange geheimgehaltenen Plan umzusetzen in den nur wenige eingeweiht waren, aber dazu später mehr ;)

 

Am späten Nachmittag trudelten wir in Stuttgart ein. Flo hatte sich ebenfalls im gleichen Hotel eingemietet und so wartete er am Parkplatz auch schon auf uns. Kurzer Check-In, Bier umladen und ab im blauen Flitzer zu Nick.

 

Um 18:30 Uhr herum kamen wir dann bei Nick an und so konnte die Party losgehen. Das Wetter war uns entgegen jeglicher Vorhersage wohlgesonnen :cool: Bei der Gelegenheit konnten wir auch direkt die 2 Kästen Kölsch loswerden die als "Mitbringsel" gewünscht wurden :D So mies ist das Zeug also doch nicht, oder Nick? ;) An dieser Stelle möchte ich noch einmal zum Ausdruck bringen das selbst das mieseste Pils noch erträglich ist gegen das Zeug (diese Bazis nennen es glaube ich Tegernseer?!) was ein gewisser Liebhaber bayerischer Fahrzeuge zum letzten Ringtreffen kredenzt hat. Kein Wunder das der Kasten bestes Reissdorf innerhalb weniger Stunden restlos vernichtet war :eek: :D

 

Auch an diesem Abend ging einiges von dem Zeug weg ;) Nach gutem Essen, diversen Trinkspielen und hochgefährlichen Spiritouosen war es Zeit ins Bett zu gehen, schließlich sollte am nächsten Tag noch ein wichtiger Termin anstehen. Außerdem hatte unser Flo gut Schlagseite und auch ich war nicht mehr ganz so nüchtern :D:D:D

 

Nach einer durchzechten Nacht war erstmal ausschlafen im Hotel angesagt. Da wir den "Termin" erst um 12 Uhr hatten und es dazu noch Samstag war mussten wir uns auch nicht hetzen :) Nach einem ausgedehnten Frühstück machten wir uns langsam auf den Weg. Bevor wir zu unserem Termin fuhren wollte ich den Wagen noch kurz abwaschen. Die letzten 2 Wochen unter einem Baum in seiner Brunftzeit bekommen dem Lack leider nicht so gut :(

 

Kurz nach 12 trudelten wir dann also an einem sehr vertrauten Ort ein, der Werkstatt unseres Spezis ;)

 

Was jetzt folgt könnte man mit Nicks Worten in etwa so beschreiben beschreiben: Wenn der Versuch vernünftig zu werden völlig in die Hose geht :D

 

Was war nun also der Grund für unseren Besuch? Nun, wir haben ein Auto gekauft :D Das Objekt unserer Begierde, wie könnte es auch anders sein, ist ein Caprice. Dieses mal allerdings kein normaler Caprice, sondern ein echter 9C1 oder auch einfach Cop Car! Das Angebot konnten wir uns einfach nicht durch die Lappen gehen lassen, zumal meine bessere Hälfte den Wagen ursprünglich gefunden hat. Die Vorgeschichte war etwas länger, aber die soll an einer anderen Stelle erzählt werden wenn der Wagen vorgestellt wird ;)

 

Der Höflichkeit halber an dieser Stelle trotzdem mal ein paar kleinere Details zum Fahrzeug:

 

Modell: Caprice 9C1

Motor: L05 5,7 Liter V8 Small Block

MY: 1993

KM-Stand: ca.256.000 km ( ziemlich exakt 160.000 Meilen und ein paar zerquetschte)

Besonderheiten: California Car, elektrische Fensterheber, elektrische Sitzverstellung, Klimaanlage

 

Bevor der Kauf aber endgültig über die Bühne ging, waren noch einmal eine kurze Live Besichtigung (wir kannten den Wagen bis dato nur von sehr sehr vielen, detaillierten Bildern) und danach eine Probefahrt geplant die zwar nicht wirklich nötig war aber doch irgendwo dazugehört. Da unser Spezl zudem darauf bestand das wir vor Kauf eine Probefahrt machen, haben wir uns nicht 2 mal bitten lassen :D

 

Er fuhr just in dem Moment los um den Wagen zu holen als wir ankamen und so warteten wir drei eine Weile. Glücklicherweise kennt man sich in der Firma aber mittlerweile und so konnten wir uns ein wenig umsehen. Eins der Highlights war dabei ein knallroter Lincoln MK III der vom Gefühl her locker 7 Meter lang war und schon über ein vollelektrisches Verdeck verfügte. Sogar die Dachentriegelung ist elektrisch! Wahnsinnsteil und der Roadrunner direkt daneben war auch nicht zu verachten ;) Der "popelige" Big Block des Vogels soll in naher Zukunft einem 9,2 Liter Hemi weichen :eek: :D

 

Irgendwann kam dann auch unser Spezl mit einem Kollegen und unserem Objekt der Begierde im Schlepptau. Die Batterie war nach ein paar Monaten Standzeit platt und der Wagen musste geboostert werden. Da stand er nun, ein Stück amerikanischer Polizei- und Automobilgeschichte auf Rädern :cool: Wir schlichen eine weile um den Wagen herum, begutachteten jede einzelne Kampfspur, den Innenraum, den Motor einfach alles :)

 

Kurz darauf bekamen wir schon das Go für die Probefahrt. Ich und meine bessere Hälfte machten es uns vorne bequem, während Flo hinten auf der Bank für die Gefangenen Platz nahm :p So fuhren wir die große Schnellstraße einmal ein gutes Stück rauf und runter. Glück für uns war das Wetter gut und die Straße nicht mehr beschränkt, ergo: Vollgas :D Wahnsinn was für einen subjektiven Unterschied 35 PS sowie eine kurze Hinterachse machen. In mittleren Drehzahlen legt der L05 noch mal ordentlich Kohlen aufs Feuer und begleitet von der Musik des Small Block wuchs mein Grinsen bis ins unermessliche :D Auch Flo und meine bessere Hälfte hatten sichtlich Spaß gehabt ;) Das Fahrwerk ist trotz der schlechten Dämpfer deutlich straffer als mein ziviler Caprice. Wie das wohl erst wird wenn ein vernünftiges Fahrwerk drin ist?!

 

Auf halber Strecke war dann Fahrertausch angesagt. Meine bessere Hälfte wollte schließlich auch mal fahren ;) Auch Sie genoss sichtlich die kurze Fahrt über die Landstraße :cool:

 

Danach ging es auf die Bühne. Der Boden ist etwas ölfeucht, ist aber nur eine Ventildeckeldichtung. Ebenso schwitzt das Getriebe ein wenig. Da werden einfach mal neue Dichtungen fällig, also nichts besorgniserregendes. Das erstaunlichste ist aber das Blech. Der Wagen ist unglaublich rostfrei.

 

 

Fazit: Der Wagen lief bis auf die Macken von denen wir vorher schon wussten ganz gut. Läuft ein wenig unrund (schlechte bzw. billigste Zündhardware, kommt eh neu). Zudem hat es am rechten Außenspiegel etwas den Klarlack weggebrannt. Ebenso hatte der Innenraum und speziell der Dachhimmel gelitten (wobei der auf den Bildern deutlich schlimmer aussah), aber das ist nichts was man einem 23 Jahre alten Auto und speziell einem Streifenwagen wirklich ankreiden könnte :)

 

Nach der Probefahrt wurden die Formalitäten erledigt: Kaufvertrag unterzeichnen und den Umschlag mit den bunten Scheinen unauffällig über den Tisch geschoben. Nun waren wir also offiziell stolze Besitzer eines Cop Cars :cool:

 

Kurz vor Vertragsunterzeichnung kamen auch ein paar gute Freunde aus der Cop Car Szene an der Werkstatt vorbei :) Flo beäugte den LAPD Caprice sehr interessiert. Glück für Ihn das ich den Besitzer kenne und so leierte ich Ihm eine Probefahrt für den guten Flo aus den Rippen. Ich bin mir sicher das er DIE Probefahrt nicht vergessen wird ;) Das einzige was ich von der Probefahrt gehört habe war das Geräusch von verbrennendem Gummi und das aufheulen des mächtigen LT1 Motors :D Da haben scheinbar beide ne Menge Spaß gehabt ;)

 

Zwischenzeitlich traf auch Nick ein, schließlich wolte er unseren Neuerwerb auch mal in Natura sehen.

 

Gelaufen war der Tag aber noch lange nicht. Unser anderes Spielzeug benötigte auch noch ein wenig Pflege. Seit ein paar Wochen ist der Leerlauf stark erhöht und so machten wir uns auf die Fehlersuche. Die Schläuche zeigten keine Löcher und auch der MAP Sensor schien ok zu sein. Nächster Verdacht: Die Ansaugbrücke. Ein bisschen Bremsenreiniger an der richtigen Stelle und der Übeltäter ist ausgemacht: Das IAC Valve ist offen und zwar immer! Das soll natürlich nicht so sein.

 

Blöderweise konnten wir den Defekt nicht beheben, da irgendjemand beim Einbau der Gasanlage auf die glorreiche Idee gekommen ist den Verdampfer mit dem Luftfilterkasten zu verkleben :rolleyez: So war an das IAC Valve kein rankommen. Da wir im Fehlerspeicher noch mehrere Fehler gefunden haben die höchstwahrscheinlich durch die Gasanlage verursacht werden haben wir einen Entschluss gefasst: Die Anlage fliegt raus! Ich muss mich mit dem Gedanken zwar erst noch anfreunden aber spätestens fürs H-Kennzeichen hätte das Ding eh rausgemusst. Dazu fahre ich keine 30.000km im Jahr mit dem Wagen und so machen mich die Spritkosten nicht arm. Weiterhin erleichtert der Ausbau die Wartung massivst, da auch die restlichen Teile massivst im Weg stehen. Spätestens wenn das Fahrwerk mal fällig ist bekommen wir da massive Platzprobleme. Objektiv spricht also eigentlich alles dafür.

 

Mittlerweile war es schon später Nachmittag und unser Spezl hatte noch einen Termin. So beschlossen wir die Reparatur auf ein langes Wochenende zu vertagen an dem auch gleich die Gasanlage rausfliegt. Ich bin mir sicher die Anlage kann noch jemand gebrauchen, einwandfrei funktionieren tut Sie ja!

 

 

An dieser Stelle verließen uns auch Nick und Flo. Vor dem Cruise gingen wir noch schnell etwas essen. Als wir dann am Abend am Cruise eintrafen dauerte es noch ein wenig bevor sich der Parkplatz füllte. Scheinbar hatte nicht jeder mitbekommen das der Cruise vorverlegt wurde ;)

 

Vom Cruise habe ich massenweise Bilder die ich hier mal angehängt habe :)

 

Fazit des Wochenendes:

 

Wir sind überglücklich über den Zuwachs, schließlich findet man einen guten 9C1 kaum noch und eins kann ich versichern: Unserer ist gemessen am Alter wirklich gut! Natürlich gibt es ein paar Baustellen aber gemessen an so manchem anderen Restoprojekt das ich hier auf MT schon gesehen habe, ist das ganze zeitlich und finanziell sehr überschaubar. Böse Überraschungen sind hier definitiv ausgeschlossen.

 

Bezüglich Details werden wir euch noch ein wenig auf die Folter spannen, mehr Infos zum Wagen gibt es im nächsten Artikel! ;)

 

Greetings,

Dynamix & Miep

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Thu May 14 13:54:10 CEST 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (23)

Hello Petrolheads,

 

nachde ich mal vor Ewigkeiten die Frage in den Raum geworfen habe wie euer Traumauto beschaffen sein müsste, kam mir jüngst die Frage: Wie sollte eigentlich ein idealer Daily Driver beschaffen sein?

 

Schließlich hat jeder seine ganz eigenen und speziellen Vorlieben wenn es um den Alltagsbegleiter geht. Die Hersteller machen die Beantwortung dieser Frage mit der riesigen Modellvielfalt nicht gerade leichter ;)

 

Soll es eine klassische Limousine oder doch gleich das SUV-Cabriolet sein? Benziner oder Diesel? Selber schalten oder schalten lassen? Welche Ausstattung MUSS drin sein und welche fällt in die Kategorie "nice to have"? Die Bandbreite an Kriterien ist riesig und nicht selten stellt sich der geneigte Autokäufer exakt diese Fragen. Oftmals bestimmen entweder Erfahrungswerte oder veränderte Anforderungen darüber was wir im Alltag fahren möchten. Beispiel: Frau A wohnt mitten in der Stadt und ist sehr modebewusst. Was liegt da näher als ein stylischer Kleinwagen im Retrolook?

 

Familie B lebt in einem Vorort und besteht aus 5 Personen die alle Platz brauchen. Papa steht zwar auf kleine schnittige Coupes, aber da passen keine 5 Personen rein. Hier wirds dann wohl eher ein großer Kombi oder gleich ein Van oder Kleinbus. Dies sind nur ein paar wenige hypothetische Gedankenspiele die aber im Alltag sicherlich so vorkommen werden.

 

Wie ist das bei euch so? Wie muss ein Daily Driver sein der genau zu eurem Alltag und euren Vorlieben passt?

 

Fairerweise mache ich mal den Anfang ;)


Karosserie/Exterieur

 

Beginnen wir also mit der Karosserie. Für mich müsste es eine große Limousine sein, ich mag die klassische Limousinenlinie. Designtechnisch darf es ruhig sportlicher oder ausgefallener sein. Das Design muss mich packen. Ein gut designtes Auto sollte in einem Menschen jeden Morgen ein lautes "Yeah!" auslösen wenn er davor steht um es aufzuschließen :cool:

 

Mittelklassegröße wäre hier Minimum, gerne aber auch größer. 4,70m sollte eine Limousine dabei nicht unterschreiten. Der Kofferraum darf entsprechend groß sein. 500 Liter sollten für die große Reise mit bis zu 4 Personen ausreichend sein aber auch hier gilt: Gerne mehr ;)

 

In Sachen Farbe würde ich zu einem auffälligen Blau oder einem schönen kräftigen Rot greifen. Ob Uni oder Metallic wäre mir dabei fürs erste egal. Das würde ich dann anhand der Farbe selbst entscheiden :) Passende und dezente Originalalus wären natürlich Pflicht. Es darf ruhig etwas konservativer sein wie eine 5-Speichenfelge mit dicken Streben. Nette Designideen wie die in die Felge eingefräste Modellbezeichnung (Volvo hat das eine Zeit lang sehr gerne gemacht) dürfen gerne dabei sein. Ich mag solche versteckten Details :)

Motor

 

Gerne darf es ein großvolumiger Motor sein, am liebsten natürlich V8 aber auch ein V6 ist eine feine Angelegenheit. Wenn ökonomische Überlegungen eine Rolle spielen, dann auch gerne ein 4-Zylinder der aber schon mehr als 2 Liter Hubraum haben sollte. Von der Leistung möchte ich da gar nicht mal unbedingt in PS-Zahlen sprechen, da hier wieder so viele Faktoren einspielen das eine pauschale Angabe da eher Blödsinn wäre. Von der Leistung her darf der Wagen gerne die 200 knacken und die 100 in +- 9 Sekunden packen, gerne auch weniger ;)

 

Damit sollte für den Alltag mehr als genug Leistungsreserve übrig sein :)

 

Getriebe

 

Als Daily käme mir nur noch eine Automatik ins Haus. Mindestens 4 Gänge, idealerweise 6. 8 Gänge reize ich eh nie wirklich aus und die ganze hin und herschalterei bei so vielen Gängen geht mit schnell auf den Zeiger ;) Die ideale Automatik zeichnet sich durch angemessen flotte (muss kein DSG Tempo sein) und geschmeidige Gangwechsel aus.

 

Antrieb

 

Ganz klar, hier käme wohl nur ein Heckantrieb oder notfalls auch ein heckbetonter Allrad in Frage auch wenn ich gegen Frontantrieb nicht wirklich etwas habe. Das Differential sollte nicht zu lang oder kurz übersetzt sein. Irgendwas um die 3.0 und kürzer sollte bei einem kräftigen Motor völlig ok sein. Differentialsperre ist gerne genommen, wenn auch kein Muss.

 

Fahrwerk

 

Ein vollvariables Fahrwerk wäre ein Traum. Eins das man ganz nach den eigenen Bedürfen per Knopfdruck einstellen kann. Weich und komfortbetont für die lange Reise und ruhig etwas straffer und sportlicher wenn man mal etwas Spaß haben will ;)

 

Ausstattung

 

In Sachen Ausstattung darf gerne in die vollen gegriffen werden. Leder ist eine feine Sache, am besten in einem hellen Braun oder Beige. Schwarz geht zur Not auch noch oder wenns ganz ausgefallen sein darf, dann auch gern in blau oder rot :cool: Dazu darf das Interieur gerne mit Echtholzapplikationen oder Aluminium/Edelstahl versehen sein wenn es dem Ambiente und der Farbe des Interieurs zuträglich ist. Ein No-Go wäre Klavierlack. Sieht zwar schick aus, sieht aber nach einmal anfassen oder versehentlich berühren aus wie Sau.

 

Multimediaseitig darf es gerne ein großes Touch Screen Navi sein mit der Möglichkeit sein Smartphone zu koppeln, schließlich will man ja nicht ständig mit USB-Sticks oder CDs hantieren und zudem hat man seine Lieblinsgmusik ja eh meist auf dem kleinen Alltagsbegleiter dabei ;) In Sachen Sound darf es ebenso gerne opulent zugehen. 7-9 Boxen dürfens schon sein, ein Subwoofer ist kein Muss. Eine Bedieneinheit am Lenkrad für das Radio wäre auch eine feine Sache.

 

 

 

 

Was muss weiterhin an Bord sein? Tempomat, Klimaanlage (gerne auch Automatik), Sitzeizung, Ambiente Beleuchtung (am besten überall im Auto, gern auch beleuchtete Einstiegsleisten) und ganz wichtig: Ein Schiebedach oder gleich ein Panoramadach was sich auch öffnen lässt :)

 

Weitere Kleinigkeiten die an Bord sein sollten sind Armlehnen in der Mitte für vorne und hinten sowie ein paar ordentliche Getränkehalter.

 

Das wären so im Groben und Ganzen meine Vorstellungen von einem idealen Daily Driver. Anhand der oben angegebenen Kriterien, wie würde euer perfekter Daily aussehen. Auf welche Eigenschaften legt Ihr besonders wert?

 

Haut in die Tasten und seit ruhig ausführlich und kreativ :) Mich interessiert brennend wie eure ganz persönlichen Vorlieben aussehen und welche Art Auto daraus entsteht :cool:

 

Greetings,

Dynamix


Wed May 06 17:44:29 CEST 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (28)

Hello Petrolheads,

 

ja, ihr habt richtig gelesen! Ich bin Ford gefahren und ich kam sogar wieder :D Der Grund dafür ist so einfach wie banal. Da eine Dienstreise vor mir lag, hatte ich die Qual der Wahl: Flugzeug, Bahn oder Auto. Flugzeug fiel aufgrund der Preise und der für mich extrem unpassenden Flugzeiten schon einmal raus. Die Bahn war da schon etwas besser, allerdings war eine Fahrzeit von über 6 Stunden für eine Fahrt inakzeptabel, besonders wenn ich dafür entweder zu spät zu meinem Termin komme oder dafür Montag morgen um 1 Uhr. So wurde es am Ende das Auto. Gut 4-5 Stunden Fahrzeit schienen mir deutlich akzeptabler. Ergo: Wir buchen ein Auto aus dem firmeneigenen Fuhrpark!

 

Eigentlich sollte es ein Kleinst- oder Kleinwagen werden, allerdings waren die alle ausgebucht. Also eine Kategorie höher: Economy. Mir wurde ein Renault Megane (den ich auch schon gefahren bin) in Aussicht gestellt, was ich dann bekam überraschte mich dann doch. Als mir die nette Kollegin das Schlüsselmäppchen in die Hand drückte staunte ich nicht schlecht: Ein Ford! Mal schnell in die Papiere linsen....... Ein B-Max!

 

Jetzt war ich neugierig :) Also flugs alle Formalitäten erledigen und hoch ins Parkaus auf die Mietwagenetage. Nach etwas Sucherei war der Wagen schon gefunden. Da stand er nun, ein grauer Ford B-Max mit gut 53.000 km auf der Uhr.

 

 

1. Erste Eindrücke

 

Was einem sofort auffällt ist neben der großzügigen Kopffreiheit ist das luftige Raumgefühl durch die großen Fenster und die hohe Sitzposition. Gefällt auf Anhieb ganz gut! Den Innenraum können Ford Kenner wohl im Schlaf bedienen, der Innenraum stammt gefühlt zu 100% aus dem Fiesta ab. Was im ersten Augenblick verspielt und unübersichtlich wirkt, ist im zweiten Augenblick doch recht einfach überschaubar. Die wichtigesten Sachen sind eh da wo Sie immer sind und selbst durch das durchgestylte Radio steigt man schnell durch. Die eine Taste eine Funktion Bedienung hat den Vorteil das man sich nicht durch 2093938 Menüs (Ha, habt Ihr das gehört BMW und VW?!) wurschteln muss. Mein Exemplar war mit Fords Sync System ausgestattet und ich war geradezu verblüfft wie idiotensicher die Koppelung des Telefons damit von der Hand geht. Keine Menüwurschtelei, keine elendig langen Wartezeiten weil das Radio das Gerät nicht erkennt und keine langen Codearien auf beiden Seiten. Einfach 2 mal auf die Aux Taste gedrückt, am Handy kurz den Code eingegeben und innerhalb weniger Sekunden ist das Telefon vollständig gekoppelt! Das hat mich mal richtig beeindruckt :)

 

Neben einem einfachen, aber effektiven Navigationssystem bietet das Sync System noch eine gut funktionierende Sprachsteuerung, Telefonfunktion sowie natürlich eine Radiofunktion sowie die Möglichkeit CDs abzuspielen. Daneben gibt es noch einen Klinke sowie einen USB-Anschluss. Zusammen mit dem bereits vorhandenen Bluetooth dürften damit sämtliche Konnektivitätsbedürfnisse der Generation Smartphone abgedeckt sein ;) Die Anlage selbst hat einen ziemlich ordentlichen Klang dafür das hier keine High-Tech Bang & Bosedon schlag mich tot verbaut ist. Ich hab den Klang während der langen Fahrten sehr genossen.

 

Der Clou des B-Max ist eigentlich sein Türkonzept. Die hinteren Türen lassen sich schieben und geben wenn alle Türen geöffnet sind einen komplett offenen Einstieg frei. Die B-Säulen sind in die Schiebetüren integriert weswegen man hier in der Stabilität keine Abstriche machen muss. Auch der Kofferraum ist größer als es die Optik vermuten mag. Mit knapp über 300 Liter ist er für einen Kleinwagen relativ geräumig und dank umklappbarer Rücksitze sind locker bis zu 1400 Liter Kofferraumvolumen drin :cool:

 

Platz ist im B-Max wirklich ausreichend. Die Passagiere freuen sich über reichlich Kopffreiheit und auch der Platz für die Beine kommt nicht ganz so kurz.

 

 

2. Motor & Antrieb

 

 

Der Dreh am Schlüssel entlarvte den B-Max als Vertreter der Selbstzünderfraktion. Der Motor hält sich akustisch "relativ" zurück und so vernimmt man zumindest während der Fahrt immer nur vage das hier ein Dieselmotor arbeitet. Das 1.6 Liter Triebwerk mit 95 PS fühlt sich dabei strammer an als gedacht. Dem Motor hätte ich ohne zu zögern auch 110 PS unterstellt. Auffällig ist ein latentes Turboloch das den B-Max am Anfang wie am Gummiband gezogen beschleunigen lässt. Der kleine Diesel fühlt sich zwischen 2000 und4000 u/min am wohlsten. Ab 4000 u/min fällt der Motor in jeder Hinsicht ab und so lohnt es sich gar nicht diesen bis 5000 u/min auszudrehen. Hält man sich zurück wird man mit einem Verbrauch um die 5 Liter belohnt was völlig ok ist. Aber auch so ist der B-Max kein Säufer. Selbst bei sehr flotter Gangart hab ich die 7 vorm Komma nicht gepackt. 6,7 Liter standen nach gut 500km mit sehr hohen Tempi auf der Uhr. Find ich völlig ok dafür das ich den kleinen auf dem Hinweg nicht gerade geschont hatte.

 

Das Getriebe passt wunderbar zum Motor. Die Gänge flutschen sauber in Ihre Gasse und die Kupplung lässt sich für einen Diesel ungewohnt gut dosieren (VW, ich hoffe Ihr hört noch zu! ;)) ohne gleich beim Anfahren den Drehmomentnackenschlag zu bekommen. Gefällt mir wirklich gut, hier hat Ford wohl endlich mal an einem meiner größten Kritikpunkte gearbeitet :) Trotz des 5-Gang Getriebes mit einer für einen Diesel eher kurzen Abstimmung ist die Getriebeabstimmung auch für die Autobahn sehr gelungen. Hier hat man für den B-Max genau die richtige Mischung aus gutem Durchzug und schaltfaulem fahren gefunden. Ein 6. Gang wäre für hohes Tempo auf der Autobahn nicht verkehrt aber das ist jetzt wirklich meckern auf hohem Niveau.

 

 

3. Handling

 

Hier erlebt man eine faustdicke Überraschung! Erwartet man eine relativ brave und weiche Fahrwerksabstimmung so wird man auf den ersten Metern eines besseren belehrt. Das Handling ist für einen Minivan ziemlich knackig. Die Lenkung ist sehr direkt und präzise wozu die nahezu perfekte Abstimmung der Servolenkung einen guten Teil beiträgt :) Weiterhin haben die Ford Ingenieure bei aller Sportlichkeit den Komfort nicht vergessen. Bodenunebenheiten steckt der B-Max zwar merklich, aber nicht unkonfortabel weg. Das Fahrwerk poltert auch bei fieseren Schlaglöchern nicht. Die Straßenlage ist für ein solches Auto wirklich gut und so kann man auch mal eine Landstraße mit höherem Tempo nehmen ;) Die Seitenneigung ist relativ gering, auch das kannte ich von neueren Fords und speziell vom Focus gaaaaanz anders! Gefällt mir sehr gut und so langsam kann ich verstehen woher das Lob für die Ford Fahrwerke kommt :) Auch über längere Strecken ist das Fahrwerk nicht unkomfortabel auch wenn es aus irgendeinem Grund immer zum schnell fahren verleitet :D

 

 

4. Fazit

 

Nach über 1000km im B-Max muss ich zugeben: Der Kleine hat mich in jeder Hinsicht positiv überrascht! Für seine winzigen Ausmaße kann man trotzdem zu viert ganz ordentlich in Ihm sitzen und auch der Kofferraum gehen in Ordnung :) Das Handling kann in jeder Hinsicht überzeugen und der Motor ist für den Alltag in Sachen Leistung und Sparsamkeit wirklich brauchbar :) Wer so einen kleinen Lademeister braucht und in der Stadt wohnt kann mit dem B-Max wirklich nichts falsch machen :cool: Selten hat es ein deutsches Auto geschafft mich so zu verblüffen. Wer ein neues Auto sucht, sollte den B-Max bei der nächsten Kaufentscheidung ruhig mal ins Auge fassen :)

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Mon Apr 20 10:58:25 CEST 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (45)

Hello Petrolheads,

 

heute möchte ich eine der legendärsten Maschinen aller Zeiten ein kleines Denkmal setzen, Chevrolets phantastischem Small Block.

 

Die Anfänge

 

Wir befinden uns im Amerika der 50er Jahre, Ford hatte seinen ersten und weltberühmten Flathead V8 Motor schon vor Jahren auf den Markt gebracht und selbst Chrysler hatte vor wenigen Jahren (1951) mit dem "Firepower" Motor nicht nur Ihren ersten V8, sondern auch gleichzeitig Ihren ersten Hemi Motor auf den Markt gebracht. Einzig und allein bei GM fehlte ein bezahlbarer 8-Zylinder. Zwar hatte man in anderen Divisionen immer mal 8-zylindrige Motoren im Programm und auch bei Chevrolet gabs schon einmal einen 8-Zylinder, allerdings fehlte GM und besonders Chevrolet zu der Zeit einfach ein bezahlbarer V8 für die breite Masse.

 

So kam es das man Mitte der 50er fieberhaft mit der Entwicklung eines hauseigenen V8 Motors begann. Ed Cole, der damalige Leiter der Chevrole Divison bekam von ganz oben den Auftrag einen V8 Motor zu entwickeln der Chevrolets berühmten (und selbst für damalige Verhältnisse noch sehr guten!) aber eben schon betagten Stovebolt Six Motor ersetzen sollte. Der Stovebolt Six wurde noch von Louis Chevrolet persönlich entwickelt was Bände über sein Alter sprach. Was dem alten Reihensechser noch weiterhin zusetzte war die Tatsache das ein V8 eben mehr Prestige und somit auch höhere Verkaufszahlen brachte. 1954 fällt der Startschuss für die Entwicklung des Motors den man bis heute gemeinhin als "Small-Block" kennt und längst seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicher hat.

 

Die Ziele bei der Entwicklung waren klar: Kompakte Bauweise, günstige Produktionskosten sowie ausreichend Leistung. So begannen Ed Cole und sein Team mit der Entwicklung. Nach geradezu rekordverdächtigen 15 Wochen und 35 Stunden auf dem Prüfstand war der Small Block bereit für die Öffentlichkeit. Durch die rasante Entwicklung konnte der Motor bereits im Modelljahr 1955 verkauft werden. Auf den ersten Blick unterschied sich der Small-Block nicht von seiner Konkurrenz, aber wie so oft liegt der Teufel im Detail! Der Small-Block hat seinen Namen mitnichten wie immer angenommen aufgrund des Hubraums, sondern schlicht und ergreifend aufgrund der kompakten Bauweise. Diese kompakte Bauweise hatte zudem den Vorteil das der Motor leichter war als die Konkurrenz. Die Leistungsausbeute war ebenso deutlich besser und aufgrund der Tatsache das der Motor weniger bewegliche Teile hatte war er auch noch extrem zuverlässig und wartungsfreundlich.

 

Dies waren die Eigenschaften die dem Small-Block zu immenser Popularität verhalfen. Dabei blieben die Ingenieure dem Grundprinzip 8-Zylinder in V-Form sowie der zentralen Nockenwelle mit Stößelstangen und 2 Ventilen immer treu. In seiner ersten Fassung hatte der Small-Block 4.3 Liter und gut 160 PS. Er war nicht nur ein genialer Motor, sondern er verhalf auch der Corvette zum ersehnten Prestige nachdem Zora Arkus Duntov darum gebettelt hatte den Reihensechser durch den V8 ersetzen zu dürfen. Ed Cole erhörte Ihn und so machten die beiden die Corvette zu der Ikone die Sie heute ist. Small-Block und Corvette gehören seitdem einfach zusammen. Das kompakte Chevy Triebwerk wurde im Laufe der Jahrzehnte nur behutsam weiterentwickelt.

 

Generation I

 

Der klassische, auch Generation I getaufte, Small Block wurde von 1954-2003 gebaut. Anfänglich mit 4.3 Litern Hubraum bestückt, brachte er es während des Höhepunktes der Muscle-Car Ära gar auf 6,6 Liter. Gerade genug um als gut bewaffnet in die Muscle Car Wars zu ziehen. DER Small-Block dürfte allerdings der 5,7 Liter Motor sein der millionenfach mit leichten Veränderungen in diversen GM Fahrzeugen gelandet ist. Das Small-Block Design unterschied sich häufig nur durch verschieden große Zylinderbohrungen. Der Klassiker ist aber der Block mit der 4 Zoll Bohrung auf dessen Basis ein Großteil der heute bekannten Small-Blocks basiert. Der berühmte 5.7er gehört übrigens auch dazu;) Im Laufe seiner Bauzeit durchlief der Small-Block dabei viele Höhen und tiefen. In den 50ern als Allzweckwaffe gestartet, so entwickelte er sich in den 60ern zum Straßenkrieger weiter. Dies änderte sich schlagartig als die Hersteller anfingen aufgrund der Ölkrise und neuer, sehr strenger Abgasbestimmungen die Leistung Ihrer Motoren zu reduzieren.

 

Davon blieb auch der Small-Block nicht verschont und so wurde aus dem Small-Block eher eine Art "Economy-V8". Daran änderte sich auch in den 80ern nicht mehr viel. Eine Benzineinspritzung war eine der letzten Neuerungen die GM dem Originaldesign des Small-Block noch zugestehen wollte. Die unter dem Namen TBI (Throttle Body Injection) und TPI (Tuned Port Injection) bekanntgewordenen phantastischen Systeme zeichneten sich besonders durch Ihre schiere Unzerstörbarkeit aus und im Falle des TPI Systems erlaubte dieses sogar wieder die seit Jahrzehnten nach Performance lüsternde Kundschaft mit Leistung zu versorgen. Anfang der Neunziger war dann so langsam das Ende von Generation I gekommen. Die amerikanischen Hersteller trauten sich so langsam wieder an das Thema Leistung heran und gerade bei GM wollte man da nicht hinten anstehen. So kam es das spätestens 1994 der alte Small Block aus den herkömmlichen PKW ala Corvette, Camaro oder auch dem Caprice verschwunden war. Er wurde von Generation II abgelöst die viele Dinge noch besser machte! Dies bedeutete aber nicht gänzlich das Aus für das Generation I Design. Der Gen I ging schlussendlich erst im Jahre 2003, nach fast 50 Jahren, in den wohlverdienten Ruhestand.

 

Generation II

 

1992 brachte GM die zweite Generation seines Kassenschlagers heraus. Die klassischen Tugenden wie die kompakte Bauweise, den Ventieltrieb via Stößelstangen und zentraler Nockenwelle sowie 2 Ventilen pro Zylinder wurden beibehalten. Ansonsten hatte man beim Gen II Motor viel experimentiert, schließlich war der Third Gen Motor längst beschlossene Sache und somit war der Gen II die perfekte Gelegenheit gewisse technische Lösungen zu erproben von denen man sicher sein musste ob Sie im Alltag funktinieren würden. Der Gen II wies einige Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger auf wie beispielsweise die brandneue Einspritzung, das Reverse-Flow Kühlsystem sowie der berühmt berüchtigte Optispark Verteiler. Wirkte er auf dem ersten Blick noch ähnlich wie sein Vorgänger, so enthüllten sich seine Unterschiede im Detail. Die Wasserpumpe wurde beispielsweise von einer Welle die über ein Getriebe im Steuergehäuse mit der Nockenwelle verbunden angetrieben und nicht wie gewohnt von einem Keilriemen. Direkt darunter hatte man den Optispark Verteiler platziert der direkt von der Nockenwelle angetrieben wurde. Sein Debüt gab der Two Gen, wie sollte es anders sein in der Corvette.

 

Eingeführt als LT1, so folgten weitere Spielarten dieses Motors. In abgewandelter Form kam er 1993 in die F-Bodys und 1994 weitete man deren Einsatz auch auf andere Fahrzeuge wie beispielsweise GM´s legendäre Full-Size Plattform aus. Allerdings hatten die L99 sowie LT1 Motoren die dort zum Einsatz kam nicht mehr wirklich viel mit dem LT1 aus der Corvette gemein. Vom Corvette LT1 unterschied den Caprice LT1 neben einem anderen Block auch noch eine andere Nockenwelle, andere Köpfe, eine andere Einspritzanlage und weitere Kleinigkeiten. 1996 endete die kurze Ära dieser im Kern phantastischen Triebwerke. Als große "Schwäche" dieser Motorengeneration wird gerne auf den Optispark Verteiler verwiesen. Völlig zu unrecht! Die Anfälligkeit der Verteiler war Ihrer Empfindlichkeit gegenüber Wasser geschuldet. Blöderweise saß dieser Verteiler genau unter der gerne zu Leckagen neigenden Wasserpumpe. Was daraus folgt kann sich wohl jeder ausmalen. Bleibt er trocken hält er locker bis zu 200.000km ohne Austausch durch. Neben den Saugern gab es aber in dieser Generation auch einen für GM Verhältnisse nicht alltäglichen V8. Dieser wird den meisten aus der Corvette C4 ZR1 bekannt sein, allerdings hat dieser bis auf die 8-Zylinder gar nichts mit dem für GM so typischen Small-Block Konzept gemein. Der Motor besaß beispielsweise 4-Ventilköpfe und auch der Ventiltrieb mit seiner DOHC Konfiguration war europäischer als alles was GM bis dato gebaut oder entwickelt hatte. So verwundert es nicht das der LT5 getaufte Motor weder bei GM entwickelt, noch gebaut wurde. Lotus, damals noch zu GM gehörend, bekam den Auftrag den Motor zu entwickeln. Gleichzeitig stellte man fest das man für die Produktion dieses Motors im Corvette Stammwerk nicht die Kapazitäten hatte, weswegen Mercury Marine die Aufgabe hatte den LT5 diesen für GM zu produzieren. Die Ära des Two Gen war eine kurze, wenn auch interessante. Sie war geprägt von Veränderung und Erneuerung um den GM V8 fit für die nächsten Jahre zu machen.

 

Generation III

 

Generation 3 kam im Jahre 1997 auf den Markt und wurde unter dem Kürzel LS berühmt. Wie sollte es auch anders sein feierte der LS1 getaufte Motor in der brandneuen Corvette C5 Ihr Debüt. Der Motor ist bis heute noch bei vielen Fans aufgrund seiner Standfestigkeit, Power und Effizienz berühmt. Im Vergleich zu den Two Gen Motoren hatte man hier also noch einmal überall eine Schippe draufgelegt. Natürlich blieb man dem alten Grundrezept treu, änderte aber noch einmal an den entscheidenden Stellen nach. So war der Block nicht mehr aus Gusseisen, sondern aus gegossenem Aluminium was noch einmal ordentlich Gewicht sparte. Diverse Innereien wurden ebenso verändert wie die Zündung. Die alte Verteilerzündung flog raus und wurde durch Einzelzündspulen ersetzt wie Sie heute in so gut wie jedem Auto usus sind. Die LS Reihe gab es in vielen Hubraum- und Leistungsstufen.

 

Aufgrund der Tatsache das dieser Motor so wunderbar funktionierte behielt man die Bezeichnung LS sogar bis einschließlich Generation IV einfach bei. Neben dem LS1 gab es noch diverse andere Ausbaustufen. Für die Corvette C5 Z06 entwickelte man den LS6 Motor der sich sehr viel mit dem LS1 teilte, allerdings einen größeren Hubraum sowie mit gut 400 PS eine deutliche Leistungssteigerung bot.

 

 

 

 

Generation IV

 

Für Generation IV hatte man diverse Ideen durchgespielt und ein paar davon sogar umgesetzt. Eine davon war die optionale Zylinderabschaltung die es beispielsweise beim L99 dieser Generation gab. Ebenso hatte man das Desing so angepasst das eine Variable Ventilsteuerung hätte verbaut werden können. Man hatte sogar über ein 3-Ventildesign nachgedacht, allerdings war die Umsetzung mehr als kompliziert und so behielt man das bewährte 2-Ventildesign bei. In Generation IV haute man in Sachen Leistung so richtig auf die Pauke. Nicht nur das man mit dem LS7 Motor für die Corvette den bis dato stärksten Motor der Firmengeschichte gebaut hatte, so setzte man mit dem ebenso für die Corvette bestimmten LS9 Motor noch einen drauf. Eigentlich war der LS9 so gar nicht geplant, allerdings hatte Dodge mit dem Viper V10 mal eben die Leistung von 500 PS auf 600 PS aufgestockt, wogegen die 512 PS der Corvette Z06 plötzlich doch nicht mehr sooo beeindruckend waren. Daraufhin holte man das Kürzel ZR1 wieder aus dem Ruhestand.

 

Auf Basis des LS3 entstand somit ein 6,2 Liter V8 aus dem man mittels Eaton Kompressor satte 647 PS erreichte. Das stellte in Sachen Performance so ziemlich alles in den Schatten was GM je gebaut hatte. Der LS9 hielt in abgeänderter Form als LSX auch in anderen Autos wie dem Cadillac CTS-V oder dem Camaro ZL1 Einzug. Die Leistung lag beim LSX zwar bis zu 100 PS unter dem LS9, das tat dem Fahrspaß aber keinen Abbruch. Die Motoren der 4. Generation tun bis heute noch Ihren Dienst in diversen GM Fahrzeugen wie dem Camaro, dem SS oder auch dem Escalade.

 

Generation V

 

Generation 5 folgte 2013. Für die brandneue Corvette C7 hatte man noch einmal ordentlich Hand angelegt und so hatte man auch eine neue Motorengeneration entwickelt. Der erste Motor der 5. Generation bekam ein wohlbekannten Namen den Fans bereits von den First und Two Gen Motoren kennen: LT1.

 

 

 

 

 

Für den LT1 der neusten Generation besserte man an entscheidenden Stellen nach. Die zentrale Nockenwelle ist ab jetzt mit einer Variablen Nockenwellenverstellung ausgerüstet. Weiterhin erhielt der Motor eine hochmoderne Direkteinspritzung sowie eine Zylinderabschaltung. Dazu kam weiteres Feintuning an den Innereien des Motors und so leistet er eher konservativ angegebene 455 PS. Bei Tests hat man schon bis zu 480 PS gemessen! Ansonsten blieb alles beim alten. Alles was den alten Small-Block ausmachte wurde beibehalten. Dies galt sogar für den Hubraum der immer noch 6.2 Liter beträgt. Neben dem LT1 entwickelte man aber noch einen weiteren Motor der sein Debüt in der C7 Z06 gibt. Entgegen der Tradition bekam die Z06 erstmals einen aufgeladenen Motor. Das auf den Namen LT4 getaufte Aggregat leistet satte 660 PS wobei auch diese Leistungsangabe eher konservativ sein soll. Diversen Berichten zu Folge erreicht der Motor auch gerne mal 20-30PS mehr als angegeben.

 

Ausblick

 

Mit all seinen Veränderungen ist der Small-Block fit für die Zukunft und es lässt sich jetzt schon sagen das man sich bei GM von seinem Prinzip nicht allzu schnell verabschieden wird. Die meisten Kritiker die den Small-Block seit Jahren als veraltet bezeichnen sind mittlerweile verstummt. GM hat es immer wieder geschafft ohne den Einsatz von 4-Ventiltechnik die geltenden Umweltschutzbestimmungen in den USA einzuhalten was schon eine reife Leistung ist. Der Small-Block ist bis heute seinen Prinzipien (kompakte Bauweise, möglichst wenige bewegliche Teile, Wartungsfreundlichkeit, gutes Preisleistungsverhältnis) treu geblieben. Man muss den Entwicklern schon Respekt zollen wenn man sieht was Sie aus der als antiquiert verschrienen Bauweise selbst heute noch rausholen. Die Small-Blocks sind Ihrer Konkurrenz in keinster Weise unterlegen und dazu kommt noch die Small-Block typische Robustheit und Zuverlässigkeit. Eine Eigenschaft mit der sich nicht alle Konkurrenten brüsten können.

 

Nicht ohne Grund wurde der Small-Block von Ward`s AutoWorld zu einem der 10 besten Motoren des 20. Jahrhunderts gewählt. Ebenso landet er fast jährlich im Rating der besten Motoren des Jahres. Völlig zu Recht wie ich finde! Auch wenn ich selbst nur eine der relativ zahmen Ausbaustufen fahre, so bin ich trotzdem stolz zu denjenigen zu gehören die einen Small-Block Ihr eigen nennen dürfen. Wer Ihn einmal selbst gefahren ist, kommt nicht umhin dem Motor eine ganz eigene Faszination zu attestieren. Wenn euch jemand die Gelegenheit einer Probefahrt geben sollte: Nutzt Sie!

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Wed Apr 08 13:48:04 CEST 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (95)

Hello Petrolheads,

 

heute gibt's mal ein wenig Insiderwissen :) Im Laufe der Jahre haben die amerikanischen Hersteller und allen voran GM immer mal wieder versucht mit Ihren Modellen auf dem Markt in Europa Fuß zu fassen. Diese Versuche waren meist von wenig Erfolg gekrönt und so passiert es das es Autos gab die in Ihrer Ausführung für den europäischen Markt bzw. für spezielle lokale Märkte in Europa zu echten Exoten verkamen.

 

Zu besseren Zeiten hatten die amerikanischen Hersteller sogar eigene Werke in Europa und besonders beliebt war dafür die Schweiz. GM sowie Chrysler hatten hier eigene Werke die aber meines Wissens heute nicht mehr existieren.

 

In diesem Artikel möchte ich mich auf den deutschen Markt bzw. auf ein paar Nachbarländer beschränken. Besonders die 90er sind hier interessant, da man mit etwas Glück noch einige auf dem Markt findet. Anfang der 90er bot GM beispielsweise mehrere Modelle auf dem deutschen Markt an. Diese waren unter anderem der Caprice, der Firebird/Camaro, die Corvette und der Park Avenue die über ausgewählte GM Händler (hauptsächlich Opel) vertrieben wurden. Für alle 4 hatte GM damals extra eine Version aufgelegt die unseren Zulassungsverordnungen entsprach. Diese zeichneten sich durch einige Details aus die für beispielsweise für den Markt in Deutschland oder Skandinavien nötig waren. Details wie Nebelschlussleuchten, abgeklemmte 3. Bremslichter, Blinker in den Kotflügeln, KM/H Tachos, spezielle Front- und Heckleuchten sowie Spiegel gehören da noch zu den offensichtlicheren Änderungen. Es gab allerdings auch kleinere technische Änderungen die man so auf den ersten Blick nicht sah. Beim Caprice beispielsweise montierte man für das seltene D/SK (wird so genannt weil dieses nur für den deutschen/skandinavischen Markt gedacht war) Modell die stärkere Trommelbremse aus den 9C1 Modellen sowie das aufpreispflichtige straffere "Ride & Handling" Fahrwerk. Für Skandinavien wurde zudem eine Scheinwerferreinigungsanlage nachgerüstet die es ansonsten für den Caprice so nie gegeben hat. Auch die Corvette ist ein gutes Beispiel! Hier wurde für Europa immer das Z51 Track Paket in Serie mitgeliefert das neben besseren Bremsen und einem besseren Fahrwerk auch ein verstärktes und umfangreicheres Kühlsystem enthielt. Aus diesem Grund sollte man bei einer Corvette auch wenn möglich immer zu den EU-Modellen greifen, da die wenigsten hier angebotenen US-Modelle das Z51 Paket drin haben.

 

Auch beim Park Avenue nahm man umfangreiche, kaum sichtbare Modifikationen vor die nötig waren. Wie der Caprice, so erhielt auch der Park Avenue orangene Blinker im Heck, spezielle Frontscheinwerfer, ein strafferes Fahrwerk sowie die aufpreispflichtigen breiteren Reifen ab Werk. Auch Firebird und Camaro bekamen diese Änderungen verpasst. Am besten erkennt man die Deutschlandmodelle an den riesigen Nebelschlussleuchten in der Heckstoßstange. Besonders bei der Corvette waren diese immer mehr als auffällig ;)

 

Eine weitere Auffälligkeit sind die geänderten Spiegel! Da die US Spiegel Anfang der 90er im Falle eines unfreiwilligen Kontaktes mit anderen Autos oder Fußgängern noch nicht einklappen mussten, verbaute man für den deutschen Markt klappbare Spiegel. Diese waren erstaunlicherweise bei den meisten Exportautos identisch. Das heißt das Caprice, Firebird/Camaro und die Corvette exakt den gleichen Spiegel haben.

 

Wie vorher schon angedeutet, waren diese Modelle für unseren Markt meist extrem rar. Hier mal ein paar Zahlen für die Freaks ;)

 

Der Caprice wurde beispielsweise nur 1 Jahr in der D/SK Version produziert. Vom Sedan wurden dabei ganze 117 (!!!) produziert und vom Station Wagen gar ganze 150. Damit sind alleine diese beiden seltener als ein Ferrari Enzo von dem es knapp 400 Einheiten gab und dessen Bestand mit Sicherheit ziemlich stabil bleiben dürfte, da diese Autos schon von Haus aus weggestellt und wie Kronjuwelen beschützt werden. Rechnet man mit ein das von diesen Autos einige den Tod durch Unfall oder Verbastelung bis zur Unkenntlichkeit gestorben sind, so kommt man schnell auf niedrige 2 stellige Zahlen von Fahrzeugen die überlebt haben.

Der Markt ist entsprechend leergefegt. Die beiden Exemplare die momentan auf Mobile angeboten werden sind bis zur Unkenntlichkeit verbastelt und von original soweit entfernt wie die Erde von Alpha Centauri.

 

Beim Park Avenue sieht es ähnlich aus. Leider habe ich nur die Zahlen für 1994 vorliegen aber auch hier wurden in diesem einen Jahr nur gut 70 Einheiten produziert. Da es den Park Avenue aber im Gegensatz zum Caprice ganze 5 Jahre gab, wurden hier deutlich mehr Einheiten abgesetzt. Gehen wir mal davon aus das man pro Jahr +- 100 Exemplare abgesetzt hat. Ich schätze die Zahl mal auf 500-1000 Exemplare. Wie viele davon im originalen Zustand überlebt haben kann ich leider nicht sagen. Auf mobile.de werden tatsächlich noch ein paar originale Deutschlandmodelle angeboten. Wer einen möchte sollte jetzt zuschlagen. Billiger werden Sie nicht mehr!

 

Auch bei der Corvette dürften die Zahlen nicht viel besser aussehen. Der "hohe" Preis wird hier seinen Teil dazu beigetragen haben. Wer richtig Kohle hatte griff meist kaum zur Corvette und wer Sie wollte hatte meist nicht die Kohle ;) Diese Autos wurden hier hauptsächlich von US-Car Fans oder Enthusiasten gekauft. Zahlen reiche ich mal nach wenn ich ein paar Fahrgestellnummern in die Finger bekomme ;)

 

Was bei allen den Bestand noch einmal deutlich reduziert hat ist die Bastelwut vieler Besitzer. Da es immer wieder Leute gibt die sich (mir unverständlicherweise) an der Optik der Exportautos aufhängen wurde oftmals nicht halt davor gemacht alles was diese Autos besonders gemacht hat zu entfernen und durch Teile in US Optik zu ersetzen. Beim Caprice ging dies teilweise soweit das man die Stoßstangen, sowie die raren und teuren Scheinwerfer ausgetauscht hat. Auch bei vielen anderen Modellen kann man solche Umbauten beobachten. Beim Caprice kommt allerdings erschwerend hinzu das er eine gern genommene Basis für Cop Car Umbauten war und ist. Dank der hohen Popularität des Caprice als Streifenwagen konnten wohl einige Käufer dem Drang nicht widerstehen das seltene Exportmodell in ein Fake Cop Car zu verwandeln.

 

Dieses Verhalten ist mir bis heute nicht erklärlich, schließlich weiß so gut wie jeder der sich auch nur ansatzweise mit der Materie beschäftigt relativ schnell ob es ein Fake oder ein echtes Cop Car ist. Noch viel verwunderlicher wird das ganze wenn man bedenkt das die originalen Cop Cars einen ganzen Haufen an Heavy Duty und Go-Fast Goodies an Bord hatten die es bei den Zivilmodellen so nie gegeben hat. Sollte ich ein Cop Car suchen, würde ich mir eher noch einen richtigen 9C1 aus den USA importieren als Haufenweise Kohle in einen Fake zu versenken der mich am Ende nicht billiger kommt als gleich einen originalen zu kaufen!

 

Von ähnlichen Schicksalen sind die anderen zum Glück so gut wie verschont geblieben. Ich habe bisher ein einziges Deutschlandmodell des Camaro gesehen das zu einem Cop Car umgebaut wurde und wenns wirklich nur der eine ist, kann ich damit leben :) Allein beim Caprice kann ich schon aus dem Kopf ein halbes Dutzend Cop Car Klone aufzählen und die Dunkelziffer ist noch deutlich höher :eek: Wer schon immer mal wissen wollte wofür seine GEZ Gebühren draufgehen, der sollte sich mal den LAPD Caprice-Klon ansehen der momentan auf Mobile steht. Hier kann man klar erkennen das es sich hierbei um ein D/SK Modell handelt von dem damals mindestens 2 im Auftrag des öffentlich rechtlichen für eine Tatort Folge umgebaut wurden. Wahnsinn was für einen Aufwand man betrieben hat nur um die Autos dann maximal 5 Minuten in der ganzen Episode zu zeigen. Dazu kommen dann noch einige privat umgebaute Exemplare.

 

Rechnet man jetzt noch die übliche Tuning-/Kasperkisten sowie Unfallautos dazu so bleiben nicht mehr viele

Fahrzeuge übrig. Dies gilt übrigens für alle hier genannten Modelle!

 

Wer sich jetzt berufen fühlt eins der raren Deutschlandmodelle zu retten, der sollte sich folgende Inserate vielleicht einmal näher ansehen!

 

 

Pontiac Trans Am GTA

 

 

Traumhaft schöner Trans Am mit akzeptablem KM Stand

 

Der Trans Am täte mir persönlich sehr gut gefallen, macht er doch optisch einen sehr guten Eindruck und der Motor sowie die seltene und begehrenswerte GTA Ausführung machen das ganze nur noch attraktiver! Definitiv ein Klassiker mit Wersteigerungspotential!

 

 

 

 

 

Buick Park Avenue

 

Buick Park Avenue in ordentlichem Erhaltungszustand

 

Der Park Avenue ist ein idealer Einsteigerami zum günstigen Kurs. Der Motor gilt generell als langlebig und relativ sparsam für seine Größe. Komfort und Luxus sind hier an der Tagesordnung. Teile kriegt man noch problemlos dank Internet. Hier kann man eigentlich nicht viel falsch machen :)

 

 

 

 

 

Corvette C4

 

Corvette C4 EU Ausführung

 

Hier kann man gut die Spiegel sehen die in der Exportversion verbaut wurden. Ebenso die orangenen Blinker in den Rückleuchten. Sollte der Wagen optisch und technisch ordentlich sein, so ist der aufgerufene Preis durchaus fair. Für eine Corvette muss man eh mindestens einen fünfstelligen Betrag anlegen.

 

 

 

 

 

Corvette C5

 

Corvette C5 EU Modell

 

Auch die Corvette gabs als Exportausführung. Neben den üblichen Modifikationen war bei der EU C5 das Z51 Track Package immer inklusive weswegen man einem solchen Modell immer den Vorzug geben sollte. Viele US-Corvette wurden nach Europa importiert und die wenigsten davon haben das Track Package. Eine Nachrüstung der Komponenten kommt am Ende deutlich teurer als gleich das passende Modell zu kaufen.

 

Das hier war jetzt nur ein relativ kurzer Anriss, allerdings würde eine Aufzählung aller Exportmodelle den Rahmen sprengen da es auch für andere Märkte spezielle Autos gab. An dieser Stelle deshalb noch ein paar kurze Erwähnungen! Ein Auto dessen Existenz gerne angezweifelt wird ist der Caprice SS der 4. Generation. Diesen gab es ausschließlich im Nahen Osten und ich kann euch versichern: Dieses Auto gab es wirklich! Ebenso vom Caprice gab es eine Version für den Markt in den Benelux Ländern wobei die Unterschiede zum US Modell wirklich minimal sind und selbst Eingeweihte erkennen diese erst bei genauerer Betrachtung. Auch vom Firebird und Camaro der 4. Generation gab es Modelle die es offiziell auf dem deutschen Markt gab. Im Moment gibt es sogar noch 2 kommende Legenden ganz regulär bei deutschen Händlern zu kaufen: Die Corvette und den Camaro! Auch bei Cadillac gab es selbstverständlich Exportversionen für den deutschen Markt. CTS, STS, Seville STS sowie der SRX waren hier in Europa ganz regulär erhältlich. Auch der Oldsmobile Alero schaffte es mit einer leichten Identitätskrise (wurde bei uns als Chevrolet verkauft) zu uns nach Europa.

 

Viele werden sich fragen: Wie kann ich ein solches Exportmodell für den europäischen Markt überhaupt identifizieren? Wer wirklich sicher gehen will, der sollte sich den Option Code Sticker vorknüpfen den jedes GM Modell hat. Die Lage variiert je nach Modell. Der Caprice hat Ihn am Deckel der Kofferraumklappe, der Alero unterhalb der Reserveradabdeckung. Diesen Aufkleber sollte man sich ganz genau anschauen. Auch ohne detaillierte Kenntnisse der Option Codes und deren Bedeutung kann man ein Exportmodell schnell identifizieren. Das erste Indiz ist der Option Code MAE der im Prinzip nichts anderes bedeutet wie "Marketing Area Europe". Daran erkennt man schon mal eine europäische Erstauslileferung. Ein weiteres Indiz ist der Option Code T84. Dieser bezeichnet die Exportscheinwerfer die besonders für den deutschen Markt Pflicht sind. Solltet Ihr mal Zweifel haben könnt Ihr auch gerne eine Anfrage in diesem Artikel stellen. Mithilfe der Fahrgestellnummer kann man sich feinsäuberlich alle Option Codes auflisten lassen die das Fahrzeug so hat.

 

Zum Schluss geht mein Aufruf an alle die sich gerne einen Ami in die Garage stellen würden:

 

Wenn Ihr den Mut habt, geht das Risiko ein! Besorgt euch wenn möglich ein Exportmodell. Diese sind äußerst selten (könnte in Zukunft Sammlerwert haben!) und auch beim TÜV werdet Ihr mit sowas, im Gegensatz zu den ganzen grau importierten, nie Probleme bekommen wenn es um zulassungsrelevante Teile geht. Für ein US-Car ist es nie zu spät und warum muss es immer ein Mercedes, BMW oder Porsche sein wenn man zum deutlich schmaleren Kurs genauso viel Fahrspaß bekommt? Denkt mal drüber nach! ;)

 

Greetings,

Dynamix

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Fri Mar 20 14:57:06 CET 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (24)    |   Stichworte: 12, DMC, Lane, Memory

Hello Petrolheads,

 

heute gibt es mal wieder eine neue Ausgabe der Memory Lane und dieses mal haben wir es mit einem waschechten Kultgefährt zutun, dem DMC 12 der im Volksmund auch vereinfacht DeLorean genannt wird.

 

Der DeLorean, sein "Erfinder" und die ganze DeLorean Motor Company sind ein Paradebeispiel für Murphys Gesetz: Alles was schief gehen kann, wird auch schief gehen! Neben dem Auto ist vor allem die Geschichte um seine Entstehung und der Niedergang der Firma allein schon spannend genug weshalb ich auch auf diesen Punkt eingehen werde :)

 

Ein Mann und seine Idee

 

Angefangen hat das ganze schon im Jahr 1973. John Z. DeLorean, erfolgreicher Automobilmanager, Visionär, Lebemann und Playboy träumte schon früh von einem Auto das ganz nach seinen eigenen Vorstellungen gebaut werden würde. Als er es bis zum Vizepräsident von General Motors geschafft hatte, wähnte er sich tatsächlich in der Position seinen Traum verwirklichen zu können. Leider waren seine Kollegen im GM Management ganz und gar nicht seiner Meinung, weswegen der gute John des öfteren auf starken Konfrontationskurs mit seinen Kollegen ging. So kam es dann das John DeLorean seinen Posten bei GM aufgeben musste um nicht das Gesicht zu verlieren. Johns Traum von einem Auto das effizient, kompakt, sicher und qualitativ hochwertig war hatte Ihn schlussendlich seinen Job gekostet. Was er wohl getan hätte wenn er gewusst hätte was Ihn dieser Traum noch alles kosten wird?!

 

Die Anfänge der Entwicklung

 

Nachdem John bei GM "gegangen" wurde machte er sich auch gleich daran sein Auto zu entwickeln. Zusammen mit dem ehemaligen Pontiac Ingenieur Bill Collins machte man sich direkt an die Arbeit. Da DeLorean die Sicherheit besonders wichtig war, kaufte er der "AllStar" Versicherung ein Sicherheitskonzept ab auf dessen Basis er sein Auto bauen wollte. Die Versicherung hatte sich dabei Gedanken gemacht wie ein modernes und sicheres Auto wohl sein sollte. Dieses Konzept kam John gerade Recht. Zwei Jahre später und etliche Entwicklungsstunden später war man noch nicht wirklich weit gekommen. Man hatte immer noch kein Design für das Auto, weshalb sich DeLorean und Collins an Giugiaro wandten der Ihnen innerhalb weniger Monate ein fertiges Design präsentierte. Giugiaro präsentierte dabei kein völlig neues Design sondern wandelte ein bereits von Ihm kreiertes Design einfach ab. Das Grunddesign stammte von der Giugiaro Studie Maserati Medici, deren Einfluss auf das Design des DeLorean schon sehr stark sichtbar ist.

 

Giugiaro hatte dabei an den richtigen Stellen Hand angelegt und so überzeugte das Design am Ende nicht nur DeLorean und Collins. Herausgekommen war dabei schlussendlich ein futuristisch gestyltes Coupe mit extravaganten Details wie der Edelstahlkarosserie sowie den berühmten Flügeltüren.

 

Auf Basis des Kunststoffmodells das man bei Giugiaro für DMC angefertigt hatte, entstand widerum 2 Jahre später im Jahre 1977 ein fahrfertiger Prototyp. Für diesen zeichnete sich die Firma Kar Kraft verantwortlich. Zur gleichen Zeit suchte man bei DMC verzweifelt nach einem Motor der das Ganze am Ende antreiben sollte. Man experimentierte zunächst mit einem 3 Liter Ford V6, allerdings erwies sich dieser Weg schnell als Sackgasse. Daraufhin probierte man einen Citroen 4-Zylinder mit 102 PS aus den man auch bereits aus dem Citroen CX kannte. Für Johns Geschmack war dieser Motor allerdings zu schwach, weswegen er offen über Turboaufladung nachdachte. Citroen wiegelte damals aber relativ schnell ab, da man Garantieansprüche in Folge von Motorenschäden fürchtete die dem damals schon nicht. Dazu kam das für den angedachten 4-Zylinder bei Citroen kein 5-Ganggetriebe verfügbar war und dieses war ein Must-have für den DMC 12.

 

Im gleichen Jahr entstand ein zweiter Prototyp, dieses mal mit dem 2.7 Liter PRV V6, einer Gemeinschaftsentwicklung von Peugeot, Renault und Volvo. Der Motor war groß und schwer, weshalb Collins das Heck des DeLorean komplett umkonstruieren musste. Aus dem geplanten Mittelmotorkonzept wurde ein Heckmotorkonzept. Damit war der endgültige Motor für die Serienproduktion schon einmal gefunden.

 

Da das Projekt jetzt schon 4 Jahre lief und DeLorean unter starkem Erwartungsdruck seiner Investoren stand, beschloss er ohne das Wissen von Collins die restliche Entwicklung ins Ausland auszulagern. DeLorean, der mit seinem Privatvermögen bis zum Hals in der Firma drinsteckte musste langsam Ergebnisse liefern. Er selbst gab sich noch 2 Jahre für die Fertigstellung des Projekts. So trat er an Porsche heran und bat diese den Prototypen zur Serienreife zu entwickeln. Die Schwaben lehnten allerdings ab, da Ihrer Meinung nach das Projekt in 2 Jahren nicht seriös durchführbar wäre. Man veranschlagte mindestens 5 Jahre Entwicklungszeit. Zeit die DeLorean nicht mehr hatte. Der einzige der sich zutraute das Projekt in 2 Jahren zum Abschluss zu führen war Colin Chapman mit seiner Sportwagenschmiede Lotus.

 

Die Geburtsstunde des DMC 12

 

Was in den nächsten 2 Jahren folgte kann eigentlich nur als pures Chaos umschrieben werden. Um die knappe Deadline einhalten zu können ließ man zeitweise bis zu 200 Leute an der Entwicklung arbeiten. Zusätzlich warf man so gut wie alle Eigenschaften über Bord die das ursprüngliche Sicherheitskonzept vorgesehen hatte. Die ist darauf zurückzuführen das man die Plattform die Collins für den DeLorean erdacht hatte, zugunsten der bereits vorhandenen Lotus Esprit-Plattform komplett verworfen hatte. Dazu wanderte der Motor dank der Lotus Plattform noch weiter nach hinten, was ein sehr hecklastiges Fahrverhalten zur Folge hatte. Vom ursprünglichen Konzept waren nach 2 Jahren eigentlich nur die Karosserie (incl. des Konzepts des "Kunststoffskeletts mit der Edelstahlbeplankung") sowie der PRV Motor übrig geblieben. Die ganzen Änderungen waren notwendig da man in 2 Jahren nicht mal die ursprüngliche Plattform hätte zur Serienreife bringen können.

 

Durch das knappe Zeitfenster hatte man allerdings auch keine Zeit gehabt Kinderkrankheiten abzustellen. Das Endergebnis hätte also nicht viel weiter von der Ursprungsidee entfernt sein können. Aus der Idee des modernen, sicheren und agilen Sportcoupes wurde im Endeffekt ein zugegebenermaßen schickes, 1.3 Tonnen schweres Coupe mit einem asthmatischen Motor der nie für einen Einsatz in einem sportlichen Fahrzeug vorgesehen war. Die angepeilte Konkurrenz vom Schlage einer Corvette und anderer Supersportler war so beim besten Willen nicht zu schlagen. Zum erstaunen einiger erreichte der DeLorean trotz des schwachen Motors immerhin 200 km/h was heute auf die aerodynamische Keilform zurückzuführen ist.

 

Nichts desto trotz, entschied sich John DeLorean dafür das fertige Lotus Konzept in Serie zu produzieren. Die Serienproduktion begann im Jahre 1981 im nordirischen Dunmurry in der Nähe von Belfast. Anfang der 80er war Nordirland noch ein hochbrisantes Krisengebiet in der die IRA noch einen sehr starken Einfluss hatte. Da die britische Regierung der IRA den Wind aus den Segeln nehmen wollte, unterstützte man DeLorean. Im Gegenzug musste er seine Fabrik in Dunmurry bauen. Die britische Regierung wollte damit der Bevölkerung Arbeit geben und gleichzeitig damit Ihr Image bei den Nordiren aufpolieren da die britische Regierung dort immer schon verhasst war. Gleichzeitig wollte man damit der IRA ein Stück weit die Macht nehmen indem man die Bevölkerung auf die Seite der Briten zog.

 

Man führte kurz nach Beginn der Produktion einige Testfahrten durch die allerdings nur zum Zweck hatten Daten für die Abgaseinstufung in den USA zu sammeln. Eine wirkliche Testreihe fand nie statt und so litt der DeLorean solange er produziert wurde unter heftigen Qualitätsproblemen. Das DeLorean die Serienproduktion trotz alle dem freigab wird darauf zurückgeführt das er dem immer weiter steigenden Druck seiner Investoren und Händler nachgab die schon seit ein paar Jahren auf ein fahrfertiges Auto warteten.

 

Ein grundlegendes Problem war die schwankende Verarbeitungsqualität. Die Produktion des Wagens war ziemlich aufwändig da das Grundgerüst aus Glasfaserwannen bestand. Deren Produktion war starken Schwankungen unterworfen weswegen die Edelstahlpaneele aufwändig von Hand ausgerichtet werden mussten. Das diese natürlich alles andere als gerade an der Karosserie angebracht waren muss nicht erwähnt werden.

 

Ein weiteres Problem waren die Flügeltüren, da in Ihnen neben dem Klappmechanismus noch die ganze Elektronik wie die Fensterheber und die Türverriegelung untergebraucht waren. Kurioserweise ließ sich das Fenster aufgrund der exotischen Form des DeLorean nur ein ganz kleines bisschen hoch und runter fahren. Der Türmechanismus verstellte sich gerne und so kam es das diese mit der Zeit gerne klemmten oder undicht wurden. Die Türen waren leider auch alles andere als einfach einzustellen.

 

Weitere Kritikpunkte beziehen sich auf die Kühlung von Innenraum und Motor. Die Klimaanlagen versagten gerne Ihren Dienst, wobei dies heute auf inkorrekte Wartung zurückgeführt wird da die Erfahrung gezeigt hat das regelmäßig gewartete Originalanlagen selbst heute noch problemlos Ihren Dienst verrichten. Ganz anders sah es da schon bei der Motorkühlung aus. Die Temperaturfühler des Kühlsystems versagten gerne mal Ihren Dienst und da über diese auch die Ventilatoren gesteuert wurden die den Motor im Notfall runterkühlen sollten starben einige Motoren den Hitzetod.

 

DeLorean hatte also ein Auto gebaut das für so ziemlich alles stand was er in seinem Traumwagen nicht wollte. Das Auto war zu schwer, durch die aufwändige Produktion sehr teuer, von grottiger Zuverlässigkeit und dazu noch von eher minderer Verarbeitungsqualität. Dies spiegelte sich auch am Ende in den vernichtenden Kritiken der Autopresse wieder. Die Redakteure hatten nach all den Ankündigungen und Bildern ein revolutionäres Auto erwartet.

 

 

Jetzt sollte man meinen das sich der Wagen wie Blei verkaufen ließe, aber dem war mitnichten so! Bereits vor Produktion gingen 20.000 Bestellungen bei DMC ein und so verkaufte sich der DMC 12 in seiner Frühphase außerordentlich gut und so war man zuversichtlich die horrenden Schulden die man bis dato angehäuft hatte bedienen zu können.

 

 

Der Anfang vom Ende

 

Aber wie so oft kommt es erstens anders und zweitens als man denkt! Die ganzen Mängel, der schwache Motor, der hohe Preis sowie am Ende die schlechten Kritiken versetzten der Firma einen herben Schlag. Die Verkaufszahlen ließen Anfang der 80er durch eine der größten Absatzkrisen der USA spürbar nach. Dazu musste man aufgrund der vielen Mängel über die Händler teure Nachbesserungen an den bereits ausgelieferten Kundenfahrzeugen vornehmen lassen. Den Todesstoß versetzte John DeLorean dem Projekt aber ungewollt selbst, als er versuchte über eine eigens gegründete Holdingfirma Geld für die Firma aufzutreiben. Dazu ließ er die Produktion verdoppeln, was in Anbetracht der für Ihn nicht vorhersehbaren Absatzkrise leider die falsche Entscheidung war. Die Verkaufszahlen sanken ins bodenlose, viele von den 20.000 Vorbestellungen wurden storniert und so standen gegen Ende hunderte bereits produzierte Fahrzeuge auf Halde.

 

Das Ende

 

Den finalen Todesstoß versetzte DMC allerdings am Ende Margaret Thatcher, besser bekannt als die "Iron Lady". Thatcher wurde 1979 zur Premierministerin von Großbritannien gewählt, dass Projekt DeLorean hatte allerdings bereits Ihre Vorgängerregierung angeleiert. Da Thatcher nie ein großer Fan dieses Projektes war und sich die ganze Geschichte für Thatcher zu einem in jeder Hinsicht monströsem Desaster entwickelte, stellte man gegen Ende des Jahres 1982 sämtliche finanzielle Unterstützung für das Projekt ein. Ironischerweise hatte Sie selbst Anfang des Jahres 1982, wenn auch widerwillig, noch einmal 30 Millionen Pfund in die Firma versenkt. Somit wurde DMC Ende 82 unter Konkursverwaltung gestellt.

 

 

Das riecht nach Ärger!

 

Als bei DMC die Lichter ausgingen, fing für John DeLorean der Ärger erst richtig an. Nicht nur das DMC für DeLorean ein finanzielles Desaster war, so warf Ihm die britische Regierung vor zusammen mit Colin Chapman gut 18 Millionen Dollar Investorengelder veruntreut zu haben. Viel schlimmer war allerdings die Tatsache das sich DeLorean bei einem von der DEA eingefädelten Kokain-Deal hatte erwischen lassen den er in der Hoffnung einging noch irgendwie Geld für seine Firma auftreiben zu können. John DeLorean wurde vom Vorwurf der Veruntreuung freigesprochen und Colin Chapman konnte man aufgrund seines Todes im Jahre 1982 nicht mehr anklagen. Die Anklage wegen Drogenhandels war eine sehr spannende Geschichte, da der Deal von der Regierung eingefädelt worden war um der Öffentlichkeit mal wieder einen großen Erfolg in der Verbrechensbekämpfung präsentieren zu können. Man trat damals an DeLorean heran und gab sich als interessierter Investor aus der in DMC investieren wollte. DeLorean sagte mal das er Ihnen nicht traute, da er die Beamten für Gangster hielt. Allerdings war dies auch der Grund warum er sich auf den Deal erst einließ, da er angab Angst um seine Familie zu haben. So wurde Ihm bei einem Treffen in einem Hotel ein Koffer voller Kokain übergeben woraufhin er sofort festgenommen wurde. Der darauf folgende Prozess wurde zu einem Desaster für die Behörden die den Deal eingefädelt hatten. Es kam dabei heraus das der ganze Fall nur inszeniert war, was bei den Geschworenen starke Empörung auslöste. DeLorean wurde in allen Anklagepunkten freigesprochen, allerdings war sein Ruf nichts desto trotz völlig ruiniert. Auch John wusste dies weswegen er einem Reporter nach der Verhandlung entgegnete: "Würden Sie von mir noch einen Gebrauchtwagen kaufen?"

 

Der letzte Sargnagel

 

Die DMC stand unter Konkursverwaltung und die britische Regierung überlegte sich wie man den Karren noch aus dem Dreck ziehen könnte. Man glaubte es wäre am sinnvollsten das Werk irgendwie anderweitig auszulasten weswegen man versuchte den Triumph TR7 zu zu einem DMC umzustricken. British Leyland war einverstanden, allerdings scheiterte dieser Plan letzten Endes an der Verhaftung DeLoreans.

 

Da sich DeLorean zudem weigerte die Rechte (die er sich vorher schon gesichert hatte) an dem DMC 12 zu verkaufen ging DMC endgültig den Bach runter. Gut 2500 Mitarbeiter verloren Ihren Job und die Fabrik wurde in Teilen versteigert. Auch die Produktionsanlagen fielen darunter!

 

Nicht nur mit DMC ging es bergab, sondern auch mit John selbst. Er versuchte immer wieder in der Autobranche Fuß zu fassen, scheiterte doch aber mit jedem weiteren Versuch. Er verstarb 2005 im Alter von 80 Jahren. Seine Ruf mag vielleicht dahin gewesen sein aber sein Auto, dieser einzigartige und kolossale Fehlschlag, lebt in der Erinnerung von vielen Leuten und den Fahrern des DeLorean weiter...........

 

Daran dürfte "Zurück in die Zukunft" nicht ganz unschuldig gewesen sein ;)

 

Greetings,

Dynamix

 

Trivia

 

 

- Als Ironie des Schicksals kann der Run auf die verbleibenden Fahrzeuge bezeichnet werden der einsetzte nachdem John DeLorean verhaftet wurde. Die noch auf Halde stehenden Fahrzeuge wurden den Händlern förmlich aus den Händen gerissen und somit wurden einige Exemplare für gut 50.000$ verkauft was damals dem doppelten Listenpreis entsprach! Man muss sich vor Augen halten das der Grundpreis des DMC 12, getreu dem Namen, eigentlich mal für 12.000$ angesetzt war. Bei den Produktionszahlen gehen die Zahlen stark auseinander. Meist schwanken die Zahlen zwischen 8000 und 9000 Exemplaren. Insgesamt 3 Exemplare wurden mit 24 karätigem Gold beschichtet wovon 2 im Auftrag von American Express gefertigt wurden. Eins davon steht in einem Casino in Reno und das andere steht in einem Automuseum in Los Angeles. Das dritte Exemplar wurde gegen Ende der Produktion im Jahr 1982 aus den verbliebenen Teilen der anderen beiden Fahrzeuge hergestellt. Da für ein komplettes Auto noch eine Tür fehlte musste diese nachvergoldet werden. Diese kann man bis heute noch am anderen Goldton erkennen. Dieses Exemplar ist in privater Hand gelandet.

 

- Seine heute extreme Popularität verdankt der Wagen dem Film "Zurück in die Zukunft" von Steven Spielberg und Robert Zemeckis. Der Wagen kam den beiden gerade Recht, war die Form doch recht futuristisch und die Fahrzeuge zum Teil günstig zu haben da man es nicht geschafft hatte alle Fahrzeuge die man aus den übrig gebliebenen Einzelteilen produziert hatte auch zu verkaufen.

 

- Es gibt eine American Dad Folge in der Steve und Stan auf der Suche nach einer Tür für einen DeLorean sind. In dieser Folge gibt es unzählige Anspielungen auf Zurück in die Zukunft. Ebenso tauchte der DeLorean als Gag in Seth McFarlanes "A Million Ways to die in the West" auf in der Doc Brown versucht den DeLorean vor der Hauptfigur zu verstecken.

 

- Der DeLorean hatte einige berühmte Besitzer wie Patrick Swayze, Sammy Davis Jr., Jay Leno und Ace Frehley. Ein weiterer berühmter Besitzer war Johnny Carson der mit 500.000$ an DMC beteiligt war.

 

- Es gibt eine Legende die besagt das Margaret Thatcher persönlich angeordnet hätte Teile der Produktionsanlagen im Atlantik zu versenken um zu verhindern das irgendjemand "auf Kosten" der britischen Regierung den Wagen weiterbaut. Diese Legende ist allerdings falsch. Es stimmt schon das Teile der Produktionsanlagen im Atlantik versenkt wurden, allerdings hatte Maggy Thatcher damit wenig zu tun. Als das Inventar des Werks in Dunmurry versteigert wurde, sicherte sich ein Schrotthändler einen Teil der Maschinen die zum pressen der Karosserieteile nötig waren. Diese verkaufte er an eine Fischereifirma weiter, die diese als Gewicht für Ihre riesigen Netze nutzte. Bei den versenkten Presswerkzeugen handelt es sich um die für den linken vorderen Kotflügel und das hintere rechte Seitenteil. Beides sind heutzutage unter DeLorean Fahrern gesuchte Ersatzteile und entsprechend rar!

 

- John DeLorean dachte laut über eine 4-türige Version des DeLorean mit dem Namen Medusa nach, da er der Meinung war das er mit einem 2 türigen Sportwagen auf Dauer keinen Erfolg haben könne. Mehr als ein paar Zeichnungen und Überlegungen sind aber aus Zeit- und vor allem Geldmangel nie dabei herumgekommen.

 

- Mittlerweile firmiert wieder eine Firma unter dem Namen DeLorean Motor Company. Diese hat Ihren Sitz in Texas und kümmert sich um alles DeLorean spezifische. Vom Tuning, über die Ersatzteilbeschaffung bis zur Vermittlung und Verkauf von DeLoreans ist alles dabei.

 

 

Quellen: exoticsportscars.de, wikipedia.org, deloreaninfo.com, bttf3delorean.com, people.zeelandnet.nl ,imageshack.us, autoevolution.com, r3motors.com, pjgrady.co.uk

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Fri Mar 13 09:48:13 CET 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (36)    |   Stichworte: Caprice, Chevrolet, IV

Hello Petrolheads,

 

wie schon angekündigt wurde letztes Wochenende der Caprice aus dem Winterschlaf geweckt :) Die Vorfreude war groß, mussten wir uns doch endlos lange 3 Monate in Verzicht üben :(

 

Da wir es zeitlich nicht schafften den Wagen pünktlich am 1.3. zu holen, entschlossen wir uns das ganze ein Wochenende später zu erledigen und bei der Gelegenheit auch die fällige Inspektion anzugehen. Die fälligen Teile wurden im Vorfeld beim US-Speedshop (gute Adresse wenn man wirklich nur Kleinigkeiten braucht!) bestellt und diese kamen auch nach einem Tag bereits bei mir an :) Bestellt hatte ich einen Luftfilter, einen Ölfilter, eine Differantialgehäusedichtung und testweise mal ein anderes Handbremsseil.

 

Freitag gings dann auch schon los. Morgens wurden die Koffer gepackt incl. der Teile und am Nachmittag nach der Arbeit ging es dann mit der Bahn Richtung Stuttgart. Wie schon befürchtet ist die Bahn viel zu spät am Kölner Hauptbahnhof losgefahren. Den Anschlusszug hätten wir bei einer Umstiegszeit von lächerlichen 4 Minuten gar nicht kriegen können da wir mindestens 6 Minuten Verspätung hatten. Glücklicherweise hatte der IC aber ebenso Stuttgart als Endziel und so ließ uns der nette Zugbegleiter mit der Bahn einfach durchfahren :) Am späten Abend kamen wir also in Stuttgart an. Nach einer kurzen Orientierung ging das Abenteuer öffentlicher Bahnverkehr weiter, schließlich mussten wir ja irgendwie zur Garage kommen in der der Caprice immer noch friedlich vor sich hinschlummerte. Wir liefen also zielstrebig zur U-Bahn, in der Hoffnung eine Bahn zu finden die uns zur Garage bringt. Leider ist das Straßenbahnnetz in Stuttgart alles andere als übersichtlich. Alleine am HBF gibt es gefühlt 20 Eingänge zu diversen Gleisen. Dazu kommt noch das die Automaten wirklich nur Tickets verkaufen und einem nicht wirklich sagen welche Linie man nehmen muss. Da es aber mittlerweile wirklich für jeden Mist eine App gibt, versuchten wir es mal mit der App der Stuttgarter Verkehrsbetriebe und tatsächlich half das schon etwas weiter. Wir wussten also jetzt welche Bahn wir ungefähr nehmen mussten. Wir hatten allerdings die Rechnung ohne den Stuttgarter HBF gemacht. Wir mussten erstmal das passende Gleis finden :(

 

 

 

Nach einer Viertelstunde sinnlosen umherirrens hatten wir tatsächlich ein passendes Gleis gefunden und es fuhr sogar just in dem Moment eine Bahn! So kam es das wir nach 20 Minuten endlich unsere Endhaltestelle erreicht hatten. Die letzten Meter Richtung Garage legten wir dann noch zu Fuß zurück. Danach hieß es nur noch Chipkarte an die Schranke halten und rein in die Garage. In der Garage herrschte gespenstische Ruhe. Der Großteil der Blechschönheiten schlummerte unter Ihren Abdeckungen. Ehrfürchtig schlenderten wir durch die Reihen bis zu unserem Stellplatz. Dort stand er in seiner vollen Pracht! Schier endlos wirkende 3 Monate hatte er auf uns warten müssen.

 

Voller Ungeduld öffnete ich die Haube auf und klemmte die Batterie wieder an. Die Lampe im Motorraum ging an und signalisierte mir somit das zumindest schon einmal Strom vorhanden war. Ich klemmte mich hinters Steuer und mit starkem Herzklopfen drehte ich den Schlüssel herum. Der Motor brauchte eine Gedenksekunde bis er wieder genug Benzin angesaugt hatte. Als er dann ohne Probleme ansprang fiel mir ein Stein vom Herzen!

 

Der Wagen hatte die Standzeit also ohne Probleme überstanden :) Ich bugsierte danach den Wagen erstmal vorsichtig aus seiner engen Lücke. Der Wagen qualmte die ersten Momente erstmal ordentlich, das ist aber nach der Standzeit normal wie mir versichert wurde. Wir luden unsere Koffer ein und machten uns auf dem Weg zum Hotel. Ich genoss nach der langen Zeit jeden einzelnen Meter der Fahrt. Wie hatte ich dieses Fahrgefühl vermisst!

 

Am Hotel angekommen fielen nach dem betreten des Zimmers auch relativ zügig in einen tiefen Schlaf. Als wir ankamen war es schon halb 12 und wir wollten schließlich am nächsten morgen noch in aller Ruhe frühstücken, tanken fahren und den Wagen vom Staub befreien.

 

Diese Pläne setzten wir auch in die Tat um. Wir waren um 11 Uhr an der Werkstatt verabredet und so nutzten wir die Zeit die wir hatten für ein ordentliches Frühstück. Danach ging es zur nächstbesten Tankstelle. Nachdem wir etwas Sprit gefasst hatten, ging es daran den Kofferraum noch einmal auszumisten. Alles was wir für den Fall der Fälle aufgehoben hatten aber doch nicht mehr brauchten kam weg. Danach ging es weiter nach Weinstadt. Dort nutzten wir das fabelhafte Wetter und die Sonne aus um den Staub vom Lack zu entfernen. Nachdem dies geschafft war wollte ich den Wagen umparken, aber was war das?! Als ich den Schlüssel war der Wagen plötzlich tot! Hmmm, hatte sich wohl mal wieder die Batterieklemme verabschiedet?! Also Haube auf und das Rad wieder auf On drehen. Leichter gesagt als getan! Die Batterieklemme hatte es jetzt endgültig hinter sich. Das Drehrad war ausgerechnet an der beweglichen Stelle geschmolzen und somit blockierte dieses. An Strom war also nicht zu denken. Der Wal war erstmal gestrandet. Glücklicherweise haben Caprice die Angewohnheit immer erst zu streiken wenn Sie vor der Werkstatt stehen :D

 

Wir warteten also auf Sönke, unseren Caprice Spezialisten, in der Hoffnung er weiß Rat. Nach seiner Ankunft erzählte ich von unserem kleinen Missgeschick. Er drückte mir direkt eine neue Batterieklemme in die Hand die ich und meine bessere Hälfte dann auch direkt montierten. Zwischenzeitlich schaute auch Sönke mal vorbei was wir da so taten. Bei der Gelegenheit schnappte er sich die alte Klemme um wie ich festzustellen das die alte ein wenig geschmolzen war :D

 

Nachdem die neue Klemme drin war lief wieder alles wie am Schnürchen, die Inspektion kann also kommen :cool: Sönke wies uns wie immer in die Werkstatthalle ein und danach ging der Wagen auch schon auf die Bühne. Zwischenzeitlich war aber noch Besuch aus Spanien angekommen. Zwei Jungs aus Alicante hatten in Berlin zwei Crown Victoria Taxen gekauft. Neugierig beäugte ich die beiden Autos, schließlich kamen mir die beiden Autos irgendwie bekannt vor. Beim Blick auf die Umweltplakette bestätigte sich meine Ahnung.

 

 

Die beiden Autos liefen ursprünglich mal als Werbefahrzeuge bei Tommy Hilfiger in Düsseldorf. Als diese nicht mehr gebraucht wurden, gingen diese wohl nach Berlin. Dort schlugen die beiden Spanier dann zu. Wie mir einer der beiden erzählte gingen die beiden Autos für einen Spottpreis weg. Beide Autos wurden ausführlich auf der Bühne begutachtet und keinerlei Mängel festgestellt. Keines der beiden Autos wies die typischen Macken auf. Dies ist sehr erstaunlich, liefen doch beide zuerst als Polizeiautos bevor Sie zum Taxi umfunktioniert wurden. Normalerweise sind New York Taxen nach Ausmusterung nicht mehr wie Schrott für den Altmetall. Diese beiden Exemplare schienen von der besonders zähen Sorte zu seien, anders lässt sich der verhältnismäßig gute Zustand beider Autos schwer erklären. Auch die Wartung wurde scheinbar nicht vernachlässigt.

 

Nachdem die Spanier sich wieder auf den Weg machten, ging es auch mit der Inspektion los. Wir fuhren den Wagen hoch und bereiteten schonmal alles vor. Zuerst war der Luftfilter dran. Dieser war schnell getauscht. Deckel ab, Filter raus, Filter rein, Deckel dran. Nächster Punkt war der Ölwechsel. Scheinbar hatte ich nicht ganz den richtigen Ölfilter bekommen. Dieser passte zwar, war aber kürzer als der alte. Kurzerhand tauschten wir einfach den Filter. Ich bekam einen großen und Sönke bekam meinen "kleinen". Möge er für ein anderes Auto nützlich sein! :)

 

 

Zuerst ließ ich das Öl ab. Anhand der schwarzen Farbe konnte man sehen das dieser schon etwas überfällig war. Nachdem das Öl ausgelaufen war, war der Filter dran. Ein Filterschlüssel half dabei den Filter wieder zu lösen. Danach noch schnell die Anschlussstelle saubergemacht, etwas Öl an den Dichtring des neuen Filters und selbigen reinschrauben. Bevor wir das Öl einfüllten mussten aber noch die Achsen abgeschmiert werden. Die Vorderachse des Caprice hat insgesamt 11 Schmiernippel die alle mit gutem Fett gefüllt werden wollen. Also schnell eine Fettpresse geholt und rein mit dem guten Zeug! Vorher nicht vergessen die Schmiernippel zu säubern, sonst presst man den ganzen Dreck mit rein ;) Als dies erledigt war warfen wir einen Blick auf das Differential. Wir waren nicht sicher in welchem Zustand sich selbiges befand, wird dieses bei einer Inspektion doch gerne ignoriert.

 

Also versuchten wir die Ablassschraube zu öffnen. Diese war allerdings bombenfest. Sönke ermutigte mich ruhig mit etwas mehr Kraft ranzugehen. So zog ich dann auch mit ordentlich Schmackes bis ich merkte wie der Widerstand sich plötzlich in Luft auflöste. Shit, hatte ich jetzt etwa die Schraube rund gedreht? Kurze Bestandsaufnahme und 2 verdutzte Gesichter später stellten wir fest das ich nicht die Schraube rund gedreht hatte, sondern den Kopf der Verlängerung abgerissen hatte :eek: Nachdem wir den Rest der Verlängerung aus der Schraube gepult hatten war guter Rat teuer. Sönke drückte mir daraufhin einen Gasbrenner in die Hand um die Schraube anzuwärmen. Nachdem ich gut 10 Minuten (gefühlt eher eine halbe :D) die Schraube mit dem Brenner bearbeitet hatte, hieß es warten. Wir ließen die Schraube eine gute halbe Stunde abkühlen bevor wir uns an den nächsten Versuch machten.

 

Nächster Versuch: Dieses mal versuchten wir es ohne Verlängerung! Einer drückte die Ratsche an die Schraube und der andere zog. Dieses mal ließ sich die Schraube schon leichter lösen. Kaum war die Schraube ab, lief auch schon das Öl in rauen Mengen aus dem Differential. Eine kurze Analyse ergab das sich tatsächlich einer der Vorbesitzer gut um das Auto gekümmert hatte. Das Öl sah noch ziemlich gut aus und so beschlossen wir das Öl einfach nur wieder aufzufüllen und es dabei bewenden zu lassen. Wir ließen den Wagen jetzt wieder ab um das Öl einzufüllen.

 

Knapp 5 Liter gutes 10W40 (wegen der Gasanlage) ließen wir in den Motor laufen. Damit waren wir mit der Inspektion auch schon durch. Leider hatten wir keine Zeit mehr für die Handbremse, aber für einen kurzen Vergleich war dann doch noch Zeit! Wir verglichen das neue Seil mit dem alten und offensichtlich war das alte Seil wirklich viel zu kurz. Mit dem neuen sollte die Operation gelingen!

 

Die Inspektion verlief relativ problemlos und lediglich die Bremsleitungen müssten vor dem nächsten TÜV Termin wohl mal getauscht werden. Kommt dann gleich mal mit auf die Liste ;)

 

Was war sonst noch so los? Nun, nach der Inspektion zog es uns alle auf ein örtliches Musikevent für das ein Bekannter seinen LAPD Caprice als Publikumsmagnet zur Verfügung gestellt hat :) Dazu hat Sönke einen Crown Victoria P71 mit sämtlichem Equipment danebengestellt. Die beiden Autos kamen beim Publikum sehr gut an und einige blieben sogar für einen kleinen Plausch stehen :cool:

 

Wir blieben nicht allzu lang da wir beide hundemüde waren. Am nächsten Morgen sollte es eigentlich wieder nach Hause gehen, da aber meine bessere Hälfte die Rechnung ohne meine Spontanität gemacht hatte, schaute @Flo_95 noch vorbei. Er hatte mir noch in der Nacht geschrieben das er nur 20 Minuten entfernt bei einem Bekannten übernachtet hatte und so bot es sich an das er mal vorbeikommt um die Probefahrt im Caprice zu machen die er sich schon so lange gewünscht hatte :) Da die Bedingungen perfekt waren (super wetter, alles trocken, Wagen frisch gewartet und die Straßen waren auch noch leer!) stand dem auch nichts im Wege. Erst wurde aber noch gefrühstückt und danach der Wagen randvoll getankt. Scheinbar war der Wagen deutlich leerer als erwartet. Trotz der 42 Liter vom Vortag (bin ich an dem Tag wirklich so viel gefahren?! :D) gingen jetzt nochmal gut 47 Liter in den Tank. Entweder bin ich am Vortag wie ein gesenkter gefahren oder der Tank war wieder erwarten mehr oder weniger leer als ich den Wagen abgestellt hatte?! Wie auch immer. Kaum mit dem Tanken fertig schrieb uns auch schon Flo an der uns mitteilte das er am Hotel sei. Keine 2 Minuten später kamen wir dort auch wieder an. Ohne große Worte ging es dann auch schon los. Ich wies Flo nur kurz in die Startprozedur ein woraufhin es auch schon losgehen konnte. Flo überkam ein fettes Grinsen kaum hatte er den Schlüssel rumgedreht :D :cool:

 

Kurz den Wählhebel auf D gestellt und schon konnte es losgehen. Wir fuhren ein Stück über die Autobahn bis zur Garage wo der Wal überwintert hatte. Dort bestaunten wir nochmal die ganzen Preziosen die dort geparkt waren. Nach dem kurzen Besuch ging es auch schon wieder zurück. Flo hatte immer noch dieses merkwürdige Grinsen im Gesicht. Ob mit Ihm alles in Ordnung war?

 

Zurück am Hotel sah man das es Flo sichtlich schwer fiel den Wagen wieder zu verlassen ;) Im Laufe der Zeit habe ich dazu eine Theorie entwickelt: Man muss den Caprice gefahren sein um seinen Reiz zu verstehen!

 

Ich bin mir ziemlich sicher das ich selbst die härtesten Zweifler mit einer Probefahrt rumkriegen werde und spätestens beim nächsten Youngster Treffen werde ich dem ein oder anderen (damit hier keine Missverständnisse aufkommen, "ein oder anderen" beinhaltet nicht alle! :D) wohl mal eine Proberunde spendieren müssen um die Zweifel in der Gruppe endgültig auszuräumen ;)

 

Greetings,

Dynamix

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Tue Mar 10 22:10:37 CET 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (61)

Hello Petrolheads,

 

genau wie Ich sind viele von euch mit dem Autovirus infiziert. Entsprechend sauge ich viele Filme mit einem automobilen Hauptdarsteller geradezu auf! Wie schon im Newsbereich angekündigt kommt bald der nächste Fast and the Furious Teil in die Kinos. Da ist es doch an der Zeit generell mal einen kleinen Streifzug durch die wunderbare Welt der Filmautos zu wagen ;) Besonders US-Cars erfreuten sich in diversen Filmen immer wieder großer Beliebtheit weswegen ich an dieser Stelle meine ganz persönlichen Lieblinge hier vorstellen möchte :)

 

DMC 12

 

Los geht es mit einem Film und einem Auto das geradezu ein Paradebeispiel für das Thema Zeit oder sollten wir eher sagen Zeitlosigkeit ist? ;) Natürlich ist vom DMC 12 oder auch schlicht DeLorean die Rede! In der Zurück in die Zukunft Reihe hat der DeLorean seinen größten Auftritt wodurch er erst recht unsterblich wurde. Im Film entwickelt der schrullige aber liebenswerte Dr. Emmett L. Brown eine Zeitmaschine aus einem DeLorean. Wenn man durch die Zeit reist, dann bitteschön auch mit Stil! ;) Der DeLorean macht im Laufe der Filme die ein oder andere Veränderung durch. Im ersten Teil noch in ganz normaler Optik, so kann er im zweiten Teil schon fliegen und dazu ist er mit einem "Mr. Fusion" System ausgerüstet wodurch die 1.21 Gigawatt für die Zeitreisen nicht mehr durch Kernspaltung erzeugt werden müssen :D In Teil 3 wirds dann dank Doc Browns 50er Jahre ich etwas retro. Dicke Weißwandreifen und diverse Reparaturen die sehr vintage wirken verleihen dem DeLorean eine deutlich veränderte Optik ;)

 

Im Gegensatz zum Film war dem DeLorean kein extremer Erfolg beschieden. Anfangs aufgrund der spektakulären Optik noch ein Verkaufserfolg, so sanken die Verkaufzahlen kurz darauf aufgrund des lahmen PRV Motors und der schlechten Verarbeitung rapide ab. So musste die Firma nach nur wenigen Jahren Anfang der 80er wieder schließen. An dieser Stelle sei dem Interessierten die Geschichte des Konzerns sowie von John Z. DeLorean selbst ans Herz gelegt. Warum das noch keiner verfilmt hat verstehe ich bis heute noch nicht.

 

 

 

 

 

78 Pontiac Firebird Trans Am

 

Der Firebird ist eine Filmikone! Dies ist unter anderem Burt Reynolds in seiner Paraderolle als "Bandit" zu verdanken der in 2 Teilen (in Teil 3 war es sein Filmpartner Jerry Reed!) in einem schwarzen 77er Trans Am durch ganz Amerika fährt und dabei nicht nur sämtliche Verkehrsregeln bricht, sondern dazu noch reichlich deformiertes Blech hinterlässt, ganz zum Leidwesen seines Erzfeindes Buford T. Justice :D

 

Teil 1 ist von meiner Seite aus wärmstens zu empfehlen. Aus heutiger Sicht vielleicht ein wenig trashig aber dafür dank der herrlich dämlichen Sprüche umso launiger :D Teil 2 lässt schon deutlich nach und über Teil 3 hüllen wir mal lieber den Mantel des Schweigens...........

 

Aber nicht nur Burt Reynolds fuhr Firebird einen End 70er Firebird sondern auch James Garner alias Rockford! In seinem Falle handelte es sich allerdings um den deutlich zahmeren Firebird in der Esprit Ausstattung anstatt des wilden Bandit Trans Ams ;)

 

 

1982 Pontiac Firebird

 

Bleiben wir doch an dieser Stelle mal bei Pontiac. Eine weitere Ikone ist sicherlich der Pontiac Firebird der 3. Generation der insbesondere durch Knight Rider enorme Popularität erhielt. In dieser Serie spielte neben David Hasselhoff ein extrem modifizierter Pontiac Firebird die Hauptrolle der als Knight Industries Two Thousand oder auch kurz K.I.T.T. berühmt werden sollte. Das besondere an K.I.T.T. sind sicherlich die ganzen technischen Spielereien. Hüpfen, auf 2 Rädern fahren oder mit knapp 500 durch die Gegend düsen gehören da noch eher zum Standardrepertoire ;) Es gibt sogar einige Fans die sich eine Replica gebaut haben. Leider ist der Spaß nicht ganz billig. Zwar gibt es mittlerweile Firmen die diverse Teile nachbauen, allerdings muss man vieles davon doch nochmal in friemeliger Heimarbeit anpassen was das ganze sehr aufwendig macht. Auch Knight Rider ist eine Serie die man heute durchaus noch mal schauen kann, allerdings sollte man sein Logikzentrum dabei komplett ausgeschaltet haben :D Die Folgen sind zum Teil nicht nur unlogisch sondern auch voller Fehler. Wer sich mal ein paar lustige Abende machen möchte, sollte sich also die Staffeln auf DVD besorgen :D

 

 

GMC Vandura

 

Der Vandura war das rollende Kommandozentrum des A-Teams. Die 4 Vietnamveteranen John "Hannibal" Smith, B.A. Baracus, Templeton Peck und H.M. Murdock sind in allen Staffeln in Ihm unterwegs zu Ihren Einsätzen. Der Vandura ist dabei ganz im Stil der 80er auffällig modifiziert. Am auffälligsten sind wohl neben der schwarzen Lackierung mit dem roten Zierstreifen der passend lackierte Dachspoiler sowie die ebenso in leuchtendem rot lackierten Felgen und die auffälligen Sidepipes mit jeweils 4 Rohren pro Seite. Der Vandura hält ansonsten neben bequemen Captain Chairs noch ein Fach im Kofferraum bereit in dem die Jungs Ihre Waffen lagern. Der Vandura hat wie die Hauptdarsteller heutzutage definitiv Kultstatus und das völlig verdient! :) Die Serie läuft ab und an tatsächlich noch einmal im Fernsehen. Ihren Charme hat Sie meiner Meinung nach bis heute nicht verloren was Sie hauptsächlich Ihren charismatischen Darstellern zu verdanken hat.

 

 

68/69 Dodge Charger

 

Keine Aufzählung von berühmten Filmautos kommt ohne den Dodge Charger aus ;) Er spielte in unzähligen Filmen wie beispielsweise "Bullit", "The Fast and the Furious", "Drive Angry" mit aber auch in der Serie "The dukes of Hazzard" erlangte er als "General Lee" große Berühmtheit. Besonders durch die Seire erlangte der Charger eine ungeahnte Popularität die besonders in Deutschland bis heute anhält. Die Preise für gute Exemplare sind längst durch die Decke gegangen und so wird selbst Schrott teils für 20.000€ verkauft. Besonders beliebt sind die Charger aufgrund Ihrer stämmigen Erscheinung und der riesigen Motoren die ab Werk verfügbar waren. Besonders hervorzuheben sind hier der beliebte 440er Super Commando V8 oder auch der legendäre und seltene Hemi V8. Ein Film in dem ein Charger mitspielt ist fast immer zu empfehlen. Bullit und Drive Angry sind dabei auf jeden Fall kurzweilige und unterhaltsame Filme und selbst das Remake der Dukes of Hazzard gewinnt durch den Charger deutlich an Charme ;)

 

 

57 Plymouth Belvedere/Fury

 

Wer kennt "Christine" nicht? Keiner?! Hab ich mir gedacht ;) Steven King machte mit seinem gleichnamigen Horrorroman den 57er Plymouth zu einer Ikone der Literatur- und Filmwelt. Das Buch um das rote, eifersüchtige und mordende Auto war so populär das es Anfang der 80er verfilmt wurde. Auch wenn die King Fans jetzt alle aufschreien, würde ich für Leute die das Buch noch nicht gelesen haben (unter anderem ich) den Film empfehlen. Man merkt Ihm zwar das Alter an aber schlecht wird er dadurch noch lange nicht auch wenn viele Buchfans einige Details im Film vermissen. King beschrieb im Film einen Plymouth Fury während für den Film hauptsächlich auf die leichter beschaffbaren Belvedere und Savoy zurückgegriffen wurde. Da die 3 Modelle optisch nahezu identisch sind, fielen die Unterscheide den meisten gar nicht auf.

 

 

59 Cadillac Meteor Miller Hearse

 

Ein weiterer Kultfilm aus den 80ern ist sicherlich "Ghostbusters" in denen unter anderem Bill Murray und Dan Akroyd (Blues Brothers) in einem umgebauten Cadillac Leichenwagen Ihre Einsätze bestreiten. Der Cadillac erstrahlt in hellem weiß und trägt allerlei Umbauten. Der Name des schrägen Gefährts ist Ecto 1 und viel stilvoller kann man gar nicht durch New York fahren ;)

 

 

 

 

 

 

 

 

76 AMC Pacer

 

Wer in den 90ern groß geworden ist wird mit Sicherheit Waynes World kennen. In Waynes World geht es um die beiden Kumpels Wayne und Garth die zusammen im Kaff Aurora eine lokale TV-Show produzieren. Waynes Kumpel Garth fährt dabei einen babyblauen und mit Flammen verzierten 76er Pacer der durch den Film erst so richtig Kultstatus erlangte. Besonders einprägsam ist die Szene in der die beiden mit Ihren Kumpels im Auto "Bohemian Rhapsody" von Queen singen :cool:

 

 

 

 

 

 

 

75 Ford Gran Torino

 

Der Gran Torino ist besonders durch Starsky und Hutch berühmt geworden. Der auffällige Dienstwagen der beiden Polizisten besticht besonders durch seine Felgen sowie die knallrote Lackierung die nur von einem riesigen weißen Streifen flankiert wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

91-96 Chevrolet Caprice

 

Der Caprice hatte bis auf die Serie "True Detective" nie wirklich eine Hauptrolle aber achtet doch mal in wie vielen 90er/00er Jahre Streifen der Caprice als Taxi oder Cop Car auftaucht. Bei genauem hinsehen wird man feststellen das es eine ganze Menge sind ;) Meist taucht er als Statist in einer Szene auf oder er wartet nur darauf das er in irgendeiner Szene gecrasht wird. An dieser Stelle möchte ich die Serie "True Detective" empfehlen, da diese neben wunderschönen Bildern mit dem Caprice auch noch mit einer spannenden Geschichte und Top Hauptdarstellern (unter anderem Woody Harrelson) aufwarten kann.

 

 

 

 

70 Dodge Challenger R/T

 

Eine Hitliste mit berühmten Filmautos ohne den Challenger ist ähnlich unmöglich wie eine ohne den Charger. Auch der Challenger hatte einen sehr berühmten Filmauftritt auch wenn dieser weniger glamurös ist wie bei den meisten anderen. Seinen größten Auftritt hatte der Challenger zweifellos im berühmten B-Movie Streifen "Vanishing Point" auch besser bekannt als "Fluchtpunkt San Francisco". In diesem Film rast Barry Newman als "Kowalski" mit einem Challenger innerhalb weniger Stunden quer durch die USA. Der Grund: Eine Wette. Vollgepumpt mit Amphetaminen und einem schweren rechten Fuß rast Kowalski dabei auf sein Ziel zu, fest entschlossen dieses in der gesetzten Zeit zu erreichen. Der Film erreichte erst im Nachhinein so richtig Kultstatus und bis heute gibt es einige Filmemacher die sich den Film zum Vorbild nahmen. Die Endszene von Death Proof in dem die 3 Mädels einen weißen Challenger zur Probe fahren ist von Fluchtpunkt San Francisco inspiriert.

 

 

 

 

73 Ford Mustang Mach I

 

Die wahre Eleanor ist nicht etwa der 67er Shelby GT 500 aus "Nur noch 60 Sekunden", sondern der 73er Mach I aus dem originalen "Gone in 60 Seconds". Wie auch im Remake geht es in dem Film um Autodiebstähle in großem Stil. Das Highlight des Films ist sicherlich die 40 minütige Verfolgungsjagd. Nicht nur das der Film kein wirkliches Drehbuch, keine richtigen Schauspieler oder sonst irgendetwas besaß, so waren auch die Passanten im Film echt und keine Statisten. Leute die schreiend um Ihr Leben rennen sind tatsächlich Leute die schreiend um Ihr Leben rennen :D

 

 

 

68 Ford Mustang

 

Und noch ein Mustang, dieses mal pilotiert von Lieutanent Frank Bullit (Steve McQueen) und dieses mal auf der Seite der guten! Der grüne Bullitmustang gehört zu den bekanntesten automobilen Filmhelden was Ford bewogen hat die ein oder andere Sonderedition des Mustangs als Reminiszenz an den Film herauszubringen ;) Bullit besticht weniger durch eine große Story als durch eine der bekanntesten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte. In dieser jagt Steve McQueen den Mustang durch ganz San Francisco auf der Jagd nach einem schwarzen Dodge Charger.

 

 

 

77/09 Chevrolet Camaro

 

Der Camaro hatte in der Transformers Reihe seinen großen Auftritt. Am Anfang des 1. Teils noch ein 77er Modell, so verwandelt sich der "Bumblebee" genannte Transformer im Laufe des Filmes in das damals brandneue 09er Modell das bis dato noch Concept Status hatte. Der Film wurde ein riesiger Erfolg und auch der Camaro wurde für GM ein Kassenschlager.

 

 

 

 

 

 

 

 

90 Chevrolet Lumina Nascar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Lumina hat in Days of Thunder als Nascar seinen großen Auftritt. In Days of Thunder geht es um den jungen Rennfahrer Cole Trickle (Tom Cruise) der versucht sich im Nascar Sport einen Namen zu machen. Unterstützt wird er dabei vom Chefmechaniker Harry Hog (Robert Duvall) der auch das Auto baut. Man sieht den Lumina in verschiedenen Lackierungen, angefangen von der gelb-grünen Lackierung mit dem City Chevrolet Logo (mein persönlicher Favorit), über das pink-weiße Farbschema mit den Superflo Logos bis hin zum schwarzen Mello Yello Lumina. Der Film besticht dabei meiner Meinung nach besonders durch die Rennszenen in denen die Autos gut zur Geltung kommen und der omnipräsente Sound eines hochdrehenden Nascar V8 ist sowieso über alle Maßen göttlich. Der Film kann sogar mit dem ein oder anderen Joke aufwarten der das ganze etwas kurzweilig macht. Über den schnulzigen Mittelteil verlieren wir besser keine großen Worte ;) Wer The Fast and the Furious abfeiert wird auch mit dem Film keinerlei Probleme haben :D Eine Erwähnung muss an dieser Stelle noch der grandiose Soundtrack von Hans Zimmer finden. Der Mann weiß einfach was er tut!

 

 

 

74 Dodge Monaco

 

Wer kennt Ihn nicht, das vielleicht berühmteste Cop Car der Filmgeschichte? Der 74er Dodge Monaco der Mount Prospect Police mit Bullenfahrwerk, Bullenreifen und Bullenmotor genießt selbst über 30 Jahre nach dem ersten Film Kultstatus. Unvergessen ist die Anfangszene in der Elwood Blues (Dan Akroyd) mit dem Wagen über die Brücke springt um seinem Bruder Jake Blues (John Belushi) zu erklären warum er das eigentliche Bluesmobil, einen Cadillac, nicht mehr besitzt ("Ich habs gegen ein Mikrofon eingetauscht!") und warum ausgerechnet die "Bullenkarre" das neue Bluesmobil ist :D Blues Brothers ist einfach Kult! Großartige Musik und gut aufgelegte Hauptdarsteller passen einfach wunderbar zusammen.

 

 

 

73 Oldsmobile Delta 88

 

Am Schluss soll der Olds eine kurze Erwähnung finden, nicht etwa weil er besonders herausgestochen wäre sondern weil er einfach in einer der bekanntesten Horrortrilogien aller Zeiten mitgespielt hat. Wer kennt nicht die "Tanz der Teufel" Reihe?! ;) Besonders der eher lustig und trashig angelegte 3. Teil "Armee der Finsternis" sei hier empfohlen in der der arme Olds zu einer Art primitiven Schlachtkutsche umgebaut wird :D Alle Teile sind auf Ihre Art herrlich trashig, unvorstellbar das der 1. Teil damals auf dem Index gelandet ist.

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Fri Mar 06 13:33:18 CET 2015    |    Dynamix    |    Kommentare (22)

Hello Petrolheads,

 

nachdem wir schon GM und Ford abgehakt haben, widme ich mich nun (wenn auch mit etwas Verspätung) dem Chrysler Konzern. Dieser hatte einige Modelle hier auf dem deutschen Markt zu bieten. Die Jungs waren in den 90ern auf dem europäischen Markt alles andere als untätig und so verwundert es nicht das es auf dem Gebrauchtmarkt einige Autos aus dem Chrysler Konzern gibt die nur darauf warten gekauft zu werden ;)

 

Dazu erfreute sich der Konzern der von seinen Fans liebevoll Mopar genannt wird in Europa immer schon einer gewissen Beliebtheit.

 

Fangen wir doch mal beim kleinsten im Bunde an, dem Chrysler/Dodge Neon.

 

Chrysler/Dodge Neon

 

Der Neon kam 1994 auf den Markt und sollte den in der Kompaktklasse etablierten japanischen Konkurrenten die Stirn bieten. Dies sollte der Neon vor allem durch seinen günstigen Preis erreichen und so war der Neon besonders für junge Menschen mit schmalem Budget eine echte Alternative. Eine ordentliche Ausstattung kombiniert mit ausreichend Platz im Kompaktformat war ein Rezept das nicht nur in den USA gut funktionierte und so kam der Neon auch nach Europa. Der Neon wurde mal unter Chrysler und später vor allem als Dodge verkauft. Angetrieben wurde der Neon von meist braven Vierzylindern die aber allesamt über 100 PS leisteten. Die schärfste Ausbaustufe war der SRT4 der dank 2,4 Liter und Turboaufladung satte 230 PS leistete, wobei der Motor noch deutliches Potential nach oben hatte, weswegen man diverse Mopar Kits kaufen konnte die die Leistung des Neon auf weit über 300 PS hievten. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt findet man durchaus einige Neons, wenn auch meist in eher schlechtem Zustand.

 

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Chrysler Saratoga

 

Der Saratoga kam 1988 auf den Markt und basierte auf Chryslers berühmter A-Plattform. Für amerikanische Verhältnisse war er mit 4,60m relativ kompakt und in Europa gar nicht mal soooo unbeliebt. Noch heute gibt es einige ehemalige Saratoga Fahrer die von Ihrem ehemaligen Weggefährten schwärmen wie von Ihrer ersten großen Liebe. Der Saratoga war grundsätzlich mit 2 Motoren erhältlich. Zum einen mit einem 2,5 Liter 4-Zylinder den es auch mit Aufladung gab und zum anderem mit einem 3 Liter V6 der von Mitsubishi kam. Saratogas bekommt man auf dem deutschen Markt relativ günstig, da diese Autos heutzutage so gut wie überhaupt nicht gefragt sind.

 

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Chrysler Stratus

 

Der Stratus kam 1996 auf den Markt und beerbte den Saratoga. Ihn gab es als Limousine und Cabrio, wobei sich besonders das Cabrio auf dem deutschen Markt sehr großer Beliebtheit erfreute. Sucht man auf den einschlägigen Börsen nach einem Stratus, stößt man zu 90% auf Cabrios. Die Limousinen sind dagegen richtig selten. Auf der Motorenseite steht auf der einen Seite ein 2-Liter Vierzylinder mit ca. 130 PS den man auch aus dem Neon kennt und auf der anderen Seite ein 2,5 Liter V6 mit 163 PS der wieder von Mitsubishi kam. Typisch für einen Amerikaner ist auch hier wieder die reichhaltige Ausstattung. Leder, Klima, Radio mit 6-fach CD-Wechsler und sogar eine Sitzheizung waren im Stratus erhältlich. Die Stratus Limousine durfte ich sogar selber schon einmal fahren. Der V6 ist die richtige Motorisierung für den Stratus und auch die Automatik macht Ihren Job wirklich gut, solange Sie keine Probleme macht was leider öfter vorkommt. Zusätzlich bietet die Automatik beim Stratus die Option selber zu schalten was bei amerikanischen Automatikgetrieben nicht selbstverständlich ist.

 

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Chrysler Vision

 

1992 kam der Vision auf den Markt, der in den USA unter dem Label Eagle vertrieben wurde. Unter dem Eagle Label vertrieb man ähnlich wie GM mit der Marke Geo umgelabelte Japaner unter eigenem Namen für den heimischen Markt. Der Vision ist eine stattliche Limousine von 5,12 M Länge. Er war ausschließlich mit 2 V6 Motoren erhältlich deren Hubraum zwischen 3.3 und 3.5 Liter lag. Auffälligstes Merkmal des Vision ist wohl seine für ein US-Car sehr schlanke, fast schon europäische Linie!

 

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Chrysler 300M

 

Nachdem die Marke Eagle im Jahre 1998 endgültig eingestellt wurde, hat man den bereits fertig entwickelten Nachfolger des Vision einfach als Chrysler 300M auf den Markt geworfen. Damit belebte man bei Chrysler die Tradition der berühmten Letter Cars wieder! Die 5,05 Meter lange Limousine fällt besonders durch Ihre Front mit dem schmalen Kühlergrill und den 2 in 1 Scheinwerfern auf. Wie schon sein Vorgänger, so wurde auch der 300M ausschließlich mit V6 Motoren angeboten. Die Einstiegsmotorisierung war dabei ein 2,7 Liter Aggregat mit gut 200 PS. Das Optimum bildete ein neu entwickelter 3,5 Liter V6 dessen Konstruktion mit obenliegenden Nockenwellen als durchaus zeitgemäß galt.

 

Gute 300M kosten noch gutes Geld. 4000€ sollte man für ein gutes und erhaltenswertes Exemplar schon einkalkulieren. Verwohnte Exemplare bekommt man auch schon für unter 1000€.

 

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Chrysler Grand Voyager/Dodge Grand Caravan

 

Der große Van aus dem Hause Mopar hört auf den Namen Grand Voyager, respektive Grand Caravan. Mal abgesehen von den Namen gibt es ansonsten sehr viele Gemeinsamkeiten zumindest in technischer Hinsicht. Mitte der 80er erfand die Marke mit dem Pentastar mal eben den Minivan und landete damit einen riesigen Erfolg den daraufhin einige Hersteller kopierten. Bei GM brachte man den Trans Sport/Lumina APV und bei Ford hatte man unter anderem den Windstar im Portfolio. Auch in Deutschland erfreuten sich die kleinen, großen Lademeister einiger Beliebtheit. Trotz der Einstellung von Dodge und Chrysler in Deutschland sieht man noch einige Grand Voyager rumfahren und selbst vom Lancia Derivat des aktuellen Modells sieht man das ein oder andere herumfahren. Am häufigsten auf unseren Straßen trifft man wohl die Generationen die zwischen 1995 und 2007 gebaut wurden. Namentlich sind dies die 3. und die 4. Generation. Generation 3 wartete mit 2 Benzinern (einem 2 Liter Vierzylinder und einem 2.8 Liter V6) und einem Dieselmotor (2,5 Liter Turbodiesel) auf. Generation 4 machte hier nicht viel anders. Bei den Benzinern gab es mehr Hubraum und Leistung und auch bei den Dieseln gab es Neuigkeiten. In dieser Generation kam ein 2.8 Liter Turbodiesel ins Portfolio.

 

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Chrysler Le Baron

 

1986 kam der wohl bekannteste Vertreter seiner Baureihe auf den Markt. Angeboten als Sedan und Cabriolet, erfreute sich besonders letztere Version enormer Beliebtheit! Somit braucht man auch nicht lange um in den bekannten Autobörsen über einen LeBaron zu stolpern. Angeboten wurde er mit 2 Vierzylindern mit einmal 2.2 und einmal 2.5 Litern Hubraum. Später gab es einen von Mitsubishi zugekauften 3 Liter Sechsender. Der LeBaron fällt neben seinem für damalige Zeiten extrovertierten äußerem vor allem durch einen mieserablen Ruf in Sachen Zuverlässigkeit auf. Besonders die Turboversion des 4-Zylinders sowie die Getriebe gelten als echte Schwachpunkte des LeBaron. 1995 war dann auch Schluss mit dieser Generation des LeBaron.

 

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Chrysler New Yorker

 

Der New Yorker war bei Chrysler das was der Park Avenue bei Buick war, eine Full-Size Limousine die bewusst nach Europa schielte. Frontantrieb und selbsttragende Karosserie waren die Zutaten mit denen man nach Meinung der Chrysler Strategen Stückzahlen machen konnte. 1993 brachte Chrysler den New Yorker auf den Markt und ein paar davon gibt es auch bei uns in Deutschland. Den New Yorker zeichnet vor allem sein für die damalige Zeit moderner 4-Ventilmotor aus der eine durchaus brauchbare Literleistung brachte. Dummerweise hielt die Nachfrage nur kurz. Nach nur 4 Jahren stellte Chrysler den New Yorker wegen massiv eingebrochener Stückzahlen schon wieder ein. Der New Yorker dürfte mal ein echter Exot werden!

 

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Das wars auch schon mit der Youngtimerreihe! Ich hoffe Ihr hattet etwas Spaß an dem kleinen Ausflug abseits ausgetrampelter US-Car Pfade ;)

 

Greetings,

Dynamix

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Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

 

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

 

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

 

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

 

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

 

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

 

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

 

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

 

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

 

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

 

Enjoy your stay!

 

Dynamix

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