• Online: 4.371

Mon Jun 27 22:39:44 CEST 2016    |    Dynamix    |    Kommentare (57)    |   Stichworte: lane, Memory

Hello Petrolheads,

 

heute kommen wir zu Teil 5 der Camaro Reihe und damit auch zu Generation 5. Seinen Ursprung hat Generation 5 in einem Concept das General Motors 2005 vorgestellt hatte. Zur gleichen Zeit hatte Ford mit dem neuen Mustang den Pony Cars ein kleines Revival beschert. Der Mustang war erfolgreicher als gedacht und man wollte und konnte bei GM nicht tatenlos dabei zusehen.

 

Allgemeine Informationen

 

Das Serienmodell des neuen Camaro kam erst im Jahre 2009 auf den Markt. Im Vorfeld hatte man dank diverser Auftritte in der Transformers Reihe von Michael Bay sowie diverser Concept Cars das Interesse am Camaro hochgehalten. Generation 5 steht auf GMs Zeta Plattform die von der australischen Tochter Holden stammt wo der Camaro auch zum Großteil entwickelt wurde. Produziert wird der Camaro im kanadischen Oshawa Assembly Plant. Auch Generation 4 wurde in Kanada produziert, dort allerdings in Saint Therese. Da dieses Werk allerdings nicht mehr exisitert wich man für Generation 5 auf das Werk in Oshawa aus. Für den neuen Camaro führte man einige Neuerungen ein, so war die Starrachse nun endgültig Geschichte und Scheibenbremsen waren jetzt bei jedem Modell Standard. Mit 4,84 m war der neue Camaro etwas kleiner als sein Vorgänger, dafür legte er in Sachen Gewicht ordentlich zu. Optisch griff man einige Details vergangener Modelle auf ohne dabei aber wie beim Mustang zu sehr ins Retro Design abzurutschen. Der Innenraum mit seinen großen Rundinstrumenten sowie den 4 kleinen Zusatzinstrumenten in der Mittelkonsole ist eine klare Verneigung vor der ersten Generation. Die Doppelleuchten im Heck dagegen sind eine kleine Reminiszenz an die Corvette. Außen hatte der neue Camaro den klassischen Coke Bottle Hüftschwung bekommen welcher neben den runden Scheinwerfern mit Ihren Corona Ringen zu den auffälligsten Merkmalen des neuen Camaro zählten. Der Camaro hatte alles an Bord was zu der Zeit State of the Art war.

 

Die Technik

 

Technisch basiert der Camaro der 5. Generation auf GMs Zeta Plattform die bei Holden in Australien entwickelt wurde. So verwundert es auch nicht das ein nicht unerheblicher Teil der Entwicklung auf das Konto der Holden-Jungs ging. Die augenscheinlichste Neuerung war wie bereits erwähnt die Einzelradaufhängung an der Hinterachse. Der Vorgänger kam noch mit einer Starrachse aus. Zum Vergleich: Der Mustang verabschiedete sich erst mit der aktuellen Generation von der Starrachse.

 

Ab Werk brachte der Camaro 6 Airbags, eine variable Servolenkung sowie das Stabilitätsprogramm Stabilitrak mit. Der Camaro SS Käufer bekam zusätzlich noch einige nette Performance Extras wie die Brembo 4-Kolben Bremsen, eine Launch Control sowie einen Sportmodus für das Stabilitrak System welches die Zügel des ESPs deutlich lockerer lässt als das Standard ESP.

 

Die Motoren

 

Der neue Camaro war wie schon sein Vorgänger hauptsächlich mit 2 Motoren erhältlich. Zum einen dem Basis V6 und den für die SS Version obligatorischen V8. Der Basis V6 war ein relativ modernes Aggregat mit 2 obenliegenden Nockenwellen, 4-Ventilköpfen, variabler Nockenwellenverstellung und Direkteinspritzung. So holt der Basismotor aus seinen 3.6 Litern zwischen 305 PS und 323 PS. Beim V8 ging GM deutlich traditioneller vor und setzte hier mit dem L99 (für die Automatik Version) und dem LS3 (für die Handschaltversion)auf klassische Small Block Power. Technisch blieb sich der Small Block im Gegensatz zum V6 treu. Zentrale Nockenwelle, Stößelstangen, 2 Ventile pro Zylinder und eine konventionelle Einspritzung machen diese Motoren aus. Mit 6,2 Litern Hubraum gesegnet leisteten die Motoren zwischen 405 PS (L99) und 432 PS (LS3). Einige werden sich an dieser Stelle sicherlich fragen woher der Leistungsunterschied zwischen dem L99 und dem LS3 herrührt. Auch wenn sich die Motoren auf den ersten Blick stark ähneln so gibt es doch gewisse Unterschiede. Der L99 wurde im Gegensatz zum LS3 mit einer Zylinderabschaltung und weiteren Maßnahmen gesegnet die den Motor sparsamer machen sollten. Viele schieben aufgrund der vielen Ähnlichkeiten der Motoren der Automatik die Schuld in die Schuhe wenn es um die Minderleistung des L99 geht. Natürlich ist dies Unfug :)

 

Der aus der Corvette bekannte LS3 war nur mit Handschaltung erhältlich! Eine Sonderstellung nehmen der LS7 und der LSA Motor ein. Diese wanderten für die stärksten Versionen in den Camaro. Der LSX Motor war eine Abwandlung des LS9 Motors aus der Corvette C6 ZR1 welcher in einer weiter abgeschwächten Form auch im Cadillac CTS-V zum Einsatz kam. Bei der Entwicklung des LSA griff GM auf den LS3 als Basis zurück. Die dünneren Zylinderwände des LS7 hätten laut GM die Aufladung nicht vertragen. Wie schon seine Basis hat der LSA Motor 6,2 Liter Hubraum und verfügt ebenso über die gleiche Art der Ventilsteuerung. Der LSX im Camaro leistete knapp 590 PS und sollte dem Shelby GT500 paroli bieten. Er war so etwas wie der Vorschlaghammer im Camaro Programm.

 

Der Z/28 dagegen war das Tracktool der Camaro Familie und so spendierte man Ihm den 7 Liter V8 mit 505 PS der auf die Bezeichnung LS7 hört. Der Z/28 sollte das kompromisslosere Fahrverhalten bieten und so griff man lieber auf einen Saugmotor zurück. Ein aufgeladener Motor hätte das puristische Fahrgefühl wohl zu sehr verfälscht. Der LS7 ist nebenbei bemerkt der größte Small Block den GM jemals produziert hat :)

 

 

 

 

Getriebe

 

Getriebeseitig gab es beim Camaro grundsätzlich nur die Auswahl zwischen einem Automatik und einem Schaltgetriebe. Unter dem Blech gab es aber einige Unterschiede, da die Getriebe im Laufe der Produktion durch modernere Versionen getauscht wurden.

 

Schaltgetriebe

 

Insgesamt gab es 2 Schaltgetriebe im Camaro. Zum einen das Aisin AY6 und zum anderen das Tremec TR-6060. Beide Getriebe verfügen über 6-Gänge.

 

Aisin AY6: Das AY6 kam lediglich im ersten Jahr des neuen Camaro zum Einsatz. Es wurde für den Einsatz in hinterradgetriebenen Fahrzeugen entwickelt und kann bis zu 468 NM aushalten.

 

Tremec TR-6060: Das Tremec TR-6060 ersetzte das Aisin Getriebe und wurde bis zur Einstellung der Produktion verwendet. Es stammt direkt vom legendären T-56 Getriebe ab das sich seit den 80ern größter Beliebtheit bei vielen Herstellern erfreute. Auch im Vorgänger kam es schon zum Einsatz! Die größte Neuerung war die verbesserte Synchronisation welche nicht nur die Schaltvorgänge erleichterte sondern als netten Nebeneffekt auch noch die Schaltwege verkürzte sowie den Einsatz größerer Zahnräder ermöglichte welche wiederum dem Getriebe erlaubten mehr Drehmoment auszuhalten und damit auch die Haltbarkeit verbesserten.

 

Automatikgetriebe

 

Hier gilt im Prinzip das selbe wie bei den Schaltgetrieben. Die Automaten wurden im Laufe der Produktion ausgetauscht. Hier kamen ausschließlich GM eigene Automaten zum Einsatz. Da wären zum einen das 6L50, das 6L80 sowie das 6L90. Wie der Name schon verrät sind alle 3 mit 6-Gängen ausgestattet sowie für den Einsatz in hinterradgetriebenen Fahrzeugen konzipiert.

 

6L50: Das 6L50 kam in den V6 Motoren zum Einsatz. Es war für eine maximale Kraft von 315 PS und 450 NM ausgelegt. Hergestellt wird es von der Firma Punch Powerglide. Wer dabei jetzt an das legendäre GM Getriebe denkt liegt gar nicht mal so falsch. Die Firma mit Sitz in Straßbourg begann einmal als Getriebefabrik von GM. Mittlerweile gehört das Werk zur Punch Metals International. Dort wurden übrigens auch die 5L40 Getriebe für BMW gebaut ;)

 

6L80: Technisch verwandt mit dem 6L50 ist das 6L80 für Anwendungen in deutlich stärkeren Modellen konzipiert. Dieses Getriebe wurde im Willow Run Transmission Plant in Michigan gebaut.

 

6L90: Das 6L90 ist im Prinzip nichts anderes als eine verstärkte Version des 6L80. Es wurde hauptsächlich mit Motoren verbaut die ein sehr hohes Drehmoment aufwiesen wie beispielsweise die aufgeladenen Versionen der LS Motoren. Es kam im Falle des Camaros ausschließlich im ZL1 zum Einsatz.

 

 

 

 

 

 

Ausstattungslinien

 

Basis (LS/LT): Der Basiscamaro kam in den Trimleveln LS und LT. Er war ausschließlich mit dem V6 erhältlich. Serienmäßig im LS waren unter anderem die Klimaanlage, 6 Airbags, ABS, Traktionskontrolle, Satellitenradio, 18" Alufelgen sowie die Zentralverriegelung. Zusätzlich kamen dann in der LT Ausstattung noch ein LCD Monitor mit Navigationssystem sowie die vorderen Nebelscheinwerfer.

 

RS: Wie schon bei den Vorgängern war das RS Paket eher ein Optikpaket. Dieses war allerdings für die Basis sowie den SS verfügbar. Die Änderungen waren hauptsächlich kosmetischer Natur. So bekam die V6 Version mit dem RS Paket den Spoiler der V8 Modelle, abgedunkelte Rückleuchten, Frontscheinwerfer mit "Halo" Ringen und im Falle des SS rote statt silberner SS Embleme sowie rote RS Embleme bei den V6 Modellen welche sonst ohne auskommen. Ebenso sind durch das RS Paket beim V6 Modell die 20" Felgen des SS Standard. Diese sind beim RS Paket in Midnight Silver lackiert.

 

1LE: Mit 1LE bekommt man eine Art Sportpaket welches den Camaro SS mit ein paar Goodies des ZL1 aufwertet. Enthalten sind eine 3.91er Hinterachse, ein Sportfahrwerk incl. dickerer Stabilisatoren, schwarze 20" Alufelgen und ein Optikpaket bestehend aus einer mattschwarzen Haube und einem mattschwarzen Spoiler. Der Innenraum wird durch ein abgeflachtes Sportlenkrad mit Alcantarabezug und einen ebenso mit Alcantara bezogenen Gangwählhebel aufgewertet. Ein weiteres Extra sind die Recaro Sportsitze.

 

SS: Der SS war die nächsthöhere Version welche ausschließlich mit V8 Motoren verfügbar war. Zum V8 gab es noch so nette Sachen wie elektrisch beheizte und verstellbare Sportsitze, Leder, ein Boston Acoustics Soundsystem mit 9 Boxen, On-Star sowie einer Bluetooth Anbindung. Für eine bessere Performance sorgten unter anderem ein geändertes Differential, sowie die serienmäßige Brembo Bremsanlage. Mit dem 2016er Modelljahr bekam der SS das Magentic Ride Fahrwerk in Serie welches vorher dem ZL1 vorbehalten war.

 

 

 

Z/28: Der Z/28 war wie früher schon die Track Variante des Camaro. Hier ging man einen wesentlich radikaleren Ansatz als bei allen anderen Modellen. Motorseitig kam der LS7 Small Block zum Einsatz welcher 505 PS lieferte. Gekoppelt war das Ganze ausschließlich an das Tremec TR-6060 Getriebe. Optisch wurden die Schürzen neu designt was den Camaro deutlich aggressiver wirken lässt als vorher und zudem der Aerodynamik sowie der Kühlung zu Gute kommen sollte. Im Inennraum hat man so gut wie auf jeglichen Komfort verzichtet um das Gewicht zu reduzieren. Dämmung, Radio, Klimaanlage? Überflüssig! Wer auf das Radio nicht verzichten kann kann es trotzdem ordern. Danach kommt man in den Genuss von Musik über einen einzigen Lautsprecher :D Die Klimaanlage war ebenso optional wie das Radio. Ebenso flogen der Teppich im Kofferraum sowie das Reifenpannenset raus. Die Scheiben wurden ebenso einer Diät unterzogen und mussten fast einen halben Zentimeter ihrer Dicke einbüßen. Ebenso flogen die Nebelscheinwerfer raus. Diese standen auch gar nicht erst auf der Aufpreisliste. Wirklich überall wo man Gewicht sparen konnte sparte man auch am Gewicht. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist das voll verstellbare Fahrwerk welches es einem ermöglicht das Fahrverhalten ganz auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. So ausgerüstet fuhr der Z/28 bei leicht feuchtem Wetter eine beachtliche Zeit von 7:37,47.

 

ZL1: Der ZL1 ist Chevrolets Antwort auf Fords Mustang GT500. Mit seinen 580 PS aus einem aufgeladenen 6,2 Liter Small Block braucht dieser Camaro nicht viele Gegner fürchten. Weitere Erkennungsmerkmale des ZL1 sind die geänderten Stoßfänger welche modifiziert wurden um zum einen den Motor besser zu kühlen und zum anderen den Anpressdruck zu erhöhen. Dem ZL1 spendierte GM sein patentiertes Magnetic Ride Fahrwerk, dessen Dämpfer magnetische Partikel enthalten wodurch die Dämpferhärte permanent und mehrmals in einer Sekunde an die Straßenverhältnisse angepasst werden kann. Beim ZL1 hatte man die Wahl zwischen dem 6-Gang Schalter (TR-6060) und der 6-Gang Automatik (6L90). Weiterhin installierte GM ab Werk eine stark verbesserte Heavy Duty Kühlung. Diese beinhaltete eine Menge externe Zusatzkühler und sogar ein spezielles System zur Kühlung des Differentials. Dabei wird stark abgekühlte Getriebeflüssigkeit in einen Wärmetauscher im Inneren des Differentialgehäuses gepumpt und so das Differential vor Überhitzung geschützt. Auch der ZL1 kam in den Genuss der größeren Brembo Bremsanlage mit 6-Kolben Sätteln an der Front und 4-Kolben Sätteln an der Hinterachse. Als zusätzliches Extra kommt die ZL1 Version mit einer Launch Control welche dabei helfen soll die Kraft beim stehenden Start auf den Boden zu bekommen. Neben den ganzen technischen Feinheiten gehören natürlich auch ein bisschen Kosmetik zum ZL1! Serienmäßig rollt der Camaro ZL1 auf schwarzen 20" 10 Speichen Alufelgen. Optional gibt es polierte 5 Speichen Alufelgen in der selben Größe. Im Innenraum gibt es diverse Alcantara Akzente (Lenkrad, Schaltknauf etc.) sowie rote Ziernähte um den sportlichen Look des Exterieurs noch zu unterstreichen. Diese finden sich auf den Sitzen, den Türverkleidungen und dem Armaturenbrett. Weiterhin gibt es in Serie eine Lederausstattung und ZL1 Logos in den Kopfstützen der Vordersitze. Wer lieber einen Satz Sportsitze hätte kann auch die optionalen Recaro Sitze ordern. Das Lenkrad ist im wie schon beim Z/28 unten abgeflacht sowie im Durchmesser verkleinert. Ebenso serienmäßig ist das Boston Acoustics Soundsystem mit 9 Lautsprechern, sowie das mehrfarbige Head-Up Display welches dem Fahrer helfen soll den Blick auf der Straße zu halten. Chevrolets MyLink und die Rückfahrkamera sind natürlich auch mit an Bord! Im Gegensatz zum Z/28 ist der ZL1 auch als Cabrio erhältlich.

 

Exportversion: Auch von Camaro Nummer 5 gab es eine offizielle Version in Europa. Bei uns gab es den Camaro ausschließlich als SS, dafür hatte man wenigstens die Wahl zwischen Automatik und Schalter bzw. Coupe und Cabriolet. Zu erkennen ist diese Version am besten durch die speziellen Rückleuchten in Brillenform. Die Leuchten sind im Gegensatz zu den früheren Versionen des Camaro hier nicht zweigeteilt. Erst mit der Modellpflege bekam der Camaro einteilige Rückleuchten die sich optisch wiederum stark von den EU-Rückleuchten unterscheiden. Angeboten wurde der Camaro bei uns ab gut 40.000€ was für ein Auto mit diesem Look, Ausstattung und Leistung schon fast Diebstahl darstellt ;)

Hat Dir der Artikel gefallen? 8 von 8 fanden den Artikel lesenswert.

Sun Jun 19 21:48:03 CEST 2016    |    Dynamix    |    Kommentare (74)

Hello Petrolheads,

 

welcher Autofreak kennt Sie nicht, die klassischen Pony und Muscle Cars, welche bis heute noch viele Autofahrer durch Ihre für heutige Verhältnisse schon fast obszöne Optik sowie die großen Motoren begeistern. Mit neuen Umweltschutzbestimmungen war ja Anfang der 70er erstmal Schluss mit Performance made in USA. Seit ein paar Jahren allerdings gibt es wieder vermehrt günstige Performance für die Masse, so wie damals zu Zeiten der Muscle Car Wars.

 

Erst kürzlich hat Dodge mit seiner Viper ACR so gut wie alles platt gemacht was Räder hat, Chevrolet haute den neuen Camaro auf Basis des ATS raus und rückt damit dem BMW M3/M4 gefährlich nah auf die Pelle und Ford brachte mit dem Mustang GT350R das wohl radikalste Pony Car seiner Firmengeschichte raus. Dazu steht die Neuauflage des Ford GT in den Startlöchern welchen man dieses Wochenende in LeMans bewundern durfte. Für mich Grund genug mal einen Blick auf die wichtigsten US-Car Neuheiten der jüngsten Vergangenheit bzw. Zukunft zu werfen.

 

Fangen wir mal bei FCA an. Mit dem Hellcat Motor hat man schon letztes Jahr eine ganz eigene Modellfamilie geschaffen. Mit dem 717 PS starken 6,2 Liter Kompressor Hemi hat man dabei ganz in guter alten Chrysler Tradition ein Monster von einem Motor geschaffen der es bisher in den Charger und den Challenger geschafft haben. Nächster Kandidat für die chryslersche Kraftkur ist der Jeep Grand Cherokee.

 

Gehen wir doch mal ein wenig ins Detail:

 

Charger Hellcat

 

Der Charger Hellcat ist quasi die Familienkutsche unter den Modern Muscle Cars. Mit gut 5 Metern Länge und 4 Türen ist genug Platz für Kind und Kegel. Mit einer Beschleunigung von 3,7 Sekunden auf 100 km/h und einer Top Speed von 328 km/h dürfte sich so ein Charger nicht nur auf dem Highway, sondern auch bei uns auf der Autobahn sehr wohl fühlen :) Die Kraft wird klassisch an die Hinterräder übertragen. Die reinen Daten sind schon sehr beindruckend und eine echte Kampfansage an die Konkurrenz. Richtig bitter wird es für die Konkurrenz dann aber beim Preis: Für gut 62.300 Dollar vor Steuern bekommt man die laut Dodge schnellste Serienlimousine der Welt. Zumindest in Sachen Leistung bzw. Preis-/Leistungsverhältnis haben die Konkurrenten da noch ernsthaften Nachholbedarf ;)

 

Fahrbericht Charger Hellcat

 

Challenger Hellcat

 

Auch den Challenger bekommt man mit dem Höllenmotor. Die Fahrleistungen bewegen sich dabei auf einem ziemlich ähnlichen Niveau wie beim Charger. Dodge gibt an mit dem Challenger im Serientrimm eine Zeit von 10,8 Sekunden auf dem Dragstrip zu schaffen was schon eine echte Hausnummer ist. Selbst ausgewachsene Supersportler bewegen sich für gewöhnlich bestenfalls im 11er oder 12er Bereich. Ein besonderes Feature der Hellcat Modelle ist der sogenannte Valet Key, mit dem die Leistung des Wagens stark begrenzt wird. Er begrenzt die Höchstdrehzahl auf gut 4000 u/min, ebenso stehen in diesem Modus die ganzen Performance Einstellungen im Bordsystem nicht zur Verfügung und die Leistung wird elektronisch begrenzt. Erst der rote Schlüssel schaltet die komplette Gewalt der Höllenkatze frei. Preislich startet der Challenger knapp unterhalb des Chargers und so müssen gut 60.000 Dollar vor Steuern für den zweitürigen Hellcat berappt werden.

 

Fahrbericht Challenger Hellcat

 

Viper ACR

 

Die Viper ACR ist Dodges neuester Streich im Kampf um die Performance Krone. Die Entwickler des SRT (Street Racing Technology) Teams haben der Viper ein umfassendes Aerodynamik Paket spendiert. Dadurch bekommt die ACR Viper einen monströsen Heckflügel der einem ausgewachsenen GT Rennwagen zur Ehre gereichen würde sowie lauter kleine Modifikationen an der Karosserie wie die kleinen Flaps oder die riesige Lippe an der Frontstoßstange. Der Motor selbst blieb hingegen so gut wie unangetastet. Mit dem 8,4 Liter V10 schlummert in der Viper immer noch der größte Motor den man in einem Serienauto kaufen kann. Er leistet in der ACR nun gut 6 PS mehr als in der Serie. 654 PS und 814 NM stemmt der Motor auf die Kurbelwelle und damit steht mehr als genug Kraft zur Verfügung. Geschaltet wird in der Viper traditionell über ein 6-Gang Schaltgetriebe was besonders die Traditionalisten erfreuen dürfte :)

 

Damit die ganze Kraft auch auf die Straße gebracht wird hat man neben der extremen Aerodynamik auch viele weitere Modifikationen vorgenommen. Die Reifen kommen von Kumho und wurden speziell für die Viper entwickelt. Das Fahrwerk stammt von Bilstein und ist ebenso perfekt auf die Viper angepasst worden. Gleiches gilt für die riesige Carbon Keramik Bremse von Brembo. In 3,7 Sekunden gehts auf 100 km/h und die Top Speed ist mit 285 km/h angegeben. Dies ist deutlich langsamer als die Standard Viper, allerdings ist dieser Umstand dem starken Abtrieb der Aerodynamik Teile zuzuschreiben. Allein der Heckspoiler erzeugt bei Top Speed über eine Tonne Abtrieb. Damit hat die Viper in den USA diverse Streckenrekorde eingestellt, darunter auch den in Laguna Seca!

 

Kommen wir an dieser Stelle nun zu GM!

 

 

Cadillac ATS-V

 

Der ATS ist Cadillacs erster ernsthafter Anlauf in der Mittelklasse. Von Anfang an auf ein sportliches Fahrerlebnis ausgelegt soll er Cadillacs neues sportliches Image untermauern. Der ATS ist schon in der normalen Ausführung keine lahme Schnecke, als ATS-V wird er zum Königsmörder welcher seine Konkurrenz in Grund und Boden fährt. Die Altherrenmarke Cadillac als BMW Killer? Klingt komisch, richtig? ;) Ist aber so! Der ATS-V hat bisher in so gut wie jedem Vergleichstest die Konkurrenz aus deutschen Landen geschlagen. Egal ob C-Klasse AMG, M3/M4 oder Audi S4, alle hatten Sie gegen den ATS-V das nachsehen. Der ATS-V kommt mit einem 3,6 Liter V6 Bi-Turbo mit 470 PS und wahlweise mit einer 6-Gang Handschaltung oder dem exzellenten 8-Gang Automaten. Zu haben ist das ganze ab knapp 60.500$. Ein nackter M3 kostet mal eben 3000$ mehr ;)

 

Vergleich M3 vs. C63 AMG vs. ATS-V

 

Cadillac CTS-V

 

Der CTS-V ist im Prinzip wie der ATS-V, nur noch mal alles eine Stufe höher. Wenn der ATS-V quasi die 10 auf dem Verstärker ist, so ist der CTS-V die 11 ;) :D Schon die letzte Version des CTS-V war eine echte Kampfansage in Sachen Performance und man hat viel dafür getan damit die neue Version noch besser wird. Angetrieben wird der CTS-V vom LT4 V8 den man auch aus der Corvette Z06 kennt. Im Gegensatz zum Vorgänger hat man hier keine entschärfte Version des konzernweiten Top Motors verpflanzt sondern den Motor mehr oder weniger ohne große Veränderungen in den CTS verpflanzt. Damit stehen mehr als ausreichende 640 PS zur Verfügung ;) Weiterhin kommen auch hier die 8-Gang Automatik (Handschalter sind in der Klasse mittlerweile out) zum Einsatz. Das Ergebnis kann sich sehen lassen :cool: Los geht der Spaß ab 84.000$.

 

Wie gut der CTS-V ist zeigt euch Randy Pobst im folgenden Video, viel Spaß beim anschauen ;)

 

CTS-V Test Randy Pobst

 

Chevrolet SS

 

Dem SS hatte ich ja schon mal früher einen Blogartikel gewidmet. Der SS ist quasi der legitime Nachfolger des 1996 eingestellten Impala SS. Der SS kommt mit einer leicht entschärften Version des LS3 Motors, einem 6.2 Liter V8. Er leistet 415 PS und wird entweder als 6-Gang Schalter oder als 6-Gang Automat ausgeliefert. Weitere nette Dreingaben sind die Brembo Bremsen und die bereits in der Standardversion sehr reichhaltige Ausstattung mit Tempomat, Klima, Sportsitzen, Navi und und und. Einziges wirkliches Extra ist das Schiebedach :D

 

Zu haben ist der SS für geradezu lächerlich günstige 46.575$. Für den Preis wird man bei der Konkurrenz schwerlich eine vergleichbare Limousine finden ;)

 

Motor Trend beschrieb den SS als eine Art aussterbende Art und verglich den SS deshalb mit der ihrer Meinung nach wirklichen letzen klassichen Sport Limousine, dem BMW M5 E39.

 

Motor Trend SS vs. M5 E39

 

Interessant ist der Vergleich alle mal!

 

Chevrolet Corvette Z06

 

Seit Mitte letzten Jahres gibt es von der C7 wieder eine Performance Version. Kam die Vorgängerin noch mit einem 7 Liter Small Block und 512 PS, so setzt GM bei der neuen Version auf eine stark modifizierte Version seines 6,2 Liter Small Blocks. Dieser leistet nun Dank Kompressor 659 PS und massige 880 NM Drehmoment. Der Standardsprint ist in 3,4 Sekunden abgehakt und erst bei 330 km/h ist Schluss mit lustig. Wer mehr Wert auf Trackperformance legt kann mit dem optionalen Z07 Paket noch ein spezielles Spoilerkit ordern welches den Abtrieb auf der Strecke nochmals deutlich steigert, wenn auch schon wie bei der Viper auf Kosten der Höchstgeschwindigkeit. Die Z06 stellt nicht nur das Topmodell des GM Konzerns dar, Sie ist auch das stärkste Auto das GM je gebaut hat. Gott sei Dank bietet GM neben dem Camaro auch die Corvette ganz regulär in Deutschland an. Zum Importeur muss für eine Z06 also keiner mehr ;) Bei gut 110.000 Euro geht es los. Nicht viel für ein Auto mit dem man locker Autos verseilt die das doppelte bis vierfache kosten! Nichts desto trotz dürfte die Z06 in Deutschland eine eher seltene Erscheinung bleiben.

 

Vergleichstest Corvette Z06 vs. Viper ACR

 

Camaro/Camaro ZL1/Camaro Z/28

 

Die neueste Generation des Camaro ist kaum auf dem Markt und schon ärgert er die etablierte Konkurrenz aus Good ol Germany. Der neue Camaro ist deutlich kleiner und leichter als sein Vorgänger der noch auf der Zeta Plattform von Holden stand. Mit dem Modellwechsel spendierte man dem Camaro die Alpha Plattform welche Ihr Debüt beim Cadillac ATS hatte. Am augenscheinlichsten dürften die deutlich geschrumpften Ausmaße des Camaro sein, da die Alpha Plattform eine Mittelklasse Plattform ist. Positiv ist allerdings das dadurch deutlich gesunkene Gewicht was wiederum der Performance zu Gute kommt :cool:

 

Diese wurde von der Fachpresse bisher nur gelobt, manche Tester wünschten sich nach der Probefahrt im Camaro sogar das der LT1 V8 auch im Cadillac ATS zum Einsatz kommt ;) Wie gerade angedeutet bekommt man beim Camaro schon ab Verkaufsstart den V8 den es im ATS bisher nicht gibt. Somit bleibt sich der Camaro in der Hinsicht schon einmal treu. In der Super Sport Version treibt der bekannte LT1 V8 mit 6,2 Litern Hubraum aus der Corvette C7 den Camaro an. Mit gut 455 PS leistet dieser gut 20 PS mehr als sein Vorgänger. In Kombination mit dem leichteren Chassis kann man sich ausmalen wie viel besser der Camaro dadurch wird ;) Den Standardsprint bringt der Camaro in glatten 4 Sekunden hinter sich und auch in Sachen Querdynamik muss er sich nicht vor der Konkurrenz verstecken. In einem ersten Vergleichstest mit einem M4 unterlag er zwar knapp auf dem Rundkurs, in allen anderen Disziplinen lag er allerdings gleichauf oder war sogar besser weshalb er den Vergleichstest am Ende auch gewonnen hat.

 

Vergleichstest Camaro vs. M4

 

Bereits angekündigt ist ein neuer ZL1 Camaro. Hier soll der LT4 aus der Corvette Z06 zum Einsatz kommen. Heißt im Klartext: 650 PS in einem Mittelklasseauto. Der ZL1 soll GMs berühmtes Magnetic Ride Fahrwerk bekommen, ebenso wie eine deutlich kräftigere Bremsanlage. Getriebeseitig hat man die Qual der Wahl: Entweder greift man zum 6-Gang Handschalter oder man gönnt sich gleich GMs brandneues 10-Gang Automatikgetriebe welches dem Handschalter in Sachen Performance mehr als überlegen sein dürfte. Weiterhin hat man die Wahl zwischen Coupe und Cabriolet. Die Qual der Wahl kann manchmal so schön sein ;) Man darf auf jeden Fall auf die ersten Tests gespannt sein.

 

https://www.youtube.com/watch?v=GXiF2PWfJZA

 

Ebenso angekündigt ist eine neue Z/28 Version des Camaro, also die rennstreckenorientierte Version des Camaro. Ford hat in diesem Segment mit dem Mustang GT 350/R ordentlich vorgelegt. Viel ist leider bisher nicht bekannt. Aus den ersten Erlkönigvideos lässt sich aber schließen das der Z/28 gott sei Dank wieder einen Saugmotor bekommt. Es gab bereits Spekulationen das man den V8 zugunsten des Bi-Turbo V6 des ATS-V fallen lassen würde. Dem ist scheinbar nicht so. Leider gibt es zum Motor selbst keine weiteren Infos. Auf der einen Seite wird über eine getunte Version des LT1 spekuliert, auf der anderen Seite gibt es Gerüchte der Z/28 könnte einen brandneuen 7 Liter V8 bekommen welcher damit der legitime Nachfolger des LS7 V8 wäre :cool:

 

Ich persönlich hoffe auf letzteres, schließlich war der LS7 ein feiner Motor und eine moderne und verbesserte Version mit sagen wir mal 500-600 PS (in dem Bereich müsste die Leistung am Ende liegen wenn man auf der einen Seite den Mustang schlagen, aber auf der anderen Seite den Abstand zum ZL1 wahren will) wäre noch viel feiner, besonders als Sauger :)

 

https://www.youtube.com/watch?v=VyWNiKpcNoQ

 

https://www.youtube.com/watch?v=Ou2yJ-rk178

 

Kommen wir beim Stichwort Mustang auch gleich zu Ford!

 

Mustang GT350/R

 

Mit dem GT350 hat Ford den quasi Nachfolger des Boss 302 auf die Beine gestellt. Dieses Auto schreit geradezu Rennstrecke aus jedem Stück Blech. Mit dem GT350 meint Ford es durchaus ernst und so beließ man es nicht bei einer simplen Leistungssteigerung. Der intern "Voodoo" getaufte 5,2 Liter V8 Sauger ist eine komplette Neuentwicklung bei welcher man nur ein Ziel kannte: Einen formidablen und modernen Rennmotor zu bauen der aber gleichzeitig seine amerikanischen Wurzeln nicht verleugnet. Der Motor hat dafür eine Flat Plane Kurbelwelle bekommen was ziemlich ungewöhnlich für einen US-V8 ist. Dadurch kann der Motor allerdings höher drehen und so bei Bedarf bis zu über 8000 mal pro Minute drehen. Ziemlich heftig, selbst für einen modernen Motor! Der Motor leistet entsprechend 526 PS für die man den Motor ordentlich ausdrehen muss. Für sportliche Fahrer sollte dies allerdings eher eine Lust als eine Qual sein. Für Fans von Hochdrehzahlsaugern ist der Motor eine Offenbarung und vermutlich einer der letzten seiner Art :cool: Noch erfreuter dürfte diese Klientel sein wenn Sie hört das man den GT350 ausschließlich mit Handschaltgetriebe bekommt! Wie GM, so verbaut auch Ford im Mustang ein magnetisches Fahrwerk welches die Dämpfung in Bruchteilen einer Sekunde an die Straßenverhältnisse anpasst.. Um den Kontakt zur Fahrbahn bemühen sich Michelin Pilot Sport Cup 2. Eingefangen werden die 526 verhexten Pferdchen von einer Brembo Bremsanlage mit gelochten Scheiben. Wer das R Paket bucht bekommt dazu auch noch einen Spoiler sowie die Carbon Felgen (sic!) über die im Vorfeld viel spekuliert und berichtet wurde.

 

Los geht das ganze bereits bei 49.000 Dollar, wer die volle Packung will muss gut 69.000 Dollar investieren, womit ein voll ausgestatteter GT350R gerade mal 2000 Dollar überhalb eines nackten M4 liegt um den der Mustang sicherlich Kreise fahren wird. Vielleicht sollten sich die Fahrer der Konkurrenz so langsam nach einem anderen Auto umsehen ;) Im Preis enthalten ist übrigens ein Fahrtraining damit die Käufer lernen mit einem derart potenten Auto auf und abseits der Strecke umzugehen!

 

Mustang GT350R vs. Chevrolet Camaro Z/28

 

Ford GT

 

Auf dieses Auto haben sicherlich nicht nur Ford Fans sehnlichst gewartet. Gut 10 Jahre nach dem letzten GT hat Ford das flehen der Fans erhört. Ford kündigte letztes Jahr auf einer Automesse völlig überraschend den neuen GT an welcher dieses Jahr sein Debüt in LeMans gab und wohl im Herbst ausgeliefert wird. Ein Wunder wie Ford es geschafft hat die komplette Entwicklung geheim zu halten!

 

Der Ford GT hat sich ganz der Performance verschrieben, so musste für eine bessere Aerodynamik und weniger Gewicht der V8 dem V6 Ecoboost weichen. Fans mag dies zwar wehtun, allerdings tut der Ecoboost der Performance keinen Abbruch. Man rechnet mit ca. 600 PS+ was für den GT auf jeden Fall genug ist ;)

 

Optisch ist der neue GT im Vergleich zu seinen beiden Vorgängern dabei eine Revolution. Beim Vorgänger legte man ja nur sehr behutsam Hand an die GT40 Form ;) Schaut man sich die Karosserie im Detail an sieht man wie wichtig Ford scheinbar die Aerodynamik war. Besonders interessant sind die Flügel die auf den ersten Blick wie C-Säulen wirken. Überall an der Karosserie findet man funktionale aerodynamische Details. Dies zeigt Fords Anspruch mit dem GT einen hochmodernen Supersportler auf die Straße zu bringen. Da darf man auf jeden Fall auf die ersten Tests gespannt sein!

 

Wer jetzt schnell sein Scheckheft zückt, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Der Ford GT wird nur an handverlesene Kunden verkauft. Ich gehe stark davon aus das der Wagen eh längst ausverkauft ist ;)

 

Vorschau Ford GT

 

Als richtiger Petrolhead darf man sich wohl glücklich schätzen im hier und jetzt zu leben, schließlich sind effiziente und ökologische Autos gefragter denn je und wer weiß ob und wie lange wir noch Spaß an Verbrennungsmotoren haben. Natürlich wird es auch in Zukunft Performanceautos geben, die Frage ist allerdings ob diese dann immer noch so hinreißend gut klingen wie die Kandidaten in diesem Artikel ;)

Hat Dir der Artikel gefallen? 13 von 14 fanden den Artikel lesenswert.

Fri Jun 17 11:48:15 CEST 2016    |    Dynamix    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: Caprice, Sheriff

Hello Petrolheads,

 

lange war es relativ still um das Sheriff Auto aber heute gibt es Neuigkeiten und das nicht zu knapp ;) Diese sind für uns so wahnsinnig gut das wir Sie den Anhängern dieses Projektes nicht vorenthalten möchten :) Wie in den letzten Artikeln bereits berichtet haben wir bisher Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um Informationen über das vorige Leben des Streifenwagens herauszubekommen.

 

Dabei sind wir immer wieder über Bruchstücke gestoßen aus denen sich einige Details ableiten ließen. Nun, die Probe aufs Exempel folgt nun, denn wir haben es tatsächlich geschafft einen Kontakt zu einem Beamten des Kings County Sheriffs aufzunehmen der mehr als hilfsbereit ist und alles in seiner Macht stehende tun wir damit wir alle Infos zu dem Auto zusammenbekommen!

 

Fangen wir also von vorne an:

 

Eines schönen Tages vor ein paar Wochen hatte meine bessere Hälfte die Idee dem Sheriff persönlich eine E-Mail mit dem momentanen Stand der Arbeiten an dem Auto zu schicken. Wenn er schon nicht helfen konnte, so wollte Sie ihn doch trotzdem auf dem laufenden halten. Keinen Tag später hatte Sie eine Mail in Ihrem Postfach in dem sich der Commander des Sheriff bei Ihr vorstellte und Ihr sagte das er Ihr bei der Informationsbeschaffung helfen könne. Er restauriert selber gerade ein Auto, einen 63er Chevrolet Nova SS mit original California Black Plates und allem Bim und Bam. Zusätzlich hat der gute Mann in den 80ern 2 Jahre als Teil der US-Army in Süddeutschland verbracht :)

 

Gute Voraussetzungen für den bevorstehenden Informationsaustausch :D Wir gaben Ihm die Unit Number durch und keine 3 Stunden später hatten wir die erste Antwort. Die Unit Numbers sind tatsächlich 5 stellig. Die 52 am Anfang hielten wir für eine Inventarnummer da jedes Fahrzeug in der Inventarliste diese 52 am Anfang trägt. Damit war die Unit Number die wir herausgefunden hatten 52765. Er hätte sich die Unterlagen zu dem Auto einmal angesehen und sagte uns das der Wagen eine sogenannte Beat Unit war. Dies bedeutet das das arme Ding (seine Worte! :cool:) 24/7 in 8 Stunden Schichten von verschiedenen Deputies bewegt wurde. Der Wagen ist quasi nur zum Tanken, für Servicearbeiten oder Reparaturen abgestellt worden. Ziemlich heftige Bedingungen für ein Auto, besonders wenn man die Hitze bedenkt die in dieser Region von Kalifornien herrscht!

 

Gerade im Moment herrschen dort Temepraturen von gut 38°, dass ist selbst für Kalifornien ziemlich warm ;) Dies erklärt auch das gerissene Armaturenbrett. Die Sonneneinstrahlung während der Dienstzeit muss ziemlich heftig gewesen sein. Genug vom Wetter, zurück zum Auto ;)

 

Das Auto wurde laut seinen Unterlagen am 18.6.1993 bei Folsom Lake Ford (WTF?!) bestellt und zu einem Preis von 16013,23$ angeschafft. Er gab uns dann zum Abgleich noch schnell die letzten 6 Ziffern der Fahrgestellnummer mit und hier fingen wir schlagartig an stutzig zu werden. Die Fahrgestellnummer wollte auf den ersten Blick so gar nicht zu unserer passen :confused: Ein kurzer Abgleich zeigte das wir hier tatsächlich von 2 unterschiedlichen Autos sprachen.

 

Wir fingen sofort an unsere Unterlagen zu durchwühlen um den Fehler zu finden. Wir kramten noch einmal das alte Auktionsinserat heraus auf dem die Unit Number auf der Scheibe zu sehen war. In dem Moment überkamen uns erste Zweifel ob das auf der Scheibe tatsächlich eine 52765 war oder doch eine andere Zahl. Wir leiteten Ihm die VIN sowie das Inserat weiter. Kurz danach erhielten wir wieder eine Mail mit der Antwort. Er sagte er hätte nochmal mit dem County Fleet Shop gesprochen und anhand der VIN hätten Sie die richtige Unit Number gefunden. Diese lautete nicht 52765 sondern 52763! Scheinbar war da jemand beim aufmalen der 5 etwas schlampig gewesen. So ziemlich jeder der das Foto gesehen hatte hielt es für eine 5 ;) Nun, jetzt wissen wir es besser! :)

 

Kurz darauf bekamen wir auch schon ein paar Seiten der originalen Service Records. In den Service Records wird für gewöhnlich jeder Service und jede noch so kleine Reparatur festgehalten. Wir erhielten 8 Seiten welche die ersten 3 Jahre der Laufzeit dokumentieren. Wir hoffen das er noch mehr davon auftreiben kann. Wie schon Einheit 52765 so wurde auch Einheit 52763 bei Folsom Lake Ford gekauft. Das Kaufdatum war in unserem Falle der 12.06.1993 und der Preis für das Auto lag bei 15883,46$. Jetzt wissen wir also WO das Auto gekauft wurde und vor allem WIE VIEL es gekostet hat. Kann auch nicht jeder Gebrauchtwageneigner von seinem Auto behaupten ;)

 

Interessant ist auch das in den Service Records vermerkt ist welches Nummernschild der Wagen hatte! Der Wagen trug das Kennzeichen E295320 . Das E steht als Platzhalter für das "Excempt" Zeichen welches Behördenfahrzeuge kennzeichnet. Laut der Service Records hatte der Wagen wohl eine "Lebenserwartung" von 24 Monaten. Heißt: Man plante ursprünglich den Wagen nach 2 Jahren außer Dienst zu stellen, was eigentlich eine übliche Dienstzeit für ein Polizeiauto ist.

 

Ansonsten lesen sich die Service Records eher unspektakulär. Hier steht wie gesagt lediglich drin wann der Wagen geserviced und wann etwas ausgetauscht wurde. In den ersten 3 Jahren ist da nicht viel angefallen. Jährlich einen Service, hier mal ein paar Reifen (da ist wohl mal ein Reifen geplatzt), da mal ein neuer Kühler incl. Kühlmittel, dort mal ein 2$ Teil an der Klima repariert. An dem Differential wurde mal das Öl getauscht da hier aufgrund eines fehlenden Stopfens Wasser ins Öl eingedrungen ist. Bei der Gelegenheit hatte man gleich eine neue Dichtung eingesetzt. Weiterhin hatte man mal die Zündung, den Anlasser, die Batterie, diverse Filter, Bremsleitungen sowie die Radlager an der Vorderachse (wird beim Austausch der Bremse beim Caprice eh jedes mal mit erneuert) erneuert. Nichts wildes oder spektakuläres soweit :)

 

Was an den Service Records soweit interessant ist das tatsächlich im kleinsten Detail drinsteht was gemacht wurde und was es das County gekostet hat. Ebenso ist der "finale" Meilenstand von der Ausmusterung in diesen Service Records vermerkt obwohl wir fürs erste nur die ersten 3 Jahre als Scan haben. Vermutlich hat das Computersystem das da eingefügt. Der Wagen ist also mit 150693 Meilen ausgemustert worden. Dies entspricht einer Laufleistung von 241109km. Damit wissen wir auch das der Wagen nach Ausmusterung keine 10.000 Meilen mehr bewegt worden ist. wir wissen das der Meilenzähler momentan bei 160.xxx Meilen steht. Ausgemustert wurde er 2008, macht also in satten 8 Jahren nach Ausmusterung im Schnitt gerade mal 1250 Meilen pro Jahr oder auch schlicht 2000 km. Mit den Unterlagen die wir bisher haben können wir die Servicegeschichte bis zum 26. August 2008 und bis zum Meilenstand von 40602 nachvollziehen. Wir sind gespannt ob er den Rest der Service Records auch noch findet. Er versprach uns ein Paket mit Unterlagen fertig zu machen, hoffentlich ist da viel neues dabei :cool:

 

Machen wir an dieser Stelle weiter mit der Geschichte:

 

Laut unserem "Informanten" ist auch dieser Wagen als "Beat Unit" gelaufen. Das belegt auch das der Wagen im Dienst relativ viel gelaufen ist und danach als C.O.P. Unit nur noch sehr wenig und bei seinen zivilen Besitzern noch weniger. Nichtsdestotrotz ist es geradezu unfassbar wie gut der Wagen dafür noch ist. Allerdings erklärt das auch die reichlich vorhandenen Gebrauchsspuren im Innenraum. Eigentlich sollten wir uns wundern das der Innenraum noch vorhanden ist :D Für gewöhnlich fehlt bei Autos die so einen harten Streifendienst hinter sich haben immer irgendwas aus dem Innenraum und wenns nur Teile der Türpappen sind ;)

 

An dieser Stelle machen wir für heute erst einmal Schluss, es wird definitiv noch ein oder zwei Nachfolgeartikel geben, Ihr dürft also gespannt sein :)

Hat Dir der Artikel gefallen? 10 von 10 fanden den Artikel lesenswert.

Blogempfehlung

Mein Blog hat am 16.03.2021 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Wer war´s?

Dynamix Dynamix

Ivar, Ivar!Shelving unit!


Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

Welcome!

Willkommen in Dynamix Garage,

 

hier dreht sich alles um den American Way of Drive und andere spannende Themen die für mich zum Thema Auto einfach dazugehören. Wer auf amerikanisches Blech steht ist hier genau richtig ;)

 

Mittlerweile haben sich in meinem Blog diverse Blogreihen etabliert:

 

Memory Lane: Vorstellungen besonderer/bemerkenswerter Fahrzeuge

 

Whale Diaries: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1992 Caprice Classic

 

Sheriff Tales: Erzählungen/Erlebnisse aus dem Leben unseres 1993 Caprice 9C1

 

La macchina nera: Geschichten um die Wiederauferstehung meiner Vespa ET4 50

 

Ihr könnt aber auch einfach im Diner vorbeischauen um hemmungslos zu spammen oder Off-Topic zu werden :D

 

Zum Diner gehts übrigens hier entlang! ;)

 

Von Zeit zu Zeit gibts aber auch Artikel die ein wenig aus der Reihe fallen. Dies können aktuelle Themen sein, Spezialthemen die nicht in die etablierten Blogreihen passen, eigene Gedanken oder einfach nur anderes Zeug an dem ich irgendwie geschraubt habe :D

 

Enjoy your stay!

 

Dynamix

Cool wall (296)

Der Fuhrpark

Blokes

  • anonym
  • Ascender
  • Brechreiz
  • carchecker75
  • Dynamix
  • Blackgolf84
  • SunIE
  • restek
  • paul_tracy
  • HorstGr