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Sun Jan 27 14:14:15 CET 2013    |    BENZinblueter    |    Kommentare (19)    |   Stichworte: 300, 6.3, Auto, benzin, M100, Mercedes, Rote Sau, SEL, Test, W109

Hallo,

heute berichte ich von einem ganz besonderen Fahrzeug- Ich meine den W109 300 SEL 6.3

Das Auto war damals die Speerspitze der Automobilbranche. Dabei steht "S" für S-Klasse, "E" für Einspritzer und "L" für Langversion.

 

Und los gehts:

im März 1968 stellt Mercedes auf dem Genfer Autosalon etwas noch nie dagewesenes vor. Es ist eine Luxuslimousine mit 6,3L Hubraum (Ja! Sowas kennen wir sonst nur von heutigen AMG-Modellen! Und tatsächlich hatte der W109 sogar noch mehr Hubraum, als der C 63 AMG).

Der V8 leistete aber "nur" 250PS (bei 4000/min), hatte aber das wahnsinnige Drehmoment von 503Nm (bei 2800/min). Damit schaffte das Fahrzeug eine Vmx von 220km/h und sprintete laut Mercedes von 0-100 in 7,4. Das Getriebe und der Motor stammen aus dem Mercedes 600.

Damit war diese Limousine konkurrenzfähig mit damaligen Sportwagen, und diese Werte überzeugen sogar heute noch und das nach 45 Jahren!

 

Aber nicht nur dadurch zeichnete sich der Vorgänger der S-Klasse aus. Es war unter anderem das überaus elegante und zeitlose Design, welches wir einer der besten Designer, nämlich Paul Bracq, zu verdanken haben. Die Heckflossen des Vorgängers wurden entfernt, das Design leicht modernisiert und seitlich wurden Chromzierleisten angebracht, die das Fahrzeug sehr elegant und trotzdem nicht prollig wirken lassen.

Und genau deshalb ist dieser Mercedes für mich einer der schönsten Fahrzeuge, die jemals bei Daimler vom Band liefen.

 

Auch in Sachen Ausstattung setzte der 300SEL Maßstäbe: Eine Klimaanlage, Automatikgetriebe, el Fentserheber (vorn und hinten!), Zentralverriegelung, Servolenkung (ab 1968), el. Schiebedach waren nur wenige Beispiele, die man in seinem 300SEL bestellen konnte.

 

Im Motorsport sorge der 300SEL für Aufsehen, denn AMG bohrte den 6,3L V8 auf 6,8L auf, verpasste dem Fahrzeug einen neuen roten Anstrich und machte das Auto fertig für den Motorsport. Raus kam ein 330PS-Renner, der so einen verdammt grollenden Motor hatte, dass diese AMG-Version auf "die Rote Sau" getauft wurde. Damit wurde der W109 berühmter denn je, was ihm zu einem unerreichbaren Traumwagen für manch einem machte.

 

Noch mehr Prestige erhielt der W109 6.3 durch die Prominenz, die sich den Wagen in den Schuppen stellte, denn Peter Alexander, Hildegard Knef und Udo Jürgens hatten einen von 6.526 gebauten Modellen in der Garage stehen.

 

Eigene Meinung:

Mich fasziniert der 300SEL 6.3 auch heute noch, denn er verkörpert etwas besonderes. Dieses Fahrzeug hat praktisch die Ära der leistungsstarken Luxuslimousinen eingeläutet, und ist somit der Urvater des heutigen S63 AMG. Das Fahrzeug lässt einem immer wieder die Spucke weg, erst recht, wenn man sich die Werte anschaut weiß man, dass dieser Mercedes vom anderen Stern ist.

Bei einer Umfrage in den USA zum Thema "Luxuswagen" erreichte der 300 SEL 6.3 den 1. Platz und erhielt den Titel "Greatest Sedan in the World".

Für mich ist dieses Fahrzeug ein Traumauto, da es schon damals durch moderner Technik und einem "Supermotor" ins Auge fiel. Dieser Mercedes ist kein normaler Mercedes, es ist eben die Speerspitze der Luxuswagen. Und damit kann sich der 300 SEL 6.3 auch heute noch gut sehen lassen, da dieses Auto immernoch Prestige verkörpert, wie kein Anderes.

 

Aber jetzt seid ihr gefragt: Was haltet ihr vom 300 SEL 6.3 ? Findet ihr auch, dass es das Auto schlechthin war, oder ein zu hochgejubelter Luxuswagen von der Stange?

 

Mit freundlichen grüßen

BENZinblueter


Fri Dec 28 14:08:25 CET 2012    |    BENZinblueter    |    Kommentare (49)    |   Stichworte: 240d, 300d, diesel, mercedes, oldtimer, test, w123, youngtimer

w123-pressefoto-w123-pressefoto-

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

In meinem Blog "Sternstunden" möchte ich Young-und Oldtimer der Marke Mercedes-Benz noch einmal genauer unter die Lupe nehmen und Vorzüge, bzw. Nachteile der einzelnen Modelle weiter erläutern.

 

Mein erstes Thema möchte ich dem W123 240D widmen. Als Reiz diente der sauber erhaltene 240D meines Onkels, mit welchen ich am letzten Wochenende eine- lasst es uns "Probefahrt" nennen- machen durfte.

 

Allgemeines

Die Baureihe W123 wurde von November 75 bis Januar 1986 ca. 2,7 Millionen mal gebaut. Dabei unterscheidet man zwischen der Serie 0,5 (1975-1976), der ersten Serie (1976-1979), der zweiten Serie (1979-1982) und der dritten Serie (1983-1986).

 

Zu jeder Serie kamen gewisse Neuerungen, sodass sich die Serie 0,5 durch viele Details von der dritten Serie unterscheidet, wobei man die Dritte Serie gut an den rechteckigen Scheinwerfern erkennen kann, wo vorher nur zwei runde "Ochsaugen" verbaut wurden. Die Eckigen Scheinwerfer waren bis zu dritten Serie nur den Topmodellen, dem 300D und dem 280E, sowie den Coupés vorbehalten.

 

Den 123er konnte man in vier Karosserievarianten bestellen. Dazu gehört die Limousine, das T-Modell (Kombi), die Langversion, und das Coupé.

 

Zum 240D

Der 240D (OM 616) ist ein Vierzylinder Reihenmotor als Vorkammerdiesel mit 2.404 cm³ bzw. später mit 2,399 cm³. Er hatte erst 65, dann 72PS, wobei das Starten der 65PS Variante noch mittels Zugstarter geschehen muss. Außerdem hat der 240D ein maximales Drehmoment von 137Nm, die schon bei 2400 Umdrehungen anstehen. Der 240D wurde relativ häufig verbaut, aber er ist trotzdem, wie alle 123er, ein beliebtes Fahrzeug, was ihn heute selten macht. Der reelle Verbrauch liegt etwa bei 9L Diesel auf 100km.

Insgesamt wurde der OM616 oft eingesetzt: Im /8er und im 123er als 200D, 220D und 240D und in der G-Klasse als 240GD. Außerdem war der OM616 ein beliebter Motor für diverse Nutzfahrzeuge (Unimog, Gabelstapler, Kleintransporter).

 

 

Mein Eindruck

Die Fahrt mit dem 240D (Handgeschaltet, dritte Serie, Bj. 1983) gefiel mir sehr.

 

Schon beim Öffnen und Schließen der Tür fällt einem auf, dass man in einem knapp 30 Jahre alten Fahrzeug sitzt. Die Tür schließt sich sehr charakteristisch mit einem -"klack".

 

Sofort fühlt man sich zuhause. Die beigen Sessel fangen den Fahrer und seine Beifahrer weich auf, sodass eben das von mir so angepriesene "welcome home-flair" entsteht und alles wirkt, wie für die Ewigkeit gemacht. Man bekommt auch beim Anfassen der Schalter keine Angst, man könnte den Softlack abbröseln, so wie es bei unserem W204 der Fall ist :mad:

 

Die Fahrt sollte beginnen. Wer sonst nur W204 gewohnt ist, wird schon mal mit Vorglühen konfrontiert. Was beim W204 nebensächlich geschieht, muss beim 123er noch etwas Zeit kosten.

Als der 240D dann gestartet war, wurde mir sofort ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Er ist zwar zwar das Gegenteil von den modernen und "zarmen" Dieseln, aber eben genau das macht ihn aus. Er nagelt ziemlich rau und auffällig, aber man bekommt die Illusion von Unzerstörbarkeit und Langlebigkeit in den Kopf gesetzt. Als es dann endlich losging konnte ich mich am sehr einzigartigen Fahrgefühl erfreuen. Man sieht eine komplette Motorhaube und vorne thront der Stern so stolz es nur geht.

 

Der 240D ist kein Beschleunigungswunder, aber er reicht aus, um im Verkehr mitzuschwimmen. Es ist komfortables Gleiten angesagt. Einige behaupten auch, dass knappe 160 auf dem Tacho auch mit dem 240D gut möglich sind. Daher soll keiner spotten, der 240D sei eine lahme Krücke. Schnell ist er zwar nicht, aber ausreichend. Die Wanderdünen sind eher der 200D und der 220D, aber was möchte man auch von einem etwa 30 Jahre alten (Saug-)Diesel verlangen?

 

Das nächste Aha-Gefühl bekam ich bei der Lenkung, denn auch diese ist in keinster Weise mit heutigen Fahrzeugen zu vergleichen, obwohl die Servolenkung den Wagen souverän durch die Landschaft steuert. Das Fahrzeug lässt sich indirekter lenken und es untersteuernder, als moderne Fahrzeuge. Das ist eben Effekt der "Evolution", die das Auto erfuhr.

Die Federung ist weich abgestimmt, was auch sehr gut zum 240D passt, denn dadurch wird der Charakter der komfortablen Oberklasselimousine unterstrichen.

 

Am Ende der Fahrt durfte ich einen Blick unter die Haube werfen. Sofort fällt diese Leere auf. Wenn ich beim W204 oben auf dem Motor eine Schaufel Sand werfen würde, würde unten nicht mehr viel auf dem Boden ankommen. Beim 123er war es eben genau anders. Man kann sogar die Pflasterung, auf der das Auto steht, gut erkennen. Nun fragt man sich, ob man heutzutage wirklich so viel "Schnick-Schnack" am Motor braucht, oder ob alles doch letztendlich nur Verschlimmbesserungen, oder überflüssige Technologien sind, denn auch der 240D fährt sich nicht schlecht und ist eben längst nicht so anfällig, wie heutige Motoren.

 

Schwachstellen

Auch ein eigentlich solides Fahrzeug hat seine Schwachstellen, denn das perfekte Auto wurde leider noch nicht erfunden ;)

Besonders die Fahrzeuge der ersten Serie und der Serie 0,5 sind leider vom Rost befallen, da diese fast nicht versiegelt wurden und keine Innenkotflügel vorhanden sind. Die dritte Serie ist zwar immernoch anfällig, aber man kann von einem versiegelten Fahrzeug sprechen.

Die typischen Roststellen sind eben die Wagenheberaufnahmen, und viele Teile der Karosserie, wie Türen, Radläufe und der Kotflügelübergang zur Frontschürze, um nur wenige Herde zu nennen.

 

Die störende Kugelumfanglenkung spielt auch eine Rolle beim W123, sowie die gerne streikende Zentralverriegelung.

 

Was ist aus heutiger Sicht zu sagen?

Der W123 und speziell der 240D ist ein sehr solides Fahrzeug. Wer den 123er erst einmal zurecht gemacht hat, der kann sich lange an ein Auto mit Charakter und solider Technik erfreuen. Der Mercedes hat ein, für mich, sehr ansprechendes Design und verkörpert die pure Eleganz.

Leider hat der W123 ein Problem mit der braunen Pest. Daher sind sehr gut erhaltene W123 auch für stolze Summen zu erhalten, denn das Fahrzeug ist ein beliebter Young-bzw. Oldtimer. Stolze Preise sind bei Sammlermodellen keine Seltenheit.

 

Einen einigermaßen guten W123 kann man schon für 5.000€ -6.000€ erstehen, nach oben sind für die Topmodelle alles offen, speziell der 300D Turbo, den es nur selten und nur beim T-Modell gab.

 

Alles in allem kann ich sagen, dass mir die Fahrt mit dem 240D sehr gefallen hat. Das Fahrzeug ist einfach ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst. Viele Faktoren, wie das Solide und die Eleganz tragen dazu bei, dass der 123er auch heute noch ein gern gesehener Mercedes mit einer großen Fangemeinde ist.

 

 

Ich hoffe, euch hat mein erster Blogartikel gefallen! Ich werde im Laufe der Zeit weitere Modellreihen, oder Motorisierungen in meinem Blog veröffentlichen. Wenn euch mein Artikel gefallen hat, ihr Wünsche, oder Anregungen habt, könnt ihr gerne einen Kommentar hinterlassen, oder mir eine private Nachricht verfassen. Über Kommentare zum Fahrzeug freue ich mich natürlich auch sehr.

 

 

MfG

und einen guten Rutsch!


Der Chef hier ;)

BENZinblueter BENZinblueter

BENZin im Blut

Mercedes

 

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