• Online: 3.616

Fri Jan 04 14:47:10 CET 2013    |    BENZinblueter    |    Kommentare (26)    |   Stichworte: Daimler, Gelände, G-Klasse, Mercedes, offroad, Steyr, W460

Hallo,

mein zweiter Blogartikel wird von einem Fahrzeug mit unverwechselbarem Charakter handeln.

Ich rede von der Mercedes G-Klasse, und speziell möchte ich meinen Artikel dem W460 (erste Serie) als 300 GD widmen.

Die G-Klasse ist das Fahrzeug, was sich nun seit über 30 Jahren kaum im Design verändert hat, weshalb das Auto nie seinen Charme verlor. Das G-Modell von Mercedes hat sich seither durch seiner eher funktionellen Form ausgezeichnet und hat jedem Design-Trend die Kante gezeigt.

 

Zur Baureihe W460

1972 entschieden sich Steyr-Daimler-Puch und Daimler-Benz, einen Geländewagen aus gemeinsamer Kooperation zu entwickeln.

Ziel war es, ein voll geländetaugliches Fahrzeug für Armeen und Jäger zu entwickeln. So konnte man von Anfang an Differentialsperren ordern. Und zur Serienausstattung gehörte sofort der Allradantrieb, lange Federwege, Starrachsen, sowie kurze Überhänge vorne und hinten.

Wer damals (Erscheinung 1979) einen G kaufte, musste dafür viel Geld bezahlen. Ein 280GE kostete fast so viel, wie ein SE.

 

Durch technische Meisterleistungen schafft eine G-Klasse eine 100% Steigung und hat einen Kippwinkel von 38°.

 

Den W460 konnte man mit diversen Aufbauten bestellen. Dazu gehören: Der Stationwagon als 3-, oder 5-Türer, der Kasten als 3-Türer und das Cabrio als 3-Türer. Das Cabrio war vorerst nur mit Planenverdeck zu bekommen, später wurde ein richtiges Stoffverdeck verbaut.

 

Motoren

Anfangs war er mit zwei Diesel-Aggregaten, dem 240 GD (R4-Diesel mit 72 PS, OM616) und dem 300 GD (R5-Diesel mit 88 PS, OM617), und mit zwei Benzinmotoren, dem 230 G (R4-Benziner, kein Einspritzer, mit 90 bzw. 102 PS) und dem 280 GE (R6, Einspritzer mit gedrosselten 156 PS) zu haben.

Die Motoren wurden aus dem 123er übernommen. Dem 280 GE wurden flache Kolben verpasst, damit er mit ganz schlechten Benzin gefahren werden kann. Und der 230 G wurde nach kurzer Zeit zum 230 GE mit 125 PS.

 

Der 300 GD

Eingehen möchte ich speziell auf den 300 GD. Der 300 GD hat 2938 ccm und 88 PS (R5), ein maximales Drehmoment von 172 Nm, die aber schon bei 2400 Umdrehungen anstehen. Trotzdem hat der 300 GD Fahreigenschaften, wie ein LKW, denn er braucht knapp eine halbe Minute von 0-100 und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 127 km/h. Die Fahrer eines solchen Fahrzeugs müssen eben viel Geduld mit sich bringen ;) Und viel Geld, denn der Motor kostet einiges an Steuern und braucht auch gerne 13L auf 100 km.

 

Schwachstellen

Leider hat die G-Klasse, speziell der W460 ein großes Problem mit dem Rost, der sich eigentlich überall an der Karosserie gerne ansammelt. Fast alle G-Modelle der ersten Baureihen rosten an der Heckleuchte, sofern sie nicht restauriert wurden. Auch der Rahmen und die Stoßdämpferaufnahmen sind sehr gerne angegammelt.

 

Ein weiteres Problem ist, dass die schwachen Motoren oft getreten wurden, sodass ein eigentlich sehr solider Motor nur 100.000 km hält. Auch harter Geländeeinsatz macht dem G zu schaffen.

Da die Getriebe auch vom 123er übernommen wurden, gibt es auch hier manchmal Probleme. die Schaltgetriebe werden hakelig, oder es lassen sich schwer die Gänge einlegen. Auch das Getriebe wird durch häufigen Geländeeinsatz sehr beansprucht.

Die Radlager sollten auch vor dem kauf eines G-Modells immer gecheckt werden.

 

Was ist aus heutiger Sicht zu sagen?

G-Klassen für wenig Geld gibt es nicht! Wer eine gute G-Klasse möchte, sollte schon mindestens für den W460 10.000€ -15.000€ investieren.

Die G-Klasse ist ein sehr robustes Auto, mit einer extrem hohen Wertstabilität. Ein guter W460 (am besten mit H-Kennzeichen) wird nicht mehr viel am Wert verlieren. Bei den Diesel-Modellen ist das H-Kennzeichen auch nur zu empfehlen, denn die Steuern sind bei einem 3,0 L Diesel ohne DPF usw. einfach enorm. Mit H-Kennzeichen zahlt man 171€ Steuern und darf plakettenfrei in jede Großstadt.

 

Trotz der eigentlich guten Langlebigkeit sollte man sich im klaren sein, dass Ersatzteile sehr teuer zu erstehen sind, auch wenn diese nicht original von Mercedes kommen. Daher ist G-Modell-Fahren eher ein Hobby für Fans. Eine G-Klasse ist langsam, verbraucht viel, ist nicht umweltfreundlich, und teuer im Unterhalt. Der großen G-Fangemeinde ist dies kein Dorn im Auge, man muss nur die Vorzüge und die Philosophie des W460 zu schätzen wissen.

 

Auch heutzutage braucht sich der W460 im Gelände nicht vor den neumodernen SUVs verstecken- im Gegenteil. Wo die SUVs schon lange aufliegen, oder aufgrund ihrer Straßenreifen festsitzen, fährt ein 460er mit Leichtigkeit weiter. Die erste G-Klasse ist auch noch aus heutiger Sicht ein Urgestein im Gelände.

Die Fahreigenschaften auf Landstraßen ist natürlich nicht mit heutigen Fahrzeugen zu vergleichen, aber man kommt voran.

 

Meine Meinung zum G

Trotz meiner 17 Jahre muss ich sagen, dass ein 460er Cabrio als 300 GD mit dem unterhaltsfreundlichen H-Kennzeichen mein Traumwagen schlechthin ist. Leider saß ich noch nie in einem 460er, aber ich bin schon in einem W463 (G-Klasse ab 1990) als G55 AMG (Mit Kompressor) mitgefahren. Und kann nur sagen, dass die Sitzhöhe, das Gefühl von Überlegenheit, die charakteristische Motorhaube mit den zwei aufgesetzten Blinkern für sich sprechen.

Ein 300 GD Cabrio spielt zwar in einer anderen Liga (heute Gas geben, morgen losfahren), aber trotzdem ist es das, was mich sehr am G-Modell fasziniert. Das Cabrio hat ein sehr edles Design und sieht auch noch als Oldtimer nicht all zu alt neben den neuen G-Klassen aus, erst recht, wenn die Kotflügelverbreiterungen usw. nachgerüstet wurden.

 

Und für mich als Jugendjagdscheininhaber ist so ein G-Modell sehr interessant, da es halt sehr geländegängig mit den Sperren und dem Kriechgang ist, denn dafür wurde die G-Klasse Br. 460 entwickelt. Im Gelände, im Matsch, aber auch in der Wüste, einfach überall kann man mit dem G-Modell fahren. Es gibt kaum einen Ort, wo man nicht mit dem G-Modell hinkommen könnte. Nicht umsonst fährt die Bundeswehr diesen Kasten seit sehr langer Zeit. Und nicht nur die Bundeswehr, sondern auch andere Heere schwören auf den Mercedes, sogar die Special-Forces der USA fahren G

 

Die einen hassen ihn, die anderen lieben ihn. Für mich ist die G-Klasse Mythos. Man fährt kein normales Auto, man fährt was Besonderes- einen G. Es gibt viele Meinungen zum G-Modell, daher möchte ich euch fragen: Wie seht ihr das? W460: Ein Auto mit Stil und Lifestyle-Wagen, oder ein schnödes und hässliches Fahrzeug, was eigentlich nichts auf unseren Straßen zu suchen hat?

 

Ich bin mal gespannt! ;)

 

MfG

BENZinblueter


Der Chef hier ;)

BENZinblueter BENZinblueter

BENZin im Blut

Mercedes

 

Blog Ticker

Die, die häufiger hier sind (25)

Besucher

  • anonym
  • cigfella
  • cornel1000

Gründung

"Sternstunden"- since 28.12.2012

Hier schaue ich öfters vorbei

Mein W203