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Neuerungen 2011: Verträgt Dein Fahrzeug E10-Benzin?

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Im dritten Teil unserer kleinen Serie zu Veränderungen für Autofahrer zu 2011 geht es um das neue E10-Benzin. Nachdem bereits 2009 der Biodiesel-Anteil im Dieselkraftstoff erhöht wurde, soll nun ab 01. Januar 2011 auch im Benzin der Anteil an Biokraftstoff von derzeit bis zu 5 Prozent auf bis zu 10 Prozent angehoben werden. Es vertragen aber nicht alle Benziner den neuen Kraftstoff.

Ziel der Neuregelung, mit der eine europäische Richtlinie für Kraftstoffqualität umgesetzt wird, ist die Einsparung von CO2-Emissionen. Bei dem im Benzin enthaltenen Ethanol handelt es sich um Bioethanol, das aus Biomasse gewonnen wird und „nachhaltig hergestellt“ werden muss. In Deutschland gelten Biokraftstoffe nur dann als nachhaltig hergestellt, wenn sie unter Einbeziehung der gesamten Herstellungs- und Lieferkette, eine bestimmte Mindestmenge an Treibhausgasen gegenüber fossilen Kraftstoffen einsparen.

Niedrigerer Brennwert = Höherer Verbrauch

Ab dem 01.01.2011 wird der neue Kraftstoff an den Tankstellen verkauft. Dabei muss das neue Benzin deutlich mit dem Zusatz E10 gekennzeichnet werden, also z.B. mit „Super E10“. Der bisherige Kraftstoff mit fünf Prozent Ethanol-Anteil muss auf unbefristete Zeit parallel verkauft werden, da nicht alle PKW mit Ottomotor den neuen Kraftstoff vertragen.

Es ist davon auszugehen, dass durch den niedrigeren Brennwert von Ethanol gegenüber mineralischen Kraftstoffen der Verbrauch bei mit E10 betankten Fahrzeugen etwas höher sein wird, als er mit herkömmlichem Kraftstoff wäre. Verbraucher müssen sich also auf einen um etwa 3 Prozent erhöhten Durst ihres PKW einstellen.

Nur bei Freigabe durch Hersteller E10 tanken

Etwa 90 Prozent der in Deutschland zugelassenen PKW mit Benzinantrieb können mit dem neuen E10 betankt werden – aber rund zehn Prozent eben nicht. Das betrifft nicht nur Oldtimer, sondern auch neuere, gängige Modelle, die auf Deutschlands Straßen noch recht häufig unterwegs sind. Die Hersteller geben überwiegend an, dass ihre Neuwagen ab ca. dem Jahr 2000 bis 2003 mit E10 betankt werden können. Ausnahmen gibt es aber durchaus, auch bei großen Herstellern wie etwa Audi oder Fiat.

Da Ethanol bestimmte Kunststoff- und Gummiverbindungen angreifen und an Aluminiumteilen auch schon bei einmaliger Betankung eine sogenannte Ethanol-Korrosion auslösen kann, raten das Bundesministerium für Verkehr und der ADAC auch von einer nur einmaligen Betankung mit E10 dringend ab, wenn das Fahrzeug nicht dafür zugelassen ist. Eine Ethanol-Korrosion lässt sich nach Angaben des ADAC nicht mehr stoppen, wenn sie einmal vorliegt.

Verträgt Dein Auto E10-Benzin?

Verträgt Dein Auto oder Motorrad den neuen E10-Kraftstoff? Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat im Auftrag der Bundesregierung eine Liste erstellt, in der alle gängigen Marken Angaben zur E10-Verträglichkeit ihrer Fahrzeuge gemacht haben. Die Liste kann auf der Homepage der DAT heruntergeladen werden (PDF).

Wenn Dein Fahrzeug nicht darin auftaucht, findest Du dort auch Servicenummern aller gängigen Automobilhersteller. Davon solltest Du Gebrauch machen, wenn Dein Fahrzeug vom Alter und Modell nah an einer Grenze der dort genannten Daten liegt. Im Zweifel empfiehlt der ADAC, weiterhin herkömmliches Benzin zu tanken.

Unsere kleine Serie: Gesetzesänderungen und Neuerungen 2011

Teil 1: Winterreifenpflicht

Teil 2: Führerschein mit 17

Teil 3: Das neue E10-Benzin

Teil 4: Neue und strengere Umweltzonen 2011

Teil 5: Tagfahrlicht, Steuern und weiteres

Teil 6: Neue Regional- und Typenklassen in der Kfz-Versicherung

Teil 7: Europäisches Ausland

 

Von Stefanie Benthin

 

Quelle: MOTOR-TALK

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