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Testfahrt im Toyota Prius+ - Am Plus der Zeit

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Wie findet Ihr den Prius+?

VON PHILIPP MONSE

Wien/Bratislava – Das Prius-Konzept ist so sparsam, da schluckt die Konkurrenz. Jetzt kombiniert Toyota die Technik mit einer raumgreifenden Karosse. MT bei der ersten Ausfahrt mit dem Prius+.

Die Front wurde modifiziert Die Front wurde modifiziert Damit die Verwandlung vom Kompakt-Hybriden zum siebensitzigen Van gelingt, wächst der Prius in alle Richtungen (15,5 cm länger, 3 cm breiter und 8,5 cm höher). Der Radstand vergrößert sich um acht Zentimeter, das schafft innen bessere Räumlichkeit.

Auf den drei Sitzen der Mittelreihe findet man bequem Platz. Auf den hinteren zwei Plätzen wird es dagegen so eng, da können nur die ganz Kleinen sitzen. Meist werden diese Notsitze aber ohnehin zusammengeklappt bleiben.

Bietet reichlich Platz Bietet reichlich Platz Sind die hintersten Sitze nämlich umgelegt, bietet der Prius+ das, was dem normalen Prius fehlt. Platz im Kofferraum. 784 Liter sind es hier, also mehr als im Touran (695 Liter). Wer mit dem Prius+ umziehen will, legt alle hinteren Stühle um und erhält 1.750 Liter. Die drei Mittelsitze lassen sich unabhängig verschieben und umklappen.

Leider erbt der Großraum-Prius im Innenraum einige Minuspunkte von seinem kleineren „Vorläufer“. Die Materialien fühlen sich schlicht und fad an: schwarzer und grauer Kunststoff dominieren, die optionale Lederausstattung verbessert das wenig.

Das Plus an Vernunft

Neue Lithium-Ionen Batterie Neue Lithium-Ionen Batterie Umweltfreundlichkeit und Effizienz stammen beim Prius+ von der dritten Prius-Limousine ab. Der 1,8-Liter-Atkinson-Verbrennungsmotor und ein Elektromotor liefern eine Systemleistung von 136 PS.

Statt der alten Nickel-Metallhydrid-Batterie befindet sich im Prius+ allerdings eine kleinere und 8 Kilogramm leichtere Lithium-Ionen-Batterie. In der Mittelkonsole verbaut, ermöglicht sie bei gleicher Leistungsfähigkeit die Neugestaltung des Innenraums.

Der Prius+ schleppt 125 Kilogramm Mehrgewicht mit. Deshalb steigt der Verbrauch um rund 10 Prozent auf 4,1 Liter. Immer noch ein Spitzenwert für einen derart großen Wagen mit Benzinantrieb. Wir fahren den Prius+ mit 4,5 Litern als Teilzeit-Rentner und mit 5,8 Litern im Jung-und-frei-Modus. Dann trinkt er aber nicht nur mehr, er dröhnt auch laut und nervig. Das liegt an der stufenlosen E-CVT-Getriebeautomatik, die den Motor hoch drehen lässt. Die Beschleunigung ist trotzdem zäh wie kalter Honig. Der Fahrspaß kommt hier allenfalls von der mitfahrenden Familienmitgliedern oder an der Tankstelle. Denn die Beschleunigung endet bei maximal 165 km/h.

Viel besser gefällt das: Die Gemütlichkeit, die im Wort Familienkutsche mitschwingt, füllt sich im Prius+ mit Leben. Kein Rütteln kein Hoppeln, alles gleitet sanft dahin. Dafür ist die Ein- und Ausfederregelung verantwortlich, die der Prius+ hat. Dabei wird das Drehmoment des Elektromotors genutzt, um Karosseriebewegungen zu minimieren. Hebt sich die Front beim Überfahren einer Unebenheit, wird das Drehmoment des Elektromotors gedrosselt. Dadurch wird der Bewegung der Fahrzeugfront entgegengewirkt. Sinkt die Fahrzeugfront ein, gibt der E-Motor mehr Drehmoment ab und gleicht die Bewegung so minimal aus.

Ausstattungskunde

Obwohl der neue Prius+ in alle Richtungen wächst und damit größer als VW Touran und Opel Zafira ist, wirkt er nicht wuchtig. Durch den Stadtverkehr schlängelt sich der Wagen problemlos, beim Parken hilft die ab der mittleren Ausstattungsstufe serienmäßige Rückfahrkamera.

Panorama-Dach aus Kunststoff Panorama-Dach aus Kunststoff Zu der gehören auch der schlüssellose Zugang, Panoramadach und Head-up Display. Das funktioniert allerdings nur mäßig. Oft stiert man auf die Reflexion des tiefen Schachts, in dem die Anzeige sitzt - leider auch dann, wenn das „HUB“ deaktiviert wurde.

Die Topausstattung Tec-Edition bietet Pre-Crash Safety System (sollte immer Serie sein), adaptive Geschwindigkeitsregelung, LED-Scheinwerfer mit Abblendautomatik, intelligenten Parkassistenten und 17-Zoll-Leichtmetallräder. Die erhöhen den Verbrauch um 0,3 Liter auf 100 km unnötig.

Fazit

Grundsätzlich ist der Prius+ ein wirklich spannendes, gutes Auto geworden. Weniger dynamisch und flott, aber sparsam, groß und komfortabel. Er startet bei 29.900 Euro, ein vergleichbarer Opel Zafira (Verbrauch: 6,7 Liter Super) beginnt bei 22.950 Euro. Es müssen also 6.950 Euro reingefahren werden. Seit heute (16.06.2012) steht der Prius+ bei den Händlern.

 

Der große Günstige

Modell: Toyota Prius+

Motor: Elektromotor: 82 PS, 207 Nm; 1,8-Liter-Ottomotor: 99 PS, 142 Nm

Getriebe: elektronisch gesteuerte, stufenlos-variable Getriebeautomatik E-CVT

Leistung: 136 PS

Verbrauch: 4,1 L Super/100km

CO2: 96 g/km

0 – 100 km/h: 11,3 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h

Länge x Breite x Höhe: 4, 61 m x 1,77 m x 1,57 m

Kofferraum: 232 – 1.750 Liter

Preis: 29.900 Euro

 

Der große Technische

Modell: Toyota Prius+ Tec Edition

Motor: Elektromotor: 82 PS, 207 Nm; 1,8-Liter-Ottomotor: 99 PS, 142 Nm

Getriebe: elektronisch gesteuerte, stufenlos-variable Getriebeautomatik E-CVT

Leistung: 136 PS

Verbrauch: 4,4 L Super/100km

CO2: 101 g/km

0 – 100 km/h: 11,3 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h

Länge x Breite x Höhe: 4, 61 m x 1,77 m x 1,57 m

Kofferraum: 232 – 1.750 Liter

Preis: 36.800 Euro

Avatar von granada2.6
Mercedes
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