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Halbgott

Eindrücke niedergeschrieben

Fri Dec 10 11:13:18 CET 2010    |    Druckluftschrauber2011    |    Kommentare (3)

Teil 1

Teil 2

 

Es ist Tag 3 und somit der Tag, an dem die Heimreise begann. Aber bevor wir die Weg zurück antraten, wollten wir uns noch Castillo San Pedro de la Roca anschauen, was ums Eck lag. Dort konnten wir auch gut erfahren, wie es um die Loyalität der Mitarbeiter zum Betrieb bestellt war und was man mit Bestechung so alles erreichen kann.

Der Einritt zur Festung war nämlich recht teuer bzw. uns den Preis nicht wert. Da kam gerade so eine Truppe aus Kanada an, deren Alter zusammengerechnet Urknall bis jetzt ergab. Der kubanische Führer der Truppe schaute uns verdutzt an dass wir gehen, sagte wir können mit der Truppe rein, welche bereits bezahlt hat und hielt die Hand auf.

4 deutsche Mitte 20 fügen sich auch perfekt in eine Gruppe kanadischer Rentner. Was soll’s. Wir waren drin, schauten uns um und ließen uns viel erklären. Wobei die Leute, die das Erklären übernahmen auch gern die Hände aufmachten. Alle waren scharf auf die harte Währung.

Dort war es dann insgesamt sehr schön und der Ausblick das Geld sicherlich auch wert. Aber wir hatten ja noch viel vor und so zogen wir weiter.

 

(Nette Geschichte nebenbei. Uns kamen auf dem Gelände 2 junge kubanische Damen entgegen, musterten uns und sagten „Mango“ mit einem Lächeln im Gesicht. Mit etwas Glück erwähne ich an anderer Stelle einmal, was es mit Mango auf sich hat auf Kuba.)

 

Nächsten Ziel: Der Weg.

 

Der Weg nach Marea del Portilio und somit entlang einer der wohl schönsten Straßen der Karibik. Zumindest wurde es im Reiseführer so angepriesen. Die Straße zu finden erwies sich als sehr sehr schwierig, da die Beschilderung nicht ausreichte und wir halt einen Plan in A2 hatten, der aber die gesamte Insel abbildet. Nach viel Durchfragen, was aufgrund mangelnder Spanischkenntnisse nicht so einfach war, fanden wir schlussendlich doch den Weg, der anfänglich perfekt verlief. Schöne Straße, schöne Aussicht, Füße ins karibische Meer stecken. Man fühlte sich rundum wohl und genoss, was es eben zu genießen gab.

Irgendwann jedoch wurde die Straße schlechter und schlechter und schlechter und schlechter und schlechter und schlechter. So weit, dass ein Befahren mit mehr als 15 km/h nicht möglich war. Wie wir später erfuhren, wurde die Straße bei einem Hurrikan so zugerichtet und der Neubau dauert(e) noch an. Einziger Aufheiterung waren da noch die Gauchos, die Rinder trieben, Schweine die sich am Straßenrand in Pfützen suhlten und ja. Der defekte Bus mit den Schulmädchen. Nun muss man sagen, dass die Mädels dort ansprechende Uniformen tragen. Also kurze Röcke, weiße Strümpfe bis zu den Knien, Hemden… ein wenig wie das Outfit, welches man in billigen Pornofilmen vermuten würde. Naja vielleicht auch nicht. Auf alle Fälle die Fantasie anregend und Sinne ansprechend und nein! Ich assoziiere damit nichts pädophilies. Gut gebaute, attraktive Damen mit kurzen Röcken schaut man(n) eben an. Dies nicht zu tun wäre ein wehren gegen die Gene.

Btt. Als wir an diesem defekten Bus vorbeirollten, fingen die Mädels auf einmal an zu kreischen wie doof. Mein Gott! Wir waren Popstars :D Sehr unterhaltsam!

 

Kurze Zeit später entschieden wir, dass es mit einmal halbleeren Tank und immer später werdenden Tag nicht sonderlich intelligent ist, mit 20 km/h die nächsten 150km in Angriff zu nehmen. Zumal niemand wusste, wie sich das Bild der Straße weiterentwickelt.

Also wieder vorbei am Bus, wieder kreischen und dann los gen Santiago und dann der Heimat! Zwischendurch kurz den Lack auf der linken Seite zerstört und die Kaution fürs Auto schwinden sehen. Beim Kampf Kakteen vs. Lack gibt es einen klaren Gewinner!

 

Unterwegs lecker Bananen geholt, die wohl Vormittag noch am Baum waren. Verdammt waren die süß! Durch Unmengen an großen und kleinen Ortschaften gerollt, noch mehr lecker und billig Essen organisiert und der Heimat immer näher gekommen.

Dabei fiel auch auf, dass Kuba landschaftlich irgendwie sehr eintönig ist. Viele Felder im Nordwesten, im Süden eher Wälder und etwas hüglig. Aber so richtig schwer begeistern konnte uns nix, da doch sehr monoton. Oder aber man war von Hawaii zu sehr verwöhnt.

 

Irgendwann, tief in der Nacht und nach dem Ein oder Anderem Verfahrer, kamen wir wieder im Hotel an und waren gut platt. Immerhin hatten wir 800km Fahrt von Santiago hinter uns + den Ritt zur Festung + der Karibikstraße und eines ist auch klar. Die durchwachsenen Straßen, das Auto, welches völlig fertig war was Bremsen, Lenkung und generell Fahrwerk war, sorgten dafür, dass man nicht gerade übertrieben entspannt reisen konnte. Bei 120km/h war außerdem Schluss. Wegen der erlaubten Vmax und weil das Lenkrad dann so stark zu vibrieren anfing, dass man nicht schneller wollte. Außerdem fehlte ein Schloss (?) für den Gurt hinten.

 

Fazit:

 

Es war eine coole und preiswerte Tour. Wir haben für das Auto, Benzin, Unterkünfte, Kippen, Essen und Trinken keine 200 € p.P. ausgegeben. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob wir nur 150€ p.P. in die Gemeinschaftskasse geworfen haben. Auf alle Fälle verdammt wenig für so einen Trip.

 

Die Unterkünfte.

Preis/Leistung Top. Für nicht ganz 25€ p.P. übernachten mit reichhaltigem Abendbrot + Frühstück ist ausgezeichnet. Zudem ein abgesicherter Parkplatz für den Wagen. Die Zimmer waren okay bzw. für das Geld darf und kann man nicht mehr verlangen.

Wer durch Kuba reisen will, kann da Problemlos absteigen. Daumen hoch

 

Insgesamt bleibt dennoch festzuhalten, dass irgendwie das Highlight gefehlt hat. Man merkt doch recht deutlich, dass Geld überall fehlt und Touris genau dieses haben und daher begehrt sind. Teilweise wurden wir angeschnorrt, verlangten die Leute unverschämte Preise oder wollten die Hand beim Trinkgeld nicht mehr zumachen. Zwar verständlich aber dennoch störend.

 

Das größte Problem waren jedoch die sprachlichen Barrieren. Während man im Nordwesten und der Mitte der Insel mit Englisch recht weit kam, war man im Süden damit auf verlorenem Posten. Wir fanden in Santiago dann einen, der einmal in der DDR tätig war, deutsch konnte und sich mit uns unterhielt. Wobei es merkwürdig wurde, als er eine junge Dame rangeholt hat, die angeblich deutsch lernen wollte. Wirkte ebenfalls etwas nach Außendienstangestellte. Keiner weiß es.

 

So war es dann unterm Strich durchwachsen.

Das angebliche eigentliche Kuba konnten wir nicht erfahren, da Sprachprobleme. Das Gro der Leute war extrem nett und hilfsbereit und ja. Das Kuba extrem sicher sein soll, wage ich nach dem Trip jedoch zu bezweifeln. Wenn ich sehe, wie die Casas gesichert wurden mit Schlössern, Türen vor der Tür, Alarmanlagen an Türen und Fenstern, so wirkte das eher einschüchternd als vertrauensfördernd.

 

 

Btw.

Der Vermieter des PKW schaute sich das Auto nicht wirklich an und so bekamen wir auch die Kaution zurück. Somit passte er sich, Klischee ahoi, perfekt in die Arbeitsmoral der üblichen Kubaner ein, welche wir kennenlernen durften.

 

Btw. Nr.2

Der Vermieter warnte uns vor 3 Sachen.

Erstens: In den Süden fahren!

Zweitens: Nicht in der Nacht fahren! (Da unbeleuchtete Pferdekarren auf der AB :eek: )

Drittens: Die gut ausgebauten Straßen nicht verlassen

 

Aber Warnungen sind ja generell überbewertet! ;)


Fri Dec 10 18:05:13 CET 2010    |    Antriebswelle135730

Interessanter Abschluss der lesenswerten Trilogie. Danke.

 

Aber: So ganz ohne Bier ... ?:D

Fri Dec 10 19:34:10 CET 2010    |    Fensterheber15352

Sehr schöner Reisebericht inkl. Kopfkino. Die Bilder sind ebenfalls sehr schön. Und irgendwie habe ich das Gefühl, daß Kuba zwar eine Reise wert wäre, aber die Armut doch irgendwie eine unschöne Stimmung hinterlässt. Mit dem Bier muß ich dem Uhu recht geben. Aber dafür hast du ja andere spannende Themen (Frauen) nicht ausgelassen. Was ist denn nun "Mango"? ;)

Mon Dec 13 16:14:40 CET 2010    |    Druckluftschrauber2011

Ja Mango... Mango. Dazu ein ander Mal mehr :)

 

Ja Bier war nicht so reichlich auf der Tour. Doch auch dazu ggf. ein anderes Mal etwas mehr.

Deine Antwort auf "KUBA 2000km in 3 Tagen quer durchs Land (Teil 3)"